¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
und vermehrte technische Truppenkörper verfügten, und durch die Anpassung der Divisionskreise an die Bedürfnisse der straff eisenbahn technisch aufgebauten Mobilisation wurde eine wesentlich gesteigerte Beweglichkeit und Schlagkraft der Armee erreicht. Die Heeresreform, die am 1. April 1912 in Kraft trat, brachte die schweizerische Wehr macht auf 281000 Mann, zu denen noch 200000 Mann für Hilfs dienste traten. Das Ganze war das Werk des ausgezeichneten Obersten Sprecher von Bemegg, der Seele
des schweizerischen Bundesheeres. 1 Bereits einige Jahre früher war der britische Militärattache zu dem Urteil gelangt, die schweizerische Armee sei fähig, einem fremden Heer, das versuchen sollte, einzumarschieren, einen solchen Wider stand entgegen zu stellen, daß der Verlust an Zeit, Geld und Menschen, den die angreifende Macht zu erwarten habe, den Vorteil, den sie durch die Verletzung der schweizerischen Neutralität erhoffen könne, nicht aufwiegen würde. 2 Das galt nach Durchführung der neuen Reorgani sation
in noch erhöhtem Maße und darin lag der beste Schutz der Neutralität. Diese Feststellung war auch das Ergebnis des Besuches, den der Kaiser nunmehr im September 1912 der schweizerischen Armee und Regierung abstattete. Die Teilnahme des deutschen Herrschers an den Manövern in der Ostschweiz diente unverschleiert militärischen Informationszwecken, ja war eine Art von Inspektion unter dem Gesichtspunkt, ob die Eidgenossenschaft imstande wäre, im Kriegs fall ihre Neutralität, d. h. die linke deutsche Flanke