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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 9 di 16
Data: 20.10.1907
Descrizione fisica: 16
Beilage ;um „Lihbüheler Dyirks-Bote-. Redaktion, Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in Augsburg. Im Waldhof. Erzählung von H. Courth s-M ahler. (2. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Klaus saß lange in trübes Sinlren verloren an seines Bruders Bett. Der Arzt hatte, wie ihm Frau Sonne mann berichtet, die Verwundung als eine schwere und gefa'M'che bezeichnet, und seine Hoffnung, Albert Hend- richsen am Leben zu erhalten, war schwach. Wenn im Dorfe

nicht eine Scharlachepidemie grassierte, wäre er gar nicht fortgegangen von ihm. Jedenfalls wollte er so schnell als möglich wieder kommen. Klaus erwartete ihn voll Sehnsucht, um aus seinem eigenen Munde zu hören, wie es um den Bru der stand. Albert hatte lange mit geschlossenen Augen da gelegen. Jetzt öffnete er sie. Müde und schwer, voll fieberigen Glanzes warsein Blick, aber nicht mehr ohne Bewußtsein. Er erkannte den Bruder, der sich be sorgt über ihn beugte. Mit Anstrengung suchte er sei nem Denken Klarheit

zu schaffen. Die zähe Willenskraft seines Geschlechtes verließ ihn auch jetzt nicht. „Du, Klaus — das ist gut. Wo ist meine Anne Dore?" „Sie schläft endlich ein wenig, Albert, soll ich sie rufen?" „Nein — laß — es ist gut, daß sie schläft. Klaus — da liege ich nun — eine winzige Kugel — niedergestreckt —" Klaus zwang sein blasses, ergriffenes Gesicht zur Ruhe und faßte des Bruders Hand. „Sprich nicht mehr, Albert. Es strengt dich an." „Doch — laß mich sprechen. Vielleicht bleibt mir nicht viel Zeit

— ich fühle es — das Ende kommt." „Bruder — lieber Bruder!" Albert lächelte wehmütig. „Einmal kommt es an alle — das Ende. Ich will nicht murren, daß es an mich so bald kommt. Meinen gutgemessenen Teil an Leid und Freude Hab' ich weg. Aber mein armes Kind — der Gedanke quält mich. Was wird aus Anne Dore?" „Albert—ganz ohne Sorge sollst du sein. Anne Dore und ick — wir gehören zusammen, was auch kommen mag." Das Gesicht des Verwundeten erhellte sich. „Dank für dies Wort, mein Klaus. Und nun noch eins

: Was wird aus dem Waldhof?" Klaus strich sanft über seine Stirn. „Du darfst nicht von uns gehen, Albert," sagte er ericküttert. 1 k 5 b b te t. le- ten in en, >as em her ille am ikel rle- er- end rnd vir wir mg :ott Ute. gen nd- im ttfte ge hin lten wt- gen ;en- im- für ssen ele- rer- 5ee- ilich das -ade -äge :eich mit rem US.) ligst ütte un rein ab- taat als mit aus :den hielt ntie war ge rben nach liche die bge- ge-

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Pagina 10 di 16
Data: 03.05.1908
Descrizione fisica: 16
— 13L angelt. Seinetwegen, ganz allein seinetwegen, erschien sie in den letzten Wochen so häufig mit Blumensträußen, Obst und anderen schönen Sachen in Eschenbruch. Und das merkte Albert sehr wohl. Diese Aufdring lichkeit haßte er. Wie so ganz anders war die stille Elsbeth! Seit er die gesehen, hätte kein anderes Mädchen ihm noch gefallen können. Etwas kühl begrüßte er Anna; Heuchelei lag ihm fern. Das Schulzentöchterlein aber schaute ihn mit ihren vergißmeinnichtblauen Augen so herausfordernd

an, daß es auch dem guten Doktor Scholinus nicht entging. Ein Gedanke ging ihm dabei durch den Kopf. Wenn die beiden ein Paar würden! — Dann hätten alle Sorgen ein Ende! — Der alte Zunker besitzt achtzigtausend Taler, hat nur zwei Kinder und einen" Hof, der noch manches einbringen kann. — Das Mädel will, aber der Albert ist ein Tropf! Wie Scholinus denn nun Vater Ullmann eröffnete, daß Albert Landwirt werden wollte, daß er nach Polzin müßte, da rief Anna, noch ehe der Alte ein Wort erwidert, begeistert aus: „Ja, so muß

es gemacht werden! Das habe ich schon immer gedacht!" Vater Ullmann aber tat einen tiefen Seufzer, strich sich über die runzlige Stirn und sagte: „Gebe Gott, daß es übers Jahr besser ist, mein Sohn, und du dann wieder den bunten Rock anziehen kannst!" Heute fand Doktor Scholinus auf dem Rückweg von Eschenhruch endlich einmal Gelegenheit, Elsbeth, die Tochter seines Jugendfreundes, zu begrüßen. Wie er, nicht ahnend, daß sie Albert schon recht genau kannte, davon erzählte, was er soeben ausgerichtet

, da errötete das gute Mädchen über und über und war herzlich froh, hinter einem herab hängenden Holunderbusch ihre Verlegenheit einigermaßen verbergen zu können. „Ja, das wird Sie auch interessieren, Elschen, denn Ihr verstorbener Vater harmonierte einmal sehr mit Mlmann. Hoffe auch, daß der weiberscheue Albert Ver nunft annehmen und bald eine tüchtige Frau ins Haus führen wird. Die tut nämlich sehr not. — Und der Junge braucht nur zuzugreifen. — Die Schulzcntochter von Rotenhagen wird wohl

zu haben. Aber unwillkürlich mußte sie nachher, als Doktor Scholinus gegangen war, immer wieder an Albert Ullmann und an des Notenhagener Schulzen Tochter denken. — — Die Anna hatte sie Sonntag hier gesehen, aufgeputzt wie eine Prinzessin und begleitet von drei richtigen Flegeln aus der Stadt. Die erlaubten sich sehr schlechte Scherze mit dem Bauernmädel, doch das lachte immer kräftig mit, fo recht gewöhnlich, und widerlich für Elsbeths Ohren. — — Und so ein Mädchen sollte Alberts Gattin werden —? „Ach ja, es liegt

