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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 01.12.1956
Descrizione fisica: 12
sie aus lachen. Der Zug kam an und Elvira musterte die wenigen Reisenden, die ausstiegen. Greta war nicht darunter. Während sie noch da stand und überlegte, erschien plötzlich Mar cel auf dem Bahnsteig. Er hatte ebenfalls Nachricht von Greta bekommen und schien völlig ahnungslos. „Sie wird mit dem nächsten Zug kom- Gute Geschäfte — auch bei Reqen Mit der Mittagspost erhielt Alfred folgen den Brief: „Ihre Braut Maria Torledo ist Ihnen nicht immer treu. Wollen Sie sich selbst überzeugen? Fahren Sie morgen

vor mittag mit dem Dampfer ,Capto* über den See zum Hotel ,Luergo‘. Alles weitere über lasse ich Ihrer Intelligenz und Ihrer Beob achtungsgabe. Ein Freund.“ Alfred warf den Brief in den Papierkorb. „Blödsinn!“ murmelte er, .Maria — und mich betrügen! Ha!“ Das Telephon klingelte. „Du“, sagte Maria, „morgen können w r nicht Zusammensein, Alfred. Ich muß zu meiner Tante aufs Land. Sie hat Mandelentzündung. Du hast doch nichts dagegen?“ Der Hörer in Alfreds Hand zitterte. Dann aber sagte er mit fester Stimme

: „Nein, ich habe nichts dagegen, Marie.“ * Der Dampfer „Capto“ ist ein großes Schiff, und obwohl der Regen in Strömen vom Himmel goß, war er b’s zum letzten Platz besetzt. Alfred aß im Speisesaal ein Mittagessen, das ebenso teuer wie schlecht war, und fing an, Marie zu suchen. Er suchte sie auf den Decks, in den Salons, im Restau rant, in der Bar. Aber er fand sie nirgends. „Gott sei Dank“, dachte er, „sie ist nicht da!“ Plötzlich aber, gegen Abend, als er schon gar nicht mehr suchte, sah

er sie hinter einem Rettungsboot versteckt. Ein eisiger Schreck durchfuhr ihn. Hatte auch sie ihn gesehen? * Das Hotel „Luer«o“ ist ein häßlicher Ka sten aus Beton. Früher einmal hatte sich hier die elegante Welt getroffen. Aber das ist. lar<?e h°r. In d°r Halle steh-m noch aus der guten, alten Zeit vierzig Klubsessel. Alfred setzte sich in einen der Sessel, zieht den Hut ins Gesich + und versteckt sich hinter einer Zei tung. Kurz darauf s ! nd alle Sessel mi+ Män nern und Frauen besetzt, die alle Zeitun gen lesen

und als Msrie die Halle betritt, ist V«in Platz mehr frei. „Wünschen die Herrschaften Zimmer?" fragt“ der Porter, und da dm* Dampfer erst am nächsten Morgen zurück nach DWla fährt — was bleibt den Herrschaften übrig, als ein 7 s mwpr zu r«hm°r? Auch A'f-ed tut es und ebenso Marie, seine Braut. Nach d“*n Ah*ndessen treffen sie sich in der Halle Als Alfred semen Verloh-ungsr 1 ng vot, Finger zieht, um ihn. wie **s in solchen Feiie n zum guten Ton ffehört. Marie vor die Füßo zu w—f“n, bemerkt dsß aueh pmne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 07.05.1954
Descrizione fisica: 6
wieder aus. Nach einigen Tagen machte man sich wieder ans Fliegenfangen. Da konnte man feststel len, daß sich die wenigsten Fliegen wesent lich vom Orte ihrer Auslassung entfernt hatten. Nur ganz wenige waren bis zu acht Kilometer weit geflogen. Während eines Skiurlaubes im Salzburgischen lernte d«r Wiener Buchhalter Alfred K- die grellblonde 26jährige Olga H. kennen, die ihm schon am ersten gemeinsam verbrachten Abend gestand, daß sie eine unwiderstehliche Sehn sucht nach Wien ziehe. Und sie würde es recht nett finden

, wenn sie dort einen Freund und Schützer — etwa in Person des feschen Buchhalters Alfred — wüßte der sie von An fang an vor den Gefahren der Großstadt be wahren könnte. Alfred war Feuer und Flamme und bot der hübschen Olga gern und schnell Herz und Hand an. Am Abend, an dem Alfred seinen Urlaubsort wieder verlassen sollte, rückte Olga mit d«m Wunsche heraus, ebenfalls gleich nach Wien fahren zu wollen Mit tränenumflortem Bück flüsterte sie, daß ihr der Aufenthalt im Schat ten der hohen Berge jetzt — wo Alfred dahin ziehe

— erst recht verleidet sei. Er möge sie doch mitnehmen. Es versteht sich, daß Alfred nicht nein sagen konnte, und sich auch bereit erklärte, Olga beim Packen ihrer Sachen be hilflich zu sein. Gutgelaunt fand sich Alfred wenige Stunden vor der Abfahrt des Zuges in der Wohnung Olgas ein, wobei er sich wunderte, daß sie so mir nichts dir nichts aus allen Ecken Koffer heranschleppte, die sie mit Kleidern Wäsche und anderen Gegenständen anstopfte. Die Wohnung gehöre ihren Eltern- die für einige Tage

verreist seien, erklärte Olga, die e* recht eilig hatte, den Zug ja nicht zu versäu men Alfred schleppte zwei Koffer und einen Pelzmantel Einen zweiten Pelzmantel batte O^ ga an, die ebenfalls zwei Koffer trug „Eine ganz schöne Aussteuer, was Liebling?“ meinte Olga keuchend, als sie aus d©m Haus traten. Alfred konnte nur bestätigend nicken, denn dann geschah das Malheur. Ein Auto hielt im gleichen Augenblick, da Olga und Alfred über die Straße eilen wollten, vor dem Haus. Ein Herr und eine Dame

hatte Engel, der sich als Obermusikmeister aus gab, auch eine Existenzmöglichkeit geboten und ihm ferner dtie Verwaltung des Ver kehrsbüros überlassen. Schon nach einigen Musikproben merkten die Angehörigen der Ortsmusik Lofer, daß Engel beim Dirigie ren Fehler mache und stellten in Frage, ob er überhaupt Obermusikmeister sei. Außer- und stürzten sich auf Alfred und seine Beglei terin, die mit offenem Mund dastand und im mer nur auf Alfred deutete. „Er hat mich ange stiftet!“ rief sie, was Alfred

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 08.12.1951
Descrizione fisica: 12
zwischen den Zähnen. „Aber ich tobe nur weiße Kerzen.“ „Das ist sehr bedauerlich“, meinte Otto mit übertriebener Höflichkeit. „Ich bin sehr betrübt, daß ich Ihre Liebenswürdigkeit umsonst in Anspruch genommen habe. Aber Sie führen leider nicht die Ware, die ich im Auge habe. Ich empfehle mich.“ Otto konnte sich kaum das La chen verhalten, als er stolz zur Tür schritt. „Empfehle mich“, brummte Frost hinter ihm her. Da erklang auch schon wieder die Ladenglocke und Alfred trat ein. Er war nur fünf Jahre alt

