Bayern und Tyrol : (in der Richtung der Eisenbahn von München nach Innsbruck) in culturhistorischen Skizzen von den hieran und inzwischen liegenden Landschaften, Gebieten, Diözesen, Flecken, Städten, Abteien etc. etc. ; nach persönlicher Anschauung, und aus den bewährten Quellen, zumeist des Mittelalters kritisch aufgefaßt und dargestellt
Von Tyrol, sondern gehörte zu Bayern. Herzog Ludwig der Strenge Verpfändete Ratenberg an Mainhart, Grafen von Görz, um -1020 Unzen Silber.') Ludwigs Sohn, der Pfalzgraf Mudolf, wollte Ratenberg ao 1294 einlösen; allein MainhartS Söhne, Otto, Ludwig und Heinrich, verweigerten die Zurückgabe, und trotzten selbst der Dom Kaiser ausgesprochenen Reichsacht. Sohin fiel Herzog' Rudolf mit Uebermacht in Tyrol ein, befestigte sich in mehreren Plätzen, verheerte das Land, und brachte die Grafen von Tyrol
in das äußerste Gedränge. Wolfard, der Bischof von Augsburg, nöthigte aber die Bayern zum Rückzug. Gegen Erlag des Pfandschillings kam Ratenberg, Burg und Markt, wieder zu Bayern. In den Verträgen von 131Ò und 1329 erscheinen Ratenberg, Kitzbühel und Kufstein als Bestandtheile von Oberbayern. Im I. 1350 versetzte Ludwig, der Brandenburger, Schloß und Gericht Ratenberg abermals: um 3024 Mark Berner und zwar an das Edelgeschlecht der KumerSbrucker, zu Kunde!bürg: sie waren durch den Bergbau reich geworden. Erst
dann scheint Ratenberg in die Reihe der Städte eingetrelen zu seyn. Im I. 1504 trat Bayern, wie Kufstein, und Kitzbühel, auch daö Stadt- und Landgericht Ratenberg an Oesterreich ab. Auch der hiesige GerichtSstuhl war im großen Ansehen . 13 ) K. Joseph II. ließ 1782 die Festungswerke mederlegen. Im Anfang des XIX. Jahrhunderts kam Bayern noch einmal, aber nur auf ein Jahrzehent, in dessen Besitz. Die Silberausbeute ist fast versiegt: noch wird aber Kupfer von beßter Qua lität und selbst für die Münze