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Pagina 10 di 16
Data: 10.05.1908
Descrizione fisica: 16
Ein Hohnlachen, laut und grell, schreckt sie plötzlich aus ihren Träumen auf. Sie schauen um sich — und da steht Anna Zunker, des Rotcnhagener Schulzen Tochter, vor ihnen — die hat Albert, den Heißbegehrten, vorhin des Weges gehen sehen und war ihm nachgelausen in der sicheren Hoffnung, von ihm in taktvoller Weise heimbegleitet zu werden. — Und nun sieht sie ihn Arm in Arm mit jener Elc-beth, die sie vom ersten Anblick an nicht hatte leiden können —! Hohnlachen ist das erste

aberstehen wie versteinert da, stumm, als hätten sie eine Erscheinung gesehen — einen höllischen Dämon . . . Elsbeth findet zuerst wieder Worte. „Das darf dir ein Weib vorwerfen?!" ruft sie bebend aus. „Wie kann die Anna das wagen?" „Gott weiß es, daß ich ihren Vorwurf nicht verdient habe und ich will sie in deiner Gegenwart zur Rede stellen," antwortet Albert, willens, sofort den Weg nach Rotenhagen einzuschlagen. Doch Elsbeth glaubt ihm, wie die wahre Liebe zu glauben vermag. Was sollte das nützen

, wenn Albert die freche Anna zur Rede stellte? „Es ist sehr spät geworden, Geliebter, ich muß eilen!" Ein inniger Kuß zur guten Nacht, ein Händedruck, und dann trennen sich ihre Wege. Fünftes Kapitel. Kurz bevor Elsbeth heimkehrte, setzte Anna Zunker, geradezu eine Furie in ihrer Eifersucht, Löwes ünd auch den späten Gast Peters in größte Aufregung. Sie schilderte, was sie eben gesehen, so lebhaft und laut als etwas so Ungeheuerliches, daß es des klugen Ganwirts ganzer

und wollte allein sein. Wie eine böse Schlange kam Elsbeth, als sie sich zur Ruhe gelegt, immer wieder der Gedanke: „Sollte Albert etwa doch nicht ganz aufrichtig gegen mich fein? Wie kommt Anna Zunker zu ihrer Behauptung — ?" lind diese Fragen drängten sich ihr während der nächsten Tage noch mit weit größerer Gewalt auf. Anna Zunker tat im Bunde mit Löwes und Peters nämlich, was in ihren Kräften stand, Albert in ebenso gemeiner wie hinterlistiger Weise in ihrer Meinung hcr- abzusetzen. Alle Künste der Lüge

und des Trugs wurden in Anwendung gebracht, man schrieb anonyme Briese, man klatschte und hetzte. Ta Albert gerade auf einige Tage nach Polzin gereist war, um seinen Vater zu besuchen, so hatten die Elenden um so besser Gelegenheit, über ihn herzuziehcn. „Der Albert soll nicht nur ein leidenschaftlicher Schürzenjäger sein," sagte eines Tages Herr Löwe zu I seiner Nichte, „sondern auch ein gefährlicher Wildern. | Ob's stimmt, wer lann's wissen?" Dabei zuckte er die Achseln und machte ein pfiffiges Gesicht

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Pagina 12 di 16
Data: 23.07.1905
Descrizione fisica: 16
Da erhielt ich eines Tages ein Schreiben deS Baron Albert, in welchem er mich flehentlich bat, unverzüglich nach Nizza zu kommen, da er mir wichtige Mitteilung zu machen habe und meines Rates dringend bedürfe. Da meine Frau gerade um diese Zeit leidend war, so entschloß ich mich erst nach langem Zögern zu dieser Reise, ging endlich aber doch, da Albert mich noch einmal telegraphisch bat, unverzüglich und ohne Aufschub zu kommen. Zwei Tage später langte ich in Nizza an, stieg in dem angegebenen

Hotel ab und frug nach Baron Albert. „Er sei in seinem Zimmer," beschied mich der Oberkellner. Unver züglich ließ ich mich zu ihm führen. Als ich das Zimmer betrat, erstaunte ich nicht wenig, als ich Baron Albert in der Ge sellschaft des Baron Kurt und eines mir unbekannten Herrn wohl und munter antraf. „Endlich, Hauser," rief mir Baron Albert, von seinem Platz aufspringend, zu. „Wie habe ich dich erwartet! Gut, daß du noch zur rechten Stunde gekommen bist." „Bankier von Hirschfeldt," stellte

. „Ich will ohne Umschweife auf mein Ziel lossteuern," nahm Albert das Gespräch auf. — „Du hast mir vor Jahren einen „Dreihunderttausend Mark — " „Dreihunderttausend Mark!" unterbrach ich ihn, aufspringend „Glaubst du, daß ich ein solcher Tor sein werde, eine solche Summe deinem Leichtsinn zum Opfer zu bringen? Ohne Schwanken und Zögern lieh ich dir einst hunderttausend Mark zur Rettung — belastete mein Hab und Gut um deinetwillen — ‘ willst du auch mich zum Bettler machen?" „Hauser, ich verlange deine Hilse

, die er fordert. — Du weißt besser als jeder andere Mensch, welcher Wert in unseren Gütern steckt, lehne also meine Bitte nicht ab." Wohl eine Stunde habe ich damals mit mir gekämpft, ob ich helfen solle oder nicht. Albert verstand es, mit überzeugender Beredsamkeit meine Bedenken zu besiegen. Endlich, nachdem ich in alles Einsicht genommen, sagte ich meine Hilfe zu. Am nächsten Vormittag wurden die notariellen Urkunden vollzogen — ich gab Baron von Hirschfeld drei Sichtwechsel über je Hundert tausend Mark

