— 16 — wenigstens im negativen Sinne ganz allgemein zu verstehen sei. Da nämlich die ganze hl. Schrift inspiriert ist, hat die Kirche zu wachen, dass keine Bibelstelle auch rein historischen Inhaltes so aus gelegt werde, dass die Wahrheit derselben in Frage käme. Das vaticanische Concil hat überdies erklärt, dass wenigstens in Sachen des Glaubens und der Sitten das tridentinische Decret auch positiv verstanden werden müsse, dass somit jener Sinn, welchen die Kirche hält, der einzig richtige sei
?) „Da jedoch der heilsame Beschluss, welchen das heilige Concil von Trient über die Auslegung der heiligen Schrift zur Einschränkung leichtfertiger Geister erlassen hat, von gewissen Menschen verkehrt gedeutet wird, so erklären wir in Erneuerung desselben Decrets, es sei dahin zu verstehen, dass in Sachen des Glaubens und der Sitten die zum Aufbau der christlichen Lehre gehören, jener für den wahren Sinn der heiligen Schrift zu halten sei, den die heilige Mutter, die Kirche, der es zusteht, über den wahren
Sinn und die Ans legung der heiligen Schriften zu urtheilen. fest geh alten hat und festhält; und es sei darum niemandem erlaubt, die heilige Schrift gegen diesen Sinn oder auch gegen die einmü- thige Übereinstimmung der Väter auszulegen." 15. Ist aber die Kirche auch befähigt und berechtigt, sämmtliche rein physische, historische und andere profane Bibelstellen nach ihrem ganzen positiven Inhalte unfehlbar auszulegen? Diese Frage wollen wir weder verneinen noch auch bejahen. Wir sehen wenigstens