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von sechs Tagen; sie erwies sich als erfolglos. Nun suchte man kleine Exe kutionsabteilungen in die Ortschaften zu verlegen; auch dieser Streich mißlang; das Feuer schien vielmehr in der Nachbarschaft zu zünden. Da riet das Landgericht Kitzbühel, das zwar 32 Burschen abgeliefert, allein gegen die Flüchtigen mit Einschüchterung vergeblich gearbeitet hatte, zur Gewalt, zur Verhaftung der Eltern und Verwandten. Nun griffen Thür heim und Deroy energisch ein. Ein ganzes Bataillon rückte

in das Landgericht Kufstein, ein halbes nach Kitzbühel; die Mannschaft mußte auf Kosten der widerspenstigen Gemeinden verpflegt werden 1 ). Der Landrichter erhielt den Auftrag, das Los für die Burschen zu ziehen. Wildschönau und Angerberg mußten sich bequemen, als Strafe für ihre Halsstarrigkeit zwei Mann mehr zu stellen. Das Landgericht suchte später wohl mit Berufung auf den Um stand eine Erleichterung zu erzielen, daß viele Burschen mit ordnungs gemäßen Pässen nach Rosenheim und Reichenhall gereist seien

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Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf

Pagina 224 di 647

. I- St. A., B. A. V, 4, C. 1. 2 ) Königlicher Erlaß, 11. März 1811, ebendort. 3 ) Referat, 24. September 1810, ebendort. 4 ) Im ganzen Landgericht Innsbruck besaßen von 28 Schulen nur 3 annehmbare Räumlichkeiten. s ) Das Landgericht Rattenberg zerfiel in die Schuldistrikte Reith, Breitenbach und Fügen, das Landgericht Silz in Siams, Silz, Santens und Sölden. 6 ) Ausweis, Innsbruck, 20. März 1812. ], St. A., B. A. V, 4, C. I.

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390 Umtriebe in Reutte; Verhaftungen in Navis. Bewohner der Heimat Speckbachers und des Voldercr Berges wurden durch eine Abordnung der Bürger von Hall mit dringenden Vorstellungen über das Los der Talbewohner um die Erhaltung der Ruhe bestürmt 1 ). Kritisch war die Lage im Landgericht Reutte, wo es zwei Emissären Speckbachers (einer derselben war Georg Hanger, der schon im Innsbrucker Mittelgebirge geworben hatte) gelungen war, die Brüder Leiterstorker zu gewinnen. Die Sendlinge hatten sodann

*). Von jenen, die als Förderer des Anschlages Speckbachers in Navis ver folgt worden waren, wurde der Kurat Matthias Resch nach München ab geführt; da ihm kein Verbrechen nachgewiesen werden konnte, wurde er durch eine königliche Entschließung vom 10. November zu zweimonatlicher Haft im Priesterhause in Dorfen verurteilt. Lerchenfeld beantragte, ihn an derswo in gleichbezahlter Stellung unterzubringen 1 ); allein das Landgericht Steinach wies nach, daß der Priester tatsächlich in einer Predigt für die Erhaltung der Ruhe

der Landgerichte Imst und Sil?. 24. und 30. September IM3. ebendort 634/25. Lerchenfeld an Montgelan, 25. September IM3, ebendort <131/HO. Stlchaner an Olry, 3t). September I8J3. M. St. A. 634/25. Vgl. Sander: Akademiker aus Frelburtj I. t§. als Kämpfer für Österreich ISO“. S. 110. ’) Montgela* an Lerchenfeld, 23. September und 4. Oktober 1813. M. St, A. 586/A) und 631/108. *) An Montgela*. 8. November IM 3, ebendort 6.31/118. ') Bericht. '£■ * November WI3, ebendort. *) An da« Landgericht Steinach

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nun auch die 0 An das Landgericht Welsberg, 23. August 1812. An das Landgericht Meran, 19. März 1811. I. St. A., B. A. IV, 1, B. II. 2 ) Innsbruck, 12. September 1812, ebendort. 9 ) Akten 1. St. A., B. A. IV. 1, B. II. ') Akten ebendort.

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aller Umtriebe der Advokat Dr. v. Stolz stehe, wirklich den Tat sachen entsprach. Ebenso bedenklich war die Stimmung im Landgericht Innsbruck. In Völs und Oberperfuß war die Bewegung noch nicht abgeflaut, obwohl die Führer Hell und Nagele sich über den Brenner zurückgezogen hatten. Dafür war in Innsbruck seit 27. Jänner 5 ) Philipp v. Wörndle eingetroffen und hatte in seinem Ansitz Weiherburg Wohnung genommen. Wenn auch die Regierungsorgane die Rolle dieses Mannes noch nicht zu erschließen vermochten

