¬Fridolin Plant's¬ Reise-Führer durch Vinschgau, Oberinntal bis Landeck und die Seitentäler
, sind in diesem kalkarmen Gebiete sehr selten und werden wohl kaum ausgebeutet, dagegen gibt es herrliche Zirbelkiefern, deren Holz für Schnitzereien besonders geeignet ist, in ganzen Wäldern, z. B. am Weg von Kurzras zum Tascheljöchl. Die abtreibende Wirkung der Zweige des Sevenstrauches (Juniperus Sabina), der stellenweise, am häufigsten im Schnalsertale vorkommt, ist dem Bauer sehr wohl bekannt, auch der Wachholderstrauch, Kranabit genannt, der ihm sehr ähnlich sieht, erfreut sich großer Beliebtheit, er liefert
dem Bauer ein vorzügliches, harzreiches Brennholz zur äußeren und den bekannten Kranabitschnaps zur inneren Erwärmung. Unbekannt ist dagegen hier, wie in ganz Südtirol, der medizinische Wert der so häufigen Mannaesche, deren Rinde durch Anritzen das als Abführmittel vielverwendete „Manna' ausschwitzt. In Sizilien wird sie sogar im großen kultiviert. Der Bauer nennt den Baum „Steinesche' im Gegensatz zur „Moosesche', die auch im Norden vorkommt, wo jene fehlt. Um so besser kennt man den Wert
der schnapsliefernden Hollunderstauden, des Wermuts und des punktierten Enzian, besonders der „Enzeler' gilt als „ magenstärkend ' im ganzen Lande, während andere Heilpflanzen diesen Zweck besser erreichen würden und jedenfalls leichter zu sammeln sind als der seltene, hochalpine Enzian, wie z. B. das Tausend guldenkraut, Schafgarben, Bitterklee (in Sümpfen), freilich in der solideren Form als Tee. Der „Kräuterklauber' und der „Viehdoktor', aber auch der gewöhnliche Bauer, sogar der „Senn' (Senner