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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 460 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
tron gegen Wassergefahren angerufen wurde, ein Attribut, das in frühen Zeiten dem heilige Zeno, im Spätmittelalter für ge wöhnlich dem heiligen Nikolaus zufiel (vergleiche Neumarkt, Meran und andere Orte). Zum heute geläufigen und seit Jahr hunderten beliebten Schutzpatron gegen Feuergefahren stieg der heilige Florian hingegen erst im Spätmittelalter auf. Der Niedergang der Urpfarre St. Florian setzt bereits im 13. Jahrhundert ein, wofür mehrere Gründe ausschlaggebend

sein bishe riges Betätigungsfeld an neu errichtete Gastwirtschaften. 10 Nicht zuletzt dürften auch die Überschwemmungen durch die nahe Etsch und die real existierende Gefahr von Felsstür zen eine Rolle gespielt haben. Dieser Tendenz trug Bischof Heinrich III. 1316 Rechnung, indem er das nahe „Klösterle" dem Augustiner-Chorherrenstift St. Michael inkorporierte und für eine Neuorganisation der kirchlichen Verhältnisse sorgte. Während das Kloster den Hof zu St. Florian übernahm und in der Folge

von einem Verwalter bewirtschaften ließ, wurde der bisherige Pfarrsitz in unmittelbarer Nähe von St. Florian in das nahe „Klösterle" verlegt. Mit dem Bau neuer, schnellerer Verkehrsverbindungen im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert wurde das traditionsreiche Gotteshaus endgültig ins Abseits gedrängt und fristet heute ein mehr oder weniger bescheidenes Dasein. 11 Architektur und Ausstattung Die ehemalige Pfarrkirche St. Florian präsentiert sich rein äußerlich als eine Aneinanderreihung verschiedener geome

trischer Baukörper, deren unterschiedliche Proportionen ihre eigenartige Baugestalt bewirken. So fügt sich an ein verhält nismäßig niedriges, langrechteckiges Langhaus ein relativ ho hes Chorquadrat mit einer abschließenden halbkreisförmigen Apsis. Der bauliche Kontrast wird besonders außen deutlich. Den verhältnismäßig schlichten und schmucklosen Langhaus fassaden steht ein mit Lisenen, Friesen und Kapitellplastiken reich gegliederter Apsidenbereich gegenüber. St. Florian blickt zweifellos

überrascht, zumal in einer Pfarrkirche, bestand ihre Aufgabe doch darin, den Chorraum vom Laienraum zu scheiden. Eine solche strikte Trennung wäre eher für die eigentliche Hospiz kirche zu erwarten. Für St. Florian muss das Patronatsrecht gel tend gemacht werden, wel che es der nahen Hospiz bruderschaft ermöglichte, ihr gewohntes liturgisches Umfeld beizubehalten. 14 Das hoch aufstrebende Chorrechteck trägt der Ni veauverschiebung durch ei nen verheerenden Berg sturz oder eine Über- St. Florian bei Laag

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 465 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
Anmerkungen 1 Christian Pernter: Das Straßenhospiz und die Kirche St. Florian bei Laag. Diplomarbeit Innsbruck 1995, S. 16; M. Coltorti: Die Stratigraphie und die umweltbedingten Gegebenheiten der archäologischen Fundstelle von St. Florian (Gemeinde Neumarkt, Bozen), in: Ausgrabungen im Raum Bozen und Unterland 1976-1985, Ausstellungskatalog, S. 205-208. 2 Denkmalpflege in Südtirol 1986, Bozen 1988, S. 40, und Denkmalpflege in Südtirol 1987/88, Bozen 1989, S. 39-40. 3 Christoph Gufler

Kirchengeschichte. In: Neu markt an der Etsch (herausgegeben von Helmut Gritsch und anderen), Neumarkt 1997, S. 215. 9 Im süddeutschen Raum stieg der heilige Florian nach der Errichtung einer Kapelle über seinem Bestattungsort, deren Stelle heute das Chorherren stift St. Florian einnimmt, zu einem der beliebtesten Volksheiligen auf. Dem Heiligen sind in Südtirol die Friedhofskapelle in Mühlbach, St. Flori an in der Klamm bei Feldthurns und eine Kapelle in Unterplanken bei Pichl-Gsies geweiht. Vergleiche Otto

ca. 80 Zentimeter im Gelände. 16 ecclesia sancti Floriani Indigere magna et necessaria reparatione, vgl. Bi schöfliches Archiv Trient (BAT), atti visitali 4, 1579, S. 309. 17 BAT, Atti Visitali 10, 1640, S. 21. 18 Johann Steck zufolge zogen Ende des 19. Jahrhunderts zunächst die Mar- greider, dann die Kurtiniger, die Kurtatscher und schließlich die Salurner in St. Florian feierlich ein. Vergleiche Johann Steck: Pfarrchronik von Mar- greid (um 1900, im Pfarrarchiv Margreid), S. 3 ff. 19 Josef Weingartner

