an, er habe die Bevölkerung in Aufregung gebracht, nachdem man zwei Jahre gearbeitet habe, um sie zum Rechten zu bringen. Ferner warf er dem Koope rator vor, er stürze die Bevölkerung ins Unglück und sei netwegen würden drei oder vier Männer verhaftet. Als Summerer erklärte, daß dazu kein Grund vorliege, schrie der Capitano: „Wenn ich will, kommen sofort vierzig Carabinieri und wenn’s mir gefällt, nehme ich das ganze Dorf samt Kirche, prete und Christus fest.“ Gegen Abend wurden der Maurer, der Tischler, der Mesner
Summerer einen Brief an die Gemeinde, in dem er erklärte, daß er Lüsen sofort verlas sen werde, sobald seine Wäsche hergerichtet sei. Gene ralvikar Pompanin ersuchte in zwei aufeinanderfolgen den Briefen den Pfarrer, auf Summerer dahingehend einzuwirken, daß er Lüsen im eigenen Interesse mög lichst bald verlasse und vorerst nicht mehr dorthin zu rückkehre. Am 2. Oktober verließ Summerer Lüsen. Als die Inhaftierten Montag nachts gegen 11.30 Uhr ins Dorf zurückkehrten, wurden sie von zwei Carabinieri
Praxmair nach dem vormittägigen Gottesdienst den Lüsnern eine Strafpredigt, in der er sie wiederholt als „Trottel, ja Rie sentrottel“ titulierte, da sie den Kooperator Summerer, „diesen Sträfling, Verbrecher und Zuchthäusler“ wie einen Fürsten empfangen hätten. Zu bedenken ist, daß sich Summerer bei seiner Entlas sung ausdrücklich bei der Quästur in Cagliari erkundigt hatte, ob er sich außer in Lüsen nirgends zu stellen oder zu melden habe, etwa bei der Quästur in Bozen, bei den Carabinieri in Brixen