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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 30.12.1865
Descrizione fisica: 8
, nicht Dir allein: „O theil' Mich Allen mit, von Herz zn Herzen, „Und führe in Mein Eigenthum Mich ein!' Das Kindlein glänzt wie junge Morgensonne, Sinkt strahlend in das Greisen Herz hinein; — Und aufgelöst in Lieb' und Schmerz und Wonne Kniet Pius in Her öden Nacht allein. Ans seinem Äug strahlt himmlisches Vertrauen, Triumph! in Osten glüht der junge Tag Und gab auch mir ein liebentflammt Vertrauen, Als ich vor'm Kripplein auf den Knieen lag. Albert Knoll. (Aus den Katholischen Blättern aus Tirol

.) (Fortsetzung.) Während nun auf diese Weise ?. Albert rastlos und unver drossen im Weinberge des Herrn arbeitete, rückte das Jahr 1847 heran, welches seinem Wirkungskreise eine andere Wendung gab. Im besagten Jahre hat die oberste Ordensvorstehung in Rom, mit Be willigung Sr. Heiligkeit Pius IX., der das Jahr vorher den päpst lichen Thron bestiegen hatte, ein allgemeines Ordens-Kapitel (General- Kapitel) ausgeschrieben. Zu einer solchen Versammlung muß jede Ordens-Provinz, den Statuten gemäß, nebst

dem Provinz-Obern, auch noch zwei Deputirte (General-Kustoden) an den Ort des abzuhaltenden Kapitels hinsenden, die babei die Provinz-Angelegenheiten vorzubringen, und zugleich bei den Wahlen Stimm- und Wahlrecht haben. Als ein solcher General-Kustos mußte nun auch ?. Albert zu den Wahlen erscheinen. Das Kapitel wurde am 21. Mai in Rom gehalten, und beim ersten Skrutinimn schon ward ?. Albert zum zweiten Ge- neral-Definitor erwählt — eine Wahl^ die zwar sehr ehrenvoll, aber auch ihm und den Mitbrüdern

seiner Provinz sehr unlieb war, weil er in dieser neuen Eigenschaft sechs volle Jahre in Rom bleiben sollte. Das Klima dieser Stadt, die veränderte Lebens- und Berufsart, derHinblick auf die etwas angegossene Gesundheit ließen so Manches befürchten. Es wurden Schritte gethan, um die auf ihn gefallene Wahl rückgängig zu machen. — allein umsonst — ?. Albert mußte dem Gehorsam nachkommen, als Mitglied des obersten Ordens-Rathes (General-Desinktorium) die vorgeschriebene Zeit in Rom verbleiben, und erst

hatte nun der Dogmatik-Lektor der Kapuziner zu Meran jedes Mal Aufsehen erregt durch seine Gewandtheit beim Examiniren der Schüler, so wie durch die außer ordentliche Gediegenheit und Klarheit seiner Vorträge. Der damalige, zu Ende der zwanziger und Anfangs der dreißiger Jahre fungirende Gubernialrath F. S. . . hatte sich unumwunden geäußert, einen so festen Dogmatiker. wie ?. Albert Knoll in Meran, habe er in seinem Leben nie getroffen. Nicht weniger schmeichelhaft und beifällig äußerte sich der nachfolgende

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 11.04.1863
Descrizione fisica: 8
, den Enkel!« Und so war eS. Zwei frisch und munter »aufquellende« Knaben von 1l> und 11 Jahren traten ein, die wir mit den Namen Ernst und Albert be, zeichnen wollen. Ehrerbietig die Hand küssend nahete sich zuerst Ernst und sprach die beflügelten Worte! »Ich gratulire Dir recht schön zu Deinem Geburts tage und wünsche Dir viel Glück! Der liebe Gott erhalte Dich recht gesund und behalte Du uns nur immer recht lieb, gutes Großmütterchen.« »Nun,« erwiderte die Herzogin, »daS wird haupt sächlich

von Euch abhängen. Wenn Ihr recht gut und fromm und freundlich und gehorsam seid so werde ich Euch auch immer recht lieb behalten. Wie ist eS denn damit gewesen, seitdem Ihr mir im vorigen Jahre an diesem Tage Glück gewünscht habt? Seid Ihr auch immer recht fleißig und gut gewesen? »Gewiß, liebe Großmutter,- erwiderte Ernst und fing an aufzuzählen, waS er Alles seitdem gelernt habe, während Albert bescheiden schwieg. »Gut, gut,' sagte die Herzogin, „aber besser als das Alles ist ein gnter frommer Sinn

, den Euch Gott bewahren möge. Wie steht eS denn aber mit Eurer Casse? Wie habt Ihr den Zuschuß, den ich Euch im vorigen Jahre gab, angewendet?' Ernst zählte logleich genau auf, waS er dafür all geschafft hatte. Albert stockte dabei etwaS. Aber die Herzogin schien seine Verlegenheit nicht zu merken, sondern gab jedem der beiden Enkel die gewöhnliche Festgabe von 10 FrievrichSv'oc und entließ sie mit lolgender Ermahnung: »Es war einmal ein Kaiser in Rom, der pflegte zu sagen, Niemand müsse von der Unterredung

Ge« burtstagsgabe angewendet?' Ernst war wieder gleich bei der Hand aufzuzählen, was er alles davon gekauft habe. Obenan stand «in kleines Puppentheater und «ine da» Orchester vor stellende Ziehharmonika. Dann folgte eine Drehor gel für kleine Concerte unv eine Armbrust für kleine Schützenfeste. „Und Du,- sagte die Herzogin zu Albert, als er verlegen schwieg, »wo bist Du mit Deinem Gelde hin gekommen ?' »Ich habe — ich bin — ich —« stotterte Albert; weiter konnte er nicht» hervorbringen. »Ich weiß schon,' fiel

vie Herzogin ein, »Du bist nicht ein so gewissenhast rechnungführender HauS- halter, als Dein Bruder, und weißt daher nicht, wie er, so genaue Rechenschaft und Auskunft zu geben; aber an irgend etwaS wirst Du Dich doch noch erinnern, was Du Dir für daS Geld angeschafft hast. Besinne Dich — sonst müßte ich Dir heute vie gewohnte Gabe versagen.' Albert schlug, über und über roth werdend, den Blick zur Erde nieder, rieb sich immer verlegener w«r- d.nd die Hände und küßle endlich, wie wegen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 24.01.1863
Descrizione fisica: 6
den Grafen Albert von Tirol mit der Vogtei seiner Kirche und wahrscheinlich ungefähr um dieselbe Zeit mit einer Grafschaft im Eisackthale, wenigstens wird dort einige Jahre später ein tirolisches Comirat in Urkunden erwähnt. Nach dem Tode des Markgrafen Heinrich von Jstrien machte Herzog Otto von Merau seine Ansprüche anf die Lehen seines Hauses von der Brirrier Kirche geltend und der Bischof mußte ihm diejenigen, welche er noch in Handen hatte, wieder herausgeben. Bald darauf entstand jenes merkwürdige

