Teresina : Roman aus der Zeit des Erzherzogs Ferdinand Karl von Tirol.- (Tiroler Romane ; 2)
212 „Meine Base — die Thresel —" stotterte er heraus. „Nun, was soll's mit der Thresel?" fiel Krüse wieder ein, dem jungen Hatschier einen scharfen Blick zuwerfend, als wollte er ihm sagen, er solle sich militärisch benehmen, wie es der Dienst erheischt. „Wollte sich heute Nachmittags", fuhr Alois fort, „um das Befinden des Hoffräuleins erkundigen, in dessen Diensten sie kurze Zeit gestanden; natürlich auf meine Veranlassung", fügte er Lei, „um Lei dieser Gelegenheit möglicherweise neue
Anhaltspunkte über den geplanten Zeitpunkt der bevorstehenden, heimlichen Abreise zu gewinnen. —" „Brav, Hatschier Spöttl!" warf Freiberg wohlgefällig nickend ein. „Und hatte dieser Besuch Euerer Base irgendwie etwas Neues ausgedeckt?" „Sie wurde von der Kammerzofe nicht vorgelassen", fuhr Alois fort, „es hieß, das Hoffräulein sei heute zu leidend, um Besuche zu empfangen; die einzige Erholung der jungen, kränklichen Dame bestehe darin, nur in Begleitung der Cameriera spät Abends einen Rundgang im Hofgarten
zu machen." Freiberg und Krüse wechselten verständnißinnige Blicke. „Sonst bemerkte er nichts Besonderes?" fragte der Freiherr weiter. „Doch !" meinte Alois, in seinem Berichte weitersahrend. „Am Fußboden des Vorzimmers lagen allerlei wohlverschnürte Bündel und Kistchen, deren Anblick die Zofe meinen Blicker: auffallend zu verdecken suchte, bis sie mich in fast unfreundlicher Weise zur Wohnung hinausgedrängt hatte. Es schien mir das nöthige Hand gepäck für die bevorstehende Reife zu sein." „Kein Zweifel!" bemerkte