Leitfaden der Geographie für allgemeine Volksschulen : ... zum Unterrichtsgebrauche an allgemeinen Volksschulen mit deutscher Unterrichtssprache allgemein zugelassen
derselben. Wie oben klargemacht wurde, bewegt sich die Erde um ihre Achse; man nennt diese Bewegung Umschwung Rotation). Durch diese Bewegung der Erde entsteht der Wechsel von Tag und Nacht; die der Sonne zugewendete Erdhälfte ist beleuchtet — sie hat Tag; die abgewendete ist unbeleuchtet — sie hat Nacht. Infolge der Drehung der Erde schreiten Licht und Finsternis ununter brochen weiter, so daß in jedem Augenblicke für eine neue Stelle der Tag anbricht, während an der entgegengesetzten die Nacht beginnt
. Den Zeitraum einer einmaligen Umdrehung der Erde, den natürlichen Tag und die Nacht umfassend, nennt man einen Tag, den man in 24 gleiche Zeiträume ein teilt, welche Stunden heißend) Man unterscheidet vier Tageszeiten: Morgen, Mittag, Abend, Mitternacht. Die Erde muß aber noch eine zweite Bewegung haben, denn wenn auch mit der ersten der Wechsel von Tag und Nacht erklärt wird, so kann durch dieselbe doch nicht der Wechsel der Jahreszeiten erklärt werden. Der Augenschein zeigt uns, daß die Sonne im Laufe
eines Jahres nicht immer denselben Bogen am Himmel beschreibt, sondern im Winter weniger hoch am Himmel hinaufsteigt als im Sommer. Hätte die Erde nur die Achsendrehung, so würde der Sonnenbogen immer derselbe sein. (Mittels Kugel und Kerze leicht zu zeigen.) Wir müssen also noch eine Zweite Bewegung der Erde annehmen und diese ist die um die Sonne (Umlauf ^ Revolution), wodurch, wie wir sehen werden, der Wechsel der Jahreszeiten entsteht. >) Demnach durchschreitet die Sonne scheinbar in 24 Stunden 380