in Bozen erhalten haben. Vgl. Inv. Nr. 22 325, 22 326. 24 Steck wie Anmerkung 13, S. 3 ff. 25 Steck wie Anmerkung 13, Brief an Karl Atz von 1902 (Anhang). 28 Vergleiche den Schriftverkehr des Pfarrers Angelo Zorzi mit dem zuständi gen Soprintendente, in: Akte St. Florian, Amt für Bau- und Kunstdenkmä ler, Bozen. 2/ Vergleiche Fotoarchiv des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler Bozen, Inv. Nr. 20 535-20 570. 28 Das Visitationsprotokoll von 1749 vermerkt für St. Florian: Habet tria altaria consecrata. Maius

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 355 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
Am 13. Oktober 1189 kommt in den Urkunden zum ersten Mal ein Priester von St. Florian vor, namens Bertold. Er und sei ne Nachfolger wohnten im Klösterle, leiteten das Hospiz und feierten in der Hauskapelle den Gottesdienst für die Gäste und in der Kirche für die Leute der Umgebung. 3 Aus dem Jahr 1214 sind zwei Priester von St. Florian bekannt, nämlich Amel- rich und Nikolaus, und 1304 nennt sich der dortige Priester plebanus, das heißt Leutepriester im Sinne von Pfarrer

die Bruderschaft im Klösterle aufgelöst und das Klösterle selbst mit Hospiz und Kirche dem Augustiner-Chor herrenstift St. Michael an der Etsch übergeben werden sollte. Die förmliche Übergabe erfolgte am 6. Juni 1317. Von da an nannte sich der Vorsteher des Stiftes gerne „Propst von St. Michael und St. Florian". 6 Inhaber von Pfründen in St. Florian und Anwärter auf sol che - Geistliche, die zumeist auswärts wohnten - wehrten sich heftig gegen die Maßnahme des Bischofs. Aber auch die Mar- greider legten

sich quer. In der Zeit, als auf das Klösterle kein Kirche von St. Florian, Detail der romanischen Rundapsis. Verlass mehr war - zuletzt lebte kein Priester mehr in der Bruderschaft -, hatten sie sich anderswohin ge wendet, anscheinend nach Metz (heute Mezzocorona), um nicht ohne Seelsorge zu bleiben. Sie gewöhnten sich allmählich an die Situa tion, sodass sie von St. Flori an bald nichts mehr wissen wollten. Prompt meldete sich auch der Pfarrer von Metz. Er versuchte zuerst, sich Güter von St. Florian

auch der Grundbesitz von St. Florian geteilt. Den oberen, kleineren Teil behielt die Pfarre bis ins 20. Jahrhundert. Den unteren, größeren Teil übernahm das Stift St. Michael und bildete daraus einen an sehnlichen Hof. Diesen ließ es zuerst in Eigenregie bewirt schaften. Später vergab es ihn in Erbleihe, so an die Indermaur von Kurtatsch und an die Aichner von Kurtinig. Endlich ging der Hof in Privatbesitz über. 8

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 538 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
sondern vor allem als kürzeste Verbindung zur Staatsstraße bei St. Florian bzw. nach Neumarkt von Margreidern, Kurtini- gern und auch Kurtatschern recht häufig benützt. Gleich wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung Mar- greids war dann der Bau der Südtiroler Weinstraße in den sechziger Jahren, die eine direkte Verbindung zwischen Bo zen und Salurn herstellte. Es kann daher jetzt wirklich nicht mehr behauptet werden, wie noch im „Tiroler Volksboten" vom 28. Mai 1960 geschrieben stand, dass

von allen Seiten leicht erreicht werden kann. Nur der alte Fenner Weg hat eigentlich seine frühere Be deutung gänzlich eingebüßt und wird, seitdem eine eigene Zufahrtsstraße nach Fennberg, ausgehend von Kurtatsch, über Fennhals und Oberfennberg besteht, nur mehr als Forstweg benützt. Das alte „Urfer“ bei St. Florian Wie bereits erwähnt, wurde früher für die Etschüberque rung bei St. Florian jahrhundertelang eine Fähre, ein so ge nanntes „Urfer", benützt. Obwohl eine solche Verbindung si cher schon seit

dem 14. Jahrhundert bestand, als nämlich Mar greid kirchlich zur Pfarre von St. Florian gehörte, findet sich die erste Erwähnung in den Rigelamtsrechnungen von Mar greid erst Ende des 17. Jahrhunderts. Es war Christoff Locher, der im Jahre 1687 mit der Gemeinde Margreid den Betrag von 671 Gulden und 17 Kreuzern für die Auferbauung eines „Ur- fers" bei St. Florian verrechnete. Seitdem wurden jedes Jahr Beträge für die Instandhaltungsarbeiten am „Urfer", für die Urferbrücken, für das Seil usw. ausgegeben, besonders

