Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
sie^ich zum Range eines Ortsvorstehers emporgeschwungen. Ihre Amtsdauer währte zumeist nur ein Jahr, manchmal auch drei Jahre. In verschiedenen Gemeinden wurde der Dorfmeister durch den Fruchtgenuß gewisser Ge meindegüter schadlos gehalten, in anderen folgte die unbesoldete Last zwangs mäßig dem Turnus der Häuser- oder Steuerliste (Algund, Lana, Innsbruck; Glurns, Schlanders und Täufers). Manchmal klebte das Amt als Reallast an einem einzigen Anwesen (Meran). Das wachsende Bedürfnis
auf die einzelnen Gerichte umgelegt und von deren finanziellen Organen, den Gerichtskassieren, Gerichtsadministrator (Passeier), Steuermeister (Lana), die zumeist aus dem Kreise der Anwälte bestellt und mit 3 bis 5% der Steuersumme ent schädigt wurden, auf die einzelnen Gemeinden aufgeteilt. Der Gerichtskassier hatte zu der von der Landschaft geforderten Summe jene Beträge zuzu schlagen, welche das Gericht selbst für Straßen, Einquartierung usw., ins besondere aber zur Tilgung der Gerichtsschulden benötigte
den Zuschlägen, welche die Gerichte und Gemeinden für die eigenen Bedürfnisse brauchten, im Frühjahr und Herbst durch eigene Steuertreiber (Viertier in Kufstein, Rieger in Steinach, Viertelsmeister oder Sechser in Telfs, Anleger in Sterzing). In sehr vielen Teilen des Landes finden wir die seltsame Einrichtung, daß auch dieses gehässige Amt entweder im Turnus unter den Steuerträgern wechselte (Meran, Lana, Passeier, Sarntal, Schlanders, Glurns, Mühlbach, Täufers