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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 2 di 6
Data: 06.09.1930
Descrizione fisica: 6
sie einander näher und nun standen sie sich gegenüber und be grüßten sich. Er küßte ihre Hand, lachte und strich sein helles Haar zurück, in dem der Wind wühlte, dann legte er seinen Arm in ihren und nun wanderten sie und plauderten. Die Bewegungen seiner langen Glieder hatten etwas Schlenkriges, er war erst Anfang zwanzig, Antonie einige Jahre älter als er. Alfred erzählte, daß er soeben einen Brief von seinem Vater erhalten habe. Dieser würde am nächsten Abend an kommen. um von seiner anstrengenden

Arbeit in Ser Großstadt auszuspannen. Er selbst. Alfred, gebe seinem Aufenthalt einige Tage zu, um mit Braut und Vater zusammen noch ein paar sonnige Ausflüge zu unternehmen und dann endlich wieder zu seinen Arbeiten auf der Hochschule zurückzukehren. Antonie und Alfred steuerten in schnellem Gang der Terafle eines Hotels zu und traten in die Glasveranda, wo schon Tödlicher Absturz am Kaiser. Am Sonntag, den 31. August ist Fräulein Berta Brunner, Konto ristin aus München am Wilden Kaiser abgestürzt

und sie schmausten mit gutem Appetit. Sin paarmal schob Alfred seine Hand hinüber und legte sie, fest zugreifend, auf die AntonienS, — er lachte sie dabei an, fröhlich, herzhaft und unbekümmert. „Ein Knabe", dachte sie mit einem kleinen Lächeln, „ein großer, kindhafter Knabe, — ich komme mir vor, — als sei ich seine Mutter". Ja. Alfred hatte ein Lachen wie ein Kind, und auch die unbefangene Art, wie er den Oberkörper reckte, und das zeit weilige, abgehackte Heben und Senken der Schultern waren etwas knabenhaft

. Antonie aber hatte nichts mehr vom Kinde und ihre schönen, schmalen Hände schienen die einer jungen Frau zu sein. — Das Dampfschiff, mit dem Alfreds Vater kommen wollte, war in Sicht. Die Verlobten standen vorn auf der Landungö- brllcke. Jetzt kam das Wehen eines weißen Tuches vom Bug des Schiffes, Alfred« Vater schwang es. Sin lebhaftes Grüßen durch die Luft hob an. bis sich der Dampfer mit der Breit seite an die Brücke legte. Nachdem man sich begrüßt hatte, ging man die Brücke hinunter, drei große

und Handtücher gestohlen. Michael Wörgetter kam auch bei dem Brande des Obermeierwirtshauses zu Schaden, wobei ihm seine ganzen Habsettgkeiten ver brannten. Ferner wurde ihm noch bei einer Fest veranstaltung das Fahrrad gestohlen. Zum Abendessen spendete der Vater eine Pfirsichbowle. Es lag etwas Sprühendes in seiner Unterhaltung und dabei waren doch immer der klare Ernst und das gleichsam durch leuchtete innere Maß seines Daseins zu erkennen. Antonie dachte: Ob Alfred auch einmal wird wie er?' Sicherlich

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Der Bote für Tirol
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Pagina 2 di 6
Data: 03.12.1862
Descrizione fisica: 6
mit einem Schreiben des Knrfürsten an den Kaiser Franz Joseph von hier über Frankfurt ab, gereist. Frankreich. Paris, 26. Nov. Man schreibt der „Donau-Ztg.': »Es überrascht unS heute der ministerielle „Constitu- tionnel' mit dem Eingeständnisse, es sei noch das Beste, sich die Wahl des Prinzen Alfred gefallen zu lassen. Er hebt jedoch als Revanche hervor. Eng« 4152 land werde dadurch in eine ganz falsche Stellung ge rathen; denn es müsse den Prinzen Alfred im Wider stände gegen die griechische Idee annulliren

oder selbst von Griechenland aus die orientalische Frage eröffnen. Nichtsdestoweniger besteht auch hier der vorherrschende Gedanke, die Thronbesteigung des Prinzen Alfred in Griechenland sei der inhaltsschwere Anfang einer Lö sung der orientalischen Frage im Sinne und zum Vor theile Englands. Wenn Englands Staatsmänner, Tribüne und Presse, Ingenieure und Kapitalisten, die Lords und die City sich daran machen, das Hellenen- thum zu kultiviren und zu organisiren, so geht daraus sicher eine große Entscheidung

, eine zukunftsvolle Kul turbewegung gegen Russenthum und Panslavismus hervor. Da kein französischer Rivale oder Kandidat besteht, so kann das liberale Frankreich nicht anstehen, den Prinzen Alfred dem Herzoge v. Leuchtenberg vor zuziehen. Es würde dem Systeme des absoluten Na- tionalwillens und des allgemeinen Stimmrechts am übelsten anstehen, gegen diese Methode in Griechenland zu protestiren, weil das Votum für England gezogen wird. Was Savoyen und Nizza für England waren, ist der Prinz Alfred in Athen

werden den Prinzen Alfred wählen; aber es ist noch heute sehr zweifelhaft, ob England die Wahl nicht ablehnen wird. Die öffent liche Meinung in England ist dazu um so mehr ge neigt, als die Beseitigung des Herzogs v. Leuchten berg bereits gelungen ist. In England fürchtet man aufrichtig für die eigene Politik und für den Prinzen Alfred eine falsche Position in Athen, in der orien talischen Frage und mithin in der allgemeinen Politik. Paris, L7. Nov. Ich glaube zu wissen, schreibt ein Korrespondent der „Allg. Ztg

über das Verfahren, welches sie England gegenüber in der griechischen Frage einzunehmen gedenke ; 'Rußland werde, im Nothfall selbst allein, energisch gegen die Kandidatur des Prinzen Alfred protestiren. — Andererseits soll der französische Gesandte in London, Baron Gros, der französischen Regierung Berichte gesandt haben über die Art, wie England in Griechen land zu wirken sncht; dieselben haben großen Ein druck in den Tuilcrien gemacht. Morgen soll des wegen außerordentlicher Ministerrath in Compiögne

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 02.06.1936
Descrizione fisica: 6
daher nur eine rein sachliche Zu sammenfassung der Hauptverhandlungsergebnisse: Es wurde festgestellt, daß Mr. I. H. Thomas am 21. April — mehrere Stunden vor Einbrin gung des Budgets im Unterhause — in seinem Amtsraum im Kolonialministerium den Besuch seines Freundes, des konservativen Abgeordneten Sir Alfred Butt, empfing. Worüber unterhielten sich die beiden Herren? Nach beiderseitiger eid licher Aussage über Pferderennen. Sir Alfred Butt ist Rennstallbesitzer und sein Pferd „Nobl- King' sollt

« im Derby laufen. Er war gekom men, um seinem Freund Thomas zu melden, das „Noble King' wahrscheinlich das Derby ge winnen würde. Es wurde ferner festgestellt, daß Sir Alfred Dutt sofort nach der Unterredung mit dem Kolonialminister in sein Büro in der City ging und telephonisch Versicherungen gegen eine Erhöhung der Einkommensteuer und der Tee steuer abschloß.. Zwei Stunden später hielt der Schatzkunzler im Unterhause seine Dudge-trede und verkündete die Erhöhung der Einkommen- und der Teesteuer. Sir

