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Commenti: Enth. außerdem: Gedichte / von Gottfried v. Giovanelli

Anfangs der Vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, da der Professor der Ästhetik Alois Für an der Innsbrucker Hochschule als Lehrer und Freund der Studenten wirkte, begann unter seinem Einflüsse ein neuer Geist in der lernbeflissenen Ju gend Tirols seine Schwingen zu regen. Insbesondere das Interesse an der deutschen Literatur, an den Dichtungen des Mittelalters nicht weniger als an den Werken der Neueren, der Klassiker wie der Romantiker, wurde mächtig angeregt

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Categoria:

Letteratura

Anno:

1930

Gottfried Freiherr von Giovanelli : (1825 - 1853) ; ein unbekannter heimischer Dichter ; ein Lebens- und Literaturbild mit 1 Bildtafel.- (Schlern-Schriften ; 18)

Pagina 13 di 94

Autore: Schumacher, Franz ; Giovanelli, Gottfried ¬von¬ / nach familiengeschichtlichen Quellen bearb. von Franz Schumacher

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au die Eltern immer wieder aufs neue hervor, wie schön und begeisternd die Lehrstunden dieses Professors seien. Gottfried schloß sich auch persönlich an ihn an und fand sich für das Vertrauen, das er dem geliebten Lehrer entgegenbrachte, durch dessen besondere Zu neigung belohnt. „Flir liebt den Gottfried ungemein“, schrieb Paul nach Hause, „er herzt ihn immerfort und scherzt mit ihm ununterbrochen. Er sprach Gottfried seine Freude aus, daß er sich mit Anakreon beschäftige und forderte

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Letteratura

Anno:

1930

Gottfried Freiherr von Giovanelli : (1825 - 1853) ; ein unbekannter heimischer Dichter ; ein Lebens- und Literaturbild mit 1 Bildtafel.- (Schlern-Schriften ; 18)

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Autore: Schumacher, Franz ; Giovanelli, Gottfried ¬von¬ / nach familiengeschichtlichen Quellen bearb. von Franz Schumacher

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er, daß die Brüder diese Vorträge nachschreiben, sie seien herrlich, deutlich, schön. Sie traten auch in persönlichen Verkehr mit ihm, und so hatte Gottfried neben Für auch noch einen zweiten Lehrer gefunden, an den er sieh mit Vertrauen anlehnen konnte. Den Rat, den Flir ihm gab, noch eine weitere Bekannt schaft in Gelehrtenkreisen zu suchen, nämlich die Johannes S di n 1 e r ’ s, des Redakteurs des „Tiroler Boten“, und zwar um **) Josef, geb. Innsbruck 22. November 1822, t ^ T^Jl^per ^27 xandrien 30. Dezember

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Letteratura

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1930

Gottfried Freiherr von Giovanelli : (1825 - 1853) ; ein unbekannter heimischer Dichter ; ein Lebens- und Literaturbild mit 1 Bildtafel.- (Schlern-Schriften ; 18)

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Autore: Schumacher, Franz ; Giovanelli, Gottfried ¬von¬ / nach familiengeschichtlichen Quellen bearb. von Franz Schumacher

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gewonnen habe.“ Der warme freundschaftliche Verkehr zwischen Lehrer und Schüler blieb während aller Studienjahre, die Gott fried in Innsbruck zubrachte, erhalten. Es ist bekannt, daß in jener Zeit Professor Flir auf weitere studentische Kreise dadurch besonders anregend und fördernd zu wirken begann, daß er das Zustandekommen schöngeistiger Stu denten Vereinigungen begünstigte und selbst lebhaften Anteil daran nahm. Adolph Pichler 9 ) erzählt von der „Nibelungen- Gesellschaft“, die im Frühling

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Letteratura

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1930

Gottfried Freiherr von Giovanelli : (1825 - 1853) ; ein unbekannter heimischer Dichter ; ein Lebens- und Literaturbild mit 1 Bildtafel.- (Schlern-Schriften ; 18)

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Autore: Schumacher, Franz ; Giovanelli, Gottfried ¬von¬ / nach familiengeschichtlichen Quellen bearb. von Franz Schumacher