Bündniß zwischen dem Grafen von Tirol und dem Herzoge von Meran, durch das der Bischof im Jahre 1241 genöthigt wurde, beide gemeinsam mit allen ihren Brirner-Lehen zu belehnen. Die Folge davon war, daß Graf Albert von Tirol nach dem Tode seines Schwiegersohnes, Herzog Otto's II. von Meran, sämmtliche andechsische Lehen von der Brirner-Kirche an sich brachte. Wenige Jahre nachher erbte er, wenn auch nicht ganz, doch theilweise ein anderes Grafengefchlecht in unserm Lande. Er wurde im Jahre 1253

vom Bischof Egno mit allen Lehen belehnt, welche die Grafen von Ulten bis zu ihrem Aussterben vom Hochstifte Trient innegehabt hatten. Dieser Graf von Tirol war durch solche glückliche Erwerbungen der mächtigste Herr im „Lande im Gebirge» geworden; er hat eigentlich die Grundlage geschaffen für die künftige Entwicklung der Grafschaft Tirol, die noch jetzt den Namen seines Hauses trägt. Graf Albert war der letzte männliche Sprößling der alten Tiroler Grafen. Er starb im Jahre 1253 und hinterließ zwei

Töchter, von denen die ältere, Adelheid, mit dem Grafen Meinhard von Görz, die jüngere, Elisabeth, Witwe Herzogs Otto von Meran, mit dem Grafen v. Hirschberg vermählt war. Graf Albert hatte bei seinen Lebzeiten Sorge getragen, daß nicht allein seine Allode, sondern auch die Lehen auf seine Töchter übergingen. Im Jahre 1254 theilten diese sammt ihren Gemahlen das väterliche Erbe. Der Graf von Hirsch berg und seine Gemahlin erhielten die andechsisch- tirolischen Besitzungen im Bisthnme Briren, nämlich

im Jnnttiale unterhalb der Prienner Brücke und des Amtes Flies, und im Wippthale bis zur Holzbrücke bei Oberau, nebst der Vogtei von Briren. Das alttirolische Erbe aber im Herzog- thume Trient (in 6uc-uu tridunlina) und der Rest der Besitzungen des Grafen Albert im Bisthnme Briren fielen dem Grafen Meinhard und seiner Gemahlin zu. Graf Meinhard führte den Namen der alten Tiroler Grafen fort. Schonvorder Theilung war ervom Bischof Egno mit den Lehen, welche sowohl die Grafen v. Eppa»r als die von Ulten

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Bozner Zeitung
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Pagina 14 di 14
Data: 16.12.1865
Descrizione fisica: 14
ihm dies vor derhand — nicht aus Abneigung gegen den genann ten Orden — nein — im Gegentheil — es herrschte im Knoll'fchen Hause nicht nur überhaupt ein sehr religiöser Ton nnd Hochschätzung gegen Priester und Ordensleute, sondern es waren auch gerade die damals nacheinander in Bozen segensreich wirkenden Kapuzi ner Ordenspriester, ?. Albert Komplojer, Jgnaz Hotter, k. Thomas Pfiffrader, Benedikt Peintner, ?. Gabriel Engl :c. in der Knoll'fchen Familie sehr hochgeschätzte und be liebte Persönlichkeiten

, auch war der berühmte I>. Primns Puell,*) Großvheim des k. Albert, immer noch im lebendigen und ehrenvollen Andenke». Was aber die Elteru bewog, damals noch ihr Ja wort zum Eintritt in den Orden zu verweigern, war einzig nur die besorgliche Rücksicht auf die schwächliche Gesundheit ihres Sohnes. Sie gaben ihm jedoch das Versprechen, wenn er nach absolvirter Theologie bei seiuem Entschluß beharren sollte, ihm hierin nicht länger hinderlich zu sein — und sie hielten ihr Wort. Denn nachdem er die theol. Studien

nicht — auf den Kapuziner-Kandida ten los, um ihn für einen andern Orden zu ge winnen. Allein Knoll, der seit Jahren schon über seinen Beruf im Reinen war, wußte auch über diese Hindernisse hinweg zu schreiten, und erhielt sofort die Aufnahme in den Kapuziner-Orden vom damaligen Provinzial. ?. Jakob Gepp, der ihm Brixen als Novitiat-Kloster anwies, wo dann Knoll, seinen Tanf- Namen mit dem Ordens-Namen Albert vertauschend, an seinem neuen Namensfeste, nämlich am 21. Nov. 1818 das Ordenskleid erhielt

. Während des Novitiat-Jahres, das hauptsächlich der Erlernung religiöser Uebungen und der Aneignung des wahren Ordensgeistes gewidmet ist, wiederholte l>. Albert nebenher mit seinem neuen Novizen-M«. ster, dem gelehrten ?. Elias Chizzali, die ganze Moral-Theologie, was ?. Albert späterhin öfters mit großer Anerkennung erwähnte und behauptete, aus diesen freundschaftlichen Nepetitionen mehr prak- tisuzeu Nutzen geschöpft zu haben, als aus allen schul gerechten Vorlesungen in der Theologie. Nach vollendetem Novitiate

legte er am nämlichen Tage, au welchem er das Jahr vorher eingekleidet ward, die feierliche Ordens-Profeffion ab, bei welcher Gelegenheit der damalige Psarrprediger von Bozen, l>. Benedikt Peintner, die Profeß-Nede hielt, die k. Albert in wortgetreuer Abschrift als theures Andenken sein Leben lang aufbewahrte. Das erste Jahr nach abgelegter Profession blieb er in Brixen als Zater exenrrevs, d. h. mit der Bestimmung, die an gewissen Fest- und Concnrs-Tagen oder bei Gelegenheit der gewöhnlichen

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Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 28.12.1865
Descrizione fisica: 8
Tscholl. »S. Frau Katharine Witwe.Nagele, Färbereibesitzerin, mit^ mit Men Ebren und großer Anszeichnung. War schon sein schriftliches Elaborat ein Meisterstück zu nennen, so überraschte er durch seinen mündlichen Vortrag die ausgestellten Prüsungs-Commissäre in an genehmster Weise. Es war damals gebräuchlich, daß man dem Lehramts-Caudidaten den Gegenstand für den mündlichen Bortrag bezeichnete, ihm einige Zeit zum Nachdenken frei gab, nnd ihn sofort den münd lichen Vertrag halten ließ. ?. Albert