Gegen stände zurückzustellen, suchte die Regierung, durch Mittelspersonen ins besondere das Bettzeug zurückkaufen zu lassen 7 ). Im Unterinntal, zumal in den von Braun besetzten Gerichten, blieb wenigstens äußerlich die Ruhe gewahrt. Wie das. Feuer jedoch unter der ’) An das Landgericht Steinach, 4. Februar 1814. M. St. A. 632/1. 2 ) Bericht Desch’, 19, Februar 1814, ebendort. 3 ) Tagebuch Dipaulis. 4 ) Meldung des Landgerichtes Steinach, 24. Februar 1814. 586/24. Hettersdorf an Desch, 28. Februar 1814

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Pagina 225 di 647

für die Zeugnisse zu erhöhen, wurde jedoch *) Kooperator Johann Joseph Pöder in Schlanders an das Landgericht, 25. Jänner 1813. L St. A.,B. A. V,4, C. I. 2 ) Bürgermeister Aichinger an das Landgericht Hall, 8. Juni 1813, ebendort 3 ) Verordnung, 19. November 1811, ebendort. 4 ) Verordnung, 30. Oktober 1811, ebendort. 5 ) Ebendort. s ) Verordnung, 15. November 1811, ebendort.

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Nachbar beanspruchten Landstriche. Während die Behörden im italienischen Landesteile trotz der formell noch bestehenden Landeshoheit Bayerns mit feinfühlender Witterung für den nunmehr herrschenden Wind die bedeutungsvolle Schwenkung rasch vollzogen, hatte das Landgericht Bozen, das Dr. Alois Andrä von Hell- rigl leitete, vielleicht durch die schwankenden Gerüchte über das Los der Stadt bestimmt, die Fühlung mit den bayerischen Zentralen aufrechterhalten und wiederholt deren Weisungen zu befolgen

der Stationskassen in Bozen angesichts der unbeschreiblichen Not undurchführbar schien, wandte sich Hellrigi an die T An das Landgericht Bozen, 30. April 1810. I. St. A., P. Akt. 1810. =) Trient, 8. Mai 1810. M. St. A. 593/84.

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abgeführt 5 ). Noch immer waren die Verhaftungen nicht abgeschlossen. Vom Landgericht Rattenberg wurden Ende August Joseph Praxmarer und Bar- tholomä Ruprechter als sehr gefährlich nach München abgeführt 6 ). Färber meister Alois Dietrich von Leermoos, der in Wien gewesen war und durch Briefe wie auch durch die Beziehungen zum österreichischen Emissär Georg Hanger sich verdächtig gemacht hatte, wurde vom Landgericht Weilheim aufgegriffen; auch der Löwenwirt Karl Leitersdorfer und sein Bruder Anton

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/81), wie auch folgender Vorfall: Im Jänner 1810 waren im Aufträge des Militärkommandanten in Meran alle baye rischen Hoheitszeichen übertüncht worden. Als dann das Gebiet von bayerischen Truppen besetzt wurde, freuten sich alle Beamten der Hoffnung, trotz aller trüben Gerüchte doch bei Bayern bleiben zu können; allein noch am 24. Februar langte aus Innsbruck, offenbar von Drouet, der Befehl an das dortige Landgericht ein, den Titel „Königlich bayerisch“ wegzulassen und sich nur mehr „Provisorisches Landgericht

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sich, daß er, von einer Schar Vorsteher bewacht, bei Nacht und Nebel die Passerstadt verließ 1 ). Als am 19. April die Ausgehobenen sich sammeln sollten, um nach Innsbruck abzugehen, stießen die Burschen aus Algund zu ihnen und nahmen sie mit vor das Landgericht 2 ). Trotzig verlangten sie dort binnen acht Tagen die Freigabe des Joseph Leiter und Johann Bruner; keck trug jeder von ihnen eine Kampffeder auf dem Hute; jedes unangenehme Wort be antworteten sie mit der Drohung, die Beamten

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zu gefährden. Im Landgericht Innsbruck versuchten die Ortsobrigkeiten die Hof kommission mit der Bemerkung zur Nachgiebigkeit zu bewegen, sie würden sich augenblicklich mit einer Vorstellung an den König wenden. In Kitz bühel forderten die Gerichtsausschüsse Zeit, um sich mit den Mitbürgern über die Forderungen der Regierung besprechen zu können. Am originellsten war jedenfalls die Bitte der Ausschüsse im Landgerichte Telfs. Sie wünschten, es möge vorerst eine Nationalrepräsentation bewilligt und gewählt

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.... die Tiroler wöllts ös zwingen Und Kommis selber um den Hals. Mier lassen uns nit zwingen, Mier sagens frisch heraus, Und die Brixener Herren, ist gescheiter, Sie bleiben zu Haus! So sang man anzüglich und setzte noch dazu: Die Bayern habn an König, Den müssen die Bauern verkosten; Jetzt schickt er die Facklen Ins Tirol her zu mosten 1 ). Nicht viel besser lagen die Dinge in Meran und Passeier. Dr. Hack hatte nach seiner Gefangennahme sein Landgericht nicht mehr betreten; er übernahm