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Unterinntaler Bote
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Pagina 17 di 18
Data: 25.02.1911
Descrizione fisica: 18
, brummigen Onkel, der uns einen kurzen Urlaub gegeben hat. Mag sich der nörglige Hage stolz mit seinem „Schöppche" trösten," schloß sie voll Übermut. „Ich bleibe hier." Während sich das Pärchen des liebenswürdigen Zufalls freute, spähte Albert noch immer zu der anderen hinüber. Wenn doch der faltige Domino nicht gewesen wäre! „Wollen Sie Schildwache spielen?" rief er ihr zu. Das zeremonielle „Sie" und der Ton gab ihr den Mut, der Freundin zum Tischplatz zu folgen. Draußen der ungestüme Ver folger

und hier die beiden höflichen Herrn. Da könnte .ihr die Wahl doch nicht schwer werden. Gleich darauf schritt Albert der Türe zu. „Ich hole Gläser. Das Jaköbche würde heute doch nicht unsre Klingel hören," meinte er zur Aufklärung für den Freund. Der war es wohl zufrieden. „Und Sekt! Viel Sekt!" rief er ihm mit glänzenden Augen nach. Das Sprühtäufelchen an seiner Seite begann ihm warm zu machen. Als Albert den Raum durchmaß, hatte ihm die Schweigsame gedankenvoll nachgeblickt. Dieser Gang! Aber freilich

der, an dm sie denken mußte, war schlank wie eine Gerte gewesen und trug den Kopf nicht so hoch, wie der breitschultrige Mann dort, der ihre Blicke fast magnetisch auf sich zog. Sie seufzte. Doch Albert hörte nichts davon. Er hatte große Mühe, das kecke Bäuerlein vor der Türe heimzuschicken. „Aber so sehen Sie doch! Dort sitzt ja der Herr Papa, der sein Töchterlein wohl zu hüten wissen wird," brachte er endlich mit malitiösem Lächeln auf den Doktor seinen letzten Trumpf an. Das Süßholzraspeln wurde ihm doch zu arg

tastete er nach der Zierde seines Antlitzes, die in sanfter Röte schimmerte. „Aber erlaube einmal, da ist doch nichts abzunehmen," suchte er sie aufzuklären. Doch sie wollte nichts davon hören. „Das kann jeder sagen!" protestierte sie. „Nimm sie nur ab, deine häßliche Nase, dann wirst du mir auch noch viel besser gefallen wie bisher." Albert .lachte hell auf, ein wenig boshaft. Sehe einer den kleinen Moralprediger an. Der Doktor hatte im letzten Jahre entschieden hen Versuch gemacht

, sich zu einem Kneipgenie auszu bilden, taub für die Vorstellungen seiner Freunde. Aber in dieser Stunde hörte er, das war ihm kein Zweifel mehr. „Recht so! Herunter mit der Nase!" stimmte er mit ein. i „Liese, wie kannst du!" schalt aber Grete vorwurfsvoll. Albert hob das Glas, mit ihr anzuklingen. „Narrentag!" sagte er wieder, aber das klang jetzt anders wie vorhin, fast ent schuldigend. Perlender Wein und blitzende Augen, frohes Lachen und Neckerei, alles tat seine Wirkung, und ehe sie cs sich versahen, war Albert

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Pagina 1 di 16
Data: 29.06.1902
Descrizione fisica: 16
, wird auch ein Verfassungsausschuß gewählt, der sich mit der Autonomiesrage zu beschäftigen hat. Parlamentarisches. In der Sitzung des Herrenhauses vom 20. ds. gab der Präsident seinem Beileid anläßlich des Ablebens des König- Albert von Sachsen Ausdruck. Wien, 23. Juni, Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, hat der Kaiser dem Obmanne des Budgetausschusses, Abg. Dr. Kathrein, den Orden der eisernen Kroue 1. Klasse verliehen. Diese Auszeichnung hängt offenbar mit der Tätig keit Dr. Kathreins im Budgetausschusse zusammen

Meldung der „Bohemia" versprach Ministerpräsident Dr. v. Körber den Vertretern der deutschen Volkspartei, daß das slovenische Gymnasium in Cilli vom nächsten Schuljahre an außerhalb Cilli verlegt werden soll. Der neue preußische Eisenbahnminister. Berlin, 23. Juni. Der „Reichsanzeiger" bestätigt die Genehmigung des Entlassungsgesuches des Eisenbahnministers Thielen unter Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens, sowie die Ernennung Buddes zum Minister. König Albert von Dachsen f. König Albert von Sachsen

ist am 19. dS. in Sibyllen ort gestorben. — Der Tod des Königs Albert von Sachsen hat in ganz Deutschland und Oesterreich einen schmerzlichen Eindruck gemacht. Dem König Albert war nicht blos wegen seiner entscheidenden Teilnahme am deutsch-französischen Kriege an der Spitze der Maasarmee, sondern auch wegen seiner persönlichen Eigenschaften, die er als Herrscher in fast dreißig jähriger Regierungszeit bewährte, einer der populärsten und verehrtesten deutschen Bundesfürsten. In der Geschichte des deutschen Kriegsruhmes

und als Friedenssürst wird Albert- Name allezeit einen hervorragenden Platz einnehmen.