ßen Jubiläum, und das Jahr LU mit der Cholera, wo er dann oft im buchstäblichen Sinne Tag und Nacht ununterbrochen in Anspruch genommen ward. Zu Allem Glücke — oder besser zu reden, durch be sondere Fügung Gottes, erfreute er sich damals einer ungestörten Gesundheit, so daß Jedermann sich wun derte, wie denn der sonst so zart und schwächlich ge baute Mann solchen riesenhaften Arbeiten gewachsen» sein konnte. Während nun ans diese Weise 1>. Albert rastlos und unverdrossen im Weinberge des Herrn

hinsenden, die dabei die Provinz Angelegenheiten vor zubringen, und zugleich bei den Wahlen Stimm- und Wahlrecht haben. Als ein solcher General-Kustos mußte nun auch Albert zu den Wahlen erschei nen. Das Kapitel wurde am 21. Mai in Rom ge halten, und beim erste« Skrutiuium schon lvard IV Albert zum zweiten General-Desinitor er wählt — eine Wahl, die zwar sehr ehrenvoll, aber auch ihm und den Mitbrüdern seiner Provinz sehr unlieb war, weil er in dieser neuen Eigenschaft sechs volle Jahre in Rom bleiben

sollte. Das Klima die ser Stadt, die veränderte'Lebens- und Berufsart, der Hinblick auf die etwas angegriffene Gesundheit ließen so Manches befürchten. Es wurden Schritte gethan um die auf ihn gefallene Wahl rückgängig zu machen. — allein umsonst — 1?. Albert mußte dem Ge horsam nachkommen, als Mitglied des obersten Or- dens-Rathes (General-Definitorium) die vorgeschrie bene Zeit in Rom verbleiben, und erst nach Ablauf der 6 Jahre konnte er in's Vaterland zurückkehren. Er blieb von nun an in seiner Vaterstadt

, einen so festen Dogmatiker, wie ?. Albert Knoll in Meran, habe er in feinem Leben nie getroffen- Nicht weniger schmeichelhaft und bei fällig äußerte sich der nachfolgende geistliche Gnber nialrath I. P., der dem ?. Albert von Seite der dortmaligen Hof - Studien - Kornmission in Ansehung seiner ersprießlichen Leistungen im Fache der dogma tischen Theologie ein sehr ehrenvolles Aelobungs- Dekret erwirkte. (Schluß , folgt.) Märkte vom W. bis 30 Dezember. — Riva am 26. — Laym am 27. — KienS am 33. — Klobcastcm

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 14 di 16
Data: 25.08.1866
Descrizione fisica: 16
nur um des Geldes willen; und ach, Albert, sage niemals wieder, daß Geldgewinn der Hauptzweck und das Gesetz deS Lebens ist. " Der Knabe sah zu Boden. Er wußte, daß die wenigen Spielkameraden, die er und Emil hatten, ihn unter sich „Albert den Geizhals " nannten. Ec war eS sich auch bewußt, daß eS ihm Vergnügen machte. Geld zusammenzusparen, daß er gewinn¬ süchtig war und bei allen Gelegenheiten seinen Vortheil im Auge hatte. Plötzlich sah

er wieder auf und sagte mit einer Art finsteren Stolzes : „ Mein Vater sagte immer, daß ein ersparter Kreuzer ein gewonnener Kreuzer sei. Und ich will ja nicht für mich Geld gewinnen, sondern für Dich und Emil. * , Mutter , * fuhr Albert fort, »mein Onkel ist ein reicher Mann. Er hat mir angeboten. mich in sein Geschäft aufzunehmen." „Ja. das hat er gethan. " bestätigte die Witwe. „Siehst Du jetzt!" rief Albert triumphirend. „Zst Geld nicht Macht

? Er will mir zu einer Existenz und einem Vermögen verhelfen und durch mich auch Dein LooS bessern. Er soll mit mir zufrieden sein und mich noch einst zu seinem Affocie machen. Ich sage Dir. Du sollst nicht immer leben wie jetzt." Albert war nicht oft aufgeregt, aber diesmal war er es ernstlich. Unwillkürlich fühlte sich der jüngere Bruder von dem Enthusiasmus angesteckt. Ec machte seine großen blauen Augen weit auf und sagte: „Ach, wenn die Zeit nur erst

da wäre! Wir werden lang zu warten haben." „Auf eine Equipage mit Vieren", lachte Albert, „das wahrscheinlich. Aber mäßigere Wünsche sollst Du bald erfüllt sehen. Ich lasse Dich bei der Mutter, ihr Trost und Stütze zu sein, während ich draußen dem Schicksal seine besten Gaben für Euch abringen werde. Du möchtest doch gewiß nicht hinaus in den Kampf, eh ?" „Nein," sagte Emil und faßte inniger die Hand der Mutter. „Nur einige Jahre " fuhr

Albert fort, „und Ihr Beide habt einen Palast und vielleicht auch eine Kutsche mit Vieren. " Wahrscheinlich meinte Albert, was er sagte, und wenn er sich nach Neichthum sehnte, so glaubte er wohl, daß es nur um der Mutter und des BruderS willen geschah. Die „einigen Jahre" vergingen, und emsige Gedanken hatten bereits ihre Furchen in Albert'S Stirn gegraben. Sein Aussehen war nicht mehr das eines Jünglings; die Sorgen, welche denjenigen

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.12.1869
Descrizione fisica: 8
er mit der Hand wn, daß Susanne sich entfernen möge. Eugenie hatte sich erhoben; sie stützte die Hand auf Äie Lehne des Sopha's. — Herr Baron, rief sie tonlos, in meinem Zimmer Ä>in ich die Herrin ! Albert verneigte sich. — So mag das Kammermädchen unsere Unterre« »Mlg hören, antwortete er in kalter Ruhe. — Meine Nerven sind angegriffen, ich bedarf der Muhe. — Verzeihung, wenn mich dieser Vorwand nicht veranlassen kann, meinen Besuch aus morgen zu ver schieben. Die Dringlichkeit der Angelegenheit . . . — Geh

', Susanne, aber bleibe im Vorzimmer z befahl Eugenie. Dann warf sie sich in den nächsten Sessel und wandte dem Baron halb den Rücken zu. Albert rollte -einen zweiten Sessel heran und ließ sich ihr gegen« äiber nieder.. Einige Augenblicke betrachtete er die reizende, elegante Frau, deren Besicht sich ihm im Hroftl zeigte. Wie rein und edel waren die Umrisse dieses jungfräulichen Antlitzes ! der Baron vermochte Zaum einen Seufzer bei dem Gedanken zu unterdrücken, 2>aß diese unschuldige Stirn eine Lüge

— die Prinzipien der modernen Ehe haben bei mir Eingang gefunden — das ist Alles, Herr Baron. Und nun beantragen Sie die Scheidung — Sie sehen, daß ich sie Ihnen «leichtere. — Eugenie! rief Albert bestürzt. Sie räumen eS ein. — Alles, AlleS, Herr Baron! Und ich hoffe, Sie werden mir in der Offenherzigkeit nicht nachstehen. Sie lieben die Freiheit — auch ich habe sie jetzt schätzen gelernt. Wahrhaftig die sentimentale Ehe ist eine Plaze für die Menschheit; sie schmiedet Fesseln, die nicht Jeder zu tragen

; sie wollte die Reue dadurch entkräften, daft sie sich vorspiegelte, ihre Ehre erfordere die Trennung von dem Manne, der sie so schmählich betrogen hatte» Albert war in ihren Augen ein Rou6, ein abschenli-- cher Mensch, der nicht verdiente, daß man au ihn denke. Aber sie dachte immerfort an ihn, sie konnte das schmerze liche Gefühl nicht Paralysiren, denn — sie liebte den B ron. Aber sie wollte die Liebe nicht gelten lassen. Mit Ungeduld erwartete sie die Ankunft des Vaters. Gegen Mittag kam Bertha, die bereits

davon gehört^ daß der Baron bei dem Lieutenant wohne. Eugenie warf sich ihr weinend in die Arme. — Du hast Recht gehandelt, meine Beste, sagt? die Wittwe. Albert ist ein eigensinniger Kopf, dem man nicht alle Launen mit himmlischer Geduld nach sehen muß. Wenn wir Frauen unsere Autorität dem Manne gegenüber ausgebe«, so sind wir verloren. — Er leugnet nicht einmal den schmählichen Be such! rief Eugenie schluchzend. Der Bösewicht gab sich nicht die Mühe, mich dadurch zu beruhigen, daß er die Vorgänge