wenn im Frühjahr der Etschübergang wieder befahrbar bzw. eisfrei war. Für die Aufrechterhaltung des Fährbetriebes war übri gens ein eigener „Urferer" zuständig, der dafür jährlich einen bestimmten Pachtschilling zahlen musste. Um 1710 wird als „Urferer" ein gewisser Bernhard Digasperi erwähnt. Wie die ser Urferbetrieb früher funktionierte, kann man wohl am bes- Das zerstörte alte „Urfer" von St. Florian nach der Überschwemmung vom Jahre 1882. Aquarell von Karl Anrather. ten einem Schreiben vom 15. April 1811

; 5) die Benützer zahlen die Gebühr bei jeder Überfahrt; 6) der Fährdienst ist zur Zeit dem Anton Stimpfl verpachtet, der dafür einen jährlichen Pachtzins von 80 Gulden bezahlt; 7) schon seit vielen Jahren ist der Etschübergang bei St. Florian im Eigentum der Gemeinde Margreid." Im Jahre 1882 wurde für die Benützung der Überfahrt noch folgender Tarif verlangt: für 1 Person 2 Kreuzer für 1 Stück Kleinvieh (Schaf, Ziege, Schwein) 2 1 A> Kreuzer für 1 Stück Großvieh 4 V 2 Kreuzer für 1 einspänniges Fuhrwerk

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 466 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
. Am 6. März 1317 schließlich wurde die bischöfliche Verfügung urkundlich bestätigt. Damit einher ging eine Aufteilung des bisher einheitlichen Besitzes der Pfarre St. Florian. Das „Klösterle" mit seinen umliegenden Gü tern wurde der Pfarrpfründe zugeteilt, während der Hof zu St. Florian an das Augustiner-Chorherrenstift St. Michael fiel. 5 In den nachfolgenden Jahrhunderten teilte das „Klösterle" das Schicksal der Kirche St. Florian. Es sank an den Rand der Bedeutungslosigkeit, wenngleich

seine Baulichkeiten noch bis zum Jahr 1612 als Pfarrsitz von St. Florian Verwendung fan den. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde das „Klös terle" einem so genannten „Baumann" zur Bewirtschaftung überlassen. Urkundliche Erwähnung findet es anlässlich des so ge nannten „Immunitätsstreites". Infolge der Vereinigung mit dem Augustiner-Chorherrenstift St. Michael (1316/17) nämlich genoss das „Klösterle" und mit ihm der so genannte „Hof zu St. Florian" (in unmittelbarer Nähe der gleichnamigen Kirche) Immunität

gegenüber den Forderungen von Laien oder welt lichen Behörden. Als 1679 der Salurner Richter Locherer nach dem Ableben des „Baumannes" von St. Florian ein Inventar er stellen ließ und damit gegen das bisherige Immunitätsprinzip verstieß, kam es zum Konflikt mit dem Propst des Augustiner- Chorherrenstiftes St. Michael. 1691 und 1696 wiederholte Lo cherer seine Vorgangsweise. Daraufhin beschwerte sich der Propst bei der Landesregierung, deren Intervention Locherer schließlich von weiteren Schritten

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 356 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
im nördlichen Trentino und im Südtiroler Unterland. Es bestand bis 1807. 11 Mit der Übernahme von St. Florian verpflichtete sich der Propst von St. Michael, jeweils einen Stiftsherrn zur Verfügung zu stellen, um das Klösterle zu führen und die Seelsorge für Margreid und Kurtinig zu besorgen. Sobald sich die Lage be ruhigt hatte, zog noch 1318 Chorherr Friedrich im Namen sei nes Propstes Josef in das Klösterle ein. 12 Als Bischof Heinrich am 14. Jänner 1336 in Trient eine Diö- zesansynode hielt, nahm daran

auch der Pfarrer von St. Flori an teil; wahrscheinlich war es Schweikart von Liebenberg, der bis 1337 Pfarrer von St. Florian gewesen sein soll. Die Teilnah me an der Synode kann als Zeichen dafür angesehen werden, dass in St. Florian reguläre Verhältnisse herrschten. 13 In der Pfarrergalerie des Margreider Widums hält Pfarrer Marian Daniel ein Blatt in der Hand, auf dem die Pfarrer von St. Florian und von Margreid verzeichnet sind: zuerst acht vor der Ankunft der Augustiner-Chorherren in St. Florian

, dann die aus der Zeit der Chorherren in St. Florian und endlich die aus der Zeit der Chorherren in Margreid bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Diese Liste ist in die Beschreibung des deut schen Anteils des Bistums Trient von Atz und Schatz einge gangen und wurde in der Folge mehrmals abgedruckt. Dabei wurden Änderungen eingearbeitet, die vermutlich nicht alle stimmen. Da die Unterlagen für eine vollständige Überprü- Das Stift St. Michael an der Etsch nach einer alten Darstellung.

