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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 12 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
josephmische Haltung, vermengt mit liberalen Anschauungen, blieb ein Modellfall für unzählige Staatsbeamte, Offiziere und Vertreter der freien Berufe bis zur Auflösung der Monarchie' B ). Einen antikirchlichen Einschlag erhielt die liberale Partei in Österreich in den siebziger Jahren, als das Joseph in isch gesinnte Beamtentum in der Führung mehr und mehr von den Vertretern der Wirtschaft, der Wissenschaft und der freien Berufe abgelöst wurde 10 ). Das Wesen des österreichischen Liberalismus

wurde von der Gegenseite völlig verkannt. Die Römische Kurie wie die Klerikal-Konservativen in der Monarchie machten zwischen der auf eine zeitgemäße Neugestaltung des Staats- und Gesellschafts lebens bedachten Partei in Österreich und den freimaurerisch- revolutionären Bewegungen anderer Länder keinen Unterschied: In der Sicht der Klerikalen war die liberale Partei in Österreich die Partei des Umsturzes und der Barrikade ')• Der Liberalismus, im wesentlichen an die städtisch-industrielle

der Absenz der staatsrechtlichen Opposition von Böhmen. Die Politik der liberalen Partei war daher eine „unpopuläre' Politik. In Tirol, wo die Kirche, der konservative Adel und das alte, traditionsgebundene Bauerntum den Ton angaben, fanden die neuen Ideen schwer Eingang. Liberal waren hier die Intellektuel len, das Bürgertum in den Städten und größeren Orten sowie Teile des Adels. Ihre akademische Diktion kam gegen die massive Wortführung der Klerikalen nicht auf. Die kirchlich-konservative Propaganda

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 490 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
, sein Votum für die konfessionellen Gesetze würde seine Stellung in Tirol erschweren und seinen Einfluß auf die klerikale Partei verringern. Fürst Auersperg hatte ihm daraufhin mitteilen lassen, daß er auf sein Kom men Wert lege. Beide Parteien müßten sonst an seinem Willen zweifeln, die Gesetze durchzuführen. Taaffe erschien trotzdem nicht (Lasser an Taaffe, 7. 4. 1874, in: Skedl, a.a.O., S. 730—731). '10) Hirtenbrief v. 19. 4, 1874, in: N, T. St. Nr. 110 v. 16. 5. 1874. Das erste Opfer dieses geistigen

Kampfes war der Abt Giovanni a Prato, der im Abgeordnetenhaus für die konfessionellen Gesetze gestimmt hatte. Die Trientner Kurie forderte ihn unter Androhung der suspensio a di vin is auf, sein parlamentarisches Votum zurückzunehmen. Mit Schrei ben vom 22. Mai 1874 leistete der Abt den verlangten Widerruf (T. B. Nr. 121. v. 30. 5. 1874). Die freisinnige Gegenseite zeigte sich aber nicht weniger unduldsam als die Kurie: Ann 31. Mai 1874 schloß die national- liberale Partei Giovanni a Prato wegen

seines erzwungenen Widerrufs aus dem Verband aus. Möglicherweise hatte sich der Abt noch gehalten, wenn er nicht an den Vizepräsidenten der Partei, den Advokaten Gilli, ein Schreiben gerichtet hätte, mit dem er „unter gleichsamem Widerruf der dem fürstbischöflichen Ordinariate abgegebenen bekannten Wider rufe seine unbedingte Ergebenheit für die liberale Sache' beteuert hätte (Bericht von Statthaltereirat Alesani in Tricnt an die Landesstelle in Innsbrack, 4. 6. 1874; Präs. ZI. 448/1047, 1874