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Bozner Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 14.07.1864
Descrizione fisica: 4
Albert, ich werde sie Ihnen zum Besten geben; eS ist doch jedenfalls ein todtscheinenveS Mädchen ein angenehmerer Gegenstand des Gespräches, als die arme, wirklich unwiderruflich tydte BanquierStochter, von der ich schon viel ;u viel reden hören mußte. Ich begreife Dich nicht, flüsterte Rudolf dem Frem den zu, wie Du dieses Äl'enteuer. das ich nur Dir mittheilte, vor aller Welt preisgeben magst. Ich möchte nur wissen, warum ich es nicht sollte, sprach Albert wieder und begann die Erzäblung

, in welcher er anscheinend bisher gelesen, bei Seite, zahlte seine Zeche und entfernte sich. Beide Freunde halten sich, in'S Freie gelangend, auf einem Ruheplätze niedergelassen. Sie blieben nicht lange allein, der Herr mit der Brille war ihnen nachgekommen und nahm den noch leeren Raum neben ihnen ein. — Entschuldige» Sie, sprach,r, daS Abenteuer, welches Sie unS mittheilten, hat mein Interesse erregt; wür den Sie die Dame wieder erkennen, welche Sie da mals im Sarge sahen? O gewiß! antwortete Albert

? Ich habe ihn wahrhastig nicht beacht«, sprach Rudolf. Auch wir wäre eS ganz unmöglich, ihn zu erken» neu, sagte Albert, er hatte eine Kappe über den Kopf, fast über die Ohren gezogen, stand mit dem Rücken gegen uns und« hielt in dem Augenblick, wo er an uns vorüb.'ikam, ein riesiges gelbseidene» .Schnupftuch vor die Nase. Es ist keine kleinliche Neugierde, die mich bewog, Sie um diese Mittheilung M ersuchen, fuhr der Herr mit der Brille fort, meine Indiskretion geht aber noch weiter, ich muß Sie dringend bitten

-ein, mit ihm—rinjusteigen- und-fuhr mit ihnen zur Me^Siu^., Die, MH^Hlhrte lange. In einem 'redend ab^Äseit lgelegekenBDorfe machten sie end lich Halt. Die Kutsche blieb vor dem Thore eines 'prachtvollen, Landhauses stehen. W',r shid aar Zieles sprach oer. Polizeibeamt^^> bat die^Freunde ihm M forgen^ Ske stiegeMeine breite Treppe hinan. ' Nun. sagte Albert scherzend» nun wird sich daS WWW» uGdte schöne Dame entlarvt - . . Scherzen Sie nicht, sprach der. Kommiffär, wir sind in einem Hause der Trauer. ES ist die ermor

. Albert starrte mit entsetzten Blicken die Todte an. auf Rudolf'S Stirne trat kalter Schweig, ein Grauen erfaßte ih», e» war ihm, als müßt, sie sich wie damals gespenstisch vor ihm erheben. ---- — Und nun. sprach der Kommissär, als sie ihr» mechanisch, wieder hinab zum Wagen folgten, nun,Sie mir sagten, daß die Ermordete wirklich dieselbe ist, welche Sie im Frühjahr bei dem Photographen ge troffen, muß ich Sie ersuchen, mir Ihre Karten zu geben und Sie zu gleicher Zeit auffordern, die Stadt

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 23.12.1865
Descrizione fisica: 8
einander hingesetzt, der Kölner hat nur Altes und Einheitliches von dem Figürchen an dem Hauptportale bis hinauf zur, Rose über den Giebeln der Thürme und Thürmchen, Der Plan des Mailänder-Domes ist deutsch, die Ausführung und Vollendung aber ist italienisch, denn dem Italiener ist der rein, gothische Styl eine unbekannte Größe. (Forts, folgt.) Albert Knoll. (Aus den Katholischen Blattern ans Tirol.) Zu den vielen Männern Tirols, deren Namen inner und außer den Grenzen des Vaterlandes ruhmvollen Klang

haben, gehört unstreitig auch ?. Albert Knoll, Mitglied der nord-oder deutsch- tirolischeu Kapuziner-Ordens-Provinz.*) Obwohl er vor mehr als dritthalb Jahren gestorben und von ihm inländische und ausländische Blytter seiner Zeit rühmliche Erwähnung machten, so war doch unsers Wissens in den „Kath. Blättern von Tirol!' nie etwas Anderes, als höchstens eine einfache Todesanzeige enthalten. Wir glauben diesen bisherigen Unterlassnngssehler sühnen zu sollen, und werden uns bemühen, das Versäumte in folgender

. Er hatte sich in den neunziger Jahren des vorigen Zahrhundertes mit Anna Puell verglichet, und das erstgeborne Kind aus dieser Ehe war eben der nachmalige ?. Albert, mit dem ') Tirol hat bekanntlich zwei Provinzen- deö genannten Ordens, eine ita lienische. Trientiner Provinz genannt, deren Klöster größtentheils dem ital. Antheil der Diözese Trient angehören, und eine ungleich größere deutsche, anch nor -tirolische genannt mit 26 Konventen, theils Klöstern, theils Hospizien, wovon 15 in Tirol, 5 in Vorarlberg

, seine Eltern jedoch wehrten ihm dies vorderhand — nicht ans Abneigung gegen den genannten Orden — nein — im Gegentheil — es herrschte im Knol l'schen Hause nicht uur überhaupt ein sehr religiöser Ton und Hochschätzung gegen Priester uud Ordensleute, sondern es waren auch gerade die damals nacheinander in Bozen segensreich wirkenden Kapuziner-Ordenspriester, ?. Albert K o mpl oj er-,. Jg n az Hott.er, ?. Th o mas Pijfrader, ?. Benedikt Peintner, ?. Gabriel Engel:c. in der Knoll'schen Familie

vom damaligen Provinzial, ?. Jakob Gepp, der ihm Brixen als Novitiat-Kloster anwies, wo dann Knoll, seinen Tanf-Namen mit dem Ordens-Namen Albert vertauschend , an seinem nenen Namensfeste, nämlich am 21. Nov. 1818 das'Ordenskleid erhielt. Während des Novitiat-Jahres, das hauptsächlich der Erlernung religiöser Uebungen und der Aneignung des wahren Ordensgeistes gewidmet ist, wiederholte Albert nebenher mit Zeinem neuen ') ?. A l b e r t war anch nahe vel-wandt mitdeiii berühmten Appellations. GerichtS