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 363 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
den Ordensleuten zustanden. Doch im Stift befanden sich nur vier Chorherren. 1590 schlugen Bischof und Domka pitel vor, das Stift aufzuheben und dessen Güter dem geplan ten Priesterseminar zuzuweisen, was der Propst ablehnte. 40 Ab 1576 war Leonhard Dominici Pfarrer von St. Florian. Er blieb dort nicht länger als drei Jahre. Denn im Dezember 1579 wohnte er bereits in Margreid zusammen mit einer Frau, die als seine Geliebte galt. In den Visitationsakten jenes Jahres steht er mit dem Namen Leonhard Dominicus

aus Kaltem. Als die Visitatoren nahten, verließ er Margreid, um sich einer Vor ladung zu entziehen. Dominicis Nachfolger in St. Florian war Felix Musler. Er war ohne Zustimmung des Bischofs Pfarrer geworden, „wie bisher im Stift üblich", sagte er; doch war das gegen die Weisungen des Konzils von Trient. Der Pfarrer sagte, dass er etwa dreimal im Jahr zur Beichte gehe. Die Männer seiner Pfarrei würden gewöhnlich mit einer allgemeinen Formel beichten, statt die einzelnen Sünden zu bekennen

waren. Er selbst beschwerte sich, dass der Pfarrer weder die zwei Kapläne noch den Singknaben hielt, die er hät te halten sollen. Der Pfarrer widersprach: Er wisse nichts von einer solchen Verpflichtung. Es ging offenbar darum, ob Kurti- nig von St. Florian oder von Margreid aus einen Priester für die Sonntagsmesse und andere Feiern bekommen sollte, die Propst Sebastian Vogelbach und der Pfarrer von St. Florian im Jahre 1501 der Kirche zum heiligen Martin zugestanden hat ten. 41 Ähnlich wie dafür fühlte sich auch niemand

für die Bau ten in St. Florian zuständig, die dringend einer Restaurierung bedurften. Die Kirche zur heiligen Gertraud hatte 1579 ihren Tauf brunnen, ihr Sakramentshäuschen, das durch einen Taberna kel am Hochaltar ersetzt werden sollte (damit ließ man sich Zeit), und einen Friedhof, dessen Umfassungsmauer zu er neuern war; auch das Dach war schadhaft. Außer dem Hoch altar mit dem Bild der heiligen Gertraud gab es vorne rechts den Seitenaltar zu den heiligen Fabian und Sebastian und links

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 366 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
der Pfarrer einen „stattlichen" Zehent. Von den Angehörigen der Verstorbe nen eingeladene auswärtige Priester müssen von den Be stellern bezahlt werden. 9. Wenn der Pfarrer in seinem Amt versagt, soll der Propst nach dem Rechten sehen. 10. Dem Pfarrer steht für seine Mühen das ganze Einkommen von St. Florian jenseits der Etsch zu und der dritte Teil des nassen Zehents zu Margreid, außer dem Traminer Anteil. 11. Der Pfarrer bekommt vom Stift die Einrichtung gestellt, die im Widum bleiben muss, er darf

ein Pferd und eine Kuh „auf die Gmain kehren". 12. Doch muss der Pfarrer auf seine Kosten den Widum sowie „das Kloster und Wesen zu St. Florian" erhalten und dort die üblichen Gottesdienste feiern. Zu Punkt 1 ist zu ergänzen, dass die Belastung für den Wi- dumbau zwischen Margreid und Kurtinig im Verhältnis 4:1 ver teilt wurde. 46 Punkt 10 bedarf einer Erklärung. Mit St. Florian ist der obere oder Klösterlehof gemeint. Der nasse Zehent, auch Wein- oder Mostzins genannt, war eine Maischeabgabe

Grundentlastung von Staats wegen aufgehoben. Da die Verhältnisse nun vertraglich geregelt waren, konnte der Pfarrer umziehen. Es war der Chorherr Peter Pumerol (1612-1623), der wahrscheinlich aus der näheren Umgebung des Stiftes stammte und sich heute Pomarolli schreiben wür de. Er nennt sich im Taufbuch bis 1619 Pfarrer zu St. Florian und wird auch in der Kirchpropstraitung von 1619 so genannt. Das bedeutet wohl, dass er nicht vor diesem Jahr umgezogen ist. Wenn sein Nachfolger sich 135 Jahre später

als „Pfarrer zu St. Florian und Margreid" bezeichnet, so ist das nicht als Titel zu verstehen, sondern als Umschreibung des Pfarrsprengels. 47

