Heft 10 Dienst dieser Art geeignet schien, und verwies auf P. Benedikt Frei, Provinzial der Kapuziner, die gerade ihr Kapitel hielten, in der Hoffnung, dass ein junger Kapuzi ner für diesen Dienst freigestellt werden könnte. Zu dieser Zeit war P. Albert Obe- xer 261 als Katechet in Schlanders tätig. Zeiger ging auf Anregung von Bischof Gargit ter zum neuen Provinzial der Südtiroler Kapuziner, P. Ubald Pichler, und trug ihm sein Anliegen vor. Pichler wies Zeiger nicht ab, sondern bat
ihn, hinsichtlich einer definitiven Antwort ein paar Tage zu warten. Er dürfte in diesem Zusammenhang sofort P. Albert Obexer fixiert haben. Der Provinzial beauftragte daraufhin den Pro vinzrat, P. Anton Ellemunter, mit P. Albert Obexer, der urlaubshalber in Bibione an der Adria weilte, wo er die deutsche Urlauber-Sonntagsseelsorge versah, Kontakt aufzunehmen und ihn zu fragen, ob er sich diesen Dienst vorstellen könnte. P. Al bert erbat sich zwei bis drei Tage Bedenkzeit und sagte dann zu 262 . So übersiedelte
P. Albert Obexer Mitte August 1970 von Schlanders nach Mals und bezog im beinahe fertigen „Gamperheim“ seine Wohnung. „Beinahe fertig“ - denn es fehlten noch sehr viele Teile des Mobiliars. Betten und Schränke waren noch nicht geliefert, Geschirr war noch gar nicht bestellt, Personal zur Ausübung der verschiedenen Dienste im Haus war noch nicht gefunden, ja noch gar nicht gesucht. Anmeldungen von Buben trudelten ein, doch nicht in der Dichte, wie dies angenommen worden war. Dies hatte nicht unwesentlich
, am wenigsten von der Spitze des „Werkes“ und von Seiten der Heimleitung, die geringsten Berührungsängste. Vieles war, wie eben angedeutet, noch provisorisch. Auch in Bezug auf die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Hauses und seine ökonomische Selbstständigkeit gab es an- 261 P. Albert Obexer, geboren am 24.4.1938 in Obervintl, wurde am 29. Juni 1963 zum Priester geweiht. 262 P. Albert Obexer in einem Gespräch mit dem Verfasser vom 30. Juni 2009. 263 Auch die Gemeindeverwaltung
hatte mit dem Erscheinungsbild dieses Hauses ihre Probleme. Nach Aussage von P. Albert Obexer (Gespräch vom 30. Juni 2009) war die Gemeinde vom „Bau in dieser Form nicht begeistert" als sie dann aber Druck verspürte und vorübergehend sogar Gefahr lief, die Errichtung dieses Heimes zugunsten von Schlanders zu riskieren, gab sie nach und stimmte seiner Errichtung zu (vgl. dazu die Darstellung oben in Verbindung mit der Fußnote 237). 264 Der Landeskundler, Germanist und langjährige „Dolomiten"-Chefredakteur Josef Rampold