Alfred Butt hatte 7350 Pfund gewonnen. Daß die Summe nicht noch höher war, lag nur daran, daß er weitere Ver sicherungen nicht mehr rechtzeitig unterbringen könnt«. Der Finanzmann und Sportzeitungsbesitzer Alfred Bates — ein langjähriger Freund des Kolonialministers — hatte diesen mehrere Tage vor der Veröffentlichung des Budgets in seinem Landhaus in Ferring besucht. Beide Herren und der Sohn des Ministers, der Börsenmakler Lesile Thomas, erklärten vor Gericht, daß das Budget mit keinem Wort erwähnt

worden sei. Gleich nach seiner Rückkehr nach London nahm jedoch Alfred Bates Versicherungen gegen eine Erhöhung der Einkommensteuer vor, die ihm 11.500 Psuno einbrachten. Im Laufe der Verhandlungen kam u. a. zur Sprache, daß Alfred Bates dem Kolo nialminister im November 1335 eine Zahlung von 20.000 Pfund überwiesen hatte. Bates be hauptete, dies sei der Preis gewesen, sür den er die Autobiographie des Ministers erworben Hab«. Der Gerichtsoorsitzende: Ist das Buch bereits geschrieben? Bates: Ich weiß

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 14.09.1886
Descrizione fisica: 14
, welche Oesterreichs Größe hüten, in dieser Erkenntniß irre zu machen. Zur Mandats - Niederlegung des Obmanns des Centrums-Clubs, Fürsten Alfred Liechten stein, welche dieser bekanntlich mit seinen ihm durch die „Führung des väterlichen Vermögens' auferlegten zeitraubenden Verpflichtungen moti- virte, wird der „Wr. Allg. Ztg.' aus Graz geschrieben: „Daß die Ursache der Mandats niederlegung des Prinzen Alfred Liechtenstein nicht in der ihm „auferlegten Führung des väterlichen Vermögens' zu suchen sei

. wird so ziemlich allgemein als gewiß angenommen. Wo rin das Motiv gelegen, kann nicht als ganz be stimmt angegeben werden. Vielleicht dürfte aber der Hinweis auf eine Thatsache am Platze sein, die Anlaß zu dem bedeutsamen Schritte des Fürsten gegeben haben mag. Fürst Alfred ist der wahrscheinliche Erde des regierenden Für sten Johann von Liechtenstein; der unverheirathet ist und es wohl auch bleiben wird. Des Für sten Johann Bruder, einer der hervorragendsten Lebemänner, dürfte aus gewissen Gründen kaum

Nachfolger des Fürsten Johann auf dem Throne zu Vaduz werden. Somit kommen das Majorat und die Würde der Regierung an ^ den Prinzen Alfred. Der regierende Fürst ist liberal gesinnt und sieht die politischen Gepflogenheiten deS Prinzen Alfred höchst ungern e. Seit Langem sollen schon Versuche unternommen worden sein, um den Prinzen Alfred ^auf andere Bahnen zu leiten oder zum Aufgeben seiner politischen Rolle zu bestimmen. Mit der „Führung- des ihm dann zukommenden Vermögens dürfte Fürst Alsred allerdings

viel zu thun haben. Uebrigens dürste Prinz Alfred für seinen Rücktritt aus dem Volkshause durch Erhebung zum Herren hausmitgliede entschädigt werden.' Auch die „Tir. Stimmen' fügen der Veröffentlichung des Briefes des Fürsten Alfred Liechtenstein die Bemerkung hinzu, daß es kaum einem Zweifel unterliege, daß diesem Schritte „noch andere Motive', als die im erwähnten Schreiben an gegebenen, zu Grunde liegen.' „Wenn die Mäßigung, welche Rußland, seitdem der Fürst Alexander seinen Verzicht auf die Krone

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Der Burggräfler
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Pagina 1 di 8
Data: 12.10.1907
Descrizione fisica: 8
Ausgleichshandel als Sieger auf der ganzen Linie feiert, dann haben wir Oesterreicher wohl Ursache zu ernsten Befürchtungen, datz unsere Regierung nicht über die nötige Rackensteise bei den Verhandlungen verfügte, sondern nach dem Grund sätze handelte: Der Ausgleich mutz zustande kom men, so oder anders! Inland. Fürst Alfred Liechtenstein f. Auf Schloß Frauental bei Deutschlandsberg in Steiermark ist Dienstag 8. ds. Fürst Alfred Liechtenstein an Herzlähmung verschieden. Mit ihm ist eine der markantesten

, bekanntesten und geachtetsten Persön lichkeiten aus dem öffentlichen Leben geschieden. Fürst Alfred von und zu Liechtenstein wurde am 11. Juli 1842 zu Prag geboren. Rach Vollendung der juridischen Studien trat er als Sohn eines Hauses, das in allen Kriegen, seitdem ein Heer in Oesterreich besteht, im Schatten seiner Standarten in jeder Generation Tote und Verwundete liegen ließ, bei den Dragonern ein, kämpfte 1864 in in Schleswig-Holstein für die Rechte von Kaiser und Reich, machte als Hufaren-Rittmeister

, Arbeiterversicherung u. s. w.). Seine Schulrede am 19. Oktober 1879 machte viel Aussehen. 1881 kam es zu Mißhellig- keiten im Schoße der Rechten, der Austritt Lienbachers aus denr Hohenwartklub führte zur Gründung des Zentrumsklub, Prinz Alfred Liechtenstein wurde der erste Obmann desselben und verhütete durch seinen Einfluß den Zerfall der Rechten. 1886 legte Fürst Alfred das Reichsratsmandat nieder, da infolge des Todes seines Vaters die erbliche Herrenhaus würde auf ihn übergegangen war. Die Führung

des Zentrumsklubes übernahin dann für kurze Zeit der jüngere Prinz Alois, legte aber sein Mandat bald nieder, um nach längerer Zeit sich dann in Wien der christlichsozialen Bewegung anzuschließen. Fürst Alfred gehörte im Herrenhaus zu den jührenden Mitgliedern der Rechten. Nach dem Rücktritte des Kabinettes Thun 1899 wurde Fürst Alfred Liechten stein zur Kabinettsbildung berufen, lehnte aber diesen Ruf ab, worauf Elary die Mission übernahm. Am 28. September 1903 trat Fürst Alfred Liechtenstein in großer Rede

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 2 di 16
Data: 02.04.1915
Descrizione fisica: 16
Seite 90 Um sein Lrde. Kriminalroman von William 5telljes.' jortseyung. Nackdr. verb. ^ Alfred Hackenberg hatte sich inzwischen in der kleinen Garderobe, die sich in der einen Ecke des Zimmers, hinter einem Wollvorhang befand, die Hände gewaschen und seinen Arbeitsrock mit einem anderen vertauscht. Seinen Regenmantel und Hut nehmend, ver lieh er, nachdem er die Gasflamme über seinem Schreibtisch ausgelöscht, gleich darauf ebenfalls das Zimmer. Fröstelnd zog er den Kragen herauf

, als er aus dem warmen alten Hause auf die Straße hinaustrat. Der dichte Nebel hatte sich nunmehr in einen feinen, kalten Sprüh regen verwandelt. In demselben Augenblick, als er die Haustür hinter sich zuzog, fuhr ein vollbesetzter Wagen der elektrischen Bahn vorbei. Alfred hatte sie benutzen wollen, aber er verspürte keine Lust, hinterherzu springen, und entschloß sich jetzt zu Fuß zu gehen. „Ein wenig srsiche Luft wird mir besser bekommen als die Fahrt,' sagte er und ging dem Holstentove zu. Bald ragte

er einige Minuten aufatmend stehen. Alfred Hackenberg war stolz auf seine alt ehrwürdige Vaterstadt, und immer wieder erfreute er sich an den prächtigen Bauten der einstigen Königin der Hansa, an denen die letzten Jahrhunderte mit ihren Wetter stürmen fast spurlos vorübergerauscht zu sein schienen. . , Dort das Rathaus, das schon ums Jahr 1226 als domus consilii erwähnt wird, mit seinen reichen Schätzen an Sehenswürdig keiten: der Audienzsaal, die Kriegsstube mit den berühmten Intarsien, der altehrwürdige

