Durch Nacht zum Licht : ein Zeit- und Sittengemälde aus dem Anfange des neunzehnten Jahrhunderts
gegen den Gedanken, daß du mich täuschen willst. O treibe kein grausames Spiel mit mir, Zeige mir nicht einen Weg zu unserem Glücke, den ich nicht mit festem Fuße zu gehen ver mag, führe mich nicht eine Bahn, von der ich nicht glauben kann, daß sie unsere Wünsche wirklich krönt.' Alfred hatte in seinem Sinne klug gehandelt, als er die Beleuchtung des Zimmers verhinderte; denn hätte Mina sein vor Zorn und steigender Leidenschaft glühendes Gesichts seine stechenden, rollenden Augen gesehen
, gesehen, wie er die Lippen sich fast Kutig biß, um einen Fluch Zu unterdrücken: sie hätte sich mit Abscheu und Schrecken von ihm abgewendet, sie hatte in ihm den Teufel erkannt, der auf ihr Verderben, aber nicht auf ihr Glück be dacht war. Allein Finstermß deckte des Jünglings Züge zu, und die Liebe selbst macht ja noch blinder als die Dunkelheit -der Nacht. „Mein Kind, sprach Alfred in festem Tone, dein Geist hangt noch an alten Ammenmährchen, wie sie eine fromme i aber trügerische Vergangenheit
verjage man darum die Pfaffen aus den Klöstern, mm ihrer Personen ledig Zu sein und ihre Albernheiten, ihre Geistesknechtschaft dennoch beizu behalten? Nein! Wie durch die Ruinen der Klöster bald der Nachtwind heulen wird, so muß durch das ganze Land nach tausendjähriger Knechtschaft der Sturm der Freiheit toben, un widerstehlich, Alles vor sich niederwerfend, was morsch und alt ist und nach Sklaverei schmeckt. ' „Alfred, flehte das Mädchen, Alfred, ich beschwöre dich, rede nicht weiter! Deine Worte
betrüben meinen Geist, ver wirren mein Denken, lähmen meinen Willen. Bisher war mir jedes Wort aus deinem Munde ein'süßer, 'seelenverwandter Laut, dem mein 'Herz - so ' gerne - das Echo ' lieh, ^ aber > was' du heute sprichst, ich begreife es nicht, ich kann, ich darf es nicht,begreifen.' Alfred erhob sich. „Ich glaubte/'sprach er mit dumpfer Stimme, 'du würdest deine Hand W ^ einem. BuàW-èietD