Christoph IV. Andreas Freiherr von Spaur, Bischof von Brixen (1601 - 1613), und das kirchliche Leben seiner Diöcese
ihm Cardinal Christoph von Madruz, Fürstbischof von Trient und Brixen, das durch den Tod Remberts von Payrsberg erledigte Canonicat zu Brixens) Vom Schlosse zu Spoleto aus richtete der Cardinal am 23. Rov. 1566 ein Schreiben an seinen Coadjutor in Brixen, Thomas von Spaur, den Bruder des Andreas, und spendete hohes Lob dem „Andechtigen lieben Vettern Christofs Andreen Freyherrn zu Spaur vnd Valer" wegen seines „fürtrefflichen erzogenen Züchtigen Wanndls vnnd gemüets, das wir an Jme khain Mackhl
er nicht eine aufrichtige, eine tief eingreifende, eine weit umfassende Reformation nach dem Verlangen des Kirchenrathes von Trient in der Kirche Gottes, vorzüglich unter dem Clerus eingeführt sah?) Zur Reformation in Brixen erwählte Cardinal Christoph seinen jugendlichen Vetter Andreas als „Commissarium Ceneralem zu rekorrniruug der lieben Brixnerischen Unterthan und Clerisey, bevorab in der Stadt Clausen und Bruneck, als welche etwas mit der Lutherischen 866t heimlich inüciert, und derent wegen in gefahr
Volk ein sonderbare freid und begnügtes Wohl gefallen gehabt." b) Am 13. Februar 1570 wurde Andreas von Spaur „zu einem Dechaud des hohen Stüft Brixen wider seinen willen erwählet" und durch den Generäl-Vicar Caspar Hoher im Namen des Cardinals als solcher bestätiget. «In ipsius decanatus possessiones corporales, reales et actuales duxerunt, stalium in Choro, et locum in Capitulo in plenitudine Juris Canonici sibi assignando, nec non eundem ad cellarium et granarium Capituli, ac in domum decaoalem
solitam introduxerunt,» 4 ) Der neue Domdecan erhielt am ersten Sonntag nach Ostern, am 2. April, von dem Suffragan Blasius Alliprandini die Priesterweihe. Christoph von Madruz wollte, dass die Primiz „mit allen Christenlich gebräuchigen Ceremonien" gefeiert werde; es sollte auch ein Primizmahl im Schlosse zu Brixen gehalten werden, „doch be- schaidenlich vnd nit übermessig, das es gotsförchtiglich Ehrlich vnd löblich zugee." Am 24. September, an einem Sonntage, hielt Christoph Andreas von Spaur
am Hochaltäre der Domkirche seine feierliche Primiz. Sein Anverwandter, Cardinal Ludwig v. Madruz, ein Nepot des Cardinals Christoph, assistierte beim hl. Opfer. 5 ) *) Prot. Cap. p. 148; Simmcher, VII., S. 453—54. — 2 ) Sinnacher, 1. c. 551—53. — ») Platz- gumer. — 4 ) Prot. Cap. p. 447—49. — 5 ) Im Capitel-Protokoll S. 485 findet sich folgende Aufzeichnung: Die Solls. 24» Sept. R? 0 “ ac 111.» Dominus, Dominus Christophorus Andreas Generosus Baro