— dahin, wo sein Schatten über dem großen bewegten Trei ben steht, welches die Menschen um diese Zeit erfaßt, wenn sie verzückt umhergehen wie in einer wundersamen Spielzeugschachtel. Wer würde es versäumen, Kin der zu beschenken, Bedürftigen „Ein Dutzend Kerzen“, sagte er. „Hast du auch Geld?“ fragte Frost vorsichtig. „Natürlich habe ich Geld“, ant wortete Alfred stolz. Da legte Frost zwölf Kerzen auf den Tisch. „Achtzig Groschen“, forderte er. „Lassen Sie mal sehen“, sagte Alfred und griff

von der Erinnerung ge packt, von der Vergangenheit an gerührt und von der Gegenwart durch ging“, sagte Alfred. „Und diese Kerze hatte mein Vater bei Ihnen gekauft.“ „Natürlich geht der Docht durch und durch.“ „Das kann man aber nicht sehen“, beharrte Alfred. „Man müßte den Docht herausziehen, um es sehen zu können.“ Frost blickte auf den Knirps hin unter, der mit der Kbrze in der Hand dastand. „Schön. Zieh den Docht heraus“, sagte er. Alfred begann an dem Docht zu ziehen, aber es gelang ihm nicht, ihn frei

verheißungsvoll über die knarrenden Stiegen, knisternden Kamine und tausend kleinen zit ternden Kinderhände der große Schatten des kleinen Baumes — und hüllt sie ein in das große, uralte Geheimnis ... nicht stark genug", sagte er zu Frost. „Können Sie mir nicht hel fen?“ Mit einem bösen Blick nahm Frost die Kerze und zog an dem Docht. Der Docht rührte sich nicht Er zog fester. Da riß der Docht ab. „Sehen Sie“, sagte Alfred. „Ich habe ja gesagt: Der Docht geht nicht durch und durch.“ „Er geht

durch und durch“, sagte Frost starrsinnig. Und er nähr eine andere Kerze. Wieder riß du. Docht ab. Bei der dritten aber ge lang es ihm, den Docht herauszu- ziehen. „Na, da siehst du es“, sagte ei triumphierend. „Der Docht ist län ger als die Kerze. Er geht durch und durch.“ „Stimmt“, gab Alfred zu. „Aber nun müssen Sie ihn wieder hinein- tun.“ Frost nahm die Kerze und den Docht —- aber wie sollte er den Docht wieder durch die Kerze zie hen? Er versuchte es erst an einem Ende, dann am anderen, dann holte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 16.02.1952
Descrizione fisica: 12
!“ Er blickte nochmals den Zug entlang, alles war in Ordnung; so hob er die Fahne, rief „Fer tig!“ und gab einen langen, schrillen Pfiff. Pfauchend setzte die Lokomotive sich in Bewegung. Es war kein langer Zug, den sie zu ziehen hatte, und es war keine lange Bahnstrecke. Es gab nicht einmal eine Zwi schenstation; Altstadt hieß der eine Ort, Neustadt hieß der andere, und zwischen beiden pendelte das Züglein mehrmals am Tage hin und her. Alfred, der Lokomotivführer, stand an seinen Hebeln und schüttelte

rollten, aber es war, als klinge eine Stimme durch ihre einförmige Musik; eine.Stimme, die in klagendem Ton sagte: „Ich bin so mild’, ich bin so müd\ ich kann heut nicht, ich kann heut nicht.“ Alfred horchte auf. „Hast du etwas ge hört?“ fragte er Karl. „Nichts. Was denn?“ gab Karl zurück? und schaufelte mehr Kohle ins Feuer. „Ich dachte nur—“, sagte Alfred. „Wir haben Verspätung. Und es besteht gar keine Aussicht, daß wir sie einholen.“ Da kam wieder die Stimme durch das Dröhnen der Räder

und wieder sagte sie: „Ich bin so müd', ich bin so mtid\ Ich kann heut nicht, ich kann heut nicht.“ „Etwas ist nicht in Ordnung mit der Lo komotive“, sagte Alfred entschieden. „Nun, da sind wir endlich.“ Und der Zug fuhr langsam in den Bahnhof von Neustadt ein. „Neustadt! Alles aussteigen!“ rief der Stationsvorsteher von Neustadt, der dem von Altstadt zum Verwechseln ähnlich sah. „Alles aussteigen!“ Als die Passagiere die Wagen verlassen hatten, ging er zur Loko motive und sah Alfred vorwurfsvoll

an. „Sie haben 13 Minuten Verspätung! Wissen Sie das auch?“ „Ich weiß“, sagte Alfred. „Aber ich kann nichts dafür. Etwas ist nicht in Ordnung mit der Lokomotive.“ „Was, die 1414?“ sagte der Stationsvor steher. „Die ist doch niemals kaputt ge wesen und sie steht schon 61 Jahre im Dienst.“ „Eben deshalb“, entgegnete Alfred. „Einmal geht alles zu Ende.“ „Melden Sie es in Altstadt. Vielleicht muß sie zur Reparatur. Jetzt haben wir keine Zeit, sie zu untersuchen.“ Der Sta tionsvorsteher zog auch eine grüne Fahne hervor

, mit der er aufgeregt durch die Luft zu fahren begann. „Einsteigen!“ rief er. „Alles einsteigen! Personenzug nach Alt stadt! Alles einsteigen!“ Türen klappten zu, Fenster wurden her abgelassen, Taschentücher winkten, das Pfeifchen des Stationsvorstehers schrillte und das Züglein fuhr davon. „Nein, mir gefällt die gute, alte 1414 heute nicht“, sagte Alfred. „Mit der Ma schine ist was los. Ich gäbe was drum, wenn ich wüßte, was es ist.“ Und da klang wieder die Stimme durch das Räderrollen: „Ich kann nicht mehr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 12
Data: 26.04.1952
Descrizione fisica: 12
P\E K/NDtmi1 UNO PIPI gehl auf ‘Urlaub EINE ERZÄHLUNG VON FRIEDRICH FELD (Schluß) Alfred aber ging zu seiner Lokomotive und da hörte er, daß sie ganz leise und kaum hörbar vor sich hersang. Es klang wie: „Auf Urlaub gehen, auf Urlaub gehen, ach, ist das fein, auf Urlaub gehen.“ Alfred streichelte die Lokomotive, obwohl sie sehr heiß war. „Meine gute, alte 1414“, sagte er liebevoll, „der kleine Urlaub hat dir gut getan.“ Wie gut der Urlaub der Lokomotive ge tan hatte, sah Alfred aber erst

, als der Zug abgefahren war. Sie fuhr so schnell, daß Karl bat, Alfred möge doch die Bremse ziehen, es werde ein Unglück geben. Aber Alfred lachte nur. „Die alte 1414 weiß, was sie tut. Sie fühlt sich wieder jung, als wäre sie gestern funkelnagelneu aus der Fabrik gekommen. Nun werden wir nie wieder Verspätung haben.“ Nein, eine Verspätung gab es auf der Strecke Altstadt—Neustadt von diesem Tage an nicht mehr. Im Gegenteil. Früher hatte die Lokomotive 33 Minuten ge braucht, um den Zug von Altstadt