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Pagina 252 di 647

Der von Rosenheim nach Steinach versetzte Landrichter Joseph Jehlin hatte sich hier große Veruntreuungen an Tax- und Siegelgeldern zuschulden kommen lassen. Als er das Landgericht Brixen übernehmen sollte, ver mochte er das Vergehen nicht mehr länger zu verhehlen; er wurde zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt 1 ). Ein ähnliches Los widerfuhr dem Land richter Joseph Schmid von Silz, in dessen Geldgebarung ebenfalls ver schiedene Ungehörigkeiten vorgekommen waren. Auch der Patrimonialrichter

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. „Das Ordinariat wird sich“, lautete der mehr als kategorische Befehl, „nach diesem allerhöchsten Beschluß zu benehmen wissen" 3 ). Ein Befehl gleichen Inhaltes erging auch au die Ordinariate in Salzburg und Freising. Die Neuemteiiimg wurde durch das Intelligenz- blatt allgemein verlautbart, den Ernannten die Dekrete zugestellt'). Das Landgericht Rattenberg fand zwar in den den Dekanen übertragenen geist lichen Befugnissen bedeutende Schwierigkeiten 11 ); es empfing jedoch, den prompten Hinweis

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6 ), 4 ) Befehl Baraguey d’Hilliers’ an das Landgericht Bozen, 31. März 1810. I. St. A., Pol. A. Bozen. 2 ) Thürheim an den Hof, 30. März 1810. I. St. A., Konskription 1809. 3 ) Thürheim an Heffels, 31. März 1810, ebendort, B. A. VI, 1, A. II, 4 ) Minucci an das Generalkommissariat, 30. März 1810. I. St. A,, Konskription 1809. 5 ) An alle Landgerichte, 30. März 1810, ebendort. 6 ) Hofkommission an das Generalkommissariat, 4. April 1810. I. St. A., B. A. VI, 1, A. II.

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Pagina 229 di 647

Vor schrift forderte die Wertung der Güter durch beeidete Schätzleute, von denen der eine durch das Landgericht, der andere durch den Vasallen zu ernennen war 2 ). Die ganze schwere Arbeit hatte man durch Gewährung der Tax- und Portofreiheit zu fördern gesucht 3 ). Bald stellte sich heraus, daß besonders bei den kleinen bäuerlichen Lehen diese Art der Bemessung viel zu umständlich sei, weshalb wiederum die Abgaben und der Steuerkataster als Grundlage angenommen wurden; nur bei starkem Mißverhältnisse

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Pagina 259 di 647

der Polizei zu täuschen, war eine Wallfahrt nach Altötting; ein anderes war der Schiffsverkehr auf dem Inn. Obwohl der Generalkommissär des Unter donaukreises v. Kreith verhalten wurde, alle Schiffe zur Landung zu zwingen und genau zu untersuchen, gelang es doch nur einmal, einen guten Fang zu machen. Einem Angestellten des Schiffsmeisters Aichinger von Hall wurde vom Landgericht Vöklabruck ein Paket wichtiger Briefe sowie eine Obli gation von 26 000 fl. abgenommen; beigepackt war ein Bündel von Zeug

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zwar nicht das Landgericht, wohl aber die Gemeinde Sterzing von diesem öffentlichen Lobe aus 2 ). Noch vor der Aushebung hatte Lerchenfeld, um eine Beruhigung der Stimmung zu erzielen, die Anregung gegeben, Burschen, die sich durch ihre schlimme Haltung in der Insurrektionszeit hervorgetan und das 30. Le bensjahr noch nicht überschritten hätten, ohne jede Losung auszuheben 3 ). Da Montgelas jedoch auf der Losung beharrte und vorerst ein genaues Ver zeichnis dieser gefährlichen Burschen verlangte, ließ

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Ausblicke. 559 Ausblicke. Unter demonstrativem Jubel war am 26. Juni 1814 ganz Tirol, aber ohne Vils, am 7. Juli Vorarlberg ohne die Herrschaft Hohenems und das Landgericht Weiler durch Roschmann wieder für Habsburg in Besitz ge nommen worden. Der ganze geographisch und historisch einheitliche Land komplex war wiederum unter einem Zepter vereinigt. Ein neuer Abschnitt der Landesgeschichte beginnt. Die Wahrung des Zusammenhanges ge stattet jedoch nicht, plötzlich abzubrechen. Der Leser

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- guey d’Hilliers forderte die Genehmigung derselben durch die provisorische Verwaltungskommission des Etschkreises, da das Landgericht Bozen dieser Oberbehörde unterstehe 6 ). Der Oberkommandierende vereitelte Bayerns Truppenaushebung in den südlich von Klausen gelegenen Ge meinden, ein Umstand, der die Bevölkerung Bozens, die selbst das einfältigste Märchen geglaubt hatte 7 ), endgültig über das Geschick ihrer Stadt belehrte. Die Abreise Baraguey d’Hilliers am 10. April 1810 änderte

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