Trockenschuppen, zierte ehemals die Obertrave; hier hatte Zecher- Humor den Namen für den entgegengesetzten Zweck verwendet: es zeigte nämlich eins der meistbesüchten alten Weinhäuser der Hansa stadt an. Von der breiten charakteristischen Diele führte eine schwere, eisenbeschlagene Tür — fast ein Tor — in das niedrige aber mit herrlich geschnitzter, altersdunkler Eichentäfelung versehene Gastzimmer. Alfred schritt, mit einigen der Gäste Grüße wechselnd, hindurch in ein daran grenzen des kleineres Gemach

, die dich überraschen wird.' „Raus damit! Ich bin gespannt, was du nun wieder ausgefressen hast.' „Ich habe mich verlobt.' „Verlobt? Du? — Meinen allerherzlich- sten Glückwunsch, mein lieber Junge,' rief Alfred, gleichzeitig überrascht und erfreut, aufspringend aus und schüttelte dem Freunde beide Hände. „Doch erzähle. Mit wem? Wer ist die Zairerin, die dein flatterhaftes, unruhiges Herz in Banden geschlagen?' „Ella Drenkhayn.' „Die Tochter unseres alten Obersten?' rief Alfred erstaunt aus. „Ja.' „Hast

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 13.08.1888
Descrizione fisica: 4
verletzt. Oesterreich. (Gewissenlose Auswanderer-Agenten) haben in Galizien unter der ländlichen Bevölke- Am Abend. Erzählung von Hermann Schneider. Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Am schlimmste» war es aber, wenn Alfred sich gar einfallen ließ, ihr selbst in der mildesten Weise ihr Betragen zu verweise» oder sie darauf aufmerk sam zu machen, wie viel Dank sie Beide Elisabeth schuldeten. „Ich muß Ihr HanS meiden, lieber Freund/ sagte Elisabeth wiederholt zu Alfred; „ich hoffte Ihnen den Frieden

zu bringen und habe den Streit gebracht.' Davon wollte aber Alfred nichts hören, uud auch Adele flehte, wenn sie sah, daß Elisabeth Ernst machte, sie möge sie doch nicht so hart strafen uud jetzt verlassen. Und immer wieder ließ Elisabeth sich versöhnen. Nicht u« ihretwillen, sondern ans Rücksicht für die Andere hatte sie sich zurückziehen wollen, sie war eine viel zu groß angelegte Natur, um schmollend bei Seite zu stehen, wenn man ihrer bedürfte. So verging der Winter und mit dem Frühling nahte

der Zeitpunkt, dem Alfred mit einer zwei fachen Hoffnung entgegengesehen hatte; er erwar tete von ihm das Vaterglück und eine günstige Umwandlung im Wesen seiner jungen, verzärtelten Frau. An einem wonnevollen Maimorgen erwachte im Hause des jungen Ehepaares eiue liebliche Men- schenblühte zum Leben. Adele hatte ihrem Gatten eiue Tochter geschenkt. Als Alfred das Kind im Arme hielt und er der bleichen Mutter den Mund und die glückselig lächelnden Augen küßte, da fühlte er sich von einer Liebe

für sie erfüllt, wie er sie noch nie empfunden und er gelobte sich. Alles zu vermeiden, waS ihren Frieden stören könnte. Sie schien in seiner Seele zu lesen; mit leiser Stimme sagte sie, auf das Kind deutend : „Wir nennen sie Elisabeth.' Die wenigen Worte waren schwerwiegend, sie gaben die Verheißung einer schöneren Zeit. Viel leicht wäre sie angebrochen, wenn der Störenfried nicht herbeikommen wäre. Adelens Mutter nahm eS als ein Recht in An spruch, ihre Tochter zu pflegen und Alfred konnte und durste

ihr das nicht verweigern. So kam denn die Majorin kampfgerüstet an; die Briefe ihrer Tochter hatten sie über die Sachlage unterrichtet uud sie war entschlossen einen Hauptschlag zu führen. Zuvörderst begann sie mit kleinen verdeck ten Plänkeleien. Bei jedem Besuche, den Elisabeth der Wöchnerin machte, spionirte sie, ob sie sich vielleicht noch im Gespräche bei ihrem Schwiegersohn aufgehalten habe und ließ hämische Bemerkungen fallen. Kam Alfred von einem AnSgange heim und brachte arglos eine Bestellnng von Elisabeth

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 11.08.1888
Descrizione fisica: 6
war, die sie in ihrer neuen Wohnung empfing und sie ihr gleichsam als Besitz übergab. Auch diese Aufwallung war bald überwunden; durch doppelte Hingabe an ihre Freundin suchte Adele da» Unrecht gut zu machen, was sie ihr ge than, aber sie kam wieder uud wieder, verstärkte und vertiefte sich. Da sie sich ihrer Empfindungen deren sie doch 'nicht Herr zu werden vermochte, schämte, so schloß sie sie sorgfältig iu sich. Um so heftiger ward die verborgene Glnth, und ahn ungslos trugen Alfred und Elisabeth. Brennstoff herbe

!, sie zu nähern. Zede Anerkennung, die Al fred der Freundin zollte, nahm Adele als eiueu gegen sie -gerichteten Borwurf, jede Aufmerksamkeit, welche.Elisabeth für Alfred hatte, erschien ihr als ein Eingriff in ihre Rechte als Hausfrau. Wie es zu gehen flegt, kam der verhaltene Groll bei einer geringfügige» Veranlassung zum Vorschein, Alfred bat Adele eines Mittags, sich für die Zubereitung eines aufgetragene» Gerichtes da» Recept von Elisabeth geben zu lassen. Darüber fühlte sich Adele beleidigt, es gab

Klagen, Thränen, Vorwürfe, Alfred ward auch ungehalten — der erste Ehezwist war da. „Um iretwillen!' hob Adele schluchzend hervor. Die Gatten versöhnten sich, Adele bat Alfred das ihm uud Elisabeth zugefügte Unrecht ab, aber der Damm war durchbrochen. Die Auftritte wieder holten sich, zumal die juuge Frau an zu kränkeln fing und sehr reizbar ward. So große Mühe sich Alfred gab, die Stimmung seiner Frau Elisabeth zu verbergen, konnte diese auf die Dauer doch nicht iu Unwissenheit darüber bleiben

. Sie erschrak. Hatte sie Unheil angerichtet, wo sie in reinster Absicht das Glück zweier Men- chen zu begründen gehofft? „Adele befindet sich jetzt in einer Krisis,' tröstete sie sich und Alfred. ,An uns ist es Nachsicht zu üben.' — Sie setzte allen offenen und versteckten' Angriffen der jungen Frau eine unerschütterliche Geduld pnd Sanftmnth entgegen und fuhr fort, mit wahrhaft mütterlicher Güte für sie zu sorgen. Für jede Schwäche, die sie zeigte, hatte sie eine Eutschldi« gung, jeder Uebereilnng

zu geben. Geriethen Alfred und Elisabeth > unvermerkt in ein lebhaftes Gesprach über Dinge, an denen die junge Frau kein Interesse besaß uud dem zu folgen sie sich auch nicht Mühe geben mochte, so fühlte sie sich tief, verletzt. Wies aber Elisabeth gar einmal auf einen lateinischen oder griechischen Klassiker hin und führte die betreffende Stelle' in der Ursprache an, ohne dabei etwas 'Arges zu henkest und ganz vergessend, daß sie mit ihrem Wissens andere Frauey. Überrage,' so konnte Adele 'in Thränen