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 13 di 16
Data: 25.08.1866
Descrizione fisica: 16
und in dem Wohnzimmer, dessen Fenster sich auf denselben öffneten, boten Sauberkeit und zierliche Anordnung einen hinreichenden Ersatz für den mangelnden Neichthum der Möbel. E ne Frau in Witwentracht, mit feinen, ernsten Zügen, in denen ein besonders fesstlnder Ausdruck lag, saß an dem Nähtischchen beim Fenster und arbeitete emsig beim letzten Schimmer des Tageslichtes. Albert Vernon, der ältere Sohn der Witwe, blickte sinnend in die Abendglut und baute

Luftschlöster. wie sie wohl sonst kaum der Geist eines nur zwölfjährigen Knaben sich geträumt haben würde . aber Albert war anders als die meisten Knaben Als seine Mutter aufstand. um die Vorhänge zuzuziehen und ein Licht anzuzünden, erwachte Albert au6 seinem Grübeln, süich sich das Haar au6 der hohen und etwas schmalen Stirn und wandte seine Aufmerksamkeit seinem jüngeren Bruder Emil zu. der auf einer Schie¬ fertafel rechnete und sichtlich

große Mühe hatte, mit seiner Aufgabe zu Stande zu kommen. Albert sah eine Weile in das von blonden Locken umrahmte Kindec- gesicht, das so verzweifelt auf die Zahlen deö RechenexempelS schaute, und lachte dann leicht auf. „Wer würde eS glauben ", sagte er. „daß der schwächliche kleine Patron mich einmal auS dem Ulmenteich gezogen hat! Wie auch sonst Deine Söhne sein mögen, Mutter, an Muth fehlt es ihnen nicht " „Was ist's

." sagte Albert ruhig und entschlossen und nahm die Tafel. Und es gelang ihm, nicht schnell und nicht leiart. sondern vermittels zäher Ausdauer. Als er fertig war, wandte er sich zu seiner Mutter und versetzte: „Die Vernons waren nicht immer, was sie jetzt sind, nicht wahr, Mutter?" „Du meinst arm.' entgegnete sie, „nein, sie waren eS nicht." „Sie waren reich." begann der Knabe wieder, „und Neichthum ist Macht. Man sieht das überall

; eö ist das Gesetz des Lebens." „Albert, Albert, mein liebes Kind — « «Ich sage, es ist so", st l Albert ein, „und Du sollst nicht immer in diesem armen Häuschen leben. ES gibt Mittel und Wege, sich ein Vermögen zu machen, und ich will dazu gelangen."

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 23.01.1863
Descrizione fisica: 6
diese nicht in ihrem an fänglichen Umfange, da die Grafen von Eppan und Ulten dort ebenfalls Comitate vom Bischöfe zu Lehen hatten. Die Grafen von Tirol waren zugleich Vögte der Trientner Kirche und hatten überdies von der selben noch viele andere Lehrn im ganzen Umkreise des DucatS. Sie waren ferner Beisitzer des Trientner Lehenhofes (lüuri» v»s»IIorum) und Mitglieder des bischofl. Consiliums in weltlichen Dingen. Zuweilen erscheinen sie auch als Stellvertreter des Bischofs in lomporalibus. So verwaltete Graf Albert von Tirol

während der Sedisvacans vom Abgange Bischof Con- rades im Jahre 1205 bis zur Wahl Friedrichs von Wanga im Jahre 1207 die Temporalien des Bis- thnms unier dem Titel ?o!estas l'rillenU. Ebenso war Graf Albert als vom Bischof ernannter Podestä der Stadt und des Bis- thums tpoleslas l'riäenU et LpiseopuUis per ^lber- tum Lpiscopum) im Jahre 1222 mit der Verwaltung der Temporalien betraut, während der Zeit als der Bischof außer Landes sich befand. Unrichtig ist dem nach die Behauptung, welche die 10 Deputirten

aus Wälschtirol in ihrem Schreiben an den Tiroler Landtag ausgesprochen haben, daß nm diese Zeit der Graf von Tirol sich selbst zum Podest» oder „Tyrannen' von Trient gemacht habe. Der Graf stand damals in ganz freundschaftlicher Beziehung zum Bischöfe; wir finden ihn mit andern Grafen und Edlen als Mitglied der Lur!» V-ZL»IIorum gegenwärtig, als der Bischof mit diesem Lehenshofe im August desselben Jahres einen Nechtssprnch in Lehenssachen erließ. Ueberdies hatte Graf Albert den Archidiakon Ger hard

, den Nachfolger Bischof Alberts auf dem Trient ner Bischofssitze, zu seinem Substituten bestellt. Im Jahre 1224 bestimmte derselbe Graf Albert unter dem Titel eines Assessor IZpiscopi gewissen Leu ten den Termin zur Rechnungslegung vor dem bischöf lichen Gastalden zu Bozen. Unter Bischof Alderich war Graf Albert Podest» in Judikarien, bis Kaiser Friedrich II. im I. 1237 alle Podestarien im Bisthume aufhob und allen Leuten desselben befahl, in Zukunft in der Stadt Trient zu Gericht zu erscheinen. Dort setzte

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 10.12.1869
Descrizione fisica: 8
Klasse sein >— nein. Albert spielt Komödie ! ^Eugenie, die gelbe Gräfin hält keinen Verglich mit 'Dir aus. Jetzt sieht der Baron hierher . . . — Danke nicht auf seinen Gruß. Er grüßtauch nicht, er ist erstaunt, verblüfft! Wahr hastig, eS scheint, als ob er seinen Augen nicht trauen zvill. O, mache ein heiteres Gesicht, stelle Dich, als ob Du die Ausgelassenheit selbst wärst. Die beiden Damm begannen nun lächelnd mit einander zu flüstern. Wer dieBaronin aus der Ferne beobachtete, mußte wirklich

glauben, sie sei die lustigste Person von der Welt. — Mir versichert Albert, flüsterte sie, er könne eS nicht über sich gewinnen, eine Oper zu hören, und heule befindet er sich ohne mich im Theater. — Das ist ein gutes Zeichen, Eugenie. — Wie? — Wissen die Domestiken, wo Du bist? — Natürlich. — Nun, so hat eS Dein Mann erfahren und ist Deinetwegen gekommen. — Denke an die Scheidung! — Du gehst darauf ein, läßt eS bis zum Aeußer- Zsten kommen. Folge meinem Rathe und ich wette, Haß Du Siegerin bleibst

-sich — Albert legte fein Opernglas bei Seite und Äatschte wie rasend mit den Händen. Die Tänzerin, «we pikante Französin, verneigte sich und nahm, gra> .HiöS lächelnd, die Blumen in Empfang, die zu ihren 'Füßen niederfielen. — Bertha, flüsterte Eugenie entsetzt , hast Du ge sehen ? — Was? — Mein Mann hat einen Strauß auf die Bühne '-geworfen. — Mir ist eS auch so vorgekommen. — Er legt eS darauf an, mich zu ärgern. — Wenn «s erst so weit gekommen ist, folgt die -reuige Umkehr nach. Glaube mir, Freundin