). Mit diesem Schritt stieß Prato nicht nur seine Gegner, sondern auch seine Freunde und Anhänger vor den Kopf. Nach dem Ausschluß aus der Partei legte Prato sein Mandat nieder. Vgl. auch Gatterer, Claus: Erbfeindschaft Italien—Österreich, München-Wien-Zürich (1972) (= Europäische Per spektiven). S. 43—59. 720) Franz, Kulturkampf, S. 152. 721) Da das Klostergesetz nicht sanktioniert worden war, suchte Stremayr der Ausweitung des Klosterwesens auf dem Verordnungswege entgegen zuwirken. Seit Joseph

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 300 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
Taaffe, der die Dinge nicht so genau nahm, war dagegen mit Rapp gut zu fahren gekommen. In seinem Bericht vom 31. März 1877 an den Innenminister trat er mit Nachdruck für dessen Wie derernennung ein. Rapp, betonte er, sei ein Gegner der Rechts partei, jederzeit zur Vermittlung bereit, verlaßlich und loyal. Seine Ehrenhaftigkeit, seine Gesetzeskenntnis und seine Ge schäftstüchtigkeit würden allgemein anerkannt 915 ). In Wien war man anderer Meinung. Innenminister Lasser sprach

sich — in Übereinstimmung mit dem Ministerrat -— in seinem Majestäts vortrag gegen die Ernennung Rapps aus, da dessen Abhängigkeit gegenüber den heißspornigen Führern der klerikalen Partei mit unter in solche Schwäche ausarte, daß er nicht wohl als Vertrau ensmann der Regierung betrachtet werden könne. Seine neuer liche Berufung auf den Posten des Landeshauptmanns würde die Regierungsautorität im Lande wesentlich schädigen und in der Reihe der Reichsratsmitglieder beider Häuser zweifellos einen sehr üblen Eindruck

machen. An Stelle von Rapp schlug Lasser den Kreisgerichtspräsidenten in Bozen, Dr. Josef Graf Melchiori, vor, Melchiori, führte er aus, besitze als langjähriges Mitglied des Landtags und des Landesausschusses die nötige Geschäftserfah rung, nehme eine sehr geachtete soziale Stellung ein und gehöre in der liberalen Partei zu den ruhigen und verständigen Führern, Für die Ernennung des Landeshauptmann-Stellvertreters behalte er sich einen gesonderten Vorschlag vor. Vermutlich werde der Statthalter Wilhelm

von Bossi-Fedrigotti empfehlen 91 « 5 ). Seiner Ansicht nach wäre es jedoch besser, den Landeshauptmann-Stell vertreter aus der klerikalen Partei zu nehmen. Vorläufig mache er auf Dr. Cäsar Onestinghel und Josef Greuter aufmerksam; dem Abt von Willen, bemerkte Lasser abschließend, mangle noch jede landtägige Erfahrung 917 ). Der Kaiser strich jedoch den auf Josef Graf Mei chi ori lautenden Resolutionsentwurf durch und ernannte Franz Sales Blaas, den Abt von Wilten, zum Landes hauptmann und Wilhelm

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 359 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
II. DER WEG ZUR LÖSUNG (1885 —1892) „Wie lange', fragte Anton Di Pauli im Herbst 1881 einen Parteifreund 163 ), „werden wir es überhaupt als Quasiregierungs partei aushalten einer Regierung gegenüber, die den Staats ar ren in den liberalen Geleisen weiterschiebt lö4 )? Di© Sorge war berechtigt. Als 1885 die Wahlen zum Reichsrat heranruckten, hatten die Tiroler Konservativen keine nennenswerten Errungen schaften aufzuweisen. Sie hatten zwar in den vergangenen ja ren ihre Koalitionspartner

und die Regierung wiederholt an die Erfüllung ihrer Wünsche gemahnt, aber kein Gehör gefunden. Innerhalb wie außerhalb der Partei wurden die Stimmen immer lauter und zahlreicher, daß man in Wien einen schärferen on anschlagen müsse, wenn man weiterkommen wolle. Die Wa en zum Reichsrat zeigten der Parteiführung unmißverstandlic , a diese Stimmen nicht mehr länger überhört werden durften, o te die Zentrale in Innsbruck die Zügel weiterhin in der Hand behalten, so mußte sie in Wien energischer auftreten. Die grò

