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Autore: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch

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, gegen 10 Gulden Gebühr vom Rat die Erlaubnis, zwei Pfeiler vor seiner Behausung auf die Gassen zu bauen, ein Beispiel für die Errichtung der Lau ben. 34 Die Portale tragen Wappen und die Jahreszahlen 1560, 1583, 1597, 1599 und 1600. An einigen Häusern sind im Erdgeschoß noch ältere Portale und Fenster erhalten, die von den späteren Laubenbögen überschnitten werden, was eindeutig auf ein späteres Entstehen der durchlaufenden Lauben hinweist (Laubengasse 36). Unter den viereckigen oder halbrunden Erkern

ist der große mit der Jahreszahl 1599 (Laubengasse 8) beson ders auffällig. Im Haus Laubengasse 26 befinden sich im ersten Stock ein Gratnetzgewölbe und ein Stiegenhaus mit Säulen- und Rundbögen. Besonders elegant sind die auf Konsolen ru henden viereckigen Pfeiler als Galerie im Obergeschoß. Der alte Pfarrhof wurde mit den

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Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher

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1997

Autore: Gritsch, Helmut [Red.] ; Verein für die Ortspflege <Neumarkt> / hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt. Gesamtredaktion: Helmuth Gritsch

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für einen Brunnen. Oder beim Haus Nr. 22 (Bp. 135/1) ist das Haupthaus doppelt so tief, setzt der Innenhof viel später an. Und von den beiden Seitenstraßen ist nur eine, die an der Nord-(= Fluß-)Seite, ge baut. Neue Lauben: 1222 wurde die Stadt erweitert. Als Schutzwall gegen die Etsch wurde an der Nordseite der A.-Hofer-Straße, in Rich tung Osten mit Blickrichtung auf den un teren Ingramhof in Mazon, ein weiterer Laubenabschnitt (die Laubengasse) ange fügt. Diese neue Bebauung schließt di rekt

und werden selbst zu geschlossenen Innen räumen. Die Brunnennische am Beginn der Laubengasse bildet räumlichen Abschluß für die A.-Hofer-Straße, beim Kopfgebäude der A.-Hofer-Straße 10 beginnt der Innenraum der Laubengasse. Wege: Fleimstaler Straße, Bahnhofstraße lind Bozner Straße Lleimstaler Straße: Von der Brücke über den Trudner Bach aus führt die Lleimstaler Straße wie ein Ka nal den Hang hinunter. Eingefaßt von hohen Mauern bildet der Weg einen klar definier ten, von den umliegenden Weingütern abgegrenzten Raum

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1997

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mit Haus und Hof, Keller, Stall, anderen Gebäuden und ei nem Rebengarten der Villner Kirche. 25 Daraus kann man entnehmen, daß die Weinbau ernhöfe damals zum mindesten im Erdgeschoß gemauert waren. Am oberen Platz der Freiung, wo die Fleimstaler Straße in die Laubengasse einmün det, scheint seit 1450 eine rege Bautätigkeit geherrscht zu haben. Am 21. April 1411 be- Haus Laubengasse 1 mit gotischer Laube

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, der Weg hat den Talboden und die Stadt erreicht. Fortgeführt wird er nicht von der Laubengasse, sondern von den Lauben selbst. Der Laubenbogen ist das Tor in die Stadt, der Weg wechselt von außen (seitlich geschlossen und oben offen) nach innen (seitlich offen, oben geschlossen). Bahnhofstraße: Der Bau der Eisenbahnlinie durch das Etschtal in der Mitte des vorigen Jahrhunderts bedeutete einschneidende Veränderungen für das wirtschaftliche und urbane System von Neumarkt. Die Etschschiffahrt kam vollständig zum Erliegen

, der Warentransport und teilweise der Verkehr verlagerten sich vom Schiff und auch von der Straße auf die Bahn. Der Bahnhof wurde zu einem wichtigen Bezugspunkt, an den das Dorf angebunden wer den mußte. Die Bahnhofstraße wurde als direkte Verbindung errichtet, ohne Rücksicht auf vor handene Wege. Dort, wo die beiden Laubenabschnitte aufeinandertreffen, wurde ein Teil der Laubenrandbebauung abgebrochen, die Laubengasse nach Westen umgelenkt und bis zum Bahnhof verlängert. Das gewachsene System der Stadt wurde

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1997

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der Fleimstalstraße ins Etschtal war ausschlaggebend für die Gründung Neumarkts als Verladeplatz und Zollstation durch den Trienter Fürstbischof Konrad von Beseno, der den Bewohnern dasselbe Recht verlieh wie den Bürgern von Trient. Der älteste Ortsteil (der »Untere Markt« in der heutigen Andreas-Hofer-Straße) wurde auf genau parzellierten Grundstücken nahe an der Etsch erbaut, aber wegen der häufigen Überschwemmungen ließ Fürstbischof Albert schon 1222 den Oberen Markt (die heutige Laubengasse) errichten. Später

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in der Laubengasse er wähnt, dessen repräsentativer Festsaal im ersten Stock das ganze Haus von Nord nach Süd umfaßt. Der um 1500 errichtete Bau mit den durch je zwei Säulchen dreigeteilten Fenstern an den Schmalseiten und verschiedenen gotischen Portalen hatte damals eine andere, politische Funktion, wie auch die von neun schweren Balken getragene Holz decke erkennen läßt. Diese mit allegorischen Motiven, Ornamenten, Frauen- und Män nerbüsten, Putten und Wappen ausgeschmückte Decke, die erst

