Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
hatten. Nach der Absetzung Herzog Otto's von Nordheim bekam er auch das Herzogthum Baiern (1071), aber er gehörte schon früh zu den Gegnern des Königs Heinrich und jetzt war er einer der eifrigsten und mächtigsten Partei gänger Rudolfs in deni heftigen Kampfe zwischen beiden Königen, der in den folgenden Jahrzehnten ganz Deutschland in zwei Heer lager spaltete. Im Jahre 1079, als nach der unentschiedenen Schlacht bei Melrichstadt (1078) die päbstliche Partei wieder mehr Boden in Süddeutschland gewann, machte er sogar
einen verwüstenden Einfall in das Engadin und Vintschgau, uni die beiden Brüder Adalbero und Gero, Söhne oder wenigstens nahe Verwandte des Grafen Otto von Churrhätien und treue Anhänger Heinrichs, zu züchtigen. Er eroberte den Paß Finstermünz, verwüstete mit Feuer und Schwert ihre Besitzungen und zwang sie, wider ihren Willen, Rudolfs Partei zu ergreifen. Dann zog er, nachdem er eine Besatzung zu Finster münz zurückgelasfen, wieder nach Baiern zurück. So blieb auch Tirol von dem schrecklichen Kriegsbrände
, der einen großen Th eil Deutschlands, namentlich Schwaben und Baiern verheerte, im genannten Jahre nicht verschont; im folgenden war es der Schauplatz einer friedlichen, wenn auch Pabst Gregor und seiner Partei in Deutschland sehr feindlichen Begebenheit. Gregor hatte nach längerem Zaudern und vergeblichen Versuchen, mit Heinrich -ein Uebereinkommen zu treffen, den Bann gegen ihn erneuert und seinen Gegner als deutschen König anerkannt. Dies bewog Heinrich zu um so größerer Anstrengung, als er am 27. Jan. 1080