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 05.09.1870
Descrizione fisica: 4
den Autrag mit tiefem Schweigen auf. Berlin, 4. Sept. (Telegramm des Königs.) Die Zusammenkunft mit Napoleon hat bei Sedan stattgefunden. Der Kaiser war gebeugt, aber wür dig in der Haltung und ergeben. Zn dessen Auf enthalte wurde Wilhelmshöhe bei Cassel bestimmt. Letzte Post. Paris, l. September. Das „Journal Osficicl' weldet, daß der Kriegsminister die Heranziehung von 100,000 Mobilgardisten aus den Departements zur init immer gleicher Liebe hängt. Will mich momentan ein Gefühl der Bangigkeit — Alfred

nennt es scher zend Hochlandsheimweh — beschleichen, so hole ich die Chatulle mit ihrem verschlossenen Schatze hervor, versetze mich ganz Nach Lean-Castle, und fühle dann immer meine Ruhe schnell wiederkehren. Alfred hat mir schon den Borschlag gemacht, ich solle an der vor unserer Wohnung ausgepflanzte» Flaggenstange unser uraltes Banner aufziehen, wenn sein Anblick mich erfreue, dazu jedoch kann ich mich nicht ent schließen. Ich weiß nicht eigentlich, was mich davon abhält> denn im Herzen regt

zugleich, und'könnten, erblickten sie das schillernde Banner der Mac Leau, dasselbe leicht für einen Zauber halten, durch den man ihnen und ihren Landsleuten Schaden zufügen wolle. Haben sie es doch- nicht-einmalgern, daß die fremden Confnln ihre ' Flaggen 'eMtten^^weil sie glaube^ eS wohne den selben eine ihrem Lande, ihren Sitten und insbeson dere ihrer Religion feindliche Gewalt' inne. So viel ...habe.ich.bereits, bemerkt«.. doß.die.MgWder .voyde?l Hindu'S gegenwärtig -nichti-igeWt/werde«.. - Alfred

habe» wollte, durch seine zuverlässigen Leute zu verstärken. z Mit dieser OrtSveräudcrnng war Ellinor nicht zn frieden. Indeß überwand sie doch bald ihre Abnei gung gegen dieselbe, da Alfred ihr mittheilte, sie würden auf einem der Stadt nahe gelegenen Land sitze von großem Umfange Wohnung nehmen. Nur wenn seine-Pflicht ihn nach der Stadt rufe, werde er aus kurze Stunde» von ihr gehen, sonst aber im mer bei ihr sein, nnd insbesondere die ersten Vor mittagsstunden, wie die erquickenden Abende und herrlichen Nächte stets

in ihrer Gesellschaft zubringen., Alfred hielt Wort. Das Glück des jungeu Paares,, ließ nichts zu wünschen übrig. - . - i j ' Ellinor befreundete sich schnell mit der ihr unge wohnten Natur uud den fremden Einrichtungen,, welche., weniger von der Willkür der Einwohner des Landes Äs von deU Aima ahhingey. Bombardements der Stadt Straßburg gegen jeden Angriff halten werde Serlitk, 3. Sept. Berlin feuert einen Siegesmor-» gen, wie es noch keinen gesehen. Der Enthusiasmus- ist unbeschreiblich. Tausende durchwogen

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Innzeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 25.11.1862
Descrizione fisica: 4
oder durch den Ablauf der Zeit, die hiesige Staatsangehörigkeit verloren haben, gleichwohl in ihre verlassene Heimat zurückzukehren wünschen, hiezu dann allen Vorschub zu leisten, wenn solche eines guten Rufes sich erfreuen und nicht von Mitteln entblößt sind. (Wes.-Z.) Frankreich. Paris, 49. Nov. Die griechische Thronkandidatur des Prinzen Alfred macht der „France' von. Tag zu Tag mehr Sorge. Heut verlangt sie nichts Geringeres als eine förmliche Erklärung Lord Palmerstons, daß England nun und nimmer die Wahl

eines seiner Prin zen acceptiren werde. „Man versichert, sagt sie, das Londoner Kabinet habe erklärt, daß es dieser Kombi nation fremd sei und daß es die griechischen Bevölke rungen nicht verhindern könne, von ihrem vollen Rechte Gebrauch zu machen, indem es sich vorbehalte, später eine seinen Prinzipien gemäße Entscheidung zu treffen. Wenn diese Einzelheiten richtig sind, so ist die Erklä rung des englischen Kabinets nicht hinreichend; es muß wissen, was es thun wird, wenn die Kandidatur des Prinzen Alfred

durchgeht, und es schon heute den Be völkerungen sagen,, um ihnen falsche Demonstrationen zu ersparen. Dieses ist um so nothwendiger, als die Nachrichten aus Griechenland uns aufs bestimmteste mittheilen , daß sich überall. Komitö's orgcmisiren, um die Kandidatur des Prinzen Alfred aufzustellen und zu unterstützen. Diese, aus den ihrer Anhänglichkeit an die englischen Ideen wegen bekannten griechischen Bürgern zusammengesetzten Komitö's werden auf vielen Punkten von den englischen Agenten, unterstützt

, wir nennen, namentlich den Piräus, Nauplia, Hydra, Ko- rinth und Syra, wo Offiziere der königl. englischen Marine von den in Rede stehenden Komitö's organi- sirte Bankette angenommen haben und bei denen man Toaste auf den Prinzen Alfred und die Vereinigung Englands und Griechenlands ausgebracht hat. Was die jonischen Inseln anbelangt, so arbeitet man dort offen für die Kandidatur des Prinzen Alfred, und dieses nicht allein auf Corfu, sondern auch auf Cephn- lonia, Zante und Argostoli

keiten datirten von der durch Graf Cavour provocirten Berathung, in welcher Rom zur Hauptstadt 1>eS Königreichs erklärt wurde. Desanctis und Decesare greifen das Ministerium an; Pepoli, dessen Rede mit Beifall gekrönt wurde, spricht für dasselbe. (A.Z.) Athen, 22. Nov. Die englische Gesandtschaft, we- > gen des Prinzen Alfred um Rath gefragt, hat geant wortet : daß sie sich in die Wahl nicht mische, Grie chenland könne frei wählen. Die Wahlen beginnen am 6. Dezember und endigen am 10. Es soll große

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Meraner Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 14.08.1901
Descrizione fisica: 12
m. G , Hannover Levin Schmidt m. G., Dresden 5g. Winklern ni. Fam., Wien Frau Leibinger m. T., Hamburg John Knocke, England Franz Matans, Direktor, Böhmen Dr. Beuzl m. G., Trieft Gebr. Ratz, Weimar M. Francesco da Porto Couzat, Italien Max u. Georg Weis, Nauberg Alfred Steidler m. G., Nauberg Stefan Enu, Großwardein Erna v. Theimermanu m. Sohn, Cassel Äiisses Glady Sterbert, London Cijackthal Kad Dreikirchen mit Dependance Hriolerhos 1120 bezw. 1260 Meter ü. d. M. Angekommen bis znm IS. Juli. Maria Heurici

