Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
, Hau sanger und Garten«, das ebenfalls einiges Einkommen bringt, wenn auch eher bescheiden. Insgesamt berichtet der Seelsorger von einem Jahreseinkommen von 349 Gulden 60 Kreuzer. Im Gegenzug leistet der Seelsorger die Verbindlichkeiten eines Expositus von Kortsch, führt darüber aber keine Beträge als Ausgang an. Kortsch zählte damals bereits 880 Seelen - heute sind es 1200. Kortsch war nach Schlanders die größte Gemeinde innerhalb der Pfarrei. In seinem weiteren Bericht geht Dekan Leiter
auf die Situation und Beschaffenheit der Filialkirchen ein. Eigentlich handelt es sich hier um lauter Dinge, für deren Kontrolle es nicht des Bischofs be durft hätte, sondern die vielmehr auf lokaler Ebene selbst hätten betreut werden können. Auf dem letzten Berichtsblatt (schwer lesbar, da schadhaft) wer den die in der Pfarre tätigen Priester mit ihrer jeweiligen Funktion aufgeführt. Es sind einschließlich des Dekans Franz Leiter insge samt neun Pfarrer. Hier ihre Namen, nachzulesen ebenfalls im »Ca- talogus
ist. Die sittliche Beurteilung ist nicht mehr lesbar, sie scheint jedoch gut zu sein. 5. Josef Außers (Text beschädigt), Benefiziat, 73 Jahre alt, sehr fromm 6. Jakob Großsteiner, pensioniert, 63 Jahre alt, sehr fromm 7. Josef Pignater, Expositus in Vetzan, ausgezeichnet in seinen Fä higkeiten und Sitten 8. Nikolaus Kier, Expositus in Kortsch (jede weitere Angabe ist nicht mehr lesbar) 249 13 Pfarrer und Dekan Joseph Koefler (1884-1896) 13.1 Dekan Leiters plötzliches Ableben Dekan Franz Leiter
war von den bisherigen sechs Dekanen von Schlanders die längste Wirkungszeit beschieden, nämlich rund 25 Jahre, länger als Johann Baptist Peuger. Im Sterbebuch von Schlan ders befindet sich folgende nüchterne Eintragung, als ob es sich nicht um den Dekan, sondern um einen beliebigen Menschen aus Schlanders handelte: »Am 1. Oktober 1883, um 5.00 Uhr früh starb Pfarrer und Dekan Franz Leiter, 69 Jahre alt, an Herzschlag, begra ben am 3. Oktober, 8.00 Uhr früh.« 250 Dekan Leiter wurde ganz plötzlich und unerwartet
aus seinem seelsorglichen Wirken herausgerissen, obwohl er für die damalige Zeit auch nicht mehr ganz jung war. Kooperator Josef von Guggen- berg teilte dem fürstbischöflichen Ordinariat noch am selben Tag (1. Oktober 1883), selbst sichtlich betroffen, Folgendes mit: »Mit pochendem Herzen beeilt sich der gehorsamst Gefertigte die höchst betrübende Anzeige zu erstatten von dem infolge eines Schlagflusses plötzlich erfolgten Ableben des hochwürdigen Herrn Dekans Franz Leiter, welcher heute früh tot im Bette gefunden