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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1902/1905)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Pagina 317 di 594
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
ID interno: 483812
Gedanke kommen. Solange Jesus litt und lebte, stand Maria unter dem Kreuze. Als endlich der sterbende Heiland mit gewaltiger Stimme rief: „Es ist vollbracht!' und seinen Geist auf gab, mag es der Mutter wohl durch Mark und Bein gezuckt haben, so daß sie dann durch und durch erzitterte, und nach dem Tode des Herrn ganz erschöpft und ermattet an der Stelle, wo sie stand, in ihre Knie sank und das gepreßte Herz durch stille Tränen etwas erleichterte. Unterdessen Nahm man den heiligen Leib vom Kreuze

, trug ihw in einem Linnentuche zu Maria hin und legte ihn so nieder, daß der Oberkörper oder wenigstens das heilige Haupt in den Schoß Mariens zu liegen kam, damit so die Mutter den heißgeliebten Sohn noch mals halten könne. Schwerer hingegen läßt sich denken, daß man für Maria einen Sitz bequem gerichtet habe und dann den heiligen Leichnam in seiner ganzen Mannesschwere auf die wagrecht gestemmten Füße einer zarten, ganz erschöpften Frau gelegt habe. Und es widerstreitet dem katholischen Gefühle

, anzunehmen, daß Maria ganz verweint und widerstandslos in herzzerreißendem Schmerze sich gehen ließ und schließlich ohnmächtig zu Boden siel. Aus dem Gesagten geht hervor, daß unser Gegenstand für den Künstler zwar als historischer Gegenstand aufzufassen ist, daß aber dem Künstler in der Auffassung und Kom position der weiteste Spielraum belassen ist, ohne daß er gegen die historische Wahrheit verstößt. Tatsächlich sind auch die verschiedensten Auffassungen in Komposition und Dis position ins Werk

gesetzt worden. Wir wollen nun eine kurze Auslese verschiedener Auf fassungen unseres Gegenstandes bringen, die keineswegs aus Vollständigkeit Anspruch macht. Zugleich soll kurz angedeutet werden, welche Auffassung glücklich und welche weniger glücklich zu sein scheint; dabei sei aber Umgebung und Hintergrund ganz außer acht gelassen. 1. Die Tradition: „Der Leichnam Jesu wird in den Schoß seiner heiligen Mutter gelegt', verkörpern die Künstler bisweilen ganz wörtlich; die „Andachtsbilder' sind meist

von der Art, jedoch scheinen die Künstler diese Darstellung eher zu meiden als zu suchen. Worin mag der Grund liegen? Zwei Schwierigkeiten sind dabei nicht leicht zu umgehen. Fürs erste kann man sich schwer denken, daß man den toten Leib eines erwachsenen Mannes in seiner ganzen Schwere in den schwachen Schoß einer von Schmerz und Mattigkeit ganz erschöpften Frau legt, ohne daß diese ihre ganze Kraft brauchen muß, um den wehrlosen toten Leib zu halten. Würde aber der Ausdruck der Krastanstrengnug

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 371 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
Ganz besonders interessant fanden wir den Nachweis (nach dem Vorgänge von Is ZZIà), daß die bekannten Katakombenbilder in den Grabstätten z. B. Noe, Job, Abra ham, Daniel, die drei Jünglinge u. s. w. sich an die uralten Sterbgebete anlehnen, welche mit geringen Aenderungen noch heute in der commvnàsà anim-ìe gebraucht werden. Wie wohl die schriftlichen Dokumente, welche diese Gebete enthalten, größtenteils nicht in die Zeit der Katakombengemälde hinaufreichen, so ist es doch schon ungemein

interessant und aus fallend, daß sie in einer der ersten Kirche so nahestehenden Zeit vorkommen und es läßt sich mit Recht schließen, daß dieselben, die sich in der ganzen Kirche so früh einbürgerten, schon früher gebraucht wurden. Dann sind sie aber ein ganz merkwürdiger Commentar zu jenen Gemälden, und wenn es uns Priester besonders heimisch anmuthen wird, diese kern haften und ehrwürdigen Gebete vielleicht sogar aus den Händen der Apostel erhalten zu haben, so ist es andererseits klar

das viel mißbrauchte Wort anführt: den Reinen ist Alles rein (ganz ähnlich miß braucht, wie das bekannte: Was zum Munde eingeht, verunreinigt nicht), so muß man auch beifügen: Die Reinen sind allzeit züchtig. Andererseits ist es aber auch nicht richtig, was Liell sagt, daß die Nudität ganz allgemein genommen seit der Sünde eine Schmach für dm Menschen sei, denn dieß gilt nur von der Nudität ohne alle Hülle (f^si-unt «ibi peàomà, heißt eS in der Genesis). Der menschliche Leib bleibt auch nach der Sünde das schönste

, ist ja richtig, aber ne ymä ni mis auch hier! Die Mutter Gottes selbst scheint nicht zu streng zu sein: Auf dem in ganz Tirol bekannten Mariahilf-Mld in der Pfarrkirche zu Innsbruck ist das Jesukind ohne alle Hülle abgebildet, aber nicht indecent, und in dem allverehrten Gnadenbild in Bozen ist Maria als säugende Mutter dargestellt. Man wird nun ganz richtig bemerken, daß die Gnaden bilder nicht immer Kunstwerth haben, aber wir fragen : Würde die Gottesmutter durch

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 264 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
Wichtiger noch, als solche Pietäts- und Schicklichkeitsrücksichten, ist sodann hier die Frage nach dem Rechtsstandtzunkte, welche insbesondere bei definitiver Ablassung solcher Objekte an derartige Institute eintreten muß. Ueber Alles, was zur Einrichtung oder Ausschmückung einer Kirche gehört hat, besitzt diese ein auf dem unabänderlichen Willen des Stifters oder sonstigen Spenders basirendes Eigenthumsrecht, wozu außerdem sehr oft noch ein ganz besonderes künstlerisches oder historisches