, München Agnes Rieger, Darmstadt Alfred Lill v. Lilienbach m. Fam., Meran Frl. Maria Sechen, Bremen Frau Admiral Max Leau m. Tochter, Berlin Hans Reitcrer, Bieran Frau Jaeobi mit Tochter, Berlin Frl. Spiegel, Merau Hofrath Jähnichcu u. Frau, Dresden Alois Alt, k. k. Hauptniann d. N.. Meran E. Wittkugel, Merau Fr. Katharina Schaay, Meran Jacqueline von Waßenaer, Aieran Frl. Lagus, Kassel Frl. E. Hamcl, Kassel Herr Kautsch m. G., Paris Frau Konsul Weiß m. T., Dresden Jgnaz Fischer, Meran B. Stürz

Stehle, Freiberg Marie u. Sophie Wiegandt, Berlin FranKath. Lempp, Wwe., Schwäbisch Gmünd Ferd. Lempp, Bankier, Schwäbisch Gmünd Alfred Lempp, Nechtsanw. Heilbronn a. N. Frau Fischel u. Tochter, Dresden H. Froitzheim, Aiünchen Neichsgerichtsrath Dr. v. Zimmerle m. G, Leipzig Oberamtsrichter Brückner m. G., Dresden Oberingenicur Wilh. Rose m. 2 T., Berlin Frau Direktor Neiubrecht, Göttiugen von Bülow, Frankfurt a. d. O. Paul Graue, Pfarrer in. G-, Berlin S. Roscnthal, stnd. arch., Aiünchen Alfred

m. Fam., England Dr. Jordan, Rechtsanwalt, Stuttgart Hofmann Karl, Kunstmaler, Wien Miß Simonfon n. Bed, London Schade Ferdinand m. G., Dessau Wiener m. G. u. Sohn, Brüssel Monsieur u. Madame Tasfel, Prof., Brüssel Sturken Alfred m. G.. Hamburg Dr. Schwarz Nikolaus m. G., Oedenburg Dr. Kaufler m. Fam., Wien Frtedländer Dr. Paul m. G-, Arzt, Berlin Zehemayr m. Fam., London Hehner Otw. London Schwarz Hugo, Brünn Broll I-, Brünn Blumenfeld Max, Berlin Oppenheim Luise, Wien Deutsch Paul, Wien Tiegs Ernst

, Stettin Mr. u. Mrs. Horsley u. Miß Horsley, London Air. u. Mrs. A. I. Lees, London H. K. Thaw, Pittsbnrgh Franke Georg, Stettin Kulenkamp m. G., Lübek Dr. Mekosch m. Fam., Bankdirektor, Wien Ofner Josef u. Stadler B., Budapest Se, Dnrchl. Aincenz Erbprinz Windischgrätz, Wien Se. Durchlaucht Fürst Alfred Windischgrätz, Wien Wichelhaus m. G. Neg -Asscssor, Breslau Mdm. Banderhagen m. Fam, Nord-Frankr. Cohn Ferd. m. G., Justizrath, Glogan Dr. Fuchs m. G., Arzt, Glogau Dr. Schops Gustav

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 02.08.1900
Descrizione fisica: 10
Extra. Beilage zu ..Bote für Tirol und Vorarlberg' Sir. RSS. Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha ?luf seinem Somnierfitze zu Schloss Rosenau ist, wir schon in Kürze berichtet wurde, am Montag, den 30. Juli, Se. kgl. Hoheit Herzog Alsred von Sachsen« Coburg und Gotha plötzlich verschieden. Eine Herz lähmung bereitete dem Leben des immer rastlos thätigen und für sein Land besorgten Fürsten ein jähes Ende und bewahrte ihn nach^luSspruch der Acrzle vor langem und schmerzlichem «iechthum

. An seiner Bahre trauern außer >eincr geliebten Familie seine erlauchte Mutter, die greise Herrscherin Eng lands, Ihre Majestät Königin Victoria, und zahlreiche europäische Regunenhäuser, zn denen der Verblichene in nahen verwandtschaftlichen Beziehungen gestanden -ist. Herzog Alfred war als zweiter Sohn aus der Ehe des Prinzen Albert von Sachfen-Eobnrg mit Königin Victoria von England am 6. August 1844 zu Schloss Windsor geboren. Seine Kindheit ver lebte er am Hofe seiner Eltern, die mit zärtlicher Sorgfalt

schiffes „St. George' commandiert, auf dem er zu erst das Mittelmeer durchkreuzte und später auch Mcst- Jdien und Amerika besuchte, Nach dem Tode seines Vaters (im December 13(5 l) widmete sich Herzog Alfred ganz dem Seedicnste und wurde 18L7 nach neunjähriger Dienstzeit als Marine Officier zum Com mandanten der Fregatte „Galatca' e>nannt, an deren Bord er am I. Juni eine für zwci Ja'ire berechnete Reise um die Welt antrat. In der Folgezeit stieg Herzog Alfred bis zum Admiralsrang empor und fun giert

auch längere Zeit als Commandant der englischen Mittelmcer-Flotte. Da die Ehe seines .Oheims Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha kinderlos geblieben, nahm Herzog Alfred,, der sich mittlerweile mit Ihrer kaif. Hoheit Großfürstin Maria von Rnssland vermählt halte, als voraussichtlicher Thronerbe seinen Wohnsitz im Herzogthume Sachsen- Coburg, um dessen Verhältnisse aus eigener An schauung kennen zn lernen; im Winter weilte er zu meist in seinem kleinen Palais in der Stadt Coburg, den Sommer

verbrachte er in den, reizenden Lust schlosse Rofenau, wo ihn am Montag der Tod ereilt hat. AlS am 22. August 1893 sein Oheim gestorben war, übernahm Herzog Alfred gemäß der Erbsolge- Ordnnng die Negierung des HerzogthumS, als dessen umsichtiger und väterlicher Regent er nun fast sieben Jahre lang gewirkt hat. Bald nach seiner Thron besteigung, am 27. Mai 1394, wurde Herzog Alsred von Sr. Majestät dem Kaiser zum Oberst-Inhaber des k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 84 ernannt, das sich bekanntlich

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 22.06.1895
Descrizione fisica: 10
Meines AckerbauministerS genehmige, ist eS Mir ein Herzens bedürfnis, Ihnen für die vieljährigen, treu bewährten und ausgezeichneten Dienste, welche Sie Mir und dem Staate mit patriotischer Hingebung geleistet haben. Meinen anerkennendsten Dank auSzusprechen und Sie zu versichern, dass derselbe Ihnen zugleich mit Meinem unveränderlichen Vertrauen gewahrt bleibt. Wien, am 19. Juni 1895. Franz Joseph m. p. Alfred Fürst zu Windisch-Graetz m. p. Lieber Marquis Baequehem! Ich kann Ihnen nur mit Bedauern die erbetene

Meine« JustizministerS und verleihe Ihnen in dank barer Anerkennung der seit einer Reihe von Jahren mit treuer und unermüdlicher Hingebung geleisteten ausgezeichneten Dienste, welche Ihnen insbesondere auf dem Gebiete des RechtSlebenS stets ein ehrendes An denken sichern, taxfrei das Großkreuz Meines Leopold- Ordens. Wien, am 19. Juni 1895. Franz Joseph u, i>. Alfred Fürst zu W i ndi s - G rae tz in. p. Lieber Graf Wurm brand! Indem Ich Sie über Ihr Ansuchen von dem Amte Meines HandtlsininisterS hiemit in Gnaden

enthebe, verleihe Ich Ihnen in An erkennung Ihrer treuen, mit voller Hingebung gelei steten Dienste taxfrei Meinen Orden der eisernen Krone erster Classe. Wien, am 19. Juni 1895. Franz Joseph m. p. Alfred Fürst zu Windisch-Graetz iu. ;>. Lieber Ritter von MadeySki! Indem Ich Sie über Ihr Ansuchen von dem Amte Meines Ministers für Cultus und Unterricht hiemit in Gnaden enthebe, verleihe Ich Ihnen in Anerkennung Ihrer treuen, mit voller Hingebung geleisteten Dienste taxfrei Meinen Orden der eisernen