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durften. Dazu gesellte sich ein Innenhof oder Garten und dahinter ein Neben- oder Lagerhaus mit der zur Nebenstraße abschließenden Rückfassade, wobei auf Kellerräume wegen des hohen Grundwasserspiegels verzichtet werden mußte. Als die Fleimstaler Straße im Verlaufe der Jahrhunderte ihre dominierende Stellung an die Nord-Süd-Verbindung abtreten mußte, wurde diese Entwicklung mit der Verlegung des Rathauses von der Laubengasse in die Bozner Straße auch äußerlich sichtbar. Dennoch gibt

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in der Laubengasse das soge nannte Steinerhaus, das die Inhaber des Gerichtes Enn und Caldiff, die Grafen Zenobio aus Venedig, 1729 erwarben und mit einem für den venezianischen Barock typischen, auf Konsolen vorstehenden Dach versehen ließen. Ihr gemaltes Wappen mit der Inschrift, daß Karl Zenobio das Haus 1729 erworben habe und zum Gerichtssitz umwandelte, ist kaum mehr zu sehen. Nur zwei Säle mit einfachen Stuckleisten erinnern noch an die einst mächtige Gerichtsherrschaft. Im Barock sind Bau und Ausstattung

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des Dorfes, »wo das Gebiet sumpfig und wässerig wurde« und »noch andere Wassergrä ben dahinzogen «. 16 Die Benennung Segadin ist eine Bildung zu »seich’n, seige, säg’: Vertiefung im Terrain, wo das Wasser zusammenfließt, Sumpf in Wiesen und Äckern zum Versiegen (mhg. seigen, sigen) des Wassers; ... die Seigen «.' 1 Der zweite Teil des Wortes könnte sich aus »didn: unten « 18 gebildet haben. Das »Unterdorf«, also die untere Laubengasse Neumarkts, das tiefer liegt als der obere Teil des Dorfes, befand

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stätigte Herzog Friedrich von Tirol, daß sein Vater Herzog Leopold III. (t 1378) den ge meinen Platz nach einer Feuersbrunst der Gemeinde geschenkt habe. 26 1508 ist von »Vorgewelben« oder »unter den Gewelben« die Rede. 27 An diese Anfänge der Lauben erinnert am oberen Platz nur noch das erste Haus im Südosten (Laubengasse 1), das so wohl spitzbogig sich öffnende Lauben als auch ein spitzbogiges Portal hat. Am oberen Ende des Platzes steht auch das sogenannte Seeberhaus, an dem die Tafel »1468

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Pagina 355 di 794

einer frühchristlichen Kirche Neumarkt: mittelalterliche Laubengasse

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Der »Saal«, ein mehrgeschossiger, an das Haupthaus angrenzender, überdachter Außen- raum, dient als Innenraum (Aufenthalts- und Arbeitsbereich bzw. überdachter Zugang zum Hinterhaus) wie als Außenraum (Belichtung, Belüftung der Rückseite des Haupt hauses). Die Lauben, ein nach drei Seiten geöffneter Innenraum im Erdgeschoß, sind offener Ein gangsbereich ins Haus und zugleich Teil der Laubengasse. Sie gehören zum Haus wie zur Straße. Der Palazzo Der Palazzo ist als eigenständiges Gebäude

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I. und die Wappen seiner Länder, von denen noch Ungarn und Sizi lien zu erkennen sind, weisen auf eine Huldigung an die Habsburger hin. Am Haus Lau bengasse 19-21 befindet sich das Fresko der Beweinung Christi mit der Jahreszahl 1540. Im gotischen Haus der Laubengasse 1 sind Reste dekorativer Malereien, Reben ranken und Putten, aus den Jahren um 1530/50 aufgedeckt worden.

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des Marktortes bewußt war. Daß die übrigen Häuser der oberen und unteren Laubengasse (Andreas-Hofer-Straße) ohne Lauben im wesentlichen aus der Zeit um 1500 stammen, ist sicher, aber mit Ausnahme einiger Balkendecken in den Räumen zeigen sie keine künstlerischen Elemente der Gotik mehr. Ihr heutiges Antlitz wurde von der Renais sance im 16. Jahrhundert geprägt. Viel weniger als von der Architektur blieb in Neumarkt von der Ausstattung aus der Zeit der Gotik erhalten. Spätere Stilepochen haben die alten

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aufganges in der heutigen Form im 16. Jahrhundert sowie im 17. Jahrhundert mit dem Bau der Stube, dem dadurch bedingten Absenken des Laubenganges und der Neugestal tung der Fassade (siehe Beitrag »Kunst in Neumarkt«: Pfarrhof in der Laubengasse). Die größte Überraschung während der Sanierungsarbeiten war sicherlich die Ent deckung der reichgeschmückten Holzdecke im großen Saal des ersten Stockwerkes, die unter einer jüngeren, weiß verputzten Balkendecke verborgen war. 17 Meter lang

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bzw. zwischen Etsch und Autobahn. Mitte, Übergänge, Brüche Irgendwann ist das Rathaus von der Laubengasse weg an die neue Hauptver kehrsstraße (Bozner Straße) verlegt wor den. Damit wurde die Konsequenz gezo gen aus den Veränderungen, die in und um Neumarkt geschehen sind. Die Lau ben hatten längst ihre Mittelpunktfunk tion im Dorf verloren. Sie sind nicht mehr nach außen gewachsen, sondern

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