, aus dem Wege!“ Es währte auch nicht lange, da sprach es sich im Lande herum, daß die Lokomo tive, die den Lokalzug zwischen Altstadt und Neustadt zog, die schnellste im Lande sei, und bald kamen einige Herren von der Eisenbahndirektion, in schwarzen An zügen und hohen, schwarzen Hüten, und besahen sich staunend und ungläubig die gute, alte 1414. „61 Jahre alt — niemand würde das glauben!“ sagte einer. „Man sollte sie vor den Expreßzug spannen“, sagte ein anderer. Da trat Alfred

vor. Er war es nicht ge wohnt, zu so hohen Herren zu reden, er drehte verlegen seine Mütze in den Händen und er sah zu Boden, als er sprach. Aber er war sehr bewegt, als er sagte: „Bitte, nehmt die 1414 nicht von hier weg. Die Lokomotive und ich gehören zu sammen. Sie wäre nicht viel nütze ohne mich — und ich bin nichts nütze ohne sie.“ Da sahen die Herren Alfred an und dach ten: Wirklich, er ist viel zu alt, um einen Expreßzug zu führen. Und wer weiß, wie lange die Lokomotive dieses Tempo aus hält. In ein paar Wochen mag

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 03.08.1956
Descrizione fisica: 6
de er, erblich ungünstig belastet, in ein Er ziehungsheim gesteckt. „Chronische Arbeits scheu“ hieß es in seiner Beschreibung. Nach drei Jahren Anstaltserziehung kam Alfred wieder heraus und ging zu seiner Mutter, die in einem Dorf Osttirols wohnte. Dort fand er einen Posten in einem Sägewerk und lernte ein Mädchen kennen. Nun glaubte der Junge, dem man vom ersten Tag der Arbeit bis heu te keine Arbeitsscheu nachsagen konnte, daß er das ersehnte Glück gefunden hätte. Er ver diente

, wenn auch nicht viel, und hatte außer dem einen Menschen, wie er ihn schon lange suchte, um ihm sein Herz auszuschütten, von seinen Sorgen und Freuden zu erzählen. Aber dieses Mädchen sah in dem noch unerfahre nen Burschen nur ein Ausbeutungsobjekt. Da er ihr völlig hörig war, tat er alles, was sie verlangte. Und sie verlangte viel. Kleider, Schmuck, Toiletteartikel, Wäsche usw. Da er baldmöglichst heiraten wollte, dachte Alfred natürlich auch an die Wohnung und richtete nach Herzenslust ein. Und die Braut war eine dankbare

Abnehmerin. Daß ihr liebes- kranker Alfred auf diese Weise zu einem re spektablen Ratenbetrüger wurde, kümmerte Sie überhaupt nicht. Und obwohl de r Ort, in dem Alfred von Geschäft zu Geschäft jagte, sehr klein ist, fiel es keinem der Kaufleute auf, daß der junge Mann schon nach wenigen Monaten bis über den Kopf in Schulden Steckte, da er im Monat nur 100g Schilling verdiente. Sein letzter Einkauf waren zwei Eheringe. Die sollten beide für immer ver binden. Aber damit zerbrach auch de r Traum. Zu spät

ging Alfred das Licht auf, denn die Braut wollte vom Heiraten nichts wissen. Der Schaden hatte aber die 10.000-Schilling- Grenze schon überstiegen. Und nun stand er vor den Schöffen wegen des Verbrechens des Betruges. Zuerst wollte sich Alfred ungeschickt herausreden Er gab den Kaufleuten die Schuld. Die hätten ihm alles aufgedrängt. Aber der Richter brachte den Angeklagten zur Vernunft: „Nun sagen Sie nur noch, daß Sie auf den Lotterietreffer gewartet haben, der nach ihrer Ansicht be stimmt

gekommen wäre. Das würde ganz zu ihrer Veranwortung passen.“ Da erkannte Alfred, daß er auf die Bahn des reuigen Ge ständnisses zurückkehren müsse. Er tat es und fuhr nicht schlecht damit; denn er fand einen verständnisvollen Senat. Da sich die Scha denssumme um mehr als 3000 S verrin gerte, weil Alfred nach besten Kräften schon zurückbezahlt hat, stand er in keinem schlechten Lichte da. Inzwischen hat er, nach dem er die erste Braut verabschiedet hatte, auch eine Frau gefunden und ist nun an scheinend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 21.04.1952
Descrizione fisica: 8
nach, dann gingen sie ins Haus, zu Lotte. 1414 aber fuhr wieder ganz allein durch die Nacht. — Im Osten graute der Morgen und die er sten Hähne begannen zu krähen. Alfred hatte sich die ganze Nacht im Bett umher geworfen, er konnte nicht richtig schlafen, denn er dachte an 1414 und was wohl aus ihr geworden sein mochte. Er stand früh auf und war der erste im Stationsgebäude. Er saß schweigend auf einer Bank auf der Plattform, als der Postzug aus der Haupt stadt eintraf, und er las nicht einmal die Zeitung

, die er in den Händen hielt. Kurz nach acht Uhr tauchte der Stationsvor steher auf. Er beobachtete Alfred, aber näherte sich ihm noch nicht. Er sah alle paar Augenblicke auf seine Taschenuhr und schüttelte den Kopf, Endlich schritt er auf Alfred zu, die Uhr in der Hand: „Es ist 8.12 Uhr. Um 8.15 Uhr soll der Zug abfahren. Wo ist Ihre Lokomotive?“ „Sie wird kommen, Herr Stationsvor steher“, sagte Alfred. „Ich weiß es ganz be stimmt.“ „Unsinn. Die 1414 steht irgendwo ver lassen auf einem Nebengeleise

oder ist eine Böschung hinuntergefallen oder, was das Schlimmste wäre, mitten in einem Tunnel stehengeblieben, wo niemand sie sieht. Und wer weiß, wie viele Leute sie schon über fahren und wie viele Zusammenstöße sie schon verschuldet hat.“ Da klingelt das Telephon im Büro des Stationsvorstehers laut und schrill. Er eilte zum Schreibtisch, hob den Hörer ab. Es war der Signalposten 17, der meldete, daß eine führerlose Lokomotive, vermutlich die i J, 4. eben gesehen worden war. Alfred war dem Stationsvorsteher gefolgt

, er hatte sofort geahnt, daß der Telephonanruf seiner Lokomotive gelten würde. „In Rich tung nach Altstadt, sagen Sie?“ wieder holte der Stationsvorsteher und der Mann am anderen Ende des Drahtes schien dies zu bestätigen. „Aha“, sagte der Stations vorsteher geheimnisvoll und häufte den Hörer ein. Er sah Alfred scharf an. „Es scheint, daß sie unterwegs ist. Bisher ist noch kein Un glück geschehen. Warten wir ab, was noch geschieht.“ „Die ganze Nacht ist sie ohne Zwi schenfall dahingefahren

