Orts- und Personen-Namen des Lagerthales in Südtirol : mit einem Anhange und einer Kartenskizze.- (Tirolische Namenforschungen ; [1])
) von alten Ehrenämtern in der Gemeinde (viri sapientes) herrühren kann. Burglehner nennt den Ort Waisi; ein Thomas Weyss erscheint 1469 als einer der beiden »sindici et procuratores hominum communitatis ac ville Terragnoli». 28. Baito alto, Hirtenhütte, ober Brentonico. Feld-, Wald- Und Berghütten heissen überhaupt baiti oder baite (sing, bait und baita), ein auch in Oberitalien weit verbreitetes Wort, bis weilen auch im Sinne von «casa» (Livigno), «povera e rustica casa« (bergamask.). Die% (Gramm
. I. 88) stellt das Wort zu ahd. beiton, baiton , warten; allein dieses Wort gehört zu ahd. bttan und als substantivische Bildung aus dem Stamme liegt nur ahd. hita, mhd. bite in abstractem Sinne: das Warten, das Zögern, nirgends aber in deutschen Gegenden, so viel mir bekannt ist, eine solche Bildung im Sinne von Hütte oder Haus vor. Das Friaulische unterscheidet zwischen baite, Rohrhütte für Jäger, und uaite, vuaite , Wacht, Wächterhütte (ahd. wahta). Daraus und aus dem Doppelgeschlechte des Wortes bait
ger manischen Erbauer oder Inhaber des Schlosses und dem Beherr scher der Gegend kann leicht der Name Monte Baldo, der Berg des Baldo, ausgegangen sein. Er lässt sich in diesem Sinne mit einem urkundlich im 11. Jahrhundert in der Gegend von Salz burg vorkommenden Bergnamen Paldinpcrc (Förstern. II. Sp. 199), vielleicht auch mit einem in Gries bei Bozen vorkommenden, nach urkundlichen Formen mir nicht näher bekannten Hofnmnen Baldberg vergleichen. In Italien findet sich, nördlich von Marostica
im Yenetianiscben, ein Weiler, welcher Prä di Baldo heisst. Im Jahre 1292 erbauten die Paduaner, wie die Geschicht schreiber angeben, in unglaublich kurzer Zeit an der Etsch ein festes Schloss Castelbaldo, heute Name einer ansehnlichen Ortschaft; war dort nicht etwa, wie man vermuthen möchte, schon vorher eine alte Burg dieses Namens vorhanden, so konnte da baldo allerdings so viel wie «kühn angelegt», «stark», Castclba/do nach dem Sinne seiner Erbauer so viel, wie eine »Trutzburg» bedeutet haben.