e offene Frage war das Schulproblem. Der Kampf um die au benseinheit war ausgekämpft. Nach den Wahlen von 1885 verfolgten die Führer der Kon servativen Partei Tirols eine Doppelstrategie, um ihr Hauptzie zu erreichen. Sie setzten ihre Bundesgenossen in Wien unter Druck und brachten so eine Aktion in Gang, die die Kon essio nalisierung der Schule über die Reichsgesetzgebung zum Zie ^ at te. Gleichzeitig traten sie den „langen Marsch durch die Institu tionen' an. Positionen in Verwaltung und Lehrfach

, a ihnen das Schulwesen wie eine reife Frucht in die Hand fiel. 1. Die Wahlen zum Reichsrat (1885) Auf den Frühjahr 1885 standen die Wahlen zum Reichsrat in Aussicht. Die Führung der konservativen Partei wollte bis dahin

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 353 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
— in den Anfängen gescheitert. Die Notwendigkeit, klare Ver hältnisse zu schaffen, stellte sich ein, als die Landtagswahlen vor der Tür standen. Am 12. Februar 1883 trafen sich auf Einladung von Dr. Theodor Kathrein in Brixen Vertrauensmänner aus den verschiedenen Landesteilen mit dem Wahlkomitee der kon serva tiven Partei zu einer Besprechung. Franz von Zallingcr, der a ter des Unfriedens in Tirol' 135 ha hatte vorher Kathrein gegen über erklärt, er werde sich an die Beschlüsse der Versammlung

nur dann halten, wenn sie den Expositus von Signat, Alois Davi Schenk, in die Kandidatenliste für die Landtagswahl aufneh me 13<1 ). Schenk, stark in der destruktiven Kritik, aber sc waci in der positiven Arbeitsleistung, war nicht der Mann, den ie Partei in diesem zerfahrenen Zustand brauchen konnte. Wie e reits mehrfach erwähnt, hatte sich Schenk in den siebziger Jai ren im „Katholisch-konservativen Volksverein für Bozen und Um gebung,, sehr hervorgetan. Bischof-Koadjutor Haller hatte 1 n 1874 als wertvolle

Kraft zu sich nach Trient geholt. Nach dem Amtsantritt des Fürstbischofs Deila Bona wurde Schenk Exposi tus von Signat, einem kleinen Ort bei Bozen. Zallingcr wo te sich durch die Hereinnahme Schenks in die Partei eine k eine Hausmacht ausbauen. Die Versammlung in Brixen durch creuzte diese Absicht. Nicht nur, daß sie den Expositus von Signat nicht in die Kandidatenliste aufnahm, beschloß sie auch einstimmig, Zallinger in seinem Bezirk nicht mehr kandidieren zu lassen* 37 ). Zallingcr teilte

nun Kathrein mit, daß er unbeschränkte Frei leit habe zu tun, was er für gut finde 138 ). Die Parteiführer hatten die Macht Zallingers offensichtlich unterschätzt. Hinter ihm stan den das „Tiroler Volksblatt', die Propstei von Bozen und meh rere Pfarrhöfe in der Umgebung. Die „Bozner Partei' beschloß •— der Parteiführung zum Trutz —, Franz Tutzer, Gemein evor Steher von Gries, und Alois David Schenk zu wählen ). a linger, der sich der Sache nicht ganz sicher war, nötigte den Wahlmännern im Wahllokal

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 202 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
der vom Bürgermmisterium eingeleiteten Staats- und Kulturpolitik, Die Gegnerschaft der staatsrechtlichen Opposition war daher der Regierung von Anfang an sicher. We nig gewogen war dem neuen Ministerium auch der Hof; selbst der Kaiser befand sich in einem ständigen Konflikt mit den An schauungen der Regierung 4Sft ). Schwere Kämpfe hatte die Regie rung aber auch mit ihrer eigenen Partei, mit der Verfassungspar tei, auszutragen. Bei den Neuwahlen im Jahre 1870 hatten die Altliberalen starke Einbußen erlitten