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 352 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
St.-Florian-Straße EZ 751/11, KN 428, Bp 95 St.-Florian-Straße 1 Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude (früher unter EZ 41/11). MTK (1775): Kleines Häusl bei der Etsch für einen Urferer, be zeichnet mit Nr. 272, samt einem Holzschuppen. 1775 laut MTK: Comunität Margreid 1910 Aufgrund der Ersitzung: Gemeinde Margreid 1978 Kauf vom 12. Dezember: Anton Andreaus, Margreid. EZ 14/1, Bp 199 St.-Florian-Straße 2 Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude (früher unter EZ 351/11). 1957 Kauf vom 6. Februar: Aldo Goller

des Johann, Margreid. EZ 546/II, Bp 153/1 St.-Florian-Straße 4 Magazin „Schaden" (früher unter EZ 451/11) 1938 Erbschein vom 14. Oktober: Heinrich Sanin des Heinrich, Margreid 1949 Kauf vom 8. Juli: Oswald Sanin, Entiklar 1953 Kauf vom 5. Mai: Adolf Piger und Oswald Puntscher, Mar greid 1959 Kauf vom 11. September: Oswald Puntscher, Margreid 1989 Schenkung vom 1. August: Othmar Puntscher und Sonia Puntscher verehelichte Diekmann, Margreid. EZ 610/11, Bp 195 St.-Florian-Straße 10 Wohnhaus„Schaden" 1958

Kauf vom 14. Mai: Richard Sanin, Margreid. EZ 666/II, Bp 214 St.-Florian-Straße 12 Gebäude „Schaden" 1964 Kauf vom 16. November: Josef Casatta, Margreid.

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 480 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
Pernter, Christian: Das Straßenhospiz und die Kirche St. Florian bei Laag. Di plomarbeit Innsbruck 1995 Pernter, Christian: Das Straßenhospiz St. Florian bei Laag. In: Der Schiern 70/1996, S. 496-508 Pescoller, Markus/Hauser, Walter/Tartarotti, Patrizia: Ansitz Hirschbrunn in Margreid. Bauuntersuchung 1997. 3 Bände Pescoller, Markus/Hauser, Walter: Ansitz Baumgarten. Bauuntersuchung. Bruneck-Innsbruck 1996 Pescoller, Markus: Untersuchungsbericht 1992: Laag, St. Florian, Innenraum. Vergleiche

Akte Neumarkt-Laag/St. Florian, Bp. 4, Amt für Bau- und Kunst denkmäler, Bozen Rogger, Iginio: Zur Evangelisierung des Trienter Gebietes und der Entstehung der Urpfarre Kaltem. In: Kirche in Kaltem. Geschichte, Kult und Kunst. Kal tem 1992, S. 31-37 Santifaller, Leo (Herausgeber): Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Trienter Domkapitels im Mittelalter. 1. Teil: Urkunden 1147-1500. Ver öffentlichungen des Institutes für österreichische Geschichtsforschung, 6, Wien 1948 Sparber, Anselm

Tinkhauser, Georg: Beschreibung der Diözese Brixen. Band 1, Brixen 1851, S. 248 Tschochner, Friederike: Heiliger Sankt Florian. München 1983 Weingartner, Josef: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band II, Wien 1923 Weingartner, Josef: Margreid. In: Dolomiten 1949, Nr. 238, S. 3 Wimmer, Otto/Melzer, Hartmann: Lexikon der Namen und Heiligen. Inns bruck 1982 Wolkenstein, Marx Sittich von: Landesbeschreibung von Südtirol. Verfasst um 1600. Schlern-Schriften 34, Innsbruck 1936

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 360 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
an St. Florian voraus, die so früh noch nicht gegeben war. Gertraud war die Tochter Pippins I., der Hausmeier, das heißt für die damalige Zeit Vorsteher des königlichen Haus haltes am fränkischen Hof der Merowinger war. Sie wurde Äb tissin des von ihrer Mutter gegründeten Klosters zu Nivelles in Brabant, Belgien, und zeichnete sich dadurch aus, dass sie die Bibel gut kannte, den Gottesdienst förderte und in hervorra gender Weise die Nächstenliebe übte. So wurde Gertraud zur Patronin von Reisenden, Herbergen

Kirche seit der ersten Hälfte des 14. Jahr hunderts nachweislich die genannte Heilige zur Patronin hat. Da es vom Talschluss aus Übergänge nach Rabbi und auf den Sulzberg gibt, die unter anderem für Bittgänge benützt wur- Statue der heiligen Gertraud aus St. Florian, derzeit im Widum von Margreid. den, kann auch in diesem Fall St. Gertraud als Be schützerin der Reisenden gesehen worden sein. Umso mehr Grund zur Verehrung der Heiligen be stand in St. Florian an der viel befahrenen Reichs straße