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wurden. Der Vorarlberger F. J. Vonbun hielt die Ansprache, Ignaz Z i n g e r 1 e 13 ) las ein Gedicht vor: „An Ludwig Uhland“. Ein Feuerwerk beschloß das von jugendlicher Begeisterung getragene Fest. Ein zweites Fest gab es im Juni am gleichen Orte zum Namenstage des Professors Baumgarten. Dem sehr beliebten Lehrer wurde dabei „von seinen dankbaren Schülern“ ein fünfstrophiges Gedicht gewidmet, das in besonders schöner Ausstattung auch gedruckt wurde. (Als Verfasser ist am ehesten das Mitglied

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1930

¬Die¬ Stellung Tirols in der deutschen Rechtsgeschichte bis ins 16. Jahrhundert : Rede, gehalten anläßlich der feierlichen Inauguration als Rektor der Universität Innsbruck für das Studienjahr 1930/31 am 20. November 1930

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Autore: Kogler, Ferdinand ; / von Ferdinand Kogler

Descrizione fisica: 18 S.

Commenti: Aus: Tiroler Heimat;;;;

Segnatura: II 64.607

ID interno: 137125

seiner Heimat berufen .ist, seiner Heimat, die er mit ganzer Seele liebt und der zu dienen er zu seinen höchsten und heiligsten Aufgaben zählt, und mit dreifacher Genugtuung, wenn es sich um die Hochschule handelt, auf der er selbst studiert, den Doktorgrad erworben und die ersten Schritte als akade mischer Lehrer getan hat. Nachdem ich in herkömmlicher und formeller Weise in mein Amt eingeführt bin, danke ich in erster Linie Ihnen, mein vortrefflicher Amtsvorgänger, für die Einführung in mein Amt

, dem Bürger meister, dem deutsdien Generalkonsul, den Generalen bis zum jüngsten Student lein, zu gesamter Hand herzlich willkommen. Ein besonderes Wort der Begrüßung und Ermahnung muß ich an Sie rich ten, meine lieben Kommilitonen, Hörer und Hörerinnen. Sie als die Lernenden bilden mit den Lehrenden die Universität, die uni- versitas docentium et discentium. Lehrer und Hörer gehören zusammen wie die beiden Hälften eines Ringes. Lehrer ohne Hörer, Hörer ohne Lehrer sind bei einem geordneten

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 193 di 240

„DoS nicht', erwiderte der Lehrer, „aber wenn ich ein Fußbad haben könnte, wäre es mir sehr lieb. Ich bin heute fünf Stunden gelaufen und mich brennen die Sohlen.' „Sofort lasse ich dir warmes Wasser herauf bringen. Nachher kommst du hinüber ins Kloster, dann plaudern wir noch ein Stündlein bis zum Essen. Adieu einstweilen.' Ais der Prior gegangen war, musterte der Lehrer die weite Bergsicht in beiden Himmels- richtungen. Nach einer Weile klopfte es leise an die Tür und jemand drückte

augenscheinlich mit dem Ellenbogen auf die Klinke. Der Lehrer eilte hin, um die Tür aufzumachen. Da trat ein Mäd chen, das mit beiden Händen ein kupfernes Was- serschaff trug, über die Schwelle. Beim Anblick des Gastes prallte es erschrocken zurück und hätte bei einem Haar das Wasserschaff fallen lassen. Auch der Lehrer wich ein paar Schritte nach hinten und blieb dann, Augen und Mund offen, wie angewurzelt stehen. Wahrhaftig, das Mädchen in dem netten Hauskleid mit der blühweißen Latzschürze war niemand