» seinem Schwiegervater; wenn er mit dem harte» Notar spricht, wird man uns nicht drängen. Erinnere ihn daran, daß Dein Vater, der jetzt erblindet, ihm den ersten Unterricht ertheilt, und daß der verstor» bene Herr von Heßmann uns stets gewogen gewesen» Albert war stets ein wilder Knabe, ich habe meine- liebe Noth mit, ihm gehabt; aber er ist von Herze» gut und wird sich seines alten Lehrers annehme«. Auch er hat den Ernst des Lebens kennen gelernt» Als sein Vater starb, nahmen die Gläubiger daS Gut und Albert

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Bozner Zeitung
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Pagina 22 di 26
Data: 23.12.1865
Descrizione fisica: 26
ein Preis ausgeschrieben wurde für die Abfassung eines tauglichen Vorlesebuches aus der generellen Dogmatik, so erging an ?. Albert die Auf forderung, in Konkurrenz zu treten, nnd in Folgedef- fen schrieb er seine „Institutiones 'I'IieoloAias I)oA- illatioae (^eneralis sen iunäameiitalis,' — wel ches Werk zu Innsbruck bei Wagner 1846 ans Licht trat. Es hatte den Zweck, in der Theologie nach dem neuen Schulplan in Oesterreich, dem gemäß die all gemeine Dogmatik von der speziellen getrennt, und im ersten

zu entsprechen, wollte nun ?. Albert auch den zweiten, ungleich größern und schwie rigern Theil der Dogmenlehre, die Spezial-Dogma- u'.in Angriff nehmen. Er war Willens, dazu die von seinen AmtSgefchäften erübrigte Zeit in Rom, wohin er mittlerweile versetzt wurde, zu benutzen, und sich sogleich an die Arbeit zu machen. Allein ein ei genthümlicher Zufall wollte, daß er daran lange Zeit gehindert wurde. Die ihm nachgeschickten Manuskripte und Bücher waren nämlich, unbewußt wie? — auf dem Wege nach Rom

in Verlust gerathen, und über Jahr und Tag irgendwo liegen geblieben. Albert ließ aber die Zwischenzeit nicht müßig vorübergehen, sondern benützte sie zu Studien über die Ordens-Re- - gel des heil. FranziSkuS von AM, studierte die be- l züglichen Werke des hl. Kirchenlehrers Bonaventura sowie anderer Regel-Ausleger eifrig durch, und als Resultat dieser Forschungen kam eine sehr umfangreiche ^ Regelaüslegung zu Stande, die dann im Jahre 1850 bei Fel. Rauch in Innsbruck im Drucke erschien, un- z ter

dem Titel: „Lxpositio Reenlae Prstma Ni- j norulli L. ?rsnL. Ä^sis. ex llödaratioinizuL 3. ^ ?oatlk., 8. Lollaveirtllra, alüs^uo probstis ane- toribus eonAests.' Nach Vollendung dieses, wie eine literarische Epi sode zu bettachtenden Werkes hob ?. Albert den M- hern Faden wieder auf, und machte sich ueuerdingS an die Bearbeitung der Sp.'zial-Dogmatik, ursprüng- z lich in der Absicht, auch für den zweiten theol. Lehr kurs ein Hand- oder Vorlesebuch zu liefern. Da er aber während seines Aufenthaltes

. (Bei' ^os. ?g>vale et Loo. in Turin.) —?. Albert bekam vor seinem Tode noch die 17 ersten Bogen des ersten Bandes zu Gesicht; die Vollendung des Druckes erfolgte aber erst nach seinem Ableben. Es besteht somit sein literarischer Nachlaß: 1. in Einem Bande l'keol. Generalis; 2. in 6. Bänden UteolvAiae tkeoretieav'; 3. in 2 Bänden Ooia- peQäiuw Lkeol. tkeor.; 4. in Einem Bande Re gelauslegung. Märkte vom 1. bis 8. Januar. Silliau, Pergioe, Civezzano, Borgs, CleS, Roveredo am 2- — St. Ulrich in GrSdeo, Arco

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 13.01.1866
Descrizione fisica: 8
Befriedigung auf das ab gelaufene Jahr zurückblicken, um so mehr, da ich zur Ehre der Vereins gesellen und zu meiner größten Freude gestehen muß, daß ihre Haltung im Vereine und bei allgemeinen Versammlungen in der Kirche oder bei Ausflügen stets eine sehr lobenswerthe war,, und das ganze Jahr, keine Unannehmlichkeit von Seite der Vereinsmitglieder vorgekommen ist. (Schluß folgt.) Albert Knoll. (AuS den Katholischen Blättern aus Tirol.) (Schluß.) - - , Das große Zutrauen, das?. Albert im Beichtstuhle genoß

.-steht, i Albert wurde an's Krankenbett- vielfältig schon darum gerne gerufen, weil er sich durch seine vieljährige Praxis, durch oftmalige ^Unterredungen mit Aerzten ^ bedeutende Kenntnisse in Bezug auf gewöhnliche Krankheits-Erscheinungen und deren Behandlung erworben . hatte. Wie oft geschah es, daß er Kranke, bei. denen Niemand etwas ^Gefährliches ahnte, auf das Bedenkliche ihres Zustandes und auf die ? letzten Pflichten eines Christen aufmerksam machte! Seine freundlichen i Manieren machten

und mehrerer seiner Verehrer der Wunsch laut geworden, ein Portrait von ihm, als Andenken zu bekommen; selbst der Ordens-General in Rom wünschte dies, um ihn in die . Portrait-Sammlung der berühmten Männer des Ordens einreihen zu > können. . Wer aber nicht zu bewegen war, sich portraitiren zu lassen, war unser?. Albert. Endlich gelang es einem Photographen, ihn bei Gelegenheit eines offiziösen Besuches in einem Privathause, fast - verstohlener Weise zu photographiren.- Das dadurch gewonnene Origi nalbild

war, wie leicht begreiflich, etwas verschwommen und unvollständig ; 'indeß reichte es doch hin, um mit Hilfe desselben eine Abzeichnung auf Stein vornehmen zu können. ' Dies in Turin lithographirte Portrait wurde dann in zahlreichen Abdrücken verbreitet, und ist als - ein sehr liebes Souvenir jedem Exemplar des dogmatischen Com» pendinms von Albert Knoll vorangeheftet worden. / Aber weit lieber uud schätzbarer als sein sichtbares Bild, blieb Allen, die ihn kannten, das Bild seiner moralischen Persönlichkeit

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Volksblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 23.12.1865
Descrizione fisica: 8
Novizen-Meister, dem gelehrten ?. Elias' Chizzali, die ganze Moral-Theologie, was' ?. Albert späterhin öfters mit größer Aner kennung erwähnte ünd^ behauptet^ ans. diesen freundschaftlichen Nepe- titionen. mehr praktischen, Nutzen geschöpft zu haben, als aus allen schul^echten Vorlesungen in der Rheologie. Nach vollendetem Noviziate legte er am nämlichen Tage, an welchem er das Jahr vorher eingekleidet ward^. die feierliche Ordens- Profession ab, bei.welcher Gelegenheit der damalige