. Von dort ist auch ei ne Gertraudstatue erhalten, die allerdings erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahr hunderts entstanden ist; da mals wurde auch das Mar mormedaillon an der Fassa de der Stiftskirche in San Michele geschaffen, das die Heilige in Hochrelief zeigt. Von St. Florian muss die Verehrung der heiligen Gertraud nach Margreid und ins Stift gelangt sein. Um annehmen zu können, dass die Verehrung von Margreid ausgegangen sei, müsste man Nachricht von einem dortigen Hospiz oder sonst einen Anhaltspunkt

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 461 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
St. Florian bei Laag, Presbyterium. Detail der Bauplastik an der romanischen Rundapsis (zweite Flälfte 13. Jahrhundert). Am Lisenenkapitell unter dem Rund bogenfries ist ein menschliches Antlitz zwischen Palmetten motiven dargestellt. schwemmungskatastrophe Rechnung und lässt bereits eine Tendenz hin zum Hö henzug der Gotik erahnen. 15 Insofern verrät es eine Ver wandtschaft zum Presbyte rium der nahen Hospiz kirche, deren baulicher Bestand frappierende Ähnlichkeiten aufweist. In spätgotischer

Zeit wurde die ursprüngliche Flach decke des spätromanischen Chorraumes durch das bestehen de Sternrippengewölbe ersetzt. Mit der Aufhebung des „Klösterles" und dem gleichzeiti gen Aufstieg der Kirche St. Gertraud zur eigentlichen Pfarr kirche geriet St. Florian allmählich ins Abseits. Um den bau lichen Erhaltungszustand war es spätestens im 16. Jahrhundert schlecht bestellt. Anlässlich der Visitation von 1579 bemängel te der Visitator den vernachlässigten Zustand der Kirche, wel che

des 14. Jahrhunderts vermutet Mittermair die Augustiner Chorherren von St. Michael, als die neuen Pfarrherren der Kir che. 20 Aus der Zeit um 1400 stammen Fragmente einer nahezu vollständig zerstörten Kreuzigungsgruppe mit dem heiligen Florian und der heiligen Katharina an der Südfassade des Pres byteriums. Karl Atz sah den Kirchenpatron noch als Ritter mit dem Mühlstein dargestellt. 21 Unter den weiteren Ausstattungs objekten sind die vier gemauerten Altarmensen zu erwähnen. St. Florian bei Laag, Innenraum

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 63 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
lichem und herrschaftlichem Abhängigkeitsverhältnis stand. Noch vor 1200 scheint Margreid von der Altpfarre Mezzocoro- na abgetrennt und als Dotierung dem aufblühenden Pilger hospiz St. Florian übergeben worden zu sein. Die Zugehörig keit Margreids zu Metz lässt sich in zweifacher Weise ableiten: aus der Beschreibung der Grenzen im so genannten Vigilius brief, der die Südgrenze der Pfarre Kaltem am südlichen Ende der Ortschaft Entiklar festlegt, und aus Dokumenten über den Streit

zwischen St. Florian und Metz um die Pfarrrechte. Der Umstand, dass die diesbezüglichen Quellen sich mehrmals widersprechen, hat zu verschiedenen Interpretatio nen geführt. Otto Stolz kam in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zu dem Schluss, dass Margreid nie zu Metz gehört habe. Der Autor der neuesten Pfarrgeschichte des Trentino, Emanuele Curzel, lässt dagegen an der Abhängigkeit Margreids von der Pfarre Metz keinen Zweifel. Er stellt die Be hauptung auf, dass Margreid zur Ausstattung des neu gegrün deten

Hospizes St. Florian von Mezzocorona abgetrennt wor den war. Dieser Umstand würde auch die sonst unübliche Ausdehnung eines Pfarrsprengels über einen Fluss hinweg er klären. Die schriftlichen Dokumente wissen in der Tat bis zum En de des 13. Jahrhunderts nichts Genaues über die Ortszu gehörigkeit zu berichten, einzelne Dokumente sind in Bezug auf die Zugehörigkeit von Margreid sogar irreführend, indem sie Margreid pfarrlich mit Tramin zusammenführen. So wer den in einer Urkunde von 1270 die Leute

zu bezeugen, dass die St.-Gertraud-Kirche von Margreid stets zur Pfarre St. Florian gehört habe, die Margrei- der aber verpflichtet waren, dreimal im Jahr mit den Kreuzen nach Metz zu gehen. Letztere Verpflichtung wird allgemein als Hinweis auf den ehemaligen Pfarrzusammenhang gedeutet. Eine Kirche scheint in Margreid seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts bestanden zu haben. Die Nennung eines Adelpretus de ecclesia als Nachbar des Grundstückes, das dem Alewardus Maminga verliehen wird, liefert den Beweis

