¬Das¬ Dekanat Sarntal, Klausen und Kastelrut.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 3)
64 Das Dekanat Klausen. bischöflichen Ordinariates dem Verlangen der betreffenden Ge meindeglieder gemäß 12 Höfe, unter denen die Ansitze: Oellak, Neudek und Gamp bis 1820 und das Schloß Anger bis 1830 gehörten, in Klausen eingepfarrt; in politischer Beziehung werden alle bereits genannten und am linken Ufer gelegenen Häuser zur Gemeinde Lajen gerechnet, wie Leitach und Säben zur Gemeinde LatzfonS. Mit Hinzuzählung dieser Pfarranteile hat die Pfarre Klausen einen Flächenraum von 148 Hektaren
und Zählt 1030 Seelen. Der Name: Klausen, von dem lateinischen Worte: à-za, d. i. Engpaß, entspricht genau der höchst beschränkten Lage des Ortes. Klausen ist wirklich ein Engpaß und galt in alter wie neuer Zeit als eine der stärksten Positionen, bestehend aus einer einzigen Gasse, die zwischen dem Eisak und dem Gebirge so schmal ist, daß nur ein Wagen dieselbe zu gleicher Zeit durchfahren kann. Diese Lage an der Hauptstraße von Italien nach Deutschland und dann am Fuße des Sitzes der Bischöse von Säben
, sowie als ehemalige Zollstätte, brachte dem Städtchen Klausen eine größere Bedeutung. Die stets kleine Stadt hatte drei Tortürme: zwei an den Enden der langen Gasse, daher jener südliche das Bozner-, der nördliche das Brixner- tor genannt wurde und der dritte beinahe in der Mitte an der Brücke über den Eisak das Brücken- oder Eisaktor hieß. Das Brixner- und Eisaktor letzteres in eine knappe Mesner-Wohnung verwandelt, haben sich noch erhalten, das Boznertor ist verschwunden. Schon die Römer erkannten
Klausen unter dem Schutze einer Burg auf Säben als einen sehr wichtigen Punkt. an ihrer Via Oàà oder der Brennerstraße und hießen es als Engpaß: 3srra- rium, wie auf einem antiken zu Säben gefundenen Meilenstein zu lesen war.^) In dem Reisebuche des römischen Kaisers Antonin und in der sogenannten Peutingerischen Karte, wo die Römer straßen und die befestigten Niederlassungen nebst deren Entfernungen voneinander verzeichnet sind, solgt auf ?0vs vrusi oder Bozen die Mansion Suìàvàs (SudlMons
) und nur 13 römische Meilen oder 5—5^ Stunden voneinander entfernt. Somit sucht man Aublabiouo bei Weidbruck-Kollmann unterhalb Lajen, welchen Orts namen man von labss —fallen, stürzen, ableitet; suìàbìons wäre also eine Station bei einem Bergbruch. Klausen mit seinem Eng paß und dem Hart darüber liegenden Säben, könnte noch immer als befestigter Punkt unweit der römischen Mansion gedacht werden. Albert Jäger, Breonen, S. 53, glaubt, man könnte Kuàbàe (Station unter Säben) Kr untersetzen, dann wäre das Rätsel