Lokal-Interesse hinzukommt. Soll nun etwas derartiges an ein Institut abgetreten werden, welches zur Kirche in ganz und gar keiner Beziehung steht, so mangelt für eine solche Eigenthums - Übertragung im Falle der bedingungslosen Überlassung alle und jede Rechtsunterlage, aber auch im Falle des Erwerbes durch Kauf oder gegen irgend w.'lche andere Ersatzleistung wird der niemals recht taxirbare Kunstwerth — und ganz Werthloses nimmt ja doch kein Museuin! —> meist ohne ent sprechende Compensation

dieser Uebelstand bestehen, daß das Interesse des Ursprungsortes dabei allzusehr in den Hintergrund gedrängt wird, wenn nicht gar etwa in den meisten Fällen die Reservirung des Eigenthums rechtes allzuleicht zu einer aktuellen Bedeutung doch nur dann kommt, wenn die Gegenstände mit dem Orte in einer Verbindung erhalten werden können, die der ursprünglichen möglichst nahe kommt, da sie ja den Charakter des Landes bestimmen helfen und in der That oft einzig und allein einem sonst ganz interesselosen Orte

zugänglichen Sammlungen und Sehenswürdigkeiten derselben regelmäßig aufs Aeußerste vernachlässigt, die Fachleute und Studienanstalten etwa ausgenommen! Und selbst diesen letzteren gegenüber hat ja dann das übrige Land auch wiederum noch seine Fachleute und Studienanstalten, die es in gewissen Fällen recht schwer empfinden können, in dieser Beziehung so ganz hinter der Hauptstadt zurückstehen zu sollen. Gegen die uneingeschränkte Aufsammlüng aller hier in Betracht kommenden Denk mäler in den Landesmuseen

und über Entwicklungsgeschichte der kirchlichen Malerei und Sculptur, und ersucht die Central - Com mission in dieser Beziehung die erforderlichen Schritte mit Einflußnahme der kaiserlichen Regierung einzuleiten.' Jedenfalls ist durch diese Resolution einer ganz richtigen Erkenntniß Ausdruck ver liehen ; allein wie weit ist es von einer Erkenntniß noch bis zur wirklichen Erreichung des

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 369 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
an die Stirne gelegt hat, vgl. unser Werk „Die christl. Kunst in Wort und Bild', S. 19, Fig. 33. Da durch sollte er als Apostel und Evangelist gekennzeichnet werden. Es kommt eben im Mittelalter nicht selten vor, daß zwei Gedanken zugleich an einer und derselben figürlichen Darstellung zu Tage treten. Heute meint man allerdings gerade unter anderem in unserem Falle wäre es ganz überflüssig, Johannes mit der Auszeichnung eines Evangelisten oder Apostels oder überhaupt eines Lehrers des Herrn wiederzu geben

eines Cementbodens ganz ver schwinden zu machen, wird nicht so leicht erreicht werden können, so wünschenswert^ es auch sein möchte. Reinlichkeit ist nemlich die erste Zierde eines Fußbodens in Kirchen. Es läßt sich daher leicht denken, daß es Ihnen wie anderen Priestern, die daS Haus Gottes hoch schätzen, sehr daran liegt ein Mittel kennen zu lernen, welches allfällige Schmutzflecken verschwinden macht. Die Watten ganz hell herzustellen, wie sie etwa gleich nach dem Einsetzen waren, davon

wird man wahrscheinlich ganz abschen müssen, denn sie sind meistens gegen jede reinigende Flüssigkeit sehr empfindlich. So z. B. dürsten durch ein wiederholtes Begießen der beschmutzten Platten durch gereinigten,wasserhellen, nicht gelblich-grünlichen Terpentin, welcher Oel und Fette löst, die betreffenden Flecke schwächer werden, salls das Uebel nicht schon veraltet ist und das Fett sich ganz eingesaugt hat und nach außen ganz vertrocknet ist. Benzin wird kaum aus reichen. Glühende Kohlen auflegen, hält das Pappwerk

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1893/1896)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 9 - 12. 1893 - 1896
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Pagina 158 di 405
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1893,1-12 ; 1894,1-12 ; 1895,1-12 ; 1896,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,9-12(1893-96)
ID interno: 483821
das Angesicht ganz stumpf wegen des-Hasses über Christum, der ihnen oft ins'Gewissen geredet. Soldaten wie Juden Zeigen auf das Spruchband in der Höhe, das sowie alle Schriften mit gothischen Minuskeln beschrieben ist und die Worte enthält: oruoikAs «um, während dessen sie aus Pilatus und Christum schauen. > 14. Pilatus wäsch't seine Hände. Er sitzt auf einem sehr schlichten hölzernen Thronsessel, dessen Ueberdachung wagrecht ist, an der linken Seite des Bildes; der übrige Theil der Scene

diese Nacht.' Die große Bedenklichkeit des Todesurtheiles über Christum offenbart sich im Angesichte beider; die Gemahlin möchte nicht haben, daß ihr Mann durch ein ungerechtes Urtheil etwa Schaden litte; Pilatus ist aber in arger Klemme; Feigheit, Furcht vor Juden und Kaiser und das widerstreitende Gewissen jagen ihm jene Furcht ein, welche sich durch das Wasser nicht beseitigen läßt; jedoch Pilatus kümmert sich nicht um seine Gemahlin. Vor ihm, aber ganz abgewendet, steht der göttliche Heiland

; er ist schwer gekränkt durch das gottlose, ganz ungerechte Urtheil, seine menschliche Natur entsetzt sich vor deu Schmerzen des Kreuztodes; allein es ist so der Rathschluß seines Vaters, daß er sterbe, und so ergibt er sich diesem auch noch so ungerechten Urtheile des Pilatus. Ein Soldat schickt sich gerade an, dem Herrn den eigenen Rock anstatt des Purpurmantels anzuziehen, über den Kopf zu werfen. Im Hintergrunde mehrere Soldaten in Harmscheu und mit Hellebarden bewaffnet. 15. Christus trägt das schwere