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Pagina 10 di 16
Data: 07.06.1908
Descrizione fisica: 16
zu dieser Stunde schlich Albert todtraurigen Herzens um das stille, einsame Vaterhaus, dessen Schwelle jemals zu überschreiten der Vater ihm in seinem Zorn verboten. . „Du hast mich an meinem Lebensabend mrt Schmutz beworfen, so daß alle Leute mit Fingern aus mich weisen. Deine Unschuldsbeteuerungen sind Komödiantenkram. Wäre dein Gewissen-rein, so hättest du nicht zu fliehen brauchen. Wage nicht, mir jemals wieder unter die Augen zu treten!" So etwa lautete der Inhalt des Briefes, den Mbert von seinem Vater

so viel, daß er nun nach zwei Jahren einmal in die alte, teure Heimat zurückkehren und mit einigen hundert Talern der ärgsten Not auf der väterlichen Scholle steuern konnte. — Durch einen Spalt der Fensterlade sieht Albert seinen altersschwachen, gramgebeugten Vater im engen, ärmlichen Stübchen sitzen, ganz einsam und verlassen . . . Da packt es ihn ans Herz, er will hinein, will den Vater in seine Arme schließen. — Doch wie er noch einen Augenblick zögernd steht, die Haustürklinke in der Hand, da tritt ein alter Mann

an ihn heran und fragt nach seinem Begehr. Schäfer Rannow, der Getreue, ist es. Und wie ihn Albert erkennt, da fällt er ihm um den Hals und findet keine Worte. Der Greis aber ist schneller gefaßt: er ergreift mit seinen alten, schwieligen Händen des Fremdlings Rechte, drückt sie, als wollte er sie zerbrechen und führt, Albert stillschweigend in sein armseliges Schäferhüttlein. „Ich habe es gewußt, daß Sie wiederkommen würden, ich habe Sie seit Monaten erwartet," sprach er schlicht und herzlich

auf Plattdeutsch. — „Aber heute dürfen Sie noch nicht zu Ihrem Vater, morgen auch noch nicht. Ich muß ihn erst vorbereiten, denn die geringste Auf regung könnte, wie der Kreisphysikus gesagt hat, sein Tod sein, gleichviel, ob im Aerger oder in der Freude." Und dann erzählte der biedere Hirt ihm alles, alles, was inzwischen geschehen war. Albert wußte das zum größeren Teil bereits, denn er hatte im Nachbardorf, wo ihn der neue Wirt nicht kannte, schon gestern eingehende Erkundigungen ein gezogen. , . „Man hält

den Protzpeters für den Täter, sagte jener zu ihm, als die Rede auf das unglückselige Ereignis vor zwei Jahren kam, „denn der hat sich in der Trunkenheit oftmals arg verplappert. Kollege Löwe von der „Wald halle" wird gewiß alles genau wissen ..." Darum hatte Albert es auch gewagt, Peters vorhin, wie ihm derselbe angetrunken begegnete, zur Rede zu stellen. Daß derselbe ihm kein Wort erwiderte und nach her feige davonlief, war ihm der beste Beweis für des Elenden Schuld. — Und nun berieten die beiden

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Pagina 9 di 16
Data: 17.05.1908
Descrizione fisica: 16
, da wurde unsanft an die Tür gepocht. Wie groß ist aber sein Erstaunen, als der gestrenge Herr Amtmann von Zastrow in Begleitung des Oberförsters Wilde und eines Amtsdieners her eintritt und ihn ohne weiteres verhaftet. Man untersucht seine Büchse, die an der Wand hängt, und der Herr Amtmann fragt: „Gestehen Sie, daß Sie vor zirka zwei Stunden in der könig- lichenForst einen Hirsch erlegt und auf den Forstläufer Schröder geschossen haben?" Natürlich ist Albert wie aus den Wolken gefallen und findet

in seiner Bestürzung nicht sofort das rechte Wort. »Sehen Sie," spricht da der Amtmann, „Sie verwickeln sich schon, ehe ich Sie weiter ver höre, in Widersprüchen! — Also folgen Sie uns!" Wohl ist Albert als alter Soldat an Gehorsam gewöhnt, ^oer so etwas ihm hier auf seinem Grund und Boden bieten, das ist zu viel. Das Blut schießt ihm heiß zu den Schläfen, er weigert sich zu folgen und beteuert mit lauten, sehr erregten Worten feine Unschuld. „Ich folge nicht, ich lasse mir nicht Gewalt antun!" keucht er. Wer weiß

, was geschehen wäre, wenn nicht der alte Schäfer Rannow, der die Nacht bei einem kranken Stück Vieh wachte und den beiden Beamten gefolgt war, alles mitangehört und nun plötzlich hereingetreten wäre. „Herr, tun Sie keine Sünde," spricht er in seinem Platt deutsch. „Folgen Sie dem Gesetz! Gott weiß, daß Sie kein Verbrechen begangen haben, daß Sie immer ein Ehren mann gewesen. — Folgen Sie den Herren. Ich habe längst ein Unglück vorhergeseherr." Auf den alten Mann mit dem schneeweißen Haar hielt Albert große

Größe haben," sagte darauf der Amtmann. „Ja, das stimmt," fuhr Schröder fort, „doch den er kennt man leicht an seinen ungeschickten Bewegungen, auch lag er zur Zeit betrunken in der „Waldhalle", soeben fuhr der Hausknecht ihn hier vorüber nach Grundbof. Es war Albert Ullmann, ich kann es beschwören." vom ScnerMreik in Nom: l'ostbelörclcrung liurch Solllatcn.

