¬Das¬ Werden einer Großmacht : Österreich von 1700 bis 1740.- (Geschichte Österreichs ; 7)
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Autore:
Redlich, Oswald / Oswald Redlich
Luogo:
Baden bei Wien
Editore:
Rohrer
Descrizione fisica:
XII, 390 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Aus: Geschichte Österreichs / begonnen von Alfons Huber. Forgesetzt von Oswald Redlich ; 7
Soggetto:
g.Österreich;z.Geschichte 1700-1740
Segnatura:
2.964/7
ID interno:
189857
an und am 7. September 1714 wurde der Friede von Baden zwischen dem Reich und Frankreich geschlossen^. Der riesenhafte Kampf um das spanische Erbe war nun beendet. Die Früchte der glänzenden Siege der Alliierten konnten nicht voll eingeheimst werden, da der wichtigste der Verbündeten, England, seit 1710 sich aus dem Bunde löste, die anderen nach sich zog und zu dem Teilfrieden von Utrecht führte. Dieser Utrechter Traktat hat schon das Wesentliche des neuen Weltbildes geschaffen. Mochte der Kaiser noch weiter kämpfen
, so war es doch schon entschieden, daß Spanien und seine Kolonien ungeschmälert dem bourbonischen König tum verblieben — das Hauptziel habsburgischer Politik, um dessent- willen der Kampf geführt worden, war ihr entglitten. Jene schweren Opfer, die Ludwig XIV. 1709 und 1710 zu bringen bereit gewesen, blieben ihm erspart. Was Frankreich verlor, verlor es an England: es mußte die protestantische Thronfolge anerkennen und den stuarti schen Prätendenten fallen lassen, es verlor den Kriegshafen von Dünkirchen
, beträchtliche Teile seines Kolonialbesitzes in Nordame rika, das Monopol des Negerhandels in Südamerika. England ge wann Gibraltar und die Insel Minorca, es schloß vorteilhafte Han delsverträge mit Frankreich, Holland und Spanien. Englands Kolo nial- und Handelsmacht hatte einen gewaltigen Schritt nach vorwärts getan, es hatte Holland überflügelt. Unter Englands Protektorat er hielt auch der Herzog von Savoyen seinen Lohn, den Königstitel, Gebiete östlich des Kammes der Westalpen und die Insel Sizilien