Kreuz. Der Zug ist soeben aus dem Stadtthore herausgetreten; Christus ist halb niedergesunken, die rechte Hand hat er nach dem Boden ausgestreckt, als wenn er sich, vor weiterem Fallen, Umsinken bewahren, schützen wollte. Das Kreuz ist groß, Simon von Cyrene Hilst es tragen; er ist sehr klein von Statur, beinahe kürzer als Christus in knieender Stellung (oder er hat sich auch nicht mehr auf den Füßen halten können). Ein Soldat unmittelbar vor Christus Zieht ihn am Strick ganz unbarmherzig

weiter ohne seinen Fall zu berücksichtigen ; dieser Soldat zeigt auch die größte Gemeinheit in der Kleidung: z. V. die Beine größtenteils ganz nackt. Christus schaut aus dem Bilde heraus zu dem Beschauer. Hinter dem Kreuze hält ein Soldat einen Knittel und zieht den Herrn an einer Haarlocke. Dem Kreuze folgen unmittelbar Maria und Johannes; Maria tritt hier Zum erstenmal^ auf. Man sieht es diesem und allen folgenden Bildern an, daß der Maler durch große Schönheit ihre hohe Heiligkeit und Würde auszudrücken

5
Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1908/1910)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 24 - 26. 1908 - 1910
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Pagina 303 di 479
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1908,1-12 ; 1909,1-12 ; 1910,1-10 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,24-26(1908-10)
ID interno: 483818
seinen Zweck gut zu erfüllen vermag und dabei auch die künstlerische Form zur Geltung kommt. Würden wir Umschau halten unter den Werken der Kunst vergangener Jahrhunderte, die sich die Darstellung der Ruhe des Herrn im Grabe zum Vorwurfe gemacht haben, so könnten wir — um von den bloß bildlichen Darstellungen ganz zu schweigen — gewiß manches wahrhaft künstlerische Werk in dieser Hinsicht aufzählen, das, sei es durch den schönen architektonischen Ausbau, die prächtige Gesamtkomposition

leider in weitaus den meisten Fällen die alten, oft durch hohes Alter ehrwürdigen und oft sehr kunstreichen hl. Gräber nicht, trotz ihren oft kolossalen, architektonischen Bögen und Bauten, ihren Hunderten sarbiger, beleuch teter Kugeln und sinnreichsten Mechanismen. Der Heiland im Grabe, der doch die Haupt sache bilden sollte, tritt dabei meist ganz in den Hintergrund und kostet es zuweilen noch viel Mühe, ihn in dem Gewirr von Bögen und Kugeln, Blumen und Lichtern gut sehen zu können. Der Zweck

der hl. Gräber, zu unserer Erbauung und Andacht beizutragen, wird so nur schwer erreicht. Denn nur zu oft wird unser Blick nicht bei dem Heiland im Grabe sein, sondern bei den bunten Kugeln mit ihren leuchtenden Farben. Aber wie gesagt, diese alten hl. Gräber haben auch heute noch ihre — sagen wir historische — Berechtigung, sind die stummen und doch wieder so beredten Zeugen ver gangener Zeiten, der Richtung und Art ihres künstlerischen Geschmackes, ganz abgesehen von ihrem oft nicht geringen Kunstwert

zur Aufstellung. Idee und Ausführung stammen von dem mit feinem Gefühl, Kunstsinn und außerordentlichem Talent begabten Johann Seisl, von dem nebenbei bemerkt eine farben- prächtige, höchst originelle Weihnachtskrippe von ganz orientalischerAufsassung vergangenes Jahr modelliert und geschnitzt wurde, die bei Kunst- und Krippenfreunden den vollsten Bei fall fand. Da auch die beste Befchreibung heutzu tage ohne Abbildung wenig Wert befitzt, sei die Photographie dieses interessanten heiligen Grabes beigegeben

, an Hand welcher die Beschreibung leicht verständlich wird. Wie sichs gehört, kommt das hl. Grab voran im Presbyterium der Kirche zur Auf stellung. An einem Seitenaltar würde der gewünschte Effekt niemals ganz erreicht, ganz ! abgesehen davon, daß sür das Allerheiligste

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 324 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
städtischen Architekten ein ganz anderes Object für ihre Kunstfertigkeit, als etwa die Erfindung eines neuen Hauses, das mit seinem minaretartigen Thurme und verschiedenen Dachöffnnngen (abgesehen von der verbauten schönen Aussicht) zwar immerhin schöner ist als ein alltäglicher Kasernbau, aber doch etwas borock erscheinen will. Ein Schlößchen à la Brackenstein in St. Johann hätte uns besser behagt. Aber es kann ja nicht Alles auf einen Leisten gehen. Uebrigens wenn wir mit obigem Projekt das erstemal

etwa ein andermal. Innsbruck. Möchte die Redaktion des Kunstfreund jene Anspielung im Burg- gräfler nicht als allgemeine Ueberzeugung der hierortigen Leser annehmen, daß nicht auch häufig über neue Kunstwerke im Kunstfreund Bericht erstattet werde. In den Tagesblättern dürfte hierin geradezu des Guten zuviel geschehen. Nicht selten wagt es der erste Beste selbst über mittelmäßige Arbeiten ein ganz günstiges Urtheil, ja nberschwängliches Lob zu veröffentlichen, wo oft das Todtfchweigen besser wäre

, um andere nicht irre zu führen. Eine gesunde Beurtheilung wollen aber die meisten Correspondents nicht schreiben, um nicht zu beleidigen, oder sie verstehen es nicht das Werk so zu beurtheilen, daß daraus für den Künstler wie für den Besteller eine Belehrung für einen andern Fall hervorgehe. — Sie werden mit mir und anderen denken, schenkt man auch vielen Kunstberichten der Tagesblätter weniger Glauben, weil man zwischen Zeilen oft ganz anderes hineinsehen möchte, so ist es doch um viele Kunstnotizen schade