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Narrativa

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1930

Pagina 172 di 240

Frau Mutter noch einmal für alles Wohlwol len und alle Güte. Leben Ste wohl, vergessen Sie meine Unarten und werden Sie glücklich. Mit einem letzten freundlichen Grutz zeichnet Zhre ergebenste Aurelia Swalt.' Auf diesen Brief schrieb Lehrer Knoller acht Tage später eine längere Antwort. Aber sein Schreiben kam nach einer Woche zurück mit dem Vermerk: „Unbestellbar — Adressat!» ver reist!' Lehrer Knoller fiel mit seiner Bewerbung um den neuen Schulpoften durch. Nicht ganz un schuldig daran

war der Pfarrer von Gutweng, der den ausgezeichneten Lehrer und Organisten um so weniger verlieren wollte, als er ihn auch wegen seiner persönlichen Eigenschaften hoch, schätzte und eine Art Freundschaft für ihn hegte. Der Lehrer selbst empfand über seinen Durchfall eine heimliche Freude- denn die Stelle, um die es sich handelte, war ein Erstlingsposten in einem 172

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 103 di 240

^al Mit dem Lehrer zusammentraf, war sie küh- und zurückhaltender denn je. Das ging so ^nen halben Monat, dann verreiste sie eines Morgens und blieb zehn Tage fort. Als sie wie der heimkam, trug sie ein neues, feines, modi sches Kleid, das ihr pächtig stand, hatte auch ein goldenes Ringlein mit blitzendem Stein am Fin ger und war übermütig lustig. Sie tollte wieder mit den Kindern herum, rief «idem, der vorüberging, ein Scherzwort zu und keinen Bettler ohne Gabe von dannen Ziehen

. Eines Nachmittags sahen aber der Leh- ter und seine Mutter, wie im Professorhäuschen bìle Fensterläden geschlossen und zwei große Koffer weggeführt wurden. Alsbald stürmte Aureli» ins Schulhaus herüber, grüßte in ficht- licher Aufregung und sagte dann: »Ich komme heute Abschied nehmen.' „Abschied nehmen? Wieso denn?' fragten der Lehrer und seine Mutter wie aus einem Munde. ..Der Papa macht eine Reise in den Kauka- !us, nach Kleinasien und Persien, um Material sein botanisches Werk zu sammeln.' ..Eine so große

Reise!' fragte der Lehrer er staunt: „das wird aber viel Geld kosten.'

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 175 di 240

in breitem Goldrahmen. Ehe der Lehrer etwas ent gegnen konnte, schob sich eine Reihe von Kin dern heran — fast aus jedem Hause war eines dabei — sie dankten ihm in kurzen Verslein oder mit ein paar naiven Worten, meldeten Grüße von ihren Eltern — und jedes brachte ein kleines Geschenk. Aber auch von den Fer nerstehenden drängten viele Leute herzu, schüt- telten dem Lehrer die Hand, beglückwünschten ihn und sprachen in ihrer biderben Weise: „Leh rer, nicht fortgehen!... Immer bei uns bleiben

! ... Keinen Ausreißer machen!' Dem guten Lehrer war das Herz zum Zer- springen voll. Er merkte jetzt, daß man ihm nicht

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 66 di 240

Lehrer aber trat einen Schritt näher und sprach in eigenartig warmem Ton: „Warten Sie einen Augenblick, Fräulein!... Sagen Sie, darf ich einmal eine Frage an Sie stellen oder richtiger eine Bitte aussprechen? „O ja. ja, Herr Lehrer: es ist mir ein Vergnü gen, wenn ich ?hnen einen Dienst erweisen kann', antwortete das Mädchen ganz arglos. Dann aber erschrak es plötzlich, schlug die Augen nieder, senkte das Köpfchen, ließ die Arme schlaff herunterhängen und wartete in banger Scheu auf feine

nächste Rede. Er aber fühlte sich auf einmal nicht vorbereitet genug zur entscheidenden Aussprache. Darum sagte er nach einer kurzen Pause: „Heute nicht. Ein andermal, Fräulein Aure, lia. Denken Sie unterdessen freundlich an mich, wie ich an Sie denke.' Nun wurde das Mädchen brennrot, zitterte merklich und stand in hilfloser Verwirrung vor dem jungen Lehrer. Erst als dieser sagte: „Be. hüt Sie Gott, Fräulein Aurelia, seien Sie mir nicht böse', tat es den Mund auf und erwiderte flüsternd:

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Narrativa

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1930

Pagina 147 di 240

„Weil ich mein Ehrenwort verpfändet habe, nichts hierüber verlauten zu lassen. Mögen Männer ihr Wort brechen, ich breche es nie mals.' Da aus der Beschuldigten nichts herauszu bringen war, nahm der Richter die Zeugen vor, und unter ihnen als ersten den Lehrer. »Herr Lehrer, Sie sind unmittelbarer Nach- bar des Professors und seiner Tochter, kennen also die Verhältnisse wohl am besten. Erzählen Sie uns alles, was Sie von der Sache wissen und denken.' Lehrer Knoller saß regungslos mit gesenktem

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 123 di 240

«Haben Sie gar keine Sorge um mich. Prin zeß Wirbelwind weiß sich immer zu helfen.' Sie lachte dazu, aber es klang wieder so un natürlich, gemacht, daß es ihn völlig befremdete, à ganzen Benehmen Aurelias lag überhaupt nicht mehr das Freie, Ungezwungene von früher, sondern etwas Verschlossenes, Scheues, Un ruhiges, das schlecht zu ihrem Charakter paßte. — Da der Lehrer sie forschend anblickte, wurde sie abwechselnd rot und blaß: sie hatte ein Wort auf der Zunge, brachte es aber augenscheinlich

nicht heraus. Plötzlich nahm sie unvermittelt Ab schied, indem sie sagte: »Verzeihen Sie, ich muß jetzt hinüber, sonst geht mir Frau Zeisl davon, dann muß ich auch fort.' Und ohne eine Gegenrede abzuwarten, huschte sie wie ein gescheuchter Vogel zur Tür hinaus. Der Lehrer und seine Mutter schauten sich ver blüfft an. Was war denn mit dem Mädchen vorgegangen? Hatte es schwere Dinge erlebt? Oder halte es sich etwas zuschulden kommen lassen? Nein — es befand sich offenbar in arger Notlage und schämte

sich, dies einzugestehen. Den Lehrer erfaßte ein tiefes, heißes Mitleid,

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 191 di 240

Diesen Brief erhielt Lehrer Knoller in Gut- ^Ng von seinem Mitschüler S .der mit ihm «os Pädagogium studiert und einige Zahre als ^olksschullehrer gewirkt halte, später aber in den Servitenorden eingetreten und Priester ge- worden war. Ein mehrtägiger Aufenthalt in der Waldrast, hoch über dem Trubel und Geschalt der Welt, in großer Bergesnatur, bei einem warmherzigen, vetteren Freund, was konnte Lehrer Knoller in seiner dermaligen Stimmung sich Lieberes wün schen? Dennoch schwankte

er eine Zeitlang we- gen des Kirchenchores und seiner Arbeiten als Temeindesekretär. Ader der Pfarrer sowohl als der Vorsteher drängten ihn förmlich, einmal einen Urlaub zu nehmen, noch mehr redete ihm seine Mutler zu. die eben daran war, für län- gere Zeit zu ihrer Tochter nach Salzburg zu verreisen. Da entschloß sich der Lehrer endlich, der Einladung feines Freundes Folge zu leisten und schrieb diesem, er komme — jedoch nur unter der Bedingung, daß er seine Sache zahlen dürfe wie jeder andere Gast. Zhm fei

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 212 di 240

Der Prior, der den Lehrer hatte nach Matrei hinab begleiten wollen, war erfreut, aber auch verwundert, als sein Freund ihm mitteilte, daß er sich entschlossen habe, noch einen Tag hier zu verweilen. Sie machten vormittags einen Auf stieg auf den Blaser, von dem aus man eine herrliche Aussicht über das schöne Neßlacher Plateau und die Almen des Wipptales hatte. Dem Prior fiel auf, daß sein Freund an diesem Tage zerstreuter war denn je, aber auch heiterer als in der ganzen Zeit seines Hierseins

