¬Der¬ Übergang Tirols und der österreichischen Vorlande von dem Erzherzoge Sigmund an den Röm. König Maximilian von 1478 - 1490 : ein Bruchstück aus der Geschichte der Tiroler Landstände
44 ,[340] wegen seiner Regierung von uns versichert sein wolle, schenkte er unserer Mittheilung und unserem Begehren weder Glauben noch Gehör, sondern blieb fest bei den erdichteten unwahren und boshaften Verleumdungen, was in der That ein kläglicher und unmenschlicher Handel ist. ,Wir fordern euch daher auf, der Gnaden und Gut'thaten, welche von den Fürsten und dem Hause Oesterreich eueren Vorfahren lind euch erwiesen wurden, auch der schweren Opfer an Gut und Blut, welches euere Väter
dargebracht haben, um sich bei dem Hanse Oesterreich zu erhalten, wie auch der bei der Erbhuldigung abgelegten Eide und Gelöbnisse, von denen euch unser Vetter zu entbinden keine Gewalt hat, ein gedenk zu sein. Wir begehren mit diesem Briefe von euch ernstlich, dass ihr unsern Vetter mit seiner verzweifelten und unfürstlichen Gesinnung, welche ihm Unwahrheit und Bosheit ohne alle Ursache gegen uns beigebracht hat, abweiset, und euch von uns und unserem Hause, euerer rechtmässigen und natürlichen
Herrschaft, nicht trennen, und den Herzogen von Baiern nicht verpflichten lasset. Weder Drohung noch Furcht, noch irgend ein anderes Reiz- oder Zwangsmittel soll euch dazu bewegen; sondern ihr sollt treu zu uns und dem Hause Oesterreich halten. Ueberdicss sollet ihr die Spiessin und ihre Anhänger um ihrer Bosheit und um der Ränke willen, mit denen sie euch, wie ihr ja wisset, oft arg mitgespielt hat, entfernen und zur Strafe ziehen, gerade so, wie ihr vormals mit Anderen, die auch dergleichen Practiken
übten, verfahren seid. .Dafür werdet ihr bei Gott Lohn, und bei der Welt Ruhm erwerben, und seiner Zeit auch von uns und unserem Sohne, dem römischen Könige, und dem Hause Oesterreich Gnaden und Ergötzlichkeiten empfangen ; wir wollen es euch und eueren Kindern zu ewigen Zeiten nicht vergessen/ Der Zusammentritt des Haller Landtages fand, wie oben bemerkt wurde, am Donnerstage nach Maria Himmelfahrt, am IfM. August, statt. Seiner grossen Wichtigkeit wegen erschien von der Geistlichkeit, dem Adel