Pfarrprediger von Bozen, ?. Benedikt Peintner, die Profeß-Rede hielt, die ?. Albert in wortgetreuer Abschrift als theures Andenken sein Leben lang aufbewahrte. Das erste Jahr nach abgelegter Profession blieb er in Brixen als ?ater exeurrens, d. h. mit der-Bestimmnng, die an gewissen Fest- und Concurs-Tazen-.oherjbej.Gelegenheit der gewöhn lichen Sammlungen herkömmliche' Aushilfe mit Predigen und Äeicht- hören in' verschiedeneu L?eelsorgs-StationeN zu leisten. Aus' dieser Periode fanden

sich unter seinen hinterlassenen Schriften noch Predigten vor, die er inPfuuders, Viutl, Meransen, Lüsen zc. gehalten hatte. ^ ^ ^ Daß ein so hervorragendes Talent, wie das des ?. Albert, möglichst bald zum Lehrfach verwendet werden sollte, war so ziemlich leicht vorauszusehen. Zu diesem Behufe beriefen ihn die Obern im Jahre 1820 nach Bozen, mit dem Auftrage, dortfelbst au der philo sophischen Klofterlehranstalt die Nelig i o nsp h i losophi e zu tradiren. Mit Hilfe der Schulschriften, die er als Theolog in Trient

zum Nachdenken frei gab, und ihn sofort den mündlichen Vortrag Halten ließ. ?. Albert erhielt als Thema die katholische Lehre über das Fegfeuer. Kaum 'hatte er fünf Minuten darüber-nachgedacht,- begann er schon den Vortrag, und löste seine Aufgabe mit solcher Unbefangenheit, Klarheit^ schöner lateinischer Diktion, unit ^wortgetreuer Anführung vieler Citate aus der hl. Schrift, ans Conzilien und hl. Vätern, daß alle anwesenden Hrn. Professoren einstimmig ihr unge- heucheltes Lob aussprachen

. Da war nun die Person des Albert so ganz geeignet, diesen weiten und schönen Wirkungskreis in entsprechendster Weise auszufüllen. Nebst der Lektür, nebst einem sehr stark frequentirten Beichtstuhl, und einem nothwendig sich daraus ergebenden häufigen Krankenbesuch, hatte er gleich in den ersten Jahren in der Pfarrkirche zu Meran die Fest- uud Monats- Predigten, in der Klosterkirche die Fastenpredigten zu halten; vom Jahre 1833 an war er Sonntagsprediger und mußte zu wiederholten Malen das Gnardianat versehen

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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 19.02.1869
Descrizione fisica: 10
ist mit einer Vollkommenheit gelöst, daß alle bisherigen Ver suche, soweit sie auch im photomechanische» Druck vor geschritten gewesen sein mögen, vollständig in den Hintergrund gerückt worden sind durch das photogra phische Druckverfahren desHof.Photographen I. Albert. Schon vor Jahren wurden mit mehr oder minder gutem Erfolge Versuche angestellt, Photographie und Druckverfahren mit einander in Verbindung zu setzen. Sie liefen in der Hauptsache darauf hinaus, die Pho tographie zur Herstellung von Steindruckplatten

zu benutzen. Daß das Product ohne höheren künstleri schen Werth war und regelmäßig von der Anwendung von Kreide und Feder nicht Umgang genommen wer den konnte, ist als bekannt vorauszusetzen. Das von Albert erfundene Verfahren geht nun gerade von dem entgegengesetzten Standpunkte auS; es benutzt den Druck zur Vervielfältigung der Photographie und kann seder Nachhilfe von Seiten anderer Technik voll- ständig entbehren. Was er in dieser Weise giebt ist Photographie und nur Photographie allein

. Aus dem Vintschgau. Dies Bildniß ist be zaubernd schön! Die „N. Tir. St.' bringen nach stehende heitere Mittheilung: Die Gemeinde SchleiS in Vintschgau hat den Herren Abgeordneten Baron v. Giovauelli, Monsignor Greuter und Monsignor Albert Jäger das Ehrenbürgerrecht ertheilt und ihnen die Diplome mit höchst sinnreichen Emblemen verziert zugesendet. Die geistreiche und treffend- Charakteri sirung der Thätigkeit eines jeden der drei Abgeord neten, wie sie in den Emblemen gekennzeichnet ist, verdient zur Ehre

am Tiroler Adler uud sieht sich um, um zumessen, wie weit sie noch habe bis zum babyloni schen Thurme, in welchen sie Tirol hineinschleppen möchte. Das Diplom des Monsignor Albert Jäger zeigt eine St. Michaelskirche (sowie die in Burgeis) mit einem Gebäude vor der Kirche, vermuthlich dem Schulhause, denn ein Elternpaar wandert in religiö ser Stimmung mit einem mit Schulbüchern versehe nen Kinde diesem mit der Kirche in Verbindung ste henden Hause zu. Auf der entgegengesetzten Seite wachsen aus eiuem

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Innzeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 14.10.1865
Descrizione fisica: 4
stellen, läßt aber ,der Quantität nach in manchen Weinber gen sehr viel zu wünschen übrig, so daß der Heurige ein sehr geehrter Artikel zu werden verspricht. (Geänderte Verhältnisse.) Prinz Albert von Sachscn-Koburg mochte ungefähr zwölf Jahre alt sein, als er und sein Bruder Ernst für einige Zeit, während einer Abwesenheit ihres eigenen Studien leiters, dem damaligen Hofmeister der mit dem her zoglichen Harrst verwandten Fgmilie des Grafen Mens- dorff-Pouilly zur Führung übergeben

waren.' Dies geschah in Gotha, wo bekanntlich der koburgische Hof jeden Winter residirt. Auf.einem der Jagdausflüge nach dem Thüringer Walde überfiel die junge Gesell schaft ein kräftiger Platzregen, der sie nöthigte, mit ihrem interimistischen Hofmeister sich in einem omni- busartigen Jagdwagen zur Heimfahrt zu flüchten. In diesem engen Gefährt, wo die Kniee der einander Gegenübersitzenden sich fast berührten, gefiel es nun dem Prinzen Albert, zu seinem besondern Vergnügen auf und ab zu wandeln. Dies nöthigte

, und die Sache war aus. — Der Prinz wurde Gemahl der Königin von England unb der Hofmeister Pfarrer in der Nähe von Koburg. Wohl vierzehn Jahre nach jener Jagdpartie war es, als Prinz Albert seine Gemahlin zum ersten Mal in seine Heimat führte; sie wohnten auf der Nosenau. Da trieb es den Pfarrherrn, sich auch dahin zu verfügen, in der Hoff nung, der Königin Viktoria vorgestellt zu werden. Sein Wunsch wurde erfüllt, Graf Mensdorff, der Vater, verschaffte ihm das ersehnte Ellück — der Augenblick nahte