. Mehr mals hatte der Lehrer ein Work auf der Zunge, aber er sprach es nicht aus, weil es ihm noch ver früht erschien. Zum Mittagessen waren zwei Servikenpatres aus Innsbruck da, die mit dem Prior allerlei zu verhandeln hatten. Das paßte dem Lehrer, weil er nun allein und ungestört seiner Wege gehen konnte. Schon bald nach ein Ahr spazierte er den Wiesenpfad gegen die Stubaier Seite hinüber und bog dann in einen Hirtensteig ein, der tief in den Wald hineinführte. Zu sehr mit feinen Ge danken

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 67 di 240

,>Nein, gewiß nicht. Behüt Sie Gott auch, Herr Lehrer!' Dann huschte sie wie ein gescheuchtes Böglein zur Türe hinaus. IV. Frau Knoller, die Lehrersmutter, hatte eine Schwester, die Klosterfrau und Lehrerin im Mädchenpensionat zu Kestenberg war. Mit dem Klosternamen hieß sie Schwester Johanna, von ihren Angehörigen aber wurde sie immer noch mit dem Taufnamen Klara angesprochen. Am Pfingstmontag kam diese Schwester auf der Durchreise, ohne vorher eine Mitteilung gemacht

zu haben, wie hereingeschneit auf Besuch nach Gutweng. Der unerwartete Besuch rief beim Lehrer und seiner Mutter die größte Freude hervor und wurde mit warmer Herzlichkeit auf- genommen. Der Lehrer umgab die Tanke mit ausgesuchter Aufmerksamkeit, während seine Mutter ein besonders gutes Mahl herrichtete. Als dieses fertig war, speisten die drei mitein- ander, und hernach saßen sie im traulichsten Ge spräche beisammen. Plötzlich erscholl vor dem Haus ein greller, vielstimmiger Kinderlärm. Halb

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 31 di 240

«Hast du schon genug von mir, Aurelia? Bist du meiner schon überdrüssig?' fragte die alte Frau scheinbar gekränkt. „Nein, nein, im Gegenteil! Mir wird furcht bar einsam und Zeitlang sein im Hause, wenn Sie nicht mehr dort sind: aber wenn ich recht Heimweh Krieg' nach Ihnen, dann lauf ich alle mal herüber und setz mich zu Ihnen ... Sie brauchen keine Angst zu haben, Herr Lehrer, daß wir Sie in Ihren Arbeiten stören. Wir blei- ben in der Küche.' „Derzeit habe ich keine besonders dringenden

Arbeiten', erklärte der Lehrer. Dann setzte er sich, als wollte er seine Rede bestätigen, ans Harmonium und begann eine Motette zu spielen. Nach einer Weile sagte das Fräulein: „Herr Lehrer, Sie sollten ein Klavier haben, damit Sie auch heitere Sachen spielen könnten.' „Nicht gerade deswegen', entgegnete er, „aber ein Klavier hätte ich überhaupt gern. Lei- der werden meine Mittel nie so weit reichen, daß ich mir eines anschaffen kann.' Er spielte weiter, doch schlug er jetzt ein schnel les, hüpfendes

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Narrativa

Anno:

1930

Pagina 152 di 240

lichkeit', erwiderte der Gefragte heiser. Seine leichenfahlen Züge waren schreckhaft verzerrt. „Herr Lehrer, Ihr Gehaben ist mehr als auf fallend', sagte der Vorsitzende scharf. „Wenn Sie Ihre Zurückhaltung nicht ablegen, werden Sie selber verdächtig, schwer verdächtig.' Da schrie Aurelia, die mit Spannung und Angst dem Verhör gefolgt war: „Heiliges Kreuz! ... Ich schwöre Ihnen, Herr Richter, daß der Lehrer ganz unschuldig ist.' „An Ihnen ist es jetzt nicht, zu sprechen, Sie werden reden

, wenn Sie gefragt sind', herrschte der Vorsitzende. „Ich mutz reden, ich muh! Der Herr Lehrer darf nicht in Verdacht kommen. Lieber nehme ich jede Strafe an.' Die Professorstochter öffnete und schloß den Mund, sie umkrampfte mit der rechten Hand die linke, daß die Finger knackten, man sah in ihrem ganzen Gehaben, daß sie einen furcht- baren Kampf mit sich selber kämpfte. „Wollen Sie die Herkunft der Gelder auf klären?' fragte der Richter. „Ja — nein ... Ich würde es gern sagen ... 152

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Generale, opere di consultazione , Letteratura , Giurisprudenza, politica

Anno:

1930

Wissenschafts- und Literatur-Chronik. Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultur-Chronik.- (Innsbrucker Chronik ; Bd. 3/4)

Pagina 560 di 565

Autore: Fischnaler, Konrad / Konrad Fischnaler

Editore: Vereinsbuchh. und Buchdr.