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Pagina 14 di 16
Data: 13.07.1902
Descrizione fisica: 16
, kniet sie nieder und betet: „Beständig zu sein Hab' ich Dir einst gelobt. O mein Gott, laß mich's auch ferner sein — treu in strenger Pflichterfüllung und in wahrer, selbstloser Liebe!" König Albert non Zachstn f. (Zu unseren Bildern.) mmer lichter werden die Reihen der Männer, die in führender Stellung sich unsterbliche Verdienste um kie Einigung Deutschlands erworben. König Albert *3 von Sachsen ist in seinem, wenige Stunden nord östlich von Breslau gelegenen Schloß Sibyllenort

Herrscher. In seinem Lande, wie in ganz Deutschland geliebt und geehrt, ist mit König Albert ein deutscher Fürst aus dem Leben geschieden, der mit seinen hohen nienschlichen Tugenden dem gesummten Volke als ein Vorbild wahrhaft königlicher Gesinnung dienen konnte. Was Sachsens ver storbener König in Selbstlosigkeit für sein engeres und weiteres Vaterland gewirkt, ist mit goldenen Lettern in der Geschichte verzeichnet. Seine persönliche Schlichtheit, seine rasche Auffassung, seine Bereitheit, der guten

Sache seine eigenen Interessen zu opfern, hatten ihm unter seinem Volke die allerwärmsten Sympathien erworben, und das Wirken einer gleichgesinnten Gemahlin, die nahezu fünfzig Jahre mit ihm verbunden war, konnte diese Bande der Liebe des Volkes zu seinem Könige nur festigen. König Albert erblickte das Licht der Welt am 23. April 1828 als Sohn des damaligen Prinzen Johann, Bruders des Königs Friedrich August und der Prinzessin Amalie, Tochter des Königs Max I. von Bayern. 1843 war die militärische

Ausbildung des Prinzen soweit gefördert, daß er das Patent als Artillerieossizier erhielt und gleichzeitig in das Jnfan- terie-Leib-RegimeNt eingereiht wurde. Neben der Neigung zum Soldatenstande wurde indes auch die wissenschaftliche Fortbildung nicht vernachlässigt. 1847 bezog Prinz Albert die Universität Bonn, um Rechts- und Staatswisfen- schast zu studiren. Im Jahre 1849 machte der Prinz den Feldzug in Schleswig als Ordonnanzofftzier im Haupt quartier mit. Am 18. Juni 1853 führte er seine Braut

, Prinzessin Karola, Tochter des Prinzen Gustav von Wasa und der Prinzessin Luise von Baden, heim. Aber nur kurzer Zeit reinen Glückes durfte sich das ! Paar erfreuen. Im Juli 1845 starb die Mutter der jetzigen , Königin-Wittwe, und am 9. August desselben Jahres setzte ; ein Unglücks fall dem Leben des königlichen Onkels ein Ende, j wodurch der Vater des Prinzen Albert auf den Thron be rufen wurde und er selbst an die. Stelle des Kronprinzen trat. 1857 avancirte er zum General der Infanterie und j 1866

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Pagina 9 di 16
Data: 03.05.1908
Descrizione fisica: 16
Beilage zum »»Äritzbükeier Bote/* Redakli^m. Druck imh Vertag der Kal. Bauer Hafbuckdruckersr von Gebrüder Reichel in Augsburg. Verurteilt. Novelle von Ludwig Blümcke. st. Fortsetzung.) — (Nachdruck verboten.) Viertes Kapitel. Doktor Scholinus hatte heute mit Albert Ullmann eine lange Unterredung gehabt. Als guter Sohn sah dieser es recht wohl ein, daß der Vater seiner Hilfe dringend bedürfte. Darum entschloß er sich denn schweren Herzens, seinen Ab schied vom Militär zu nehmen und Sand mann

zu werden, wenigstens auf ein Jahr, wie der Doktor ihm vorgeschlagen. Sollte es dann dem Vater besser gehen, so könnte er ja immer wieder eintreten. «Das ist vernünf- ckg," sprach der alte Menschenfreund, in dem er Albert die Hand drückte. „Ich schicke Ihren Vater nach Polzin. Da soll er tüchtig Moorbäder gebrauchen, und'die vache wird schon wieder ins Lot kom men. Gottlob sorgt unser deutsch es Vater- Ed wie sonst kein Land der Erde für lerne alten Soldaten, och werde auchJhrem Eer, da seine eige nen Mittel

ja für so eme Kur nichtreichen, eme Beihilfe erwir- & ~ Es ist gut, etwas mög- Der NoMenpstückertwvrunncn in filrty. Als der Arzt und der junge Ullmann die Stube betraten, da sahen sie den Alten nicht allein. Ein großes, kräftiges Mädchen mit frischen roten Wangen und nicht üblem Gesicht saß bei ihm. Sie hatte einen prächtigen Rosenstrauch mitgebracht und unterhielt Vater Ullmann augenscheinlich sehr gut. Der Arzt begrüßte sie lebhaft, Albert aber sch eu von dem Damenbesuch wenig erbaut. Er mochte die Anna

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 10 di 16
Data: 04.11.1911
Descrizione fisica: 16
, 14. Albert Höß Zirl, 15. Albert Spiegel Oberperfuß, 16. Josef Pötsch Oberhofen, 17. Josef Schatz Telfs, 18. Michael Haslwanter Reith. Haupt: 1. Franz Partner Telfs, 2. Josef Schatz Telfs, 3. Hermann Kuen Jnzing, 4. Johann Staudacher Telfs, 5. Leopold Kuen Jnzing, 6. Albert Spiegl, Ober perfuß, 7. Josef Ennemoser Zirl, 8. Josef Gapp, Telfs, 9. Johann Haslwanter, Oberperfuß, 10. Josef Kuenz Zirl, 11. Max Scharmer Jnzing, 12. Fritz Waldhart Oberhofen, 13. Albert Neuner Telfs, 14. Ignaz Nangger Zirl

. Schlecker: 1. Josef Hosp Telfs, 2. Josef Schneitter Zirl, 3. Johann Staudacher Telfs, 4. Josef Wörndle Telis, 6. Josef Ennemoser Zirl, 7. Karl Rimml Telfs. Albert Spiegel Oberperfuß. 9. Franz. Schöpf Oberhofen, 10. Vinzenz Höpperger Flaur- ling, 11. Johann Heiß Telfs, 12. Josef Walch Jnzing, 13. Fritz Waldhardt Oberhofen, 14. Michael Haslwander Reith, 15. Josef Schatz Telfs, 16. Albert Höß Zirl, 17. . Sebastian Hagele Pfaffenhofen, 18. Hermann Kuen-Jnzing, 19.Josef Kuenz, Zirl. Serien zu 5 Schuß