, glockengiesser von Grieß' erscheint als Zeuge auf einer Nidertor'schen Urkunde vom Dienstag vor Himmelfahrt 1435. (Archiv Gandegg.) — „Maister Lorenutz Luckhner, Maler von Brichsen' erscheint als Zeuge auf einer Urkunde vom Samstag vor Laurenzi 1534. (Klausener Pfarr schriften. Lp. Briefkasten der Redaktion. St. K. i. O. Das Gefäß zur Reinigung der Finger nach Austheilnng der hl. Kommunion u. dgl. macht sich in Form einer ganzen Kugel aus Glas auf ganz niedrigen Fuß sehr gut, sei es, daß das Glas glatt

oder gerippt sei; als Deckel wird die obere Hälfte der Kugel abgehoben. G. i. M. Durch die Wiederherstellung der Rippen am Gewölbe der gothifchen Pfarrkirche i wird der festeste Grundstein zur Restaurirung des schönen Gebäudes gelegt; gerade daran scheitern aber die meisten Pläne bei ganz gleichen Fragen an gothische» Kirchen und Kapellen, Eher entschließt man sich zu den reichsten bald vergänglichen Decorationsmalereien als zur Vervollständigung der fehlenden architektonischen Theile, obgleich

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 126 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
Warenh aus einmal in einer Farbenfrische vor uns, wie wenn sie unmittelbar von der Staffelei her kämm. Nirgends zeigte sich die Spur eines schädlichen Einflusses der Be handlung, nichts war verwischt oder verputzt, was sich gerade bei solchen bis inS Kleinste fein ausgeführten Darftellungen beobachten ließ. Sogar früher ganz verschwundene Mono gramme kamen ans Tageslicht. Nach diesen Proben zu urtheilen, verdient dieses Verfahren, welches außerdem nichts weniger als kostspielig

von einander getrennten Fensteröffnungen) erinnerte ihn ganz an die Loggien der venetianischen Paläste. Wenn wir uns sonst in der Stadt nach Spuren jenes venetianisch-gothischen Styles umsehen, finden wir an mehreren Häusern Fenster, die ganz in der Bauart der Loggia des Kastelles gehalten sind z. B. an zwei Häusern in der Ecke der oontraà und tecissos., ferner an je einem Hause der «ontraà Orioli-, und äs! watro. Es sind dies spitzbogige Lichtöffnungen, manchmal zu zwei oder zu dreien gekuppelt in Form

, welche dem hinter dem Hause gelegenen Hofraum umziehen, haben ihre ursprünglicke gothische Gestalt bewahrt. Von der Gasse treten wir durch das Thor in eiuen großen, flachgedeckten Raum; dort führt rechts eine offene Treppe schräg an der Seitenwand hinauf in das erste Stockwerk. Auf säulengetragenen Rundbogen ruht diese Treppe aus, ein Prachtwerk aus weißem und rothem Marmor. Besonders das Treppenge länder mit seinen Säulchen verräth noch ganz entschieden den venet.-gothischen Styl. An dieser Treppe vorüber, öffnet

sich im Hintergründe der Halle durch drei Bogen die Durch sicht auf den Hos hinter dem Hause. Die Säulen, aus welchen diese Bogen ruhen, weisen ganz dieselben Kapitale auf, wie die im Höfe des alten Kastelles, welche Essenwein venetia- nisch nannte.') Die Rückseite des Haufes endlich mit zwei Loggien übereinander und die >) Die zwei seitlichen Bogen sind heute vermauert und nur der mittlere ist noch offen.

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1902/1905)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Pagina 411 di 594
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
ID interno: 483812
zu diesem Zwecke den heiligen Geist auf sie herabschweben (vergleiche die Unbefleckte von Seitz) oder läßt zu ihren Häupten Gottes Finger (drei Finger) erscheinen. Das wäre so das Wichtigste von der künstlerischen Auffassung und Individualisierung der Immakulata-Idee. Nun wollen wir noch die Unbefleckte von Josef Ritter v. Führich anschauen, mit welcher uns der „Kunstfreund' in letzter Nummer erfreute. Wie die Schöpfungen Führichs überhaupt tief an Geist, durch und durch wahr und klar und ganz originell

in der Ausfafsuug sind, so finden sich diese Vorzüge besonders auch in dieser seiner Unbefleckten. Unten wälzt sich das scheußliche Ungetüm der leibhaftigen Erbsünde mit allen seinen Ver ästlungen der bösen Folgen, züngelt Gift und schnappt mit Wut und Leidenschaft vielköpfig nach dein Opfer. Ganz unvermittelt darüber fitzt die reiuste Jungfrau ganz ruhig und sicher, uud heilig und ganz in sich versunken. Es hat darin wahrhaftig die erhabene Idee der Unbefleckten Leib bekommen. Ihre verschränkten Arme

, ihre ganze Stellung sieht und Hort und fühlt nach außen nichts, sondern ist ganz Beschauung dessen^ was Gott aus ihr gemacht und ihr gegeben hat. Ihr einfaches Gewand verrät die innere Schönheit, die Sonne dahinter bildet den Nimbus. Zu beiden Seiten ist je ein Engel, ausgerüstet mit Schild und Flammeufchwert, zum Kampf von Gott gesandt, damit sie wehren, daß der Drache der Sünde, der sonst alles begeifert, Maria nicht berühre. In der Lust schwirren vier Windes masken, welche vor Maria Umkehr inachen

9
Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1893/1896)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 9 - 12. 1893 - 1896
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Pagina 312 di 405
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1893,1-12 ; 1894,1-12 ; 1895,1-12 ; 1896,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,9-12(1893-96)
ID interno: 483821
feitige Pyramide und ist mit Hohlziegeln eingedeckt. Nahe der südwestlichen Ecke des Schiffes ist ein Portal eingebaut, einfach viereckig, ohne jede Gliederung, jedoch wird durch ein Querbalken auch ein Tympaiwil gebildet, welches einst mit einer mm ganz erblaßten Malerei geschmückt war. Auch an der Facade lassen sich noch Spuren eines größeren Gemäldes beobachten, das aber anch fast ganz verblichen, so daß man dessen Inhalt 'kaum mehr sicher stellen, geschweige die Formen näher untersuchen