Descrizione fisica: 140, 347, LXXIV S. : Ill.

Commenti: In Fraktur. - Bd. 3 und 4 geb. in 1 Bd.

Soggetto: g.Innsbruck;s.Wissenschaft;z.Geschichte;f.Zeittafel ; <br>g.Innsbruck;s.Literatur;z.Geschichte;f.Zeittafel ; <br>g.Innsbruck;s.Verwaltung;z.Geschichte;f.Zeittafel ; <br>g.Innsbruck;s.Wirtschaft;z.Geschichte;f.Zeittafel ; <br>g.Innsbruck;s.Kultur;z.Geschichte;f.Zeittafel

Segnatura: II 103.398/3-4

ID interno: 150447

; Jäger-Kompagnie IV. 316; Kmserjäger sieh« Kaiserjäger; Kreditorenverein IV'. 156; Künstlerbund II. 122, 124, IV. 254; Landbote A. IH. 44; Landesbank I. 119, IV. 153; Landes- Vrandschadeiwersichernng IV. 156; Lan des-Bundesschießen IV. 326; Landes- Fischereiverein IV. 252; Landes-Lehrer- verein IV. 255; „Landreim' Hl. 12, 13 (A); Landsmannschaft IV. >258; Lehrer Z. HI. 52; Lesehalle III. 52; National-- rat siehe Nationalrat; Sängerbund I. 79, 85, 86, 88, H. 132—134, 136, 139; Schrift stellerverein

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Generale, opere di consultazione , Letteratura , Giurisprudenza, politica

Anno:

1930

Wissenschafts- und Literatur-Chronik. Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultur-Chronik.- (Innsbrucker Chronik ; Bd. 3/4)

Pagina 98 di 565

Autore: Fischnaler, Konrad / Konrad Fischnaler

Editore: Vereinsbuchh. und Buchdr.

Descrizione fisica: 140, 347, LXXIV S. : Ill.

Commenti: In Fraktur. - Bd. 3 und 4 geb. in 1 Bd.

Segnatura: II 103.398/3-4

ID interno: 150447

zum Lehrer des Kirchenrechts in Prag endet der Widerstand der Studentenschaft in I. 139. Austragung der Wahrmund-Affäre vor dem Verwaltungsgerichtshof. 09 231, 236, 249. — Juli 9.: Ehrung des Prof. Dr. Josef Hirn, geb. 10. Juli 1848 zu Sterzing, an seinem 60. Geburtstage. TSt. 08 155. — Aug. 28.: Die neue V o r- leseordnunA. — Okt. 15.: Der erste Fortbildungskurs für A erzte findet statt. — Dez. 7.: Das neue p h n r in « kologi s ch - phar in a k ogno st i s ch e Institut. Vortrag darüber von Dr. Jos

der m ed i z i nis ch en Klinik. — 17.: Feier des 60sährigen Doktorjubiläums des Prof. Camill H-eil er. — Juli 9.: Gründung des Vereines deutscher Hochschul lehrer. 19 u. f. — Abhaltung von F e r i a l-H ochs ch u l l e h r k u rsen für Bolks-

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Generale, opere di consultazione , Letteratura , Giurisprudenza, politica

Anno:

1930

Wissenschafts- und Literatur-Chronik. Verwaltungs-, Wirtschafts- und Kultur-Chronik.- (Innsbrucker Chronik ; Bd. 3/4)

Pagina 99 di 565

Autore: Fischnaler, Konrad / Konrad Fischnaler

Editore: Vereinsbuchh. und Buchdr.

Descrizione fisica: 140, 347, LXXIV S. : Ill.