, in der Verfassungspartei war eine jüngere, radikalere Generation nachgerückt. Das staats tragende, weltanschaulich dem Liberalismus josephinischer Prä gung verpflichtete Beamtentum wurde seither in der Führung der Bewegung zunehmend von Vertretern des Freiberufs, der Wirtschaft und der Wissenschaft abgelöst 440 ). In der Verfassungs partei machte sich in den siebziger Jahren mehr und mehr ein laizistischer Zug bemerkbar, der dem Kulturkampf in dieser neuen Phase zeitweise eine kirchenfeindliche Note gab. Der Bör

senkrach vom 9. Mai 1873 machte den moralischen und poli tisch-ethischen Niedergang dieser Richtung des Liberalismus of fenbar. Zahlreiche mehr oder weniger prominente Mitglieder der Verfassungspartei — allerdings nicht nur dieser Partei -— waren an windigen Geldgeschäften beteiligt 441 ). Die Theorie vom freien Spiel der Kräfte als optimale Wirtschaftsform, die damals von der Wissenschaft vertreten wurde, hatte sich an der Wirklichkeit zerschlagen 442 ). Ihre vordringlichste Aufgabe sah die Regierung

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 181 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
rung den Ausgleich auf dem Boden der Verfassung durchzufüh ren habe. Wollten die Tiroler dem Ruf des Kaisers Folge leisten, so mußten sie die Prager Vereinbarungen über Bord werfen, Ignaz Giovanelli, Di Pauli und Dr. Graf sahen keinen andern Ausweg als den Landtag zu blockieren, bis man sich mit der staatsrechtlichen Opposition anderer Länder, namentlich der Böhmens, auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt hat :m ). Nach einem Vorschlag Ignaz Giovanellis sollte die konservative Partei

bei der Eröffnungssitzung alle „Sünden' Lassers aufzählen und dann erklären, daß sie den Landtag so lange meiden werde, als Lasser Statthalter von Tirol bleibe. Di Pauli, der, wie er sagte, nicht den Beruf zum Henker fühlte, war der Gedanke wenig sympathisch, brachte aber diese noble Regung gerne den Partei interessen zum Opfer. Ein Entwurf für die gedachte Erklärung lag bereits vor. Baron Di Pauli sollte ihn umarbeiten. Als er aber zur nächsten Sitzung erschien, hatten die anderen die Sache mit Lasser bereits

aufgegeben. Es hatte sich nämlich etwas Besseres gefunden: Die Abgeordneten der konservativen Partei sollten das Gelöbnis nur bedingt ablegen. Man wußte: Eine Angelobung mit Vorbehalt konnte der Landeshauptmann nicht vornehmen. Und damit war der Landtag blockiert. Differenzen gab es nur noch über die Motivierung des Schrittes, nicht über den Schritt selbst. G reut er wollte nur das religiöse, Ignaz Giovanelli auch das staatsrechtliche Moment in die Erklärung aufgenommen haben. Greuter gab nach 329

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 109 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
. 1. Die „Verwahrung' des Tiroler Landtags Ende Jänner 1867 wählte Tirol den neuen Landtag. Obwohl die Regierung Belcredi versucht hatte, die Wahlen zugunsten der Konservativen zu beeinflussen, trat eine leichte Verschiebung zum Vorteil der Liberalen ein 9 ). Die konservative Partei, bisher mit 34 Abgeordneten vertreten, zählte jetzt (die drei geistlichen Viri li sten inbegriffen) 31, die liberale 21 Abgeordnete 10 ). Unter den Männern, die bei der Rechten im Landtag neu einzogen, ragte der Historiker Albert Jäger