: 1. Staudacher Telfs, 2. Josef Schneitter Zirl, 3. Johann Heiß Telfs, 4. Albert Spiegel Ober perfuß, 5. Michael Haslwanter Reit, 6. Franz Schöpf Oberhofen, 7. Josef Walch Jnzing, 8. Josef Hosp Telfs, 9. Albert Höß Zirl, 10. Her- man Kuen Jnzing, 11. Josef Ennemoser Zirl, 12. Kuenz Zirl, 13. Josef Wörndle Telfs, 14. Josef Gapp Telfs. Der glückliche Widderschütze beim heurigen „Simon- und Judaschießen" am Landeshaupt schießstande Innsbruck ist Herr kaiserlicher Rat Max Walde geworden

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Tiroler Post
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Pagina 11 di 12
Data: 03.11.1911
Descrizione fisica: 12
. Kueu, Jnzing; 4. Josef Staudacher, Telfs; 5. Leopold Kuen, Jnzing; 6. Albert Spiegl, Jungsch., Oberperfuß; 7. Josef Ennemoser, Zirl; 8. Josef Gapp, Telfs; 9. Johann Haßlwanter, Oberperfuß; 10. Josef Kuen, Zirl; 11. Max Schärmer, Jungschütze, Jnzing; 12. Fritz Wäldhart, Oberhofen; 13. Albert Neuner, Telfs; 14. Ignaz Rangger, Zirl. — Schleckerbe st e: 1. Josef Hosp, Telfs; 2. Joses Schneitter, Zirl; 3. Joh. Stau- Lacher, Telfs; 4. Josef Wörndle, Telfs; 5. Josef Gapp, Telfs; 6. Josef Ennemoser, Zirl

; 7. Karl Rimml, Telfs; 8. Albert Spiegl, Jungschütze, Oberperfuß; 9. Franz Schöpf, Oberhofen; 10. Vinz. Höpperger, Flaurling; 11. Joh. Heis, Telfs; 12. Josef Walch, Jnzing; 13. Fritz .Waldhart, Oberhofen; 14. Mich. Haslwanter, Reith; 15. Josef Schatz, Telfs; 16. Albert Höß, Zirl; 17. Seb. Hagele, Oberhofen; 18. Herm. Kueu, Jnzing; 19. I. Kuenz, Zirl. — Bundesscheibe: 1. Franz Schöpf, Oberhofen; 2. Andrä Schneider, Zirl; 3. Johann Stau dacher, Telfs; 4. Josef Ennemoser, Zirl; 5. Josef Schneitter, Zirl

; 6. Josef Hosp, Telfs; 7. Peter P. Schärmer, Jnzing; 8. Josef Kuenz, Zirl; 9. Hermann Kuen, Jnzing; 10. Josef Höpperger, Flaurling; 11. I. Scholl, Jnzing; 12. Karl Rimml, Telfs; 13. Ignaz Rangger, Zirl; 14. Albert Höß, Zirl; 15. Albert Spiegl, Dberperfuß; 16. Josef Pötsch, Oberhofen; 17. Josef Schatz, Telfs; 18. Mich. Haslwanter, Reith. — Se rienbeste: 1. Johann Staudacher, Telfs; 2. Josef Schneitter, Zirl; 3. Josef Heiß, Telfs; 4. Albert Spiegl, Oberperfuß; 5. Michael Haslwanter, Reith; 6. Franz Schöpf

, Oberhofen; 7. Josef Walch, Jnzing; 8. Josef Hosp, Telfs; 9. Albert Höß, Zirl; 10. Herm. Kuen. Jn- zing; 11. Josef Ennemoser, Zirl; 12. Josef Kuenz, Zirl; Ä. Josef. Wörndle. Telfs; 14. Josef Gapp. Telfs. xen, Südtiro'l, von Dr. Aemilian Schoep fers Geschichte des Alten Testamentes mit besonderer Rücksicht auf das Verhältnis von Bibel und Wis senschaft die mit Spannung erwartete fünfte, vermehrte Auflage, und zwar zunächst der erste Halbband. Der zweite Halbband wird im Laufe des Jahres 1912 zur Ausgalbe

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Pagina 10 di 16
Data: 02.01.1910
Descrizione fisica: 16
umwoben, stand Vera in anmutiger Haltung und prüfte ihr Spiegelbild. Vor ihr kniete ihre Zofe und befestigte am Saum des Kleides eine gelöste Ranke von Blütenknospen. Neben ihr stand ihre Gesellschafterin, Fräulein Helma Olfers, und entnahm Veras Schmuck einer Kassette von silber beschlagenem Ebenholz. „Nur einige Minuten noch Geduld, Albert, gleich bin ich bereit," rief Vera ihrem Gatten zu, ohne den Blick von ihrer eigenen Erscheinung abzuwenden. Albert Henrici warf einen aus Lust und Schmerz

ungerecht. Albert Henrici schoß seinen Gegner durch die Brust. Er halte es nicht gewollt, in der Erregung des Augenblickes hatte er kaum gezielt; seine Hand war unsicher. Wie durch einen Nebel sah er seinen Gegner wanken und fallen. Erschrocken taumelte er vorwärts. Da traf ihn der letzte Blick seines Opfers mit wilder Anklage. Diesen Blick vergaß Albert Henrici nie. Noch heute verfolgten ihn die brechenden Augen des Sterbenden bis in seine Träume. Seit jener Stunde war er ein anderer geworden