— und nun, in den letzten Minuten, soll etwas passieren?" „Man kann nie wissen“, sagte der Sta tionsvorsteher. „Und außerdem: sie ist noch nicht hier. Ich sehe sie noch nicht. Und es ist 8.14 Uhr.“ Der Stationsvorsteher hielt Alfred seine dicke, laut tickende Taschenuhr unter die Nase. „8.14 Uhr, sehen Sie!“ Alfred sah auf die Uhr, plötzlich hörte er ein Räderrollen, er blickte nicht einmal auf, er erkannte die Räder seiner Loko motive, er sagte nur mit sicherer Stimme: „Es ist 8.14 Uhr — und dort ist die Loko motive

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 23.02.1952
Descrizione fisica: 12
diese Linie in Betrieb ist! Wie ist denn das passiert?“ „Ich weiß nicht“, erwiderte Alfred traurig. „Ich kann es mir nicht erklären. Die Lokomotive wollte einfach nicht — oder konnte nicht. Ich kann’s nicht erklären.“ „Dann werden wir sie untersuchen las sen“, meinte der Stationsvorsteher. Und er gab Befehl, das Geleise zur Reparaturhalle frei zu machen. Die Lokomotive wurde ab gekoppelt und fuhr ganz langsam und sanft in die Halle, wo ein großer Mann in ölflecki ger Lederschürze sich daran machte

, alle Kolben und Räder genau abzuklopfen und abzutasten. Als das Feuer im Kessel er loschen war, wurde sogar die schwere, runde Eisenplatte abgeschraubt, die die Lo komotive wie ein Schild vor der Brust trägt. Ein Mann kroch in den Kessel, nur um mit enttäuschtem Gesicht herauszuklet tern und festzustellen, daß er keinen Fehler gefunden hätte. „Ich kann nichts finden“, sagte der Mann in der Lederschürze zu Alfred, der die ganze Zeit dabei gestanden und zugesehen hatte. „Die Maschine Ist vollkommen in Ord

nung. Sie ist gut gehalten, vorschriftsmäßig geölt, Räder, Kolben, Kesse! — alles in Ord nung.“ „Und doch läuft sie nicht richtig“, sagte Alfred „Das ist seltsam. Versuchen Sie es mor gen wieder. Ich kann nichts tun. Wo nichts kaputt ist, kann ich nichts reparieren.“ Entgegen dem kühlenden Morgen, Am Flusse entgegen dem Wind. Was sollen noch jetzt deine Sorgen, Wenn froh die Sirene erklingt? Wach auf! Steh auf! Der Morgen strahlt im Feuerbrand. Dem neuen Tag entgegen geht jetzt unser Land

. „Na, warum stellt dann der Zug?“ brummte ein Greis. „Heutzutage geschehen lauter so seltsame Dinge! In meiner Jugend hat es so was nicht gege ben!“ Alfred lief den Zug entlang, um die Fahr gäste zu beruhigen. Es habe kein Unglück gegeben, keinen Zusammenstoß, nichts, das Grund zur Aufregung böte. Die Lokomotive sei einfach stehengeblieben. „Was?“ brülte ein Mann aus einem der Fenster. „Mitten auf der Strecke einfach stehengeblieben? So ohne weiteres einfach stehengeblieben? Na, das ist eine feine

Eisenbahn — das muß ich schon sagen.“ Alfred hörte diese Worte nicht mehr, denn er war längst an die Spitze des Zuges gegangen und stand vor der Lokomotive. Wenn sie nicht so heiß gewesen wäre, hätte er sie sicher gestreichelt, aber so mußte er sich damit begnügen, ihr gut zuzureden. „Ich weiß nicht, was mit dir los ist, gute, alte 1414“, sagte er in zärtlichem Ton. „26 Jahre fahre ich schon auf dir, mein Vater ist auf dir gefahren, viele Jahre — und seit ge stern willst du einfach nicht mehr. Gute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 08.03.1952
Descrizione fisica: 12
Sonne ein, öffnet weit die Türen, macht die Fenster rein, laßt die liebe Sonne ein. Laßt uns fröhlich wandern auf dem Pfad der Pflicht, fern von allem Dunklen stets im hellen Licht, öffnet weit die Türen, macht die Fenster rein, laßt die liebe Sonne ein, laßt die liebe Sonne ein, öffnet weit die Türen, macht die Fenster rein, laßt die liebe Sonne ein. (4. Fortsetzung) „Wie hat denn das geschehen können?“ fragte der Stationsvorsteher, als Alfred ein getreten war. „Haben Sie die Lokomotive

denn nicht richtig abgestellt? Alfred wußte, daß der Stationsvorsteher ihn niemals verstehen würde, und zog es vor, ihm nichts davon zu erzählen, daß 1414 auf Urlaub gegangen war. Er blickte zu Bo den und sagte nur: „Es ist meine Schuld. Als ich sie nochmals ölte, mag ich einen Hebel berührt haben. Und ich habe vergessen, das Tor des Schuppens zu schließen. Ich gebe es zu, es ist meine Schuld.“ „Wissen Sie, was Sie getan haben?“ sagte der Stationsvorsteher böse. „Eine führerlose Lokomotive in der Nacht fahren

lassen — das kann ja einen furchtbaren Zu sammenstoß geben!“ „Nicht die 1414, Herr Stationsvorste her“, sagte Alfred und blickte auf. „Nicht die 1414.“ „Warum denn nicht die 1414? Ist sie vielleicht anders als andere Lokomotiven? Hat sie vielleicht Augen, um zu sehen, und ein Qehirn, um zu denken?“ „Ich habe mir oft gedacht, sie ist anders als die anderen. Klüger und vorsichtiger —“ „Unsinn“, warf der Stationsvorsteher ein. „Ein Haufen Eisen, wie jede Maschine. Brauchbar, solange sie von Menschenhand

gelenkt wird. Und eine Gefahr, sobald sie sich selbständig macht.“ „Es wird nichts geschehen, Herr Sta tionsvorsteher“, sagte Alfred sehr sicher. „Sie läuft ein paar Kilometer, dann geht das Feuer aus und sie bleibt auf der Strecke stehen. Wir holen sie zurück und alles ist in Ordnung.“ „Sie stellen sich das sehr einfach vor, Alfred! Und wie der Personenzug um 8.15 Uhr morgen früh ohne Lokomotive nach Neustadt fahren soll -- daran haben Sie wohl nicht gedacht?“ „Bis dahin wird sie zurück sein, ganz