Krone erster Classe. Wien, am 19. Juni 1895. Franz Joseph w. p. Alfred Fürst zu Windisch-Graetz in. s>. Lieber Dr. Edler von Plenerl Indem Ich Sie über Ihr Ansuchen von dem Amte Meines FjnznMi- ^nfster» hiemil, in sNnaden entheb«, verleih«-,Ich .Ihnen in Anerkennung Ihrer treuen, mit voller Hingebung geleisteten Dienste taxfrei Meinen Orden der eisernen Krone erster Classe. Wien, am 1V. Juni 1895. 7! .anz Joseph »,. ?. Alfred Fürst zu Windisch-Graetz in. z,. Lieber Graf WelserSheimbI Unter voller

: „An Charakter und Lauter keit der Gesinnung ragte Fürst Alfred zu Windisch- Graetz hoch über da« Treiben der Tagespolitik hinaus. .... Dem Grasen KielmanSegg wird allseitig Ver trauen entgegenkommen. Die Wahl der Krone siel auf einen Mann von bewährter Energie und tüchtiger GefchästSroutine Wir sind überzeugt, dass die Parteien deö Hauses die Mission des Grasen Kiel manSegg und seiner Mitarbeiter vollauf würdigen und sie einmüthig fördern werden ' — In seiner Abend ausgabe schreibt das genannte Blatt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 13.12.1862
Descrizione fisica: 8
, aber der russische Einfluß im türkischen Asien und der illyri- schen Halbinsel ist zu Grunde gegangen. Neue Kriege allein könnten den alten Ruf wieder herstellen. Noten reichen dazu nicht aus. <i?ricchrnlnttd. Athen, 37. Nov. Die Kundgebungen für die Kan didatur des englischen Prinzen Alfred znm künftigen König von Griechenland haben sich über den größten Theil des Landes verbreitet, und nehmen auch in der Hauptstadt wiederholte und vergrößerte Dimensionen an. In der Nacht des verflossenen Samstags

auf den Sonntag versammelten sich zahlreiche Gruppen, bestehend aus Offizieren, Beamten^ Studenten n. s. w. zn Fuß und zu Roß; jeder von ihnen hielt eine mit Licht versehene Laterne in der Hand, andere waren zu Wagen und kielten die Bildnisse des Prinzen Alfred, der Königin Victoria nnd andere Bildn sse in den Händen, alle bekränzt mit Myrten, und eine bunte Sammlung von Fahnen nnd Wimpeln entfaltend. So durchzogen sie die Stadt nach allen Richtungen unter lauten Rufen: „Hoch Alfred! Der König der Griechen

!' Dann ging es vor das englische Gesandt- schaftsgebäude, wo nach einem klassischen Lärm der Gesandte Scarlett in Begleitung eines gewissen Bu- duris, ter von einem ehemaligen Ministerkandidaten jetzt wieder zum Dolmetsch herabgcstiegen ist, auf dem Balkon erschien und dem griechischen Volk seinen Dank aussprach für die Beweise seiner Anhänglichkeit u. s. w. Allein der Alfred-EnlhustasniuS war nicht zufrieden mit dieser Redensart, sondern verlangte ein offizielles „Ja' der unbedingten Annahme. Darauf

erwiederte der Gesandte mit großer Seelenruhe: „Ich bin nicht die geeignete Person; ich bin nur Gesandter. Erst übermorgen kann ich euch eine entscheidende Antwort geben. Die Entscheidung über die Wahl des Prinzen Alfred zum König von Griechenland ist höhern Er- wäguugen unterworfen. Was aber auch immer der Erfolg sein möge, Griechenland hat die Sympathien des englischen Volks gewonnen. Ich empfehle euch aber, daß ihr Ordnung und Ruhe bis zur Zusammen kunft der Nationalversammlung aufrecht erhaltet

beschuldigt sind. — Die Geheimräthc Tymowski und Lenski sind zu Staatsrathsmitgliedern des Kaiserreichs, der Ministersekretär des Königreichs zum Staatsrath und Bagniewski zum Finanzdirektor ernannt. (A. Z) Athen, 10. Dez. Die Wahlen der Abgeordneten sind ruhig beendigt. Die allgemeine Abstimmung ist fast überall ununterbrochen der Wahl des Prinzen Alfred günstig. Für Prinz Alfred sind schon 70,000 Stimmzettel abgegeben. (A. Z.) Antwort Mist die gestrige Erklärung. Da ich bei Anzeige der Gaben

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 04.12.1862
Descrizione fisica: 6
Griechenlands. Die Dinge in Meriko. Plane Frankreich«^ Äroßbritannien. London, die Prinzen deS H^useS Koburg. Ist die Kandidatur des Prinzen Alfred von England Schein oder Ernst? I allen. Die Lage im Innern Italiens. Dänemark. Kopenhagen, die neue Note des Lord I. Russell. Nachtrag. <Zinige Worte über Feuerwehr, über Nettungs« lind Lösch- gerälhe Lontons. Nichtamtlicher Theil. Korrespondenz. ^ Wien, 1. Dez. In einigen Tagen wird die erste Reichsrathssession geschlossen und die Landtage

der of- ficiösen Presse über die Kandidatur des Prinzen Alfred von England auf den Thron Griechenlands machen den Sieg Lord PalmcrstonS über den Kaiser L. Na poleon vollständig, bemerkt die „Allg. Ztg.' Mir sagen den Sieg, denn welche größere Niederlage kann es für den Erwählten vom zweiten Dezember geben, als wenn er gezwungen wird die Basis zu verläugnen, auf welcher er und das ganze zweite Kaiserreich steht —- IlZ sullriiAo universol? — Jeder der Gründe, welchen die officiöse Presse der Tuilerien

gegen die Wahl deS Prinzen Alfred vorgebracht hat und vorbringt, ließe sich auch mit gleicher Berechtigung gegen die Wahl L. Napoleons selbst anwenden. Schließt der Vertrag von 133V den Prinzen Alfred vom Throne Griechen lands aus, so that dasselbe der Vertrag von 1314 in Bezug auf Louis Napoleons für den Thron Frank reichs, das ihm kaum so allgemein und frei zugestimmt hat, wie Griechenland jenem zustimmen würde. Droht die Thronbesteigung des Prinzen Alfred den Pariser Frieden von 1355 zu gefährden

, so hat die Thron besteigung Louis Napoleons faktisch den Pariser Frieden von 1314 gebrochen, ja das zweite Kaiserreich hat so gar offen die Vernichtung desselben sich zum politischen Ziel gesetzt. Die Gefahr, die dem Frieden der Welt aus der Exwählung des Prinzen Alfred droht, die Verletzung der Verträge, welche dadurch begangen wird, ist unzweifelhaft geringer, als dieß bei der Er wählung L. Napoleons der Fall war. Was heißen also die Protestationen der Organe der Tuilerien anders als: das allgemeine

Frankreichs, im Falle England es mit seiner Kandidatur zum Aeußersten triebe, schreibt der Wiener Eorrelp. des ,,H. B. H.': „Man theilt uns mit, daß binnen Kurzem, und zwar wahrscheinlich dann, wenn die griechische Kandidatur des Prinzen Alfred von officieller Seite in London positiver hervorgehoben werden wird, der Ausdruck; einer hauptsächlich von Paris aus inspirirten Bewegung in den rumänischen Donaü-Fürstenthümern zu gewär tigen sei, deren Zweck, die Ersetzung des bisher von Frankreich patronisirten

