22 II. Topographic. 5. Die Gebirgsgrirjipc <les Monte fìavcrdina. Mit diesem Namen umfassen wir die vier von dem Knotenpunkt des Monte Gaverdina (6642') ausstrahlenden Bergzüge des Monte Cadria (6926'), des Monte Pari (6118'), der Sera-Spitz und des Monte Cogorna. Die West-, Nord- und Ostgrenze dieser Gebirgsgruppe haben wir schon kennen gelernt: den Westfuss begrenzt das Chiese-Thal gegen den Adfimello - Stock ; im Norden strömt die Sarca als Scheide gegen die Tosa-Kette; und im Osten
schneidet ab die Einsenkung der Mulde von Stenico und Balino, sowie der Thalbruch des Lago di Tenno. Südöstlich reicht der Fuss des Monte Pari noch mit gewaltiger Steilwand an den Garda-See: in diesen unzugänglichen Absturz sind die Gallerien der Pönale - Strasse eingehauen, welche von Riva herumzieht in die Val di Ledro. Der Querbruch der Val Ampola und der Val di Ledro schlicsst die nördlichen Längsketten ab gegen die nun südlich beginnenden Querketten, welche zwischen Garda- und IdrOrSce umbiegen
in die lombardischen Alpen. Die zwischen diesen Grenzen liegenden Gebirgsketten des Monte Gaverdina streichen im Allgemeinen noch parallel dem Ostfuss des Adamello in der vorherrschenden Richtung der ganzen Etschmulde von SSW nach NY. Dev Grundriss dieser Gruppe, besonders wenn wir die östlich vorgelagerte Kette des Monte Balino und des Casale hinzunehmen, ist eine regelrechte rhombische Fläche, deren Seiten etwa 3 M. lang sind: zwei Paralielseiten dieser Fläche bildet das Sarcathal von Alle Sarche bis zum Garda
ein SSW—NNOliches ist, so gehören die vier Ausläufer der Gaverdina zu je zweien zusammen: westlich die Kette des Monte Cadria und der Sera-Spitz, östlich diejenige des Monte Pari und Monte Cogorna, welche beiden Ketten im Monte Gaverdina zusammen- stossen. Daher sind die beiden Liingsthäler, die Val di Concei, vom Knotenpunkt nach Süden zur Val di Ledro liinab, und die Val Marza, nach Nord in die Stenico-Mulde sich öffnend, viel breiter, länger und bedeutender, als die beiden seitlich gelegenen
Querthiiler, die Val Gaverdina im Westen und die Val Tenera im Osten. Die westliche Kette beginnt im Süden an der Dolomit- Schlucht der Val Ampola mit dem Dolomit-Pfeiler der Rocca Pagana, zieht über das Joch des Monte Giovo (= Giogo, Joch) zum Monte Croina (6239') und Monte Cadria (6926'), dem höchsten Gipfel der ganzen Gruppe. Ueber den Como Lomar schlicsst sich dieser Höhenzug an den Knoten punkt des Monte Gaverdina, um nördlich fortzulaufen über den Monte Turig zur Sera-Spitz. Der letzteren lagert