kann. Man sieht noch nimbirte Gestalten, zwei Rößlein, einen großen Banm, eine» Fuhrmann. Das Ganze mag zur Legende des hl. Nicolaus in einer Beziehung stehen und die Er rettung eines Fuhrmannes aus den Wafserflnthen der Etfch znin Gegenstand gehabt haben, wie auch Dr. Keppler's Archiv v. Jahre 1!-M S. Ill eine ähnliche Darstellung in Rotweil a. N. anführt. Kehren wir nochmals ins Innere zurück, denn die „flache Oberdecke aus Holz' bietet ein ganz besonders Interesse und macht die alte Nieolanskirche

durch profilirte Leisten in quadratische Felder getheilt von l bis l'5l> ZN. Jene von St. Vigil zn Morter in Vinstgan belebt kräftig ausgeschnitztes Maßwerk-Ornament, .vgl. Kunstg. Tirols S. Zu St. Valentin im Sarnthal finden wir eine reicher verzierte Decke. Alle Kragbalken sind hier mit Bretter ganz überkleidet, und jedes Brett, das kaum 39 om Breite hat, belebt zwar nur schlichtes Rankenwerk, aber in so großer Menge, daß das Ganze deniwch ^ reich verziert, erscheint, wozu der große Wechsel an Ornamenten anä

hat, einmal in einem Hause oder in einer Bnrg gedient oder ist für einen profanen Raum ursprünglich bestimmt gewesen nnd erst nachträglich für St. Nieolans verwendet worden. Man macht diesen Schluß, weil zwei, der qnatratischeil Felder, in welche sie durch , Leisten eingeteilt wird, einen für ein Gotteshans allerdings nicht ganz paffenden Schmuck enthalten, aber dergleichen ^?chìvii>lke kommen mit Beginn des zweiten Jahr- / zehnts des 1>>. Jahrhunderts ja öfter vor, nnd hier in Obervinstgan angrenzend'an . die damals

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1893/1896)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 9 - 12. 1893 - 1896
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Pagina 376 di 405
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1893,1-12 ; 1894,1-12 ; 1895,1-12 ; 1896,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,9-12(1893-96)
ID interno: 483821
, daß sie nicht nur denselben Stock mehrmals in demselben Werke als Illustration - für ganz verschiedenen Text abdruckten, sondern ganz willkürlich ihren Werkeil Illustra tionen hinzufügten, ob sie nun-passen mochten oder nicht. Diese sinnlose Bncherillustration erregte zuletzt einen Widerwillen im Publikum gegen alle Illustration, so daß der Holz schnitt schließlich ganz in Mißkredit und Verachtung verfiel. Endlich nahm auch der Kupferstich einen immer größeren Aufschwung, so daß er zu dem Holzschnitt in eine gefährliche

Rivalität trat. Gegen das Ende des Jahrhunderts beginnt bereits der Verfall der Xylographie, bis sie mit dein Ausbruch des 30jährigen Krieges fast ganz ausstirbt. Es gab überhaupt selbst während des Verfalls uicht eine Zeit, wo es gar keine Mographen gegeben hätte. Es ließen sich aus Deutschland sowohl, wie aus Frankreich, Italien und den Niederlanden eine Reihe von Holzschneidern anführen, welche wenn -sie auch größtentheils kaum den Namen verdienen, doch immerhin eine Verbindungskette bilden

sich in der Ebene der Platte (Lithographie). Es versteht sich von selbst, daß diese Unterschiede der Platte sich ans das Druckverfahren selbst beziehen? oder mit anderen Worten, es kommt darauf an ob eine Platte auf der Buchdruckerpresse oder auf der Kupferdrnckpresse oder auf der lithogra phischen Presse gedruckt wird. Die Wirkung wird bei den ersten beiden Arten eine ganz entgegengesetzte sein, weil bei dem ersteren Verfahren nnr die erhabenen, bei dem zweiten nur die vertieften Stellen drucken

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1893/1896)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 9 - 12. 1893 - 1896
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Pagina 118 di 405
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1893,1-12 ; 1894,1-12 ; 1895,1-12 ; 1896,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,9-12(1893-96)
ID interno: 483821
wird man vo n Bilde der Verkündigung abgezogen und an die Kreuztragung oder den Jesusknaben im Tempel in Arkade 2 und 14 des Bnxener Kreuzganges erinnert. Der Vollständigkeit wegen gehe ich noch ein auf die Gemälde im Kirchlein zu Mella un bèiBrixen. Dabei muß ich leider der Behauptung widersprechen, daß dasselbe ganz von Sunter ausgemalt sei. Mir scheint vielmehr, daß auch hier trotz der Restau rierung die Eigenthümlichkeiten zweier Maler zu erkennen sind, von denen der eine ohne allen Zweifel

ist, sie stehen dem Bilde der Kreuztragung (Brixen) und dem Bilde „der Knabe Jesus im Tempel' ganz nahe. Darauf weisen alle meine Anmerkungen hin, die ich mir an Ort und Stelle machte. Es tritt hier wieder die starke Modellierung hervor, wir sehen die geraden Nasen, ganz rundliche Frauengesichter, das ernstere Kolorit, besonders an Arkade 14 erinnern viele Judengesichter (Schacher) mit den leichten Kärtchen und die brutal her vorgehobenen Nasenlöcher bei den Würfelnden. Betonen möchte ich noch, daß die Dornen

Gesicht, das dem des Abraham in Kleränt fast gleich ist und dann besonders die ganz eigenartigen Kopfbedeckungen der Männer, welche ich sonst nirgends außer hier und in Klerant'gefunden habe. Nach allen diesen Ausführungen hebe ich Folgendes hervor. Ohne Zweifel dem Meister Sunter gehören vor allen die Bilder St. Katharina und St. Michael im Brixener Kreuzgang (Arkade 2), Maria Verkündigung und Maria Krönung ebendort y Wohl habe ich vorher dieselben eingehend besichtigt, wage aber trotz,gemachter

Notizen nicht ein ganz umgränztes Uriheil abzugeben. , , 2) Bei meinem letzten Besuch-in Klerant gieng ich zufällig um das Kirchlem herum und sah dann aus der Ostwand das Bild deS Kirchenpatrones St. Nikolaus mit der Jahreszahl 1459 (s. Kunstfr. 1893, S. 75). ^ /) Es ist sehr zu bedauern, daß gerade diese Arkà sehr verwittert'ist, da hier ohne Zweifel ein Mittelglied zwischen der -Pietà und den viel späteren Gemälden zu sinden gewesen wäre, wie die Jahreszahl und besonders die Bilderreste