. Während der Festungshaft, die wegen des Duells über ihn verhängt wurde, quälte ihn sein erwachtes Gewissen Tag und Nacht. Er machte sich selbst die bittersten Vor würfe, es so leicht genommen zu haben mit des andern Ehre. Nach verbüßter Haft schickte ihn sein Vater ein mehrfacher Millionär, auf Reisen. Es sollte Gras 'über die Angelegenheit wachsen, und vor allen Dingen wollte sein Vater verhindern, daß er mit der Frau, um bereut- willen das Duell ausgefochten wurde, wieder in Be- rührung kam. Albert Henrici wäre

, daß er jetzt zum ersten Male die echte, wirkliche Liebe empfand. Weil sie so spät kam und so unerwartet, unter jochte sie alles, was sich ihr in seinem Innern in den Weg stellen wollte. Kurzum, Albert Henrici kehrte als Vera Böhmers Verlobter nach L zurück, um alles vorzubereiten zu seiner baldigen Hochzeit. den auszu' ^taviinuyifirtti dti&Ptioei am 28. Dezember 1909. Der Bürgermeister: Franz Reisch m. p. Ofc üüoi vspcfmigicit uutzgestelUra «nweijung aner kannt werden. Kttzbühel, am 28. Dezember 1909. Ishiririr Cagtt

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Pagina 10 di 16
Data: 20.10.1907
Descrizione fisica: 16
330 „Ich gehe, wenn ich muß — nicht in meiner Macht liegt das Bleiben. Was wird aus dem Waldhof, Klaus?" Der reckte sich. „Bin ich nicht ein Hendrichsen, Albert? Ich halte den Waldhof, wenn du ihn nicht mehr halten kannst. Wenn er mich braucht, bin ich da." Albert lächelte befriedigt. Dann sagte er leise: „Aber dein Studium, dein Plan, ein Mann der Wissenschaft zu werden?" „Bist du nicht Maler? Entsteht unter deinen fleißigen 'Händen nicht manches herrliche Bild? Auch im Waldhof

kann ich der Wissenschaft dienen, gleich dir würde es mir nicht an Zeit dazu gebrechen. Mache dir doch keine Sorge, Albert. Sei ganz ruhig. Ich hoffe, daß du uns erhalten bleibst. Aber du sollst für alle Fälle sorglos sein. Anne Dore, der Waldhof und ich — sind eins." „Dank dir — das ist ein gutes Wort. Und — dein junges Glück? Klaus — ich hätte deine Braut so gern noch kennen gelernt. Wird sie meinem Kinde eine Mutter sein wollen?" Klaus' Augen strahlten auf. „Ich bürge für sie. Wilma ist ein Engel." Albert lächelte

, Hand in Hand, in feierlichem Schweigen. Schon ehe der letzte Lichtschein am Himmel verglomm und alles in grauviolette Töne gehüllt schien, steigerte sich das Fieber bei dem Kranken und setzte mit neuer Macht ein. Seine Augen verloren wieder den klaren bewußten Ausdruck. Als eine halbe Stunde später der Arzt kam, machte er ein sehr ernstes Gesicht. Er blieb bei dem Kranken und wollte auch in der Nacht den Waldhof nicht verlassen. So gingen bange Stunden dahin. Albert Hendrichsen erwachte nicht mehr

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Pagina 10 di 16
Data: 17.05.1908
Descrizione fisica: 16
Nr. 20. „Kitzbüheler Bote" X. Jahrgang. — 154 — Was nützte da Albert alles Beteuern seiner Unschuld Seine Schuld schien erwiesen. Der Amtsdiener führte ihn in das als Gefängnis dienende Spritzenhaus, und am nächsten Morgen sollte der Gendarm ihn ins Gerichtsgewahrsam transportieren. * 4 - * Wie in einem wüsten Fiebertraum wälzte der Gefangene sich auf seinem dürftigen Strohlager, schlug mit den Fäusten an die Stirn unb fragte sich immer wieder: „Bin ich denn wirklich wach? — Ist es möglich

gewonnen. Die will er versetzen, sobald er in Stettin angelangt ist. * * * Als Elsbeth am nächsten Morgen in die Gaststube trat, um ihre gewohnte Arbeit zu verrichten, da empfing Herr Löwe ste mit den Worten: „Siehst du, mein Täubchen, siehst du, dein alter Onkel hat immer recht! Hab' ich dich nicht genug gewarnt vor dem elenden Kerl, dem Albert Ullmann? Hab' ich nicht gesagt, der treibt ein böses Spiel mit dir, der ist nicht nur ein Schürzenjäger, sondern auch ein Wilderer — ?" „ Onkel, fasse

er doch viel lieber tot —! An eines Verstorbenen Grab kann man weinen, aber einen Ver brecher verflucht man. Ach, Rannow, dem einzigen Sohne fluchen! — Rannow —" „Herr, segnet und fluchet nicht! — Sollte er wirklich schuldig sein, was Gott allein weiß, so richtet milde." — Wie alles lag, zweifelte niemand mehr an Albert- Schuld. Alle die, welche Peters in Verdacht gehabt schwiegen, als der schlaue Löwe mit vielem Geschick bewies daß dieser um jene verhängnisvolle Stunde längst sckweu betrunken gewesen. Ein Brief

, den Albert in größter Eile von Stettin au« wohin er glücklich gelangt, an seine Braut geschrieben hätte diese vielleicht von seiner Unschuld überzeugt. Aber leider erhielt sie denselben nicht, denn Herr Löwe fing ihn ab und vernichtete ihn. -i- * * In dieser Zeit war die Familie Scholinus für Elsbeth ! der größte Trost. Sie ging bei den wackeren Leuten ein und aus wie ein dazugehöriges Familienglied. Man gab sich die größte Mühe, sie zu trösten und ihr klar zu machen, daß die Ehe mit Albert niemals