hervor. Jäger hatte im Studienjahr 1865/66 als Rektor die Universität Wien im niederösterrcichi- schen Landtag vertreten. Gegen seinen Willen wurde er von den Landgenieinden Hall-Sehwaz in den Tiroler Landtag gewählt n ). Die liberale Partei nahm mit Dr. Peter Harum und Dr. Anton Rautenkrantz zwei gewiegte Juristen und mit Professor Dr. To bias Wildauer einen tüchtigen Parlamentarier in ihre Reihen auf. Wildauer war ein wendiger und angriffslustiger Redner, Durch seine gemäßigte und besonnene Haltung

zog er auch strenggläu bige Katholiken in die Partei 12 ). Landeshauptmann wurde Dr. Johann Haßlwanter. Dr. Johann Kiechl, der sein Amt sachkundig und unparteiisch geführt hatte, war nicht mehr gewählt worden. Die Klerikalen in Tirol verfolgten den Systemwechsel, der sich in den Februartagen anbahnte, mit großem Unbehagen. Fürstbischof Gasser schrieb in seinem Hirtenbrief vom 12. Fe bruar 1867: „Die Tage sind ernst. Die Feinde des Rechtes und der christlichen Weltordnung sehen schon siegestrunken

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 203 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
Staat zur Aufgabe, Der Kampf um die vier neuen konfessionel len Gesetze, der sich über mehrere Jahre hinzog, endete mit einem Teilerfolg für die liberale Bewegung. Die Regierung stand in diesem Ringen zwischen zwei Fronten, Auf der einen Seite war sie den ständigen Angriffen der Klerikalen ausgesetzt, auf der anderen Seite hatte sie dauernd kulturkämpferische Vorstöße der eigenen Partei zu parieren. Der radikale Flügel in der Ver fassungspartei nahm sich Bismarck zum Vorbild, der den Kultur

kampf in Deutschland mit guter deutscher Gründlichkeit durch zog. Das Ministerium zerfiel immer häufiger in der Behandlung wichtiger Staatsfragen mit der eigenen Partei. Bei Abstimmun gen kam es vor, daß sich die Regierung nur mit Unterstützung der Opposition zu behaupten vermochte 443 ). So versagte der Flügel um Eduard Herbst und Karl Giskra, der in der Okkupa tion von Bosnien und Herzegowina eine das Reich gefährdende Stärkung des slawischen Elementes sah, die Zustimmung zum Berliner Vertrag 444

), Gegen Widerstände im eigenen Lager mußte die Regierung auch die Erneuerung des Wehrgesetzes und die Beschaffung der Mittel für die Pazifizierung und Verwaltung der neuen Reichsgebiete durchsetzen. Fürst Auersperg, der ständig mit seiner eigenen Partei zu kämpfen hatte, reichte seine De mission ein, bevor die Legislaturperiode zu Ende war. 1. Die Tiroler Konservativen vor der Entscheidung: Beschickung oder Nichtbeschickung? Noch bevor die „Fundamentalartikel' offiziell abgelehnt wor den waren, suchten die Böhmen

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 400 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
hätten. Die beiden Kirchenfürsten hätten ihnen den Bescheid gegeben, daß sie in keinem Punkte und in keiner Weise ein Abgehen von den am 15. November 1890 überreichten Forderungen gestatteten «•). Die Situation schien auswegslos. Dr. Kathrein wandte sieh in einem Privatschreiben an den Ministerpräsidenten Taaffe, damit er seinen Einfluß zugunsten der konservativen Partei Tirols in die Waagschale werfe. Der Schulfreund in Tirol, führte er aus, würde gewiß seine Rückwirkung über die Grenzen des Landes

hinaus äußern und den Konservativen Tirols ermöglichen, ihre bisherige Stellung im Reichsrat zu behaupten. Seine Partei könne sieh aber beim besten Willen in dieser Angelegenheit nicht mehr wei ter zurückdrängen lassen, ohne sich selbst aufzugeben 407 ). Das hieß also: Die Tiroler würden im Reichsrat Ruhe geben, wenn ihnen die Regierung bei der Beschlußfassung des Landesschul gesetzes entgegenkäme. Das hieß aber auch: Die Tiroler würden der Regierung die Gefolgschaft im Reichsrat aufsagen