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1900/1901)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 16 - 17. 1900 - 1901
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Pagina 71 di 220
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: 96, 100 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1900,1-12 ; 1901,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,16-17(1900-01)
ID interno: 483808
, dass er selber fürchtete, ob wirklich so etwas in Mosaik auszuführen wäre. Als im Jahre 1897 die Münchner Künstlerschaft einen entschiedenen Schritt that, sich von dem akademische» Hohenpriester los zu machen, um neue Wege für die Knust und Kunstindustrie zu suchen, so jubelte nicht nur München allein, sondern ganz Deutschland, man glanbte sicher, dass jetzt eine neue Zeit kommen wird, wo die Kunst von der Architektur angefangen bis zum kleinsten künstlerisch ausgeführten Gegenstande herab

etwas ganz anderes werden wird, als es früher war; man sprach von neuen Linien, welche nicht mehr gerade und nicht mehr gebogen, nicht vertical, noch weniger horizontal sein sollten; das Colorii, ja besonders das Colorii sollte ganz anders werden. Wenn wir heute die ganze Pro duction der letzten zwei Jahre in diesem Sinne durchsehen, so finden wir jedenfalls viel Neues und viel Originelles darin; wir trauen uns aber nicht, von etwas Schönem zn reden, aus dem einfachen Grunde, weil das Schöne

durch große Geister. Es ist eine überflüssige Sorge, dass das Rad der Zeit stehen bleibe und dass unsere Werke nicht sehr deutlichen Stempel unserer Zeit tragen sollen, aber der aus schließliche Ruf nach Neuerem und Modernem ohne tiefere innere Gründe ist der ^ypns und Geschmack der Mode und nicht der Kunst. So Professor Gabriel Seidel aus München, der ganz gewiss die Geschichte von Galantone aus Alexandrien im Jahre so und so viel vor Christi Geburt kennt. L. Solerti. Zur Erklärung der Abbildungen

der Figuren zur Vorderansicht bekommt nuu in Verbindung mit so strenger Feierlichkeit und so statuarischer Gemessenheit eine ganz

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1889/1892)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 5 - 8. 1889 - 1892
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Pagina 169 di 298
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1889,1-12 ; 1890,1-12 ; 1891,1-12 ; 1892,1-12 In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,5-8(1889-92)
ID interno: 483832
den sei bemerkt, daß ein ähnliches Brustbild mit schönem Kopfe und in bunter Kleidung über der Inschrift eines jeden der folgenden Bilder wiederkehrt: jeder Apostel mit den Martyrwerkzeugen. II. Glaubensartikel: Auf diesem Bilde sind die Figuren des hl. Johannes des Täufers, mit großem Barte, langem, wallendem (rothem) Gewände und Heiligenschein (wie auf dem Holztafeldrucke), des göttlichen Heilandes, ganz nackt und nur mit dem Lenden tuche bekleidet und in heraussteigender Bewegung, sowie

des hl. Andreas mit dem Kreuze theilweise sichtbar. Das Bild ist viereckig mit graublauer Umrahmung. Auf dem unteren Rahmen erblickt man einige Buchstaben: . . reas ..... ige ..... He . . So. De (Andreas ...... einigen . . .Herrn Sohn. Der . . .)^) Ein ganz verschiedenes Bild ist hingegen in Mais gewählt; da sitzt in einer strahlenreichen Sonne das nackte Christkind mit der Rechten segnend, umgeben von einer Doppelreihe stylisirter Wolken in abwechselnd rosarother und grüner Farbe, welche außen- herum

geist.' (Die Schriftzeichen sind durchaus gothische Minuskeln). Hier gehen unsere Bildercyclen wie wir wohl noch öfter sehen werden, etwas aus einander. Es findet sich nämlich ein viertes Bild zu Mais: die Darstellung, wie sich Maria in gleich schöner Form und Bekleidung des vorigen Bildes in sanfter Neigung über ihr neugebornes göttliches Kindlein hinbeugt uud es anbetet. Es liegt in winziger Gestalt in 1) Auf dem Holztafeldrucke befinden sich außer Christus (ganz nackt und im Flusse stehend

Bildes nimmt der Stall siorb- artig geflochten und mit Strohdach) von Bethlehem ein; in der Mitte kniet Maria vor dem neugebornen Christkinde, das ganz entblößt in einem Wolkenkranze vor ihr liegt. Aus einem Verschlage lugen Ochs und Esel mit ihren Köpfen heraus, das Christkind anhauchend; vom Hintergrunde her blickt der ruhende hl. Joses (mit dem Reisestabe) ans die wunderbare Scene. Unten befindet sich links der Prophet „Isayas' auf seine prophetische Stelle hinweisend: Nembt war ain wcksra wirt

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 299 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
, um das Aussehen der Wand für ein Gotteshaus und in nächster Nähe des Altars entsprechend wiederum herzu stellen. Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Heinrich und dessen Gemalin Baronin v. Waideck, welche diese Kirche beim Aufenthalt in ihrem hart anliegenden Schlosse Salegg stets besuchen, geruhten die ruinirten Stellen durch Maler Hintner ergänzen zu lassen. Mehrere Köpfe und Gewänder konnten fast ganz unberüht bleiben; sie zeigen eine charakteristisch- kräftige Behandlung und sichere Hand in der Ausführung