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 458 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
St. Florian zur Marienkirche in der Vill bei Neumarkt - über einem römi schen Gräberfeld erhebt. Frühchristliche Spuren konnten bisher keine nachgewiesen werden. 2 Eine Befundung des Kircheninneren steht nach wie vor aus, sodass diesbezüglich keine Aussagen möglich sind. Historikern zufolge umfasste das einstige Pfarrgebiet ne ben Margreid auch noch die heute eigenständigen Pfarreien Kurtinig und Salurn mit Buchholz, Gfrill und Laag. Damit stellt St. Florian die einzige der so genannten „alten

Pfar reien" des Unterlandes dar, deren Seelsorge Gebiete beider seits der Etsch umfasste. In der Regel bildete die Etsch so wohl die Gemeinde- und Gerichts- als auch die Pfarrgrenze. Ist für Kurtinig unter Umständen eine Verschiebung des Etschlaufes in Betracht zu ziehen, so ist dies für Margreid aus zuschließen. Im Etschtal allerdings stellt St. Florian keinen Einzelfall dar. Dies zeigt sich am Beispiel der Pfarre Lana, zu deren Einflussgebiet ursprünglich auch die am orografisch linken Etschufer

gelegenen Ortschaften Burgstall und Garga- zon und sogar Voran zählten. 3 Offenbar gab es zu allen Zei ten Ausnahmen, umso mehr, wenn es die geografischen Ver hältnisse erlaubten. Die isolierte Lage bzw. das Einzugsgebiet der Urpfarre St. Florian stellen nicht die einzigen Besonderheiten dar. Räum lich gesehen überrascht die Nähe zur nördlich gelegenen Ur pfarre Egne (dem späteren Neumarkt), der die heutigen Ort schaften Branzoll, Auer, Montan, Neumarkt, Vill, Aldein und Radein angehörten und deren Sitz

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 439 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
te des 14. Jahrhunderts durch Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen, welche 1370 eine Neuweihe erforderlich machten. Da Friedhöfe in der Regel lediglich Pfarrkirchen bzw. vor 1122 auch Eigenkirchen Vorbehalten waren, muss St. Gertraud über eine Ausnahmestellung verfügt haben, deren Ursachen in den schlechten Wegverhältnissen zur Mutterpfarre St. Florian, de ren Lage an der Etsch und den damit verbundenen häufigen Überschwemmungsgefahren zu suchen sind. Neben dem Bestattungsrecht stand

im Auge war. 1495 richteten beide Dorfgemein schaften ein Protestschreiben an Papst Alexander VI., in wel chem sie sich über ihren Pfarrherrn (Thomas Lehrhuber) und das Kloster St. Michael beschwerten. Ihre Klagen blieben nicht ohne Wirkung. 1501 erhielt die St.-Martins-Kirche in Kurtinig die Bewilligung, einen eigenen Tabernakel zu errichten. Zu dem wurde der Pfarrherr von St. Florian angewiesen, jeden Sonntag eine heilige Messfeier bzw. am Patroziniumstag eine Prozession mit dem Kruzifix, mit Fahnen

des Pfarrsitzes von St. Florian nach Margreid empfohlen. Seine Forderung entsprach den Vereinbarungen des Trienter Konzils zur Dezentralisierung und verstärkten Betreuung der Gläubigen vor Ort. Im darauf folgenden Jahr war es Erzherzog Maximilian (der Deutschmeis ter) persönlich, der das Kloster St. Michael in besagter Ange legenheit anhielt und konkrete Schritte forderte. Für Reibereien zwischen dem Kloster und den Margrei dern sorgten die Baukosten. Auf den Druck des Landesfürsten hin kam es schließlich

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Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 358 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
/Tramin nur durch den genannten Wald, der nicht allzu groß gewesen sein dürfte, voneinander getrennt waren. Nach der Urkunde von 1307 belehnte Bischof Bartholomäus Queri- ni von Trient den „Concius Maier von Margreid in der Pfarre Metz" mit gewissen Grundstücken. 21 Der Streit zwischen Pfarrer Roderich von Metz und Pfarrer Nikolaus von St. Florian wegen des Zehents gewisser Felder ist nicht 1304 geschlichtet worden, sondern bereits am 2. Dezem ber 1217 durch Friedrich von Wangen. Die Sache hat kaum

mit unserer Frage etwas zu tun. 22 Nicht zuletzt um Zehent und andere Einnahmen ging es auch 1318. Am 8. August dieses Jahres erschien Propst Josef von St. Michael vor dem Richter von Margreid und Kurtatsch und behauptete, dass die Kirche zur heiligen Gertraud in Mar greid mit all ihrem Zehent und den anderen Einnahmen der Kirche von St. Florian untergeordnet sei. Zum Beweis dafür legte er einen Brief des Landesfürsten Heinrich von Kärnten- Tirol (1295-1335) vor. Wir haben schon oben gesehen, dass