, wenn sie den bisher eingenommenen Standpunkt in der tirolischen Schul frage beibehielte. Taaffe antwortete umgehend: Eine Einigung über die noch schwebenden Punkte scheine ihm nicht ausge schlossen, „falls die Verhandlungen mit dem Herrn Statthalter fortgesetzt würden, da sich ja eine Stilisierung finden lassen dürfte, welche weder dem Standpunkt der konservativen Partei noch jenem der reichsgesetzlichen Bestimmungen präjudiziert'.

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 108 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
— den gesetzlichen Vertretern der Königreiche und Länder des engeren Österreich zur Beschluß fassung vorgelegt werden. Am 2. Jänner hatte die Regierung die Landtage aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben. Die Landtage hätten am 11. Februar 1867 zusammentreten und die Wahl von Abgeordneten für eine „außerordentliche Reichsversammlung' vornehmen sollen 3 ) . Dieses Vorhaben stieß jedoch auf den Wi derstand der liberalen Partei» deren Führer am 13. Jänner in Wien beschlossen, dieses außerordentliche

Ausgleichsparlament nicht zu beschicken. Notgedrungen wandelte der Kaiser mit Ent schließung vom 4. Februar die „außerordentliche ReichsverSamm lung' in einen „verfassungsmäßigen Reichsrat' um 4 ). Belcredi, der mit dem sich anbahnenden starren Dualismus und mit der Rückkehr zum verfassungsmäßigen Zentralismus nicht einver standen war, nahm am 7. Februar 1867 seinen Abschied. Beust, nach der Demission Belcredis Ministerpräsident, sicherte sich die Zustimmung der liberalen Partei zur dualistischen Verfas sung

und zu seinen Plänen zu einem Revanchekrieg gegen Preu ßen durch Zugeständnisse auf dem Gebiet der religions- und staatspolitischen Gesetzgebung r> ). Die liberale Partei machte sich mit Feuereifer daran, Österreich, dem „klerikalen und reaktionä ren Klösterreich des Konkordats' °), ein neues Antlitz zu geben. Unter der Regierung Beust kamen die fünf Staatsgrundgesetze zustande. Auf Anregung Beusts nahm der Kaiser wenig später

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Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Pagina 413 di 532
Autore: Fontana, Josef / Josef Fontana
Luogo: Bozen
Editore: Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica: 528 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Literaturverz. S. 512 - 521
Soggetto: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Segnatura: II 221.595
ID interno: 378096
sein, daß in un serer Zeit selbst der Papst zum Verräter an der katholischen Sache geworden ist, indem er Männer, die sich für das Zustande kommen eines .liberalen' Schulgesetzes hervorragend bemüht ha ben, mit seiner Anerkennung ehrt' 45B ). Für die „Neuen Tiroler Stimmen' stand es von Anfang an fest, daß die konservative Partei diesmal im Sinne des Papstes gehandelt hatte. Ihre Abgeordneten hätten sich bei den Schul verhandlungen, schrieb das Blatt gleich nach der Annahme des Gesetzes, von zwei Prinzipien leiten

ist, daß im Schmollwinkel mit Lamentieren Position um Position verlorengeht und daß der Abwesende immer Unrecht hat. Diese Grundsätze, welche Leo XI II. allen Katholiken der verschiedenen Länder fortwährend einschärft, sind von der konservativen Partei diesmal praktisch angewandt worden' 459 ). Ähnlich, nur etwas kühler, äußerte sich der „Burggrafler , das Hausblatt des Dekan Glatz. „Niemand', schrieb das Blatt, „soll denken, daß die angenommenen Gesetzentwürfe ... etwas Vollkommenes seien. Sie sind eben die Vorstufe

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