. Unter anderem hat auch der dun kelblaue Hintergrund sehr gelitten und mußte wie das Gold an den vielen Heiligenscheinen und Kleidersäumen ganz erneuert werden. Nun bildet aber das Z'/y M. lange und mehr als 3 M. hohe Gemälde eine schöne Zierde der gothischen St. Katharinen-Kirche. Die lange ehrwürdige Gestalt der Gottesmutter ruht todtenblaß mit geschlossenen Augen auf einer Betistätte, welche ein niedriges Geländer rings umgibt und ein weißes braun dessinir- tes Tuch theilweise bedeckt. Das violete Trauerkleid

hält, und endlich andere Jünger gegenüber auf der linken Seite von Christus brennende Sterbekerzm von gewundener Form tragen und zugleich mit ihren Genossen weinen. Den Abschluß des Ganzen bilden schwebende Engel, welche ihre Füße durch ein langes Kleid ganz umhüllt haben und betend oder Rauchgefäße schwingend dargestellt sind. Die Umrah mung besteht aus einem Muster von rothen und schwarzen übereck gestellten Vierecken, eine Art Mosaik nachahmend und bekannt unter dem Namen: kosmatische Arbeit

, wie sie einstens die Familie gleichen' Namens m Rom in wirklicher Steinmosaik ausführte (13. Jahrh.) und als Bildrahmen durch ganz Südtirol häufig bis zum 16. Jahrhundert wiederkehrt. Aehnlich wie ein alter Flügelaltar meistens in seiner ^Piedrella einen figürlich reichen Un terbau hat, so schmückte der à Meister hier sein Bild vom Tode Mariens nochmals nach untm hin mit sechs der Reihe nach neben einander auf einer Bank fitzenden Apostel, von denen einer einen blühenden Zweig (Taddäus) und ein zweiter

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 45 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
Italien nicht zur fortschreitenden Entwicklung desselben, je mehr Freiheit die begeisterten ànstler in der Zusammenstellung und Anordnung der antiken Formen sich erlaubten und ailes von ihrem Ermessen ganz abhängig machten. An der Baugeschichte der St. Peters kirche in Rom, dem Riesenwerke der Renaissance, lassen sich die Wandlungen dieses Styls ganz gut verfolgen. Auch erfahren wir aus derselben, daß tiefer schauenden Männern diese gewaltsamen Neuerungen in der Baukunst den alten Basiliken

, an der Facade, Die feierliche Ruhe der Wirkung ging fast ganz verloren, woran die übertriebene malerisch-plastische Ausschmückung große Schuld hatte. Hochreliefs und freie Figuren mit allerlei zusammengeworfener Beigabe werden an Gesimsen, Bogenzwickeln und Nischen massenhaft angebracht. Mit dem kühnsten Naturalismus der Gemälde, die in einein perspektivisch erweiterten Räume als Wirklichkeit zu schweben scheinen, wetteifert der Realismus der wild und zügellos bewegten plastischen Werke. So ging

ihren Charakter ein, gestickte Teppiche in einer ganz eigentümlichen künstlerischen Weise wiederzugeben. Wir können nicht umhin, auch auf die reichhaltigen Muster von Ornamenten in den einzelnen Figuren dieser Beilage den Leser aufmerksam zu machen, von denen sich viele

16
Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 131 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
der St. Leonhardskirche zu Tains weg in Obersteiermark zeigen die Entwicklung einer ganz eigenen Form dieser Art, welche dein geehrten Antrag steller am ehesten entsprechen dürfte und in Figur 4 mit Grundriß abgebildet ist. Diese interessante, vielen Lesern wahrscheinlich ganz neue und überraschende zierliche Thürsorm dürste zur Abwechslung eines einfachen spitzbogigen Eingangs öfter willkommen sein und Verwendung finden, da sie ja nicht einmal großen Kostenaufwand verursacht. Zudem bietet Fig. 4 ein Muster

und Josef Keimer, 4S Klatter in Grokfolio, Selbstverlag ver Herausgeber, Wie»», Gumpendorf 10. Bereits in der vor hergehenden Nummer 1 machten wir den Leser aufmerksam, welch große Bedeutung die Besprechung und Abbildung mittelalterlicher Altäre sowohl für die Kunftforschuug als auch für die praktische Pflege der Kunst im Dienste der Kirche und ganz vorzugsweise für den Altarbau in der Gegenwart bat. Mit Recht nämlich müssen viele neue Altarwerke in allen Stylen, im romanischen, gothischen

und selbst im Renaissancestyl als mißlungen bezeichnet werden. Um nun einer Fortsetzung dieser Mißgriffe in der nächsten Zukunft einen festen Damm entgegen zu setzen, eignet sich oer Plan des Pfarrers Münzenberger: die mittel alterlichen Altäre in Wort und Bild dem Leser vorzuführen ganz vorzüglich. Den alten Meistern ist es ja nicht nur eine, zweckentsprechende Behandlung des Ganzen gelungen, son dern idre Altarwerke zeichnen sich auch im Einzelnen, in Sculptur, Ornamentik und Malerei ungemein aus, wenigstens in vielen

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 296 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
. Es ist etwas ganz anderes für das christliche Volk, ob man sagt: die Apostel haben sie begraben, und es dann der Phantasie des Malers überläßt, wie er dieß darstellen will, oder ob man auf dem Bilde sieht: Jakobus der Jüngere trägt das Kreuz voran/ Johannes folgt mit dem grünen Palmzweige, Petrus und Andreas tragen vorne die Bahre, andere Apostel begleiten sie mit Kerzen u. f. w. Ist das nicht alles viel lebendiger und ehrwürdiger? und es ist dieß nicht erfunden, sondern alle diese Umstände traten ebenso

, und sind daher ein ganz anderes Betrachtungsbuch, als die selbsteigene Phantasie des nächst besten Malers. Ich könnte noch auf manch Anderes, damit Verwandtes hinweisen, z. B. auf die ganz merkwürdige Symbolik, welche sich in den einzelnen Bildern bis aus die Zahl der Engel, ja der Strahlen der Gestirne durchgeführt findet, ferner auf die mitunter viel ge nauere und schriftgemäßere Darstellung z B. des Weibes der Apokalypse, oder aber, wie es durchaus nicht genirt, daß die seligste Jungfrau in allen Scenen

der Franziskaner zu Schwaz betrachtet, jetzt aber dieselben leider ganz ver wischt und zerbröckelt gefunden habe; ich weiß nicht, ob dieß wirklich der Fall ist, wenn es sich aber so verhielte, dann wäre dieß nur eine Illustration zu dem Gesagten: Wer hat denn etwas davon, wenn die alten Bilder zu Grunde gehen? Doch, wie gesagt, ich will die Nichtrestaurirung in einzelnen Fällen unter der genannten Bedingung hingehen lassen. Wenn man aber diese Forderung an unsere Seelsorgskirchen stellt