gewiß.“ „Wehe Ihnen, wenn sie nicht zurück ist! Wenn wir keine Lokomotive haben, brau chen wir auch keinen Lokomotivführer. Das ist Ihnen doch hoffentlich klar?“ „Gewiß, Herr Stationsvorsteher“, sagte Alfred leise. „Wenn Sie die 1414 nicht ha ben, dann brauchen Sie mich auch nicht. Gute Nacht!“ Und Alfred verließ das Sta tionsgebäude, tief in Gedanken versunken. Vielleicht war es wirklich nicht richtig ge wesen, die Lokomotive auf Urlaub zu schik- ken, und er würde seiner Gutmütigkeit we gen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 12
Data: 01.03.1952
Descrizione fisica: 12
AmerigoVespucci, der Weltfahrer geboren. Nach ihm wurde Ame rika benannt. 11. 3.1938 Oesterreich hört auf, selbständi ger Staat zu sein. 12. 3.1358 Eröffnung der Wiener Universi tät. 18. 3. An diesem Tage ehren jedes Jahr die Wiener Arbeiter die Opfer im Kampfe um die Freiheit im Jahre 1848. 14. 3.1860 Karl von Ghega, der Erbauer der Semmeringbahn, der ersten Ge birgsbahn der Welt, gestorben. 15. 3.1854 Emil von Behring, der Entdecker des Diphtherieserums, das vielen Und Alfred tat, was er der Lokomotive

versprochen hatte. Er schürte das Feuer im Kessel und schaufelte fleißig Kohle hinein, er füllte den Wassertank bis an den Rand und häufte den Tender ganz hoch mit blit zenden Kohlestücken. „Das sollte für eine Weile reichen“, sagte Alfred. „Die Weichen sind gestellt — wenn du nach links abbiegst, kommst du auf die Hauptstrecke. Aber sei vorsichtig und mache keine Dummheiten.“ „Danke“, sagte die Stimme der Loko motive. „Ich werde gut achtgeben.“ „Und sei morgen früh rechtzeitig zurück — du weißt ja, wann

der erste Morgenzug fällig ist.“ „Ich weiß“, seufzte die Maschine. „Wie sollte ich das nach 61 Jahren nicht wissen?“ Alfred ging. Das Tor des Schuppens stand weit offen und man konnte die Sterne am Himmel funkeln sehen. „Ich bin allein“, sagte die Lokomotive vor sich her. „Ich bin allein. Auf Urlaub gehen — auf Urlaub ge hen! Ich werd’ heut nacht auf Urlaub ge hen!“ Und sie begann ganz langsam zu fahren, als wollte sie beim Verlassen des Schuppens vorsichtig nach rechts und links ausblicken. „Der gute

Alfred hat schon recht“, fauchte sie und dicke Rauchwolken kamen aus dem Schornstein. „Von Altstadt nach Neustadt, von Neustadt nach Altstadt — und nicht eine einzige Haltestelle.Einund sechzig lange Jahre!“ Dann aber klang ihre Stimme viel freudiger und sie wiederholte vor sich hin: „Auf Urlaub gehen! Auf Ur Kindern das Leben rettete, ge boren. 17. 3.1621 Fernando Magelhaes, der portu- gisische Weltfahrer entdeckt die Philippinen. 10. 3.1858 Rudolf Diesel, der Erbauer des nach ihm benannten Motors

? Wo ist denn Alfred?“ „Nach Hause gegangen“, erwiderte Karl. „Was? Nach Hause gegangen? Wer ist denn dann auf der Lokomotive?“ „Ich weiß nicht, Herr Stationsvorsteher. Ich glaube niemand.“ Der Stationsvorsteher wurde ganz rot im Gesicht. „Niemand? Die 1414 ist allein losgefahren? Ja, wie konnte denn das ge schehen! Das kann ja das größte Unglück geben! Wir müssen sofort die ganze Strecke alarmieren.“ Und er lief in sein Zimmer, hob den Te lephonhörer ab und drehte ganz aufgeregt die Kurbel. „Hallo, hallo!“ rief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 23.06.1953
Descrizione fisica: 6
hatte aber nicht die Möglichkeit, das Fahrzeug zu verlassen und die andere Frau näher anzusehen oder mit ihr zu sprechen. Alfred, ein junger Geschäftsmann aus Salz burg, befand sich auf Kundenbesuch in Kärn ten. Und da er ein junger Geschäftsmann war, also seinen Wagemut nicht mit der gebotenen rechnerischen Skepsis zu paaren wußte, erlag er der Verlockung, die sich ihm gleißend in Gestalt des Spielkasinos in Velden am Wörther See aufdrängte. Nach einer anstrengenden Tour, die ihm viel Nerven gekostet, aber we nig Erfolg

gebracht hatte, bemerkte Alfred staunend, wie leicht sich am Roulette das Geld verdienen ließ. Verleitet von leichtsinnigen Freunden vertraute er sein ganzes Bargeld Als sie wieder nach Frutten zurückkam, er zählte sie dem Bruder der Vermißten, Anton Pfeifer, von der Begegnung. Sie wußte den Namen der Ortschaft, wo die Frau auf dem Feld gearbeitet hat, allerdings nicht- Sie konnte lediglich berichten, daß die Begegnung etwa eine halbe Fahrstunde hinter Mariatrost statt* gefnnden habe. Anton Pfeifer

als ein bis zwei Wochen blieb, mußten die Nachforschungen scheitern. Frau Pfeifer hatte Ende der Ersten Welt krieges einen schweren Schicksalsschlag er litten, von dem sie sich nie recht erholen konnte. Ihr etwa s absonderliches Verhalten ist darauf zurückzuführen. dem Zufall der rollenden Kugel an. Das Ergeb nis war fürchterlich. Schwankend und bleich verließ er die glänzende Halle, seine Taschen waren leer. Ein Freund lieh ihm das Geld für die Heimfahrt und wollte ihn trösten. Alfred warf eich verzweifelt

in ein Coupö des Tauernexpreß. Gewiß, der Verlust von 2500 Schilling war angesichts eines Autos und des gut eingerichteten Ladens in Salzburg zu verschmerzen. Aber Alfred sah im Geist die vorwurfsvollen Augen seiner Gattin und der Gedanke, ihr statt eines geschäftlichen Erfol ges den verlustreichen Seitensprung ln das Kasino Velden beichten zu müssen, trieb ih« zur Raserei. Während der Zug von Villach nordwärts rollte, schmiedete Alfred Entlastungspläne. Aber der sonst so findige Verstand des jungen Mannes

um. Alfred zog die Brieftasche an sich, ent nahm ihr mit fliegenden Händen ein Bündel Noten und warf die Tasche aus dem Fenster. Er zählte 930 Schilling und lehnte sich auf atmend zurück. Vorläufig gab er sich nur dem Gedanken hin, daß er sich auf glänzende Weise aus einer peinlichen Situation gerettet habe Die bestohlene Dame vermochte diesen Gedanken natürlich nicht zu teilen. Erbost über den Verbleib ihres gesamten Reisegeldes übergab sie Alfred in Salzburg der Polizei. Schadenisigutmachung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 31.12.1952
Descrizione fisica: 16
Trude Bauer Alfred und Familie Bauer Herbert und Familie Berauer Anny Blachfellner Alfred und Familie Bock Karl und Frau Brosch Adolf und Familie Deschmann Karl und Familie Dezihofer Lotte Dicht Karl und Frau Dietrich Gertraud Durnes Edith Ebner Josef Egger Maria Eisler Anton und Frau Engelstorfer Bernhard Erharter Anny Esterbauer Hans Falbesoner Walter und Familie Falch August und Frau Fellner Egon und Familie Findenig Waltraud Fischer Robert und Frau Fick Dr. Hans Freiseisen Josef und Familie