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Pagina 2 di 8
Data: 26.06.1913
Descrizione fisica: 8
nach ein paar Iahren Hein geliebten Manne folgen, und sie wollte znit ihm gehen, wohin er sie führte. Sie ge lobte sich, ihm das Leben so schön als möglich zu gestalten, sein treuer Kamerad zu sein, Leid und Freude ehrlich mir Ihm zu teilen. Unter solchen Gedanken suchte sie endlich ihr Lager auf. — — Und wirklich folgte bald 8ie Verlobung. Die wurde im engsten Familienkreise gefeiert. Alfred hatte seinem Vater einen langen Briei geschrieben, ihm sein Glück in den lebhaftesten Farben geschildert und ihmein

an der Un terlippe und ärgerte sich über den Bräutigam der sonst gar keine Notiz von ihr nahm. , Alfred erzählte von seinem Vater, der Kas sier in einem größeren Bankhaufe war. Er genoß das vollste vertrauen seines Chefs. „Freilich sind manchmal'die Mittel recht knapp bei unss,' berichtete Alfred lachend wei ter, „denn die Erziehung meiner jüngeren Brüder, die alle etwas Ordentliches lernen sollen, kostet viel Geld; aber mein Vater ver liert dabei den Humor nicht. In zehn Iah ren', — so schrieb er mir kürzlich

, — „sind so Gott will, die Iungens so weit, daß sie ihr Brot verdienen, dann darf ich auch ein mal an mich selbst denken; und wenn ich bis dahin noch so stramm und gesund bin, wie ich mein Leben einrichten werde. Denn zwanzig Jahre hoffe ich mit Gottes Hilfe noch leben zu können, somit bleiben zehn Jahre fiir den Genuß. Wenn ich die Zeit ordentlich ausnü tze, so genügt das vollkommen.' „Der gute Vater,' fügte Alfred hinzu, „im mer sorgt und schafft er für andere, an sich denkt er zuletzt. Tag und Nacht gönnt

, daß Gerda noch drei bis vier Jahre warten muß.' , „Gho/ lachte Alfred,' „da habe ich auch ein Wörtchen mitzureden, verehrter^ Papa!' „Na, wir werden ja sehen.' lautete d!« Antwort, „aber jetzt möchte ich mich zurück ziehen, ich habe heftige Kopfschmerzen und bin recht müde.' ^ hardten stand auf und reichte Alfred die Hand zum Abschied. „Auf. Wiedersehen, morgen!' sagte er. Alfred verstand den Wink. Er warf Gerda einen bedauernden Blick ^zu Er wäre gern Noch geblieben. Doch fühlte

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Pagina 2 di 4
Data: 13.08.1888
Descrizione fisica: 4
sie sich der Lauscher rolle. die sie spielte, schäm te,vermochte sie sich doch nicht von der Stelle zu rühren. Der Streit der Gatten ward um ihretwillen geführt. .Nie, so lange ich lebe und es verhindern kann, wird mein Kind bei diesen Namen genannt,' schluchzte Adele. „Aber Du selbst hast es ,so gewollt,' stellte ihr Alfred vor. „In der Stunde, als unsere Kleine geboren war —' .Hast Du meine Schwäche benutzt, um mir das Versprechen abzulocken,' fiel sie ihm in die Rede, „aber es wird doch nichts daraus

vom Mo narchen in der huldvollsten Weise empfangen. Die freundlichen Worte des Kaisers, sowie die bestimmten Versicherungen, welche der Stadtge- meindevertretung von Seite des hohen Reichs« Kriegsministeriums ertheilt wurden, berechtigen Kindes oder der alte, verwitterte Blaustrumpf, der sich mit aller Gewalt an Dich gehängt hat?' Jetzt verlieb auch Alfred die mühsam behauptete Ruhe und mit lauter, heftiger Stimme erwiederte er dann: „Zu ihren Füßen habe ich gelegen und sie ange fleht

die Meine zu werden, als höchstes Lebensglück habe ich ihren Besitz erstrebt. Sie hat mich zurück gewiesen, hätte sie eingewilligt, so wärst Du jetzt nicht hier.' „Alfred!' kreischte Adele, „o diese Grausamkeit! Das sagst Du mir heute am Taustage unseres Kindes!' „Du zwingst mich dazu. Du —' „Er brach jäh ab. Ein dumpfer Fall, ein SchreckenSschei, dazwischen der gellende Ruf der Frau Majorin.- „Unmensch, Sie haben meine Tochter getödtet! Zu Hilfel Zu Hilfe! Die Thür ward aufgerissen, wie eine Furie stützte die Majorin heraus

. Sie hatte ihre Tochter über redet, Alfred küy vor der Taufe zu erklären, sie werde weder dulden, daß Elisabeth ihre Tochter aus der Taufe heben, noch daß derselben der Name Elisabeth beigelegt werde. Im Nebenzimmer hatte sie den Verlauf des An griffes abgewartet, der für sie freilich einen sehr uuvorhergeseheneu AuLgang genommen hatte. Eli sabeth erblicken, ihre Hand um deren Arm krallen und sie ins Zimmer zerren, war das Werk eines Augenblickes. „Da sieh Dein Werk!' heulte sie, auf die leblos am Boden liegende

sie, als Elisabeth sich zu der Ohnmächtigen niederbeugen wollte, unter einem Schwall von Schimpfwörtern heraus. „Schweigen Sie!' gebot Alfred, „und sorgen Sie für die Kranke. Kommen Sie, Elisabeth.' Er bot der Freundin den Arm und wollte sie hinaus führen, aber sie wies ihn zurück. „Hier ist Ihr Platz, Alfred, ich gehe.' Sie ver ließ das Zimmer. Der Tag, au welchem mau ein frohes Fest zu feiern gedachte, hatte Sorge und schwere Krankheit gebracht. Adele raSte im heftigsten Fieber. Jetzt erst zeigte

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 06.08.1888
Descrizione fisica: 4
und zu entscheiden, ob eS für Alfred zu träglich sei. Gab er sich seinen Ausbrücheu der Muth- und Hoffnungslosigkeit hin, so schalt und tröstete sie ihn, sie verstand aumuthig zu scherzen und klug und einsichtig zu überlegen, wie er seiu Leben fortan gestallen sollte. War es die Macht der Heilquelle, welche sich an Leiden so wunderbar bewährte? Alfred genas, Elisabeth verjüngte sich. An jedem neuen Morgen erschien sie dem Freunde frischer und schöner ge worden zu seiu. Ein feines Roth bedeckte die bleiche

» Wangen, die Linien des festgeschlossenen Mondes wurden weich» und milder, aus den so ernst blickenden Augen brach ei» Strahl der Heiter keit und der inneren Freudigkeit. Auch der schwarze Trauerauzug erlitt bald diese, bald jene unbedeu tende und doch kleidsame Veränderung. Mit Staunen fragte sich Alfred, wie eS möglich gewesen sei, daß er diese schöne, anziehende Frau habe für alt uud wenig begehreuswerth halte» und sich ihr gegenüber in der Rolle eines Pflegebefoleneu gefallen konnte. Er wußte kaum

, leidenschaftslosen Freundschaft, den sie vou Anfang an angeschlagen uud von dem sie nicht ab gewichen haben wollte. — Nicht abgewichen, ver mochte sie selbst ihn denn noch festzuhalten? Ihre mütterliche Fürsorge für den jungen Freund wollte nicht mehr recht natürlich erscheinen eS war, al» sei ihrem Austreten viel von der gewohnten ruhigen Sicherheit verloren gegangen. War sie in diesem Augenblick freundlich, zutraulich, eifrig be sorgt für Alfred gewesen, so konnte sie im nächsten ohne eiuen ersichtlichen Grund