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Pagina 10 di 16
Data: 31.05.1908
Descrizione fisica: 16
auf einen grauen, moosbedeckten Stein, birgt das Gesicht in den braunen Händen und schluchzt, daß es das härteste Herz erweichen könnte. „Albert, mein Albert, du ?" Mehr vermag das junge Weib nicht zu sagen . .. Der starke Mann aber ist des Gefühls, das ihn da plötzlich so ganz und gar überwunden, schnell wieder Herr geworden. — Er richtet sich auf, trocknet die Tränen und spricht in ruhigem Ton: „Elsbeth, ich kann dir nicht zürnen. Ich will dich nicht noch unglücklicher machen. Ein Zufall hat es gefügt

, daß sich unsere Wege noch einmal kreuzen sollen. Ich habe das nicht gewollt. Mich trieb die Sehnsucht aus der weiten Ferne in die Heimat. Ich wollte den Vater Wiedersehen und ihm geben, was ich da drüben in Amerika erspart. Dann will ich niemals wiederkehren, will rastlos wandern —" „Albert — nur das eine sage mir — — bist du unschuldig?" keuchte Elsbeth, während ihre Wangen Fieberröte bedeckte. „Gott weiß es, daß ich unschuldig bin," erwiderte ! der Fremdling. „Gott weiß auch, daß ich bis vor 1 einer Stunde

noch gehofft habe . . ." „Und daß du drüben in Amerika ein Weib hast aus [ deiner Farm " „Das ist eine nichtswürdige Lüge," fiel er ihr ins Wort. „Wehe denen, die sie verbreitet!" Nach ein paar langen, langen Minuten des Schweigens fuhr Albert dann fest und ruhig fort: „Elsbeth, laß uns | tragen, was der Himmel uns auferlegt. Du bist eines unwürdigen Mannes Weib. Aber wehe diesem Menschen, wenn er noch einmal wagen sollte, dir auch nur ein böses Wort zu sagen! Ich werde mit ihm abrechnen! Nun, lebe wohl

jetzt auf Tod und Leben! — Der Albert Ullmann ist wieder da! — Denke an, der Schurke hat mich vorhin ^ zur Rede gestellt, daß mir noch jetzt der Kopf brummt. - ! Ich glaubte, seinen Geist vor mir zu sehen, sonst würde - ich ihn niedergeschlagen haben. Aber ich war wie gelähmt und vermochte kein Wort zu reden. — Der Kerl sagte mir geradeaus ins Gesicht, daß ich das Verbrechen verübt, ! für das er so schwer büßen müßte. — Puh, Löwe, eine Buddel Kognak! — - Ich glaube immer noch, es war Ullmanns Geist

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Pagina 10 di 16
Data: 26.04.1908
Descrizione fisica: 16
s I Elsbeth und Albert haben im Eifer deS Gesprächs ! weder den Wagen gehört, noch, daß jemand hereingekommen, j Sie sind darum nicht wenig überrascht, wie sie Peters auf einmal mit keineswegs geistreichem Gesicht in der Tür stehen sehen. Aber nur wenige Sekunden hat dasselbe den Ausdruck gänzlicher Gedankenlosigkeit, schnell färbt es sich dunkelrot, die Ader auf der Stirn tritt hervor, und die verschwommenen Augen rollen zornfunkelnd in ihren Höhlen. Ein Fluch schwebt ihm auf den zuckenden

Lippen. Doch schon hat Albert sich erhoben und schaut den Wütenden fest und gebieterisch an, wie jemand, der keine Furcht kennt und sich kampfbereit fühlt. Elsbeth fürchtet das Schlimmste. Sie will sich ms Mittel legen und fragt darum mit mühsam erkünstelter Ruhe: „Was ist Ihnen gefällig, Herr Peters?" Aber der Grundhofer gibt keine Antwort, er kmrscht mit den Zähnen, eilt hinaus und wirft die Tür hinter sich zu, daß das ganze Haus zittert. Einen fürchterlichen Fluch stößt

er aus, während er seinen Wagen wieder besteigt, und dann rast das Fuhrwerk davon, daß der Schmutz der Straße nur so fliegt. Elsbeth war ganz bleich geworden vor Aufregung und sprach -ängstlich: „Der Mann hat etwas Teuflisches an sich. Ich fürchte mich vor ihm, er ist des Onkels bester Kunde." „Sie haben keinen Grund, sich zu fürchten," erwiderte Albert. „Sie sind dem Elenden nicht zu nahe getreten. Aber er haßt mich tödlich, er gönnt mir nicht, daß ich bei Ihnen sitze." Und nun bekam Elsbeth noch einmal die Geschichte

Vaterland erlittenen Krankheit zu leiden hatte, bedauerte, außer Nachbar Peters, jeder Bekannte von Herzen. — So war die Geschichte. — Elsbeth hörte sie mit größter Teilnahme an. — Da der Himmel sich wieder geklärt, und die Sonne lächelte, so reichte Albert Ullmann Elsbeth zum Abschied ' die Hand. Im Fortgehen sagte er noch: „Und haben Siekeinen Berater und Beschützer, so will ich Ihnen zur Seite, stehen, und mein Vater, der einmal mit Ihrem verstorbenen t. Vater sehr gut bekannt

und seht Euch die Bescherung an! — Hat das Unschuldswürmchen sich de einen Kanonier zum Zeitvertreib ins Haus gelockt. - Der Albert Ullmann sitzt bei ihr. — Hättet nur ihre Ueberraschung sehen sollen, wie ich plötzlich hineinging Ihre Mienen verrieten alles! Wenn Sie wollen, daß der Bengel bei Ihnen verkehrt, so sehen Sie milj und meine Bekannten nimmermehr." „Aber, ich bitte Sie, Herr Peters !" wußte Lörvr nur zu erwidern. War ihm der Zusammenhang dieser dem Grundhosei so ungeheuerlich erscheinenden

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