Festrede bei Gelegenheit der Hoferfeier d.i. bei der Grundsteinlegung zur Herz-Jesu-Kapelle beim Sandwirthhause in Passeier
.' So crust war es ihm für Gott zu streiten. Ihm war es auch eruft mit dem Wahlspruche „für den Kaiser!' Wo gibt's ein Herz, das seinen Kaiser so liebt, wie Andreas Hofer seinen Kaiser Franz 1. geliebt hat? Um alle Weit läufigkeit zu vermeiden, bitte ich euch, versetzt euch in den Festuugsgrabeu von Mantua. Es ist der 20. Februar 1810. Da steht Andreas Hofer nud die Exckntioiis-Mannschaft wartet schon, sein treues Herz zu durchbohren. Er weist die Binde, die man ihm bietet, zurück, nud mit dem Blicke
nach oben gerichtet spricht er: „Ich Null sehend und stehend meine Seele dem zurückgeben, der mich erschaffen hat.' Bevor er „Feuer' kommaudirte, rnst er noch: „Hoch Franz!' . . Ich srage nuu, ist nicht dieser einzige Zng aus dem Leben, oder vielmehr ans der Todesstunde Hofer's Beweis genng, daß kein Herz seiueu Kaiser je mehr geliebt hat als Andreas Hofer? Ihm war es endlich auch crust mit dem Wahlspruche „fürs Vaterland.' Ja wohl selten bat ein Tir oler Herz lein Vaterland so geliebt
, wie er es a eliebt. Was er aber an! ihm liebte, waren nicht die Berge nud Felsen, die Walder undì Wiesen, nein, was ihm an nuserem Lande vor allem aefiel, das.^ .. war der Glaube uud die Tugeudeu un serer Bäter. Diesem reinen, diesem glühenden Patriotismus des Andreas Hofer ist e s zuzuschreiben, dà er àen sM>lll^N>uluk^am^m»»-S<ulds- lente im Krieg und Frieden ausgeübt uud bànpà^à- ì1>u ench einen Begriff von diesem Einflüsse zu geben, will ich nur an Eines erinnern. So genügte z. B. ein Blatt Papier
, anfwelches Ho fer eigenbändig die Worte geschrieben hatte: „Meine lieben Oberinn- lhaler! Uebcrmorgeu greife ich den Feind von Seite des Berg- JselS an, kommt mir also zn Hilse.' Dies Blatt Papier mit diesen wenigen Zeilen eigenhändig von Hoser beschrieben genügte, um ganz Oberinnthal znm Kämpft zn begeistern. Diesen Einfluß, wie gesagt, verdankte er seinem reinen, glühenden Patriotismus! Das Andenken Andreas Hofer's wird ewig in Segen sein wegen seiner Religiosität. Q wie groß
war diese! Der zuverlässigste GeMchtschreiber'dcs Jahres 1S0S sagr von ihm so knrz als tresfeud: „Alle Worte nnd Handlungen des Andreas Ho fer zeugten von tiefer Frömmigkeit.' Er bewies sie im Leben wie im Sterben, ja im Sterben neck mehr wie im Leben. Denn wie sein Beichtvater sagt: „Er starb, wie nur ein christlicher Held sterben kann.' Er bewies seine tiefe Reli giosität besonders durch sein Gorlvenranen. Sein Wablivrnch war: „Vertrauen wir auf Gott, er wird al-eS rechl machen.' Sein Goktveriranen gründete