Wachtier Gisela Walter Karl Wallner Sepp und Frau Walch Frledl Waitz Hugo Watzdorf Eckehard und Familie Weidlich Jutta Wenninger Franz Weigand Dora Wieser Toni und Frau Zedrosser Anton und Frau Zezulka Helga Zobrer Regina und Fritz Sichler Hans und Paula, F u 1 p m e s Nemeth Franz und Christa, Imst Eberl Oskar und Hanni, Kitzbühel Hinterholzer Simon und Familie Rainer Amalie und Familie Schöner Alfred u Familie. Kufstein Gasteiger Wilma Jäger Georg und Frau Lachmann Dr. Günther Oswald Elisabeth Thal

er Karl Weixelbraun Franz und Familie Winkler Julius und Familie Rimml Josef und Frau, Landed Frizzi Hermann Mair Philipp Stenico Engelbert und Frau Zangerl Eduard und Familie Thurner Engelbert u. Käthe. R e u 11 e Kühlechner Alois und Frau, Schwan Muigg Franz und Frau, Steinach Kranebitter Herbert u. Familie, T e 1 f s Holzknecht Josef und Familie Seiser Max, W a 11 e n s Klein Hedwig, Stöger Hans und Frau, W ö r g 1 Gastl Alfred

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 03.04.1953
Descrizione fisica: 6
nicht erwiesen. Von größter Bedeutung für die Heilung ist die frühzeitige Erkennung des Brustkrebses. Ein harter Knoten in der Brustdrüse, der, ohne die geringsten Schmerzen zu verursachen, entsteht und wächst, muß sofort dem Arzt ge zeigt werden. Die ärztliche Behandlung von Brustkrebs kann nur in einer Operation beste hen. Je früher operiert wird, desto erfolgrei cher ist der Eingriff. Die Grippeepidemie des vergangenen Winters ist dem 20jährigen Postbedien steten Alfred B. auf eine ganz eigenartige Weise

zum Verhängnis geworden. Im Fe bruar befand sich der Postbedienstete mit einigen Arbeitskollegen in Neukirchen am Großvenediger, um eine neue Telephonlei tung zu legen. Eines Abends saß die Gruppe nach getaner Arbeit im Gasthaus und im Verlaufe des Gespräches kam die Rede auch auf die damals arg grassierende Grippe. Die älteren Arieiter, die sich mit dem jungen, unerfahrenen • Alfred einen Spaß machen wollten, redeten ihm ein, daß an ihm alle Anzeichen der kommenden Krankheit sichtbar wären. „Fred'l

, wenn du davonkommen willst, mußt du ordentlich Schnaps trinken“, sagten sie und Alfred Bevölkerung wisse, daß besonders Butter und Zucker knapp seien. Pankow ließ sich aber nicht von seinen Plänen abbringen. Die Dreh arbeiten begannen. Das Pech der DEFA war, daß sie die wichtigsten Szenen ausgerechnet Anfang Dezember 1952 in Rostock drehte, als die Fettknappheit ihrem ersten Höhepunkt zu strebte. Ein großer HO-Laden wurde mit Butter-Attrappen dekoriert, und die Angestell ten der Bezirksverwaltung wurden als „Käu

und verschwand aus dem Zimmer „Gell, den haben wir drankriegt“, riefen seine Kollegen und bogen sich vor Lachen. Die Heiterkeit sollte ihnen bald vergehen. Als sie nach Alfred Nachschau hielten, war ei nicht mehr zu finden. Dafür scholl aus dem benachbarten Pfarrhaus entsetzlicher Lärm. Alfred hatte Türfüllung. Türstock und Mauerwerk zusammenged »sehen und war in das Innere des Hauses eingedr ungen. Die angsterfüllt herbeieilende Pfarrersköchin er hielt einen Schlag, daß sie zur Seite tau melte

und der Pfarre, war den Kräften Alfreds nicht gewachsen, bis Sukkurs der. trunkenen Eindringling überwältigte. Vom Hausfriedensbruch, der boshaften Sachbeschädigung und schweren Körperver letzung bis zum Ta tb-stand des Raubes fin det solche Vorgangsvveise durch das Gesetz die schärfste Klassifizierung und Alfred konnte von Glück reden, daß ein Arzt seine enorme Trunkenheit sofort bestätigte und sie geradezu als „Alkoholnarkose“ bezeichnen mußte. Die Verhandlung in Salzburg stand demnach von Anfang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 27.10.1956
Descrizione fisica: 12
über das Hermannstal zu Kommerzialrat Alfred Swarovski 65 fahre alt Der Chef der Swarovski-Werke in Wattens, Kommerzialrat Alfred Swarovski, vollendet morgen sein 65. Lebensjahr. Seit frühester Jugend an ist das Wirken des Jubilars auf das engste mit dem Aufstieg der Swarovski-Werke und der Entwicklung von Wattens zu einer blühenden Industriegemeinde verbunden. Alfred Swarovski wurde am 28 Oktober 1891 in Johannestal geboren. Als der väter liche Betrieb im Jahre 1895 von Böhmen nach Wattens übersiedelte, kam

auch Alfred Swa rovski nach Tirol, das seine zweite Heimat wurde. Nach Abschluß seiner Studien wirkte Alfred Swarovski schon frühzeitig an der Seite seiner Brüder Fritz und Wilhelm am Aufbau des Betriebes mit, der sich bald zu einem blühenden Unternehmen entfaltete und einen bisher ungeahnten Aufschwung der Bijouterieindustrie in der ganzen Welt mit sich brachte. Vor allem die kaufmännische Leitung des großen Unternehmens war es, die nun bald ein halbes Jahrhundert lang in dem 1100 m entfernten

der Bevöl kerung und die Sicherung der Vollbeschäfti gung nicht denkbar gewesen wären. Aber nicht nur als weitblickender Mann der Wirtschaft hat sich Kommerzialrat Alfred Swarovski die Achtung aller seiner Mitarbei ter erworben, sondern vor allem auch durch sein verstehendes, allen Sorgen und Nöten des Arbeitnehmers aufgeschlossenes Wesen. Von seiner Persönlichkeit geht jene Atmosphäre aus, die den Betrieb nicht nur zur Arbeits stätte, sondern zu einer wirklichen Heimat der Arbeiter und Angestellten

sein Gesicht betastete, während der andere sein Kinn rieb. * Bei City Hall verließen Jack Barry und sein Schützling den Zug. Während der gan zen Fahrt hatte er nichts anderes aus dem Mädchen herausgebracht, als daß sie Mar- jory Avery hieß und irgendwo in der City im Büro arbeitete. „Ich bin Ihnen sehr dankbar!“ hatte sie mit zitternder Stimme hinzugefügt, „ich Photo: R. Schimann sonderes Anliegen und auch zur Verwirk lichung der zahlreichen gemeinnützigen Pro jekte der Gemeinde bot Alfred Swarovski stets

und Ehren ist Kommerzial rat Alfred Swarovski stets jener bescheidene, einfache Mensch geblieben, der sich inmitten der schaffenden Menschen zu Hause fühlt und dem darum auch die Achtung und Liebe sei ner Arbeiter und Angestellten gehört. Möge es ihm vergönnt sein, auch in Zukunft sein gro ßes, der Allgemeinheit dienendes Werk in Ge sundheit und Schaffensfreude weiterzuführen. SchlieBung des Postamtes Innsbruck 3 Die Räume des Postamtes Innsbruck 3, Mariahilf-Innstraße, müssen auf Grund