18
Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 295 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
, hat darunter gelitten, ist in unserer glaubensleeren Zeit gar osi ganz aus den religiös sein sollenden Bildern ent schwunden. Wenn man ein hübsches Gesicht malt, dann glaubt man, es sei ganz gut und brauchbar für eine — Gottesmutter! und das ist schmählich. Hat nicht auch Rafael und so viele andere das Ideal für dieselbe in irdischen Schönheiten gesucht? Die alten Maler hielten sich so treu als möglich an das traditionelle Original! wer hat denn richtiger ge wählt? Ja, ohne Zweifel ist auch die sinnliche

erreichen! — Dabei bleibt dem genialen Künstler sein Werth ungeschmälert, man kann ihn ganz wohl bewundern, und doch die Linie zwischen natürlicher und übernatürlicher Schönheit festhalten. Die hl. Barbara bei der Naäonns äel Sisto ist gewiß eine Schönheit, an sich und in der Ausführung, aber das Ideal einer hl. Barbara ist sie nicht, weil sie mehr schön ist als heilig. Unsere Maler würden es kaum wagen, einen Apostel zu machen, ohne schönen Kops nach modernen Begriffen, und doch unterliegt

, so gar nicht „schonen Malereien z selbst die Frömmigkeit hatte daran auszustellen, indem sie es z, B. für unwürdig HM, daß — nach den alten Gemälden, auch in Terlan — die hl. Anna drei Ehemanner und schon vor der seligsten Jungfrau andere Töchter sollte gehabt haben, wiewohl diese Tochter nach der alten Überlieferung die Mütter von Aposteln wurden: auch Wissenschaft, wie e» scheint, wollte mit allem aufräumen, was nicht dogmatisch ganz sicher feststand, um ja dem ^Widerspruch'der norddeutschen

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 184 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
vergebens. Ich weiß aber, wo sich dieses befindet, nämlich auf einem Seitenaltare von St. Marcellus am Corso in Rom. Dieses Bild hat für uns Tiroler großen Werth, da es eine der bedeutendsten Leistungen des genannten vaterländischen Meisters ist, welcher als der erste und größte klassische Maler des Landes erklärt werde« muß. Gerade aber in dem Tod der hl. Agnes drückt sich die neue Richtung desselben ganz besonders aus. Es wäre der Mühe Werth mehr davon zu schreiben. A. D. Mien hat nun endlich

auch einen christlich-religiösen Kunst vere in, dessen Gebiet ganz Nieder-Oesterreich in sich begreift. Wir begrüßen das Zustandekommen eines derartigen Vereins um so mehr, als derselbe sogar für alle Provinzen des Reichs von größter Tragweite sein kann und hoffentlich sein wird. Bekanntlich wirst unsere Reichshaupt stadt seit Jahren eine ganze Flnth von Preiscouranten und Anzeigen mit meist nichtssagenden Illustrationen nach allen Seilen mit vollen Händen aus. Es wird meist Geschmackloses geboten, aber wir wissen

gesetzt zu werden, vielmehr wird die Ergänzung des zerstörten Theiles erstrebt werden müssen. Diese wird aber in der Regel nicht in einer ganz neuen Einlage zu bestehen haben, da eine solche, wenn sie nicht von ganz außergewöhnlich geschickten' und gerade hierin geübten Händen besorgt wird, in Farbe und Styl so wesentlich von den alten Theilen abweichen wird, daß ver Contrast sehr störend wirkt. Am meisten wird es sich in einem solchen häufig vorkommenden Falle empfehlen, sich um ein altes, in Styl

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Libri
Categoria:
Arte, archeologia
Anno:
(1885/1888)
¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 1 - 4. 1885 - 1888
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Pagina 73 di 434
Autore: Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo: Innsbruck
Editore: Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica: Getr. Zählung
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1885,1-12 ; 1886,1-12 ; 1887,1-12 ; 1888,1-12 ; In Fraktur
Soggetto: g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura: III Z 294/N.F.,1-4(1885-88)
ID interno: 483833
1. Die Randzeichnungen Dürers zum Gebetbuch Kaiser Maximi lians I., welches zu den kostbarsten Schätzen der Münchner Staatsbibliothek zu zählen ist. Zun: ersten Male erhalten wir durch Hirt diese Arbeiten des großen Meisters in ganz getreuen Nachbildungen, ja so ähnlich wiedergegeben, daß uns die Originale vor Augen zu stehen scheinen. Da tritt jene Leichtigkeit ganz klar hervor, mit welcher Dürer wie keiner vor, neben oder nach ihm die Erfindungen einer unerschöpflichen Phantasie ausgebreitet

wir auch sehr vielen Darstellungen, die auch unseren Zwecken nahe stehen d. h. es ist die höhere Kunst und das Knnsthandwerk auf vielen Blättern bestens vertreten. 3. Die deutsche Bücher-Illustration der Gothik und Renaissance (1460—1530) von Dr. St. Muther mit 263 Seiten-Illustrationen. Es wird wohl allge mein anerkannt, daß gute Illustrationen sehr viel dazu beitragen, einen besprochenen Gegen stand dem Verständnisse näher zu bringen und dem Gedächtnisse fester einzuprägen. Das verstanden wiederum die Alten ganz

sind Abbildungen von derselben um so erwünschter. Solche kommen auf Münzen nicht selten vor, sind aber nur schwach angedeutet; besser entspricht das dargestellte Orgelspiel auf einem Mosaikboden, entdeckt in der Villa zu Nen nig (Abhandlung hierüber nebst Abbildung bei A. Markur in Bonn). Hier erscheinen ganz deutlich die drei Hauptbestandtheile des interessanten Instruments: Die Area oder der Kasten in Sechsecksform, in welchem die Behälter von Wasser und Wind sich befinden, mit nach^ rechts und links

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