gewöhnt, daß sie nur diese um sich haben will,' entgegnete etwas doppelsinnig die Mutter. Allein der Arzt erwiderte mit der gleich- giltigsten Miene: „Gut, dann kann das Fräulein zur Seite sein, wenn irgend eine Dienstleistnng nothwendig ist. Also abgemacht,.ich bleibe!' Dabei legte er seine Hand auf die der Gnädigen und trat nach einer leichten Verbeugung zur Kranken zurück. Josefine hatte von der Unterredung nichts verstanden, doch glaubte sie ihren Namen dabei gehört zu haben. Einen Augenblick
überraschte sie dies, allein bald sah sie die Möglichkeit, wie leicht ihr Namen bei Besprechung des Zustandes der Kranken miteingeflochten werden konnte, und als der Arzt mit gänzlicher Jgnorirung JosefinenS neben dem Bettchen der Kleinen Platz genommen hatte, beruhigte sie sich sogleich wieder. Als man zum Abendessen gieng und der Arzt noch immer blieb, war dies Josefinen allerdings auffallend, noch mehr, daß er nach vollendeter Mahlzeit, während welcher sie bei Fanni geblieben war, wieder in das Zimmer
, damit Punktum. Das Fräul'n wacht bei Fanni und ich zahle sie; s'Geld ist ja da.' — „Du Frau, poche nicht so auf unser Geld, immer hilft es doch nicht!' — „Ein unerträglicher Mensch,' murrte diese und verließ das Zimmer. — „In Gottes Namen, bringen Sie das Opfer, bat Steinberger Josefinen, Gott wird es Ihnen lohnen.' Josefine trat in das Krankenzimmer, wo sie der Arzt mit stummem Kopf« wmken empfieng. Von Zeit zu Zeit sah er nach der Kleinen, und schien im Uebrigm eifrigst in seine Lectüre vertieft. Nur fiel
es Josefinen auf, daß er Viertelstunden lang in das Buch stierte, ohne ein Blatt umzuwenden. Im Hause ward es immer stiller, eine Thüre nach der andern schloß sich, ein Licht ums andere erlosch. Die Uhr Zeigte s^hon nahezu Mitternacht, als ein neuer heftiger Hustenanfall Fannis den Arzt und Josefinen am Bette zusammenführte. Letztere hielt das Kind in ihrem Arm, indeß der Erstere ihm einige.stärkende Tropfen eingab, worauf die Kleine bald in einen tiefen Schlaf verfiel. Der Arzt horchte, ob sich im Haufe