Deutsche Bergbautätigkeit im Fürstentum Trient am Ausgang des Mittelalters : dargestellt auf Grund des Verleihbuchs der Bergrichter zu Trient (1489 - 1507)
Zweifel darüber auskommen, indem es z. B. als ortsansässige Haus- und Grund besitzer den Anthoni Marco, den Andre di li Kalzi und den Fazin nennk, daneben aber auch „des PauernfeinLs Haus', den „Weingarten des Lienhart Vels'. Die etwa 140 Erwerber von Bergwerksrechten sind jedoch mit Ausnahme einiger Adeliger fast durchwegs als Deutsche anzusprechen. Nur etwa 20 sind darunter, deren Herkunft aus dem geschloffenen deutschen Sprachgebiet angedeutek ist. Die Mehrzahl der mit ihrem Schreibnamen
verzeichneken Männer besteht offenbar aus boden ständigen Deutschen. Auch die Meister Goldschmiede, Schlosser, Kürschner und Schneider, die wie der Schmied Hanns Rost zu Trient in der „weiten Gaffe' oder sonstwo hausten, und z. T. die Taufnamen Albrecht, Linhart, Ulreich, Ludwig führten, sind gewiß nicht als Italiener anzusprechen. Denn schon im iZ. Jahrhundert be standen zu Trient Zünfte der deutschen Handwerker. Im Jahre 148Z haben die Mitglieder der 1298 gegründeten und bis 1695 nachweisbaren „Teutzschen
Schuster Pruderschafft hi tzu Triendt' ihre Satzungen „nach gutem alten Herkommen' in der damals auch in Trient gebräuchlichen südtirolischen Mundart niedergeschrieben 27 . In ähnlicher Weise tönt auch aus unserem Verleihbuche der Klang der heute noch an der Sprachgrenze geläufigen deutschen Volkssprache. Je nach der mehr oder minder großen Abhängigkeit des jeweiligen,Schreibers von der Mundart lesen wir, daß der Meister Ambrosy „ain alten, verlegenen Paw' empfangen oder „ain alts verlegens paw
südtirolisch klingen Wendungen wie „das honn ich im verlichen', „das Hab ich khan' und „enkhen über der Perschen (drüben jenseits des Fersenbaches)' 29 , Der Klang der Mundart dringt ins Ohr, wenn wir vernehmen: „Und die grueb ist gefreyk, so lang unc (bis) man sicht wie sich die grueb zum Kindlein anlak (anläßt), damit man sich nit so swärlich verpaw (so schwer verbaue) 30 .' Auch die im Buche genannten - Orts- und Flurnamen entstammen der deutschen Volkssprache Sudtirols, die teils an alten deutschen