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Der Standpunkt
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Pagina 14 di 16
Data: 06.10.1950
Descrizione fisica: 16
DU HcuUccUh dec B&zneb tftesee HOLZBAUWERKE Ing. JOSEF RETTER INNSBRUCK, Schöpferstrasse 23 a Spezialist für Holzhäuser Internationale Referenzen Wir erbitten Ihren Besuch auf dem Messegelände Korrespondent für Italien ALFRED GRUBER Bosen - Pfarrgasse 2 Tel. 38-26 3ENBAGHER WERKE JENBACH/TIROL Dieselmotoren zu 8, 15, 20, 30, 50 und 100 PS. Diesellokomotiven mit gleichen Leistungen Dieselgeneratoren zu 12 und 15 KVA Dieselkreiselpumpen 2,0 pm/min. Deseikompressoren 1,8 pm/min. Landwirtschaft

. Maschinen verschiedener Art, Seilbahn-Kabinen und Werkstätten-Einrich- tungen. DEMAR - BOZEN Kapuzinergasse 8 MESSESTAND E SNOW-BOY der motorisierte Schneeschaufler | Generalvertretung für Italien: Dr. ENZO MANCINI MILANO, Piazza Conciliazione, 5 Vertretung für Bosen — Trient — Belluno: ALFRED GRUBER BOZEN, Pfarrgasse 2 Messestand 606 er Mensch hat einen umwiderstehlichen Hang 1 | zur Neuigkeit und sur Neuheit. Zeitungen —? ' werden verschlungen wegen der einen, Schau fenster umlagert wegen

nicht nur der «Sehleute», son dern von allem auch der Käufer erregt haben. Eine solche Ueberraschung ist zum Beispiel das Holshaus der Holzbauwerke Josef Retter aus Inns bruck, die in Bosen durch die Firma Alfred Gruber in der Pfarrgasse vertreten sind; durch ein moder neres System der Holskonstruktion sind die Retter- Häuser gegenüber den bisher bekannten Typen noch billiger, sweckmässiger und schöner geworden. Die weltbekannten Jenbach-Werke für Dieselmoto renerzeugung, D-Lokomotiven, Dieselpumpen usw. ha ben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 29.10.1956
Descrizione fisica: 8
und Präsi dent KR Miller. Vor dem Pult des Land tagspräsidenten, innerhalb des Halbrundes der Abgeordnetenbänke, hatte die Familie Swarovski Platz genommen, in ihrer Mitte der Jubilar. Nach einem festlichen musikalischen Auf takt durch das Bruckbauer-Quartett hielt Landtagspräsident Obermoser die Fest rede, in welcher er die Verdienste von KR Alfred Swarovski herzlich und ausführ lich würdigte. Der Redner schilderte u. a., wie Alfred Swarovski, angeleitet vom Grün der des Unternehmens, KR Daniel Swa

rovski, hervorragenden Anteil daran hatte, daß von der Firma Swarovski aus kleinen Anfängen bei nunmehr 3600 Werksangehöri gen ein Produktionsvolumen von rund 750 Millionen Schilling jährlich für den österrei chischen Export erreicht werden konnte. Das Geheimnis dieses Erfolges liege in der inten siven Marktanalyse, der vorzüglichen Ver kauforganisation und der Erkenntnis der Besonderheiten des überseeischen Marktes, welche hauptsächlich KR Alfred Swarovski zu danken seien und dem Werk große Kri

in inner ungarische Angelegenheiten, da sich die Trup pen auf Grund des Warschauer Vertrages in Ungarn befänden und von der Regierung in Budapest zur Hilfe gerufen worden seien. zu den Schmucksteinen schon früher die Ty- rolit-Schleifmittelproduktion gekommen war, die optische Fertigung begründet. Nach 1945 gelang es Alfred Swarovski im Verein mit seinen beiden Brüdern bald, die Schwierig keiten zu meister Dank seiner glücklichen Verhandlungstaktik war das Wattener Werk bald so weit, gut 80 Prozent

des Weltbedar fes an Glasschmucksteinen zu decken, was geradezu eine Monopolstellung und für Oesterreich in jener Zeit der so besonders wichtigen Doülardevisen bedeutete. Präsident Obermoser bezeichnet KR Alfred Swarovski nicht nur als versierten Exportkaufmann, sondern auch als einen Privatgelehrten, der über das materielle Streben zu einer tiefen Vergeistigung gekom men sei und die Bedeutung der inneren Har- Kunst und Kultur Tiroler Landestheater Montag, 19.30 Uhr „Der Zarewitsch“ (3. Vor stellung

der Betriebsgemeinschaft voll er kannte; so sind auch nach seiner und der Firma Auffassung di e wertvollsten Edel steine des Unternehmens die dort beschäf tigten treuen und beständigen Arbeiter und Angestellten Der Redner hob dann die Obsorge gegen über den Betriebsangehörigen, die sozialen Einrichtungen und Leistungen der Firmen leitung, besonder- auf Initiative von Alfred Swarovski, hervor, weiters die Anteilnahme am Gemeindegeschehen, die Beiträge zur ver schiedenen öffentlichen Einrichtungen und Bauten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 29.09.1954
Descrizione fisica: 6
sechs Anbote ein, nur eines lautete aber auf Tausch. Alfred, so wollen wir den Bauern burschen nennen, gelangte also durch Kauf um relativ wenig Geld in den Besitz einer brauchbaren Schrotflinte und begann sofort zu wildern, allerdings nicht gerade auf Hochwild, das wagte er doch nicht; lief ihm aber ein Hase oder auch ein Fuchs vor die Flinte, so wurde dieser abgeknallt; auch Hauskatzen büßten in Ermangelung eines besseren „Wildes“ ihr Leben ein und aus Uebermut schoß Alfred auch auf den Pudel

der Frau Hofrat, die im Dorfe auf Sommer frische weilte. Heimlich, aber doch für den Hund und seine Besitzerin schmerzlich fühl bar. Die Frau Hofrat eilte auch sofort zur Gendarmerie, um die Uebeltat anzuzeigen. besser gewesen Der Gendarm brauchte nicht lange nachzu forschen, denn im Dorfe waren die kleinen Wildereien des Bauernburschen nicht unbe kannt geblieben und man wies das nachfor schende Amtsorgan bald auf die richtige Fährte. Als der Gendarm zum Hofe kam, war Alfred nicht zu Hause und er kam

