Geschichte Oesterreich's, seiner Völker und Länder, und der Entwicklung seines Staatenvereines von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten ; 2
deS Bischofs Johaun Von Basel zu Stande gebrachter Waffenstillstand ein Ziel, der am I. Juni 1461 auf fünfzehn Jahre verlängert wurde. Aber alles Eroberte und Geraubte hatte während dieser Zeit den Eidgenossen zu verbleiben, und so ging der Herzog mit schwerem Verluste aus einem unverschuldeten Kampfe. Da die hohe Ersatzsumme, welche der Kaiser für Auslieferung der ungarischen Krone forderte, nicht so schnell eine friedliche Beilegung der ungarischen Angelegenheiten hoffen ließ, und die feindselige
Stellung seines Bruders Aibrecht ihn auch noch von einer anderen Seite bedrohte , so meinte der Kaiser keinen anderen Ausweg vor sich zu sehen, als sich dem Könige Georg von Böhmen in die Arme werfen ;u müssen, der doch, gleich Mathias, ihn einer, obendrein dem Hause Oesterreich ausdrücklich verbürgten Krone beraubt, und überdies erst vor Kurzem ihn und sein Land in die bitterste Bedrängm'ß gebracht hatte. Georg, seine eigenen Plane verfolgend, bot ihm hierzu gern die Hand, und der Kaiser trieb
die Zuvorkommenheit so weit, daß er Ersterem bis nach Brünn entgegenging, und ihn hier feierlich mit Böhmen belehnte. Tann schloß et mir ihm ein Schutzbündnis?, wobei Georg sich verpflichtete, dem Kaiser zur Erwerbung Ungarns beizustehen, und, im Falle glücklichen Erfolgs, sich aus drei Zahredie Hälfte der Einkünfte Ungarns, nebst einer lebenslänglichen JahreSrente von 6 0,0 0 0 Goldgulden, versichern ließ. Bitter empfand man es in Oesterreich, daß der Kaiser so bereitwillig eine Krone zu Lehen gab
, die durch Recht und Erbvcrtrag ihm und seinem Hause gebührt hätte, und AllcS dies, um eine audere Krone zu gewinnen, rucksichtlich welcher dazumal seine Ansprüche weit größeren Einwürfen begeg nen mußten. Eine finstere Zeit für Oesterreich begann, reich an Eleud nnd befleckt mit Freveln. Unter allen Ständen wucherte Mißvergnügen und Widersetz lichkeit; auch war vielfältiger Grund zur Unzufriedenheit vorhanden. Eine Menge neu angelegter Zölle, vor Allem aber die grobe Verschlechterung der Münze, lastete