, die Thür öffnete sich, er steht vor der ihm freundlich entgegen lächelnden Königin und los läßt der überglückliche Pfarrherr den gewichtigen Eingang seiner wohleinstudirten Anrede. Da, mitten im schönsten Strom der geflügelten Worte, tritt zu einer Scitenthür Prinz Albert herein, erblickt den alten Bekannten, reicht ihm die Hand und stellt ihn seiner Genrahlin mit den Worten vor': „Sieh, das ist der, der mich einen verfluchten Jungen genannt hat!' — Die schöne Rede war nun freilich ruinirt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 6
Data: 19.01.1863
Descrizione fisica: 6
in Deutschland sich befand, muß auch die Bclchnnng dort geschehen sein. Bischof Friedrich empfing die Regalien im Jahre 1207 vom König Philipp in Nürnberg, Bischof Albert vom K. Friedrich im I. 1219 zu Augs burg, Bischof Philipp vom König Adolf im Jahre 1296 zu Frankfurt u. s. w. Die deutsche Königswahl geschah, wie bekannt ist, nur durch die deutschen Fürsten und nicht auch durch italienische; in einem Schreiben aber, in welchem eine Anzahl deutscher Fürsten im Jahre 1200 dem Papste Jnnocens III. die Wahl

die Bischöfe von Turin, von Pavia, von Lodi, von Modcna, von Bologna ic. Die Bischöfe von Trient besuchten die Hof- und Gerichtstage des Kaisers in Deutschland und hier wurde für sie und ihre Kirche in weltlichen Dingen Recht gesprochen. So erschien im Jahre 1184 Bischof Albert mit sei nem Vasallen, dem Grafen von Tirol, mit dem er in einen Rechtsstreit verwickelt war, vor dem Kaiser in Achenau zu Gericht und es fällte das Urtheil der Pfalzgraf Otto. Im Jahre 1l33 nach dem Tode Bischofs Albert kamen

der Graf Heinrich von Eppan, Adelpcro von Wanga, Peregrin von Beseno und andere Vasallen der Kirche von Trient nach Saalselden und es wurde in Gegenwart des Kaisers und über dessen Befragen vom Herzoge von Sachsen und dem Markgrafen von Meißen der Rechtespruch erlassen: Bischof Albert habe auf seinem Todbette nichts mehr rechtlich von den Gütern des Bisthums veräußern können und es habe alles, was er an seinem Todestage besessen habe, unvcr- kümmert auf seinen Nachfolger überzugehen. Im Jahre 1203

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Bozner Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 07.12.1869
Descrizione fisica: 10
, habe ich mir einmal ein Urtheil gebildet, so halte ich fest daran. — Am nächsten Morgen hieß es, der Baron sei unwohl. — Ein ungeschicktes Manöver. — Vier Tagelang kamen und gingen die Dome» sticken mit Nachrichten und Erkundigungen. Ich ließ mich nicht beirren, ich blieb fest bei der Anficht, daß Albert mich zuerst aussuchen müsse. — Gut, recht gut! Ich an Deiner Stelle würde es nicht anders gemacht haben. Der Bruch war nun ein vollständiger. Früher sähen wir uns bei Tische —- jetzt speiste Jeder auf seinem Zimmer

und wir bliebe» uns fern. Mitunter Handelte mich doch die Besorgniß an, daß Albert ernstlich krank sein könne. In diesem Falle mußte ich, die Gesunde, ihnzuerst besuchen. Um seinen Zu» stcmd genau kennen zu lernen, schickte ich Susanne ab'; sie kam mit der Nachricht zurück, daß Franz ver- sichere, der Baron, der immer noch uuwohl sei dulde außer ihm, dem Kämmerdiener, keine Person im Zimmer. Ein Arzt, fügte sie Hinzu, sei nicht dagewesen; uur der Lieutenant von Bibra habe einige Besuche ab gestattet. — Bibra

. Da brachte mir gestern Su» sänne die Nachricht, daß Albert das Zimmer und das Haus verlassen habe. Es wär gegen Abend. Mir klopste das Herz, denn ich nahm an, daß er mich aus» suchen würde. Der Abend verfloß, und ich ging zu Bett, ohne meinen Mann gesehen zu haben. Diesen Morgen öffne ich das Fenster meines Schlafgemachs — da sehe ich, daß mein Mann sein Pferd besteigt und lustig aus dem Hofe sprengt. Das war zu viel. Ich ließ den Wagen anspannen und machte eine Spazier- sahrt, von der ich soeben

, soweit ist es noch nicht gekommen. Aber daran trage ich die Schuld, ich ganz allein. Bibra ist Feuer und Flamme, er liebt mich bis zur Schwär merei. Eugenie wiegte traurig lächelnd ihr schönes Haupt. — Die Schwärmerei der Männer! flüsterte sie. Ach, ich kenne sie, diese Schwärmerei! Wie war Albert und wie ist er jetzt! Ich bleibe dabei: mein Ver mögen hat ihn gereizt. Hätte er mir aus reiner Zu neigung die Hand gereicht, eine dreijährige Ehe würde seine Liebe nicht frostig gemacht haben. Nimm

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 14.12.1869
Descrizione fisica: 8
Schultern und trat in das Kabinet, dessen Thür der Diener geöffnet hatte. Der Baron glich einem Türken; er trog eine rothe Mütze, einen kastanähnlichen Schlafrock und rothe Saffianstiefel mit langen Schnäbeln. Die Rauchwolken, die er aus seiner langen Türkenpseife blies, verbrei teten einen angenehmen Geruch. Er lag nachlässig auf dem Divau, vor dem ein mit Journalen bedeckter Tisch stand. Zwischen den Blättern glänzte eine große vergoldete Kaffeetasse. Albert vonHeßmann war ein wirklich schöner Mann

die ihm lieb gewordene Wohnung ver lassen sollte; sie gedachte des Umstandes, daß es schwer hielt, eine andere zu finden. Mit bebender, leiser Stimme trug sie ihre Bitte vor. Sie schilderte in wenigen Worten ihre Verhältnisse und ihre Noth. Albert war erstaunt. Da er sich um die Verwaltung seiner Grundstücke nicht kümmerte, wußte er kaum, wo die Häuser lagen. Er versprach, den Notar auf die Noth der Familie aufmerksam zu machen. — Eine Frage! rief er aus, als Therese sich ent fernen wollte. Warum

Ender Ihr Bruder? — Ja. Der. arme Otto ist lange todt. — Mein lieber Spielkammerad! rief Albert, in den? die Jugeuderrinnerungen erwachten. Er ist todt? Uni» Ihr guter Vater ist erblindet? Mademoiselle Euder> Sie errwnern mich an die glücklichste Zeit meine» Lebens — wie oft sind jene lieben Personen an mei nem Geiste vorübergezogen, wie ost habe ich ihrer ge» dacht, die ich noch in dem friedlichen Dörfchen ruhig wohnen wähntet Und nun erfahre ich, daß sie das Schicksal von der heimischen Scholle

von seiner Jugendzeit, bedauerte den früh geschiedenen Freund und versicherte mehr als einmal, daß er den Lebensabend seines alten Lehrers erheitern wolle. Therese schied, Thränen der Freude und des Dan« kes weinend. Als sie dem Vater das Ergebniß ihreS^ Besuches erzählte, rief der Alte auS: — Albert von Heßmau hat stets ein gutes Gemüth gehabt; ich wußte es wohl, daß er sich meiner anneh men würde. Möge Gott ihm lohnen! Gegen Mittag stattete der Baron dem Notar einem Besuch ab. Wir werden bald die doppelte Wirkung

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