, um es vorweg zu sagen, überhaupt nicht mehr heim. Und anfangs war auch nicht zu ermit teln, wohin er geflohen war. Alle Nachfor schungen blieben ohne Ergebnis. Die im Dorfe angesehenen Elten kränkten sich sehr und der sonst arbeitsame und tüchtige Junge ging ihnen in der Landwirtschaft sehr ab. Ein halbes Jahr war vergangen, als der Bauer zum Gendarmerieposten zitiert wurde, wo man ihm eröffnete, daß Alfred in einem Schweizer Gefangenhaus sei und eine Strafe wegen Vagabundage und Wachekränkung abbüße

. In zirka einem Monat werde er über die Grenze gestellt werden. Der Monat ver ging, ohne daß Alfred heimkehrte und auf amtliche Nachfrage kam aus der Schweiz die Antwort, daß Alfred aus dem Kantonsge fängnis ausgebrochen sei und nach ihm ge fahndet werde, bisher allerdings vergeblich. Erst dieser Tage langte eine endgültige Aus kunft ein: Im Gebiet des St. Gotthards wurde abseits des Weges Alfred tot aufgefunden. Er war offenbar bei der Flucht verunglückt. Aus Stadt und Land Wetterbericht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 05.11.1956
Descrizione fisica: 8
versuchter schwerer Körperverlet zung und wegen Diebstahls einem Schöffen senat vorgeführt. Die Anklage enthielt ein umfangreiches Sündenregister. Da war einmal ErikaG., die er von Jugend auf kannte. Sein Verhalten führte oft zu hefti gen Szenen zwischen den beiden. So auch einmal im Frühjahr 1956, als das Mädchen seine Begleitung ablehnte. Er schlug sie mit der Faust so lange ins Gesicht, bis sie sich ihm folgsam anschloß. Als sich Erika G. dann in der Wohnung des 25jährigen Alfred S. versteckte, holte

er sie dort heraus und zwang sie im Hausflur, mit ihm zu ge hen, indem er ihr ein Messer ansetzte. Sie besuchten dan n mehrere Gasthäuser. Tags- darauf nötigte er Erika G. abermals mit vorgehaltenem Messer, an der Tür zur Wohnung des Alfred S. En tritt zu verlan gen, wo sich seine zweite Freundin Erika V. verborgen hielt. Beide Erikas erschienen dann pünktlich zu einem Stelldichein; aus Angst vor Miß handlung flüchteten sie aber, als der Bursche ein Gasthaus betrat, durch einen Hinterausgang. Infolge

der Nachstellungen des Gewalttäters verängstigt, versteckte sich Erika G. darauf wieder in der Wohnung von Alfred S. Der Eifersüchtige verlangte von S. ihre Auslieferung. Auf die Weigerung des Alfred S. erschien er bald darauf mit einer Schar johlender Jugendlicher vor dem Hause, kündigte Alfred S. an, das gesamte Mobiliar mit seinen Freunden zusammenzu schlagen, wenn Erika G. nicht weggelassen werde, entfernte sich jedoch auf gütliches wurde dieser Plan wie mancher andere, nicht verwirklicht. Schließlich

die Woh_ nungstür bei Alfred S. ein. Als Erika aus dem Fenster um Hilfe schrie, riß er sie an den Haaren zurück, ohrfeigte sie mehrmals, setzte ihr das Messer an und fragte: „Soll ich dir die Gurgel durchschneiden?“ Dann drohte er Gottfried S.» einem Bruder von Alfred S., mit dem Bauchauf schlitzen, zer trümmerte mehrere Fensterscheiben und Möbel, riß Kästen auf und verstreute Wäsche. Dann stahl er Handwerkzeug, einige Broschen, Ohrklipps und zwei Lippenstifte und entfernte sich schimpfend

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Der Standpunkt
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Pagina 10 di 16
Data: 11.04.1952
Descrizione fisica: 16
in Rom und das italienische Gegenstück in Wien dazu beitragen werden, geistige Kontakte hcrzuslellen, die ja bei der räumlichen Nähe der beiden Staaten im mer besonders intensiv und besonders fruchtbar waren. o- f. b. “Schönheit, aus Schrecken destilliert,. Zum 75. Geburtstag von Alfred Ku'bin am 10. April 1952 Erinnerung an Robert Musil Fortsetzung von Seite 9 dem Wesen seines Protagonisten ähnlich empfand. Und. der Dichter, dem sich Musils Ingenieurgeist durch einen wissenschaftlichen

- Zum 20. Geburtstag des Piper-Verlages in München schrieb der grosse österreichi sche Zeichner Alfred Kubin einen Brief an Reinhard Piper, worin die Worte ste hen: «Ja, unsere Zeit ist gezwungen, sich ihre Schönheit aus dem Schrecken zu de stillieren! » Das war im Juli 1923, aber die se Erwägung sollte ln den kommenden Jahren noch viel, mehr Gewicht erhalten. Ein prophetischer Gedanke, wie sich sol ehe in Fülle, ja in der gesamten geistigen Konzeption des von Kubin 1908 in schwe' rer seelischer Krise

, erst 1917 zu schreiben begann. Was der Dichter Kubin zu sagen im stande war, das vorzüstellen, im sichtbar bildlichen Ausdruck, gelang ihm In seinem unabsehbaren graphischen Lebenswerk, des sen Fülle und Tiefe unsere Zeit noch nicht hinlänglich auszuschöpfen versteht. Alfred Kubin steht mit seinem Werk einsam ln der ungeheuren Zerrissenheit unserer Tage. Wenn man ihn mit dem Belgier James En- sor auf eine gleiche Stufe stellen will, so muss man bei näherem Hinsehen erken nen, dass eine gewisse

und die Erde. menden Tag-Nacht-Fantasie, dem Brauen seiner berühmten « Dämmerweiten», der strömenden Flut seiner oft furchtbaren Gesichte. Neben den sürrealen Gebilden reinster Prägung malt er Themen, die sich im Zeichnerischen sein ganzes bisheriges Leben hindurch mannigfaltig variieren. Erst ungefähr 1908 setzt jene sich nie unterbrechende Periode im zeichnerischen Schaffen ein, die Alfred Kubin das Gefühl des Gültigen seiner persönlichen Aussage anerkennen lässt, obwohl früher schon viel untrüglich

» ist diese Ra dierung betitelt, die wir dem soeben bei Piper erschienenen Bändchen « Abendrot » entnehmen, das 45 Bilder Alfred Kubins mit einer autobiographischen Plauderei vereint. ter den Erschütterungen des ersten Welt krieges entstanden, der andere, 1947 gewis- sermassen als Ergebnis der Verwüstungen des zweiten Weltkrieges geformt, umfassen wesentliche Themenkreise der Kubin’schen Sphäre, in welcher der Tod jeweils immer neu sein Machtwort spricht. Aber neben dem Grauen lebt auch das Stille, das Idyl lische

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