und wie der Streit zugunsten des Stiftes ausging. Aber warum wurde das Stift zu einer jährlichen Abgabe an die Pfarre Metz verpflichtet? Waren die von dort erhobenen Ansprüche doch berechtigt, und wenn ja, inwiefern? 23 Die Urkunde vom 8. August 1318 enthält den Zusatz, dass die Leute von Margreid trotz der Zugehörigkeit zu St. Florian dreimal im Jahr mit dem Kreuz nach Metz zu gehen pflegten. Christian Pernter meint, dass dies gegen eine frühere Zu gehörigkeit zu Metz spreche. Aber muss man nicht das Ge genteil

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 375 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
. 73 ln Margreid wirkte er 1769-1771 als Kooperator, 1771-1776 zum ersten Mal und 1781-1791 nochmals als Pfarrer. In der Zwischenzeit war er Dekan seines Stiftes St. Michael. Er war ein intellektueller Typ mit historischem Interesse und Büroerfahrung, wie man heu te sagen würde. Dieser Pfarrer ist uns schon als Überlieferer der Pfarrerliste von St. Florian und Margreid und als Abschreiber eines Teiles des Margreider Taufbuches begegnet. Er hat auch verstreute Notizen und eine Art Regestenbuch hinterlassen

, in dem er verschiedene Dokumente in Kopie oder auszugsweise wie dergibt. Unter ihm wurden 1774 in Trient für Margreid drei neue Glocken gegossen, die auf der Etsch heraufgebracht wurden, nachdem vorher zwei alte Glocken hinuntergeflößt worden waren. 74 Im zweiten Band des Taufbuches vermerkt Pfarrer Daniel auf Seite 309: „Am 10. Mai (1782), kurz vor elf Uhr mittags, kam an der Kirche zum heiligen Florian in dieser Pfarrei der Heili ge Vater Pius VI. auf seiner Rückreise von Wien und Augsburg nach Italien vorbei

. Wir Priester und fast alle Pfarrangehörigen strömten dorthin, warfen uns auf die Knie und erhielten in reichlichem Maß den päpstlichen Segen." In St. Florian und der ganzen Umgebung läuteten die Glocken und krachten die Böller. Die Leute wollten dem Papst die Hand küssen, aber es wurden dazu nur die Priester zugelassen. Hauptabsicht des Papstbesuches in Wien war es gewesen, Kaiser Joseph II. von weiteren Eingriffen in kirchliche Angelegenheiten zurückzu halten. Doch ließ sich der Kaiser nicht beirren

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Libri
Categoria:
Geografia, guide , Storia , Südtiroler Dorfbücher
Anno:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Pagina 357 di 616
Autore: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Luogo: Auer
Editore: Arkadia Ed.
Descrizione fisica: 608 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturangaben
Soggetto: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Segnatura: III 189.688
ID interno: 251406
Margreid und Metz Schon Otto Stolz fiel es auf, „dass Margreid, das auf einem Schuttkegel rechts der Etsch liegt, zu einer Kirche - St. Florian - in ebensolcher Lage am linken Ufer gehört hat. Denn sonst ist der Lauf der Etsch von Meran abwärts meist Pfarr-, Gerichts und Gemeindegrenze. Eine Verlegung des Flusslaufes kann man aber bei Margreid nicht annehmen, eher bei Kurtinig, das ja in der tiefsten Sohle des Etschtales knapp am Flusse liegt." 15 Wegen dieser Besonderheit hat man überlegt

werden können. Das bedeutet aber, dass Mar greid außerhalb des Kälterer Pfarrsprengels lag. 17 Viktor Malfer wendet sich entschieden nach Süden, wenn er mit Berufung auf Albino Casetti und Josef Weingartner schreibt: „Tatsächlich gehörte Margreid vor der Angleichung an St. Florian zur Urpfarre Metz (Deutschmetz, heute Mezzo- corona), wie aus Urkunden von 1307 und 1311 einwandfrei hervorgeht." 18 Diese Fährte hatte auch Otto Stolz verfolgt, bei dem wir lesen: „Die unten ... mitgeteilten Urkunden von 1260 und 1307 erwecken

allerdings den Anschein, als hätte Margreid zur Pfarre Metz gehört. Allein dagegen sprechen alle ande ren Nachrichten; doch sagt eine Kundschaft von 1318 (Atz- Schatz 2, 166), dass die Margreider ungeachtet ihrer Zu gehörigkeit zu St. Florian dreimal im Jahr zur Pfarre Metz mit Kreuzen gehen. In jenen Jahren scheint die pfarrliche Zu gehörigkeit von Margreid unklar oder streitig gewesen zu 354

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