. .Wir werden nächstens hier noch die einzigen Gäste sein,' sagte Elisabeth zu Alfred, während ste miteinander den jetzt so menschenleeren Weg von ihrer Wohnung »ach dem Brunnen zurück legten. „Was thut daS? Wir haben unS ja nie um sie Gesellschaft gekümmert,' entgegnete Alfred ü'rgloS. „Ich fürchte, sie hat uns nicht Gleiche» mit Äleichem vergolten und sich desto mehr um uns be kümmert,' versetzte Elisabeth lächeln. „Um so besser, daß sie in alle Winde zerstoben ist. so find wir die Schwätzer l»S!' rief er fröhlich

. „Beabsichtigen Sie. hier Winterquartier aufzu schlagen?' fragte sie trocken. „Beabsichtigen?' wiederholte er gedehnt. „Wie Sie das sagen! Zch beabsichtige garnichtS, das heißt nichts anderes,* verbesserte er sich, .als a» dem Orte zn seiu, wo sie sich befinden. Bleiben Sie, so bleibe ich ebenfalls, reisen Sie ab, so gehe ich auch.' „Wohin?' fragte sie gelassen. „Je nun. ich folge Ihnen wie jetzt über Jhie Schwell?.' Sie hatte» Elisabeths Wohnung erreicht; Alfred trat mit ihr ein und sie wehrte

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Pagina 2 di 8
Data: 28.11.1891
Descrizione fisica: 8
er senen Arm um die Schulter der Weinenden. Melitta ließ die Hände sinken und sa!) zu ihm auf. ES war für beide ein gefährlicher Augenblick; daö junge Mädchen fühlte sich zu schwach, um einen Widerstand zu leisten, und Alfred hatte außer ihr alles auf der Welt vergessen. Da — eine süße, weiche Frauenstimme ließ beide plötzlich jäh emporfahren. Alfred trat -urLck und Melitta erhob sich rasch von ihrem Sitze. Purpurglnth bedeckte ihr Antlitz, aber ihr Blick war streng und kalt. Kein Wort wurde mehr

zwischen ihnen gewechselt, denn die Thüre flog auf und Jsabella überschritt die Schwelle. Sie trug noch ihr pelzbesetzeS Jäckchen und ein äußerst kokettes, zierliches Hütchen. „Ach, es war auf eine Überraschung abgesehen s' rief sie heiter, als si« ihren Verlobten erblickte. „Willkommen, Alfred, du bist ja langc genug weg' geblieben!' Sie sagten seil ihrer Leilobung .du' zu einan der: daö war aber auch die einzige Vertraulichkeit, welche zwischen ihnen stattfand. Seit dem VerlobungSknß hatten Alfred's Lippen nie mehr

sie nicht mehr verwunden. Jsabella plauderte im leichten Konversationstons, bis die Großmutter eintrat. Dann verschwand sie und kam erst wieder zum Vorschein, als auch Werner von Stellenhof erschienen war. Alfred bot nun seiner Braut den Schmuck, wel- chen er ihr als Geschenk mitgebrecht hatte, und Jsabella äußerte lebhafte Freude über seine Auf merksamkeit. „Ich habe mir erlaubt, auch Ihnen eine Kleinig keit mitzubringen,' sprach Alfred, zu Melitta ge wandt, die beiseit stand und in einemNotenheft blätterte

. Das junge Mädchen sah kaum auf. sondern schob nur mit einer leichten Bewegung das Etnt zurück, mit kalter Stimme sagend: . .-ie wsseu doch Kousin Alfred, daß ich keinen Schmuck trage.' Eine dunkl. Nöthe stieg in das Gesicht des jungen Mannes bei dieser beleidigten Abweisung, Er sagte jedoch kein Wort, sondern trat schweigend zurück. „Ihre Brant entwickelt auf einmal ein gut Theil unerwartetes Selhstbewußtseio,' richtete Jsa bella spöttisch au Werner das Wort, welcher diese kleine Scene mit großen

eines Kochs und Kammerdieners vertrat, einen geschmeidigen verläßlichen Menschen, der seinen Herr treu ergeben schien. „Eine mysteriöse Persönlichkeit bleibt dieser Fürst immerhin,' meinte Alfred von Lauken, „obgleich er auf mich ebenfalls den Eindruck eines durchaus di- stinguirten ManneS gemacht hat.' (Fortsetzung folgt.)

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Pagina 1 di 8
Data: 14.11.1891
Descrizione fisica: 8
war. Dennoch waren die LankenS im Vergleich zn denen von Reckenstein reich zu nennen, und eine Verbindung mit ihnen bot «och immer genug Vortheile, nm dieselbe wünsch enSwerth erscheinen zu lassen. Als Jsabella dreizehn Jahre zählte, wurde sie mit dem um fünf Jahre älteren Alfred von Lanken verlobt. Alfred war damals ein hochanfgeschosseuer, blasser, jnnger Mensch und von ganz entsetzlicher Schüchtern heit. Jsabella fand ihren Verlobten geradezu ab scheulich, und sie machte ihm gegenüber auch keinen Hehl

daran». Andererseits aber wieder schmeichelte e» ihrer Eitelkeit, so jung schon Braut zu sein, und fie blickte hochmüthig auf Melitta, die ange sichts der traurigen Lage der Familie wohl nie im Leben zu einem Bräutigam kommen würde. Die kleine Melitta empfand warmes Mitleid mit dem stillen, unbeholfenen Konsin. Sie nahm sich seiner an, gieng mit ihm spazieren, ließ sich von ihm Märchen vorlesen und weinte bittere Thränen, als „Konfin Alfred' nach einem vierzehntägigeu Aufenthalt mit seinem Vater

die Schul« den feines Bruders. Er »ahm sich auch dessen Sohnes au und machte dem jungen Manne den Vorschlag, mit ihm nach Amerika zu gehen. Alfred willigte eiu; als derselbe von feiner Braut sprach, schüttelte der resolute Oheim unmuthig den Sopf aber er sah streng darauf, et» einmal gegebene» Wort zu halten, und machte daher seinem Neffen den Vorschlag, nach Reckenstein zu fahren, nm dort die Sache in» reine zu bringe». Alfred hatte seine Braut seit seinem ersten Besuch nicht wiedergesehen

; er war daher sehr er staunt, als ihm, der sich gleichgeblieben, eine er wachsene, jnnge Dame entgegentrat, der«» Schön heit ihn geradezu blendete. Ein Arrangement war bald getroffen. Der alte Herr voa Lanken bestimmte, daß Alfred bei ihm vier Jahre bleiben sollte. Nach Ablanf dieser Zeit mochte er nach Europa zurück kehren und sich mit Jsabella vermählen. „Bin ich mit dem Jungen zufrieden/ fügte der alte Herr in seiner geraden Weise hinzu, „so soll es sein Schaden nicht sein. Die alte Ruine/ er meinte

damit Schloß Reckenstein, „kann neu hergerichtet werden uud dem jungen Paare zum Wohnsitz dienen, — aber» wie gesagt, ich binde mich durch kein Versprechen; erst muß ich sehen, wie der Junge sich anläßt.' Die alte Frau vo» Reckenstein war inner lich empört über „diese brutale Redeweise/ aber es blieb ihr nichts übrig, als zu dieser Bestimmung „Ja' zu sage», uud Her«: von Lankea reiste mit seine n Neffen ab. Jsabella mokierte sich ungeniert über ihren Bräutigam und dessen Oheim. Sie fand Alfred gerade

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