zu, doch zu fliehen. Sie aber vergoß keine Träne, ließ sich die Augenlider und Nägel schminken, den Mund mit Purpur malen, daß er klein und herzförmig aus- sah, ließ sich in kostbare Schleier hüllen, die nur die noch schönen Arme freiließen, während sie die Runzeln des Halses verdeckten, und trat so geschmückt, in Wolken von kostbaren Gerüchen, an ein Fenster des Palastes, um sich Jehu zu zeigen, dem Verderber ihres Sohnes. Denn sie meinte, daß auch er der Glut ihrer Augen
nicht würde widerstehen können, wie alle die vielen, die sie in jungen Jahren und sogar jetzt noch bezaubert hatte. Sie preßte die kleine Hand gegen die hämmernde Brust, als sie das Donnern der Wagen und die Jubel rufe des rasch entzündeten Volkes sich nähern hörte. Da beugte sie sich aus dem Fenster, aber statt des Lockens, das aus ihren Augen verführerisch strahlen sollte, brach eine Glut des Hasses daraus hervor, und ihre Hand ballte sich zur Faust, als sie Jehu sah. „Du!' schrie sie hinab, „Dal! Mörder ! Gehl