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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 94 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
der Oesterreicher nutzlos machten und keine schnelle, einheit liche Aktion zuließen. Es fehlten die Verpflegungsmittel für die öster reichischen Armeen in Tirol, Vorarlberg und Schwaben, und die drei verschiedenen, unabhängigen Commandos verzögerten jede entschlossene Thar. Alle drei, Erzherzog Karl in Schwaben. Hohe in Vorarlberg, Bellegarde in Tirol, verfolgten ihre eigenen Aufgaben, und zusammen hängende Operationen kamen nur nach zeitversplitternden Schreibereim zu Stande, die, so lange Krieg geführt

wird, kein bestimmtes Resultat hervorgebracht haben, und es bet der großen Entfernung der drei Ar meen am wenigsten hervorbringen konnten. Hätte nur einer der drei Feldherren das Eis gebrochen, und jeder hätte es thun können, der andere würde nicht zurückgeblieben sein, sagt Erzherzog Karl. Während nun die Armeen der Oesterreicher in Tirol, Vorarlberg und Schwaben im Monate April unthätig dem Feinde gegenüber stan den, zeichnete sich die österreichische Armee in Italien durch größere Thatkrast aus. In Italien

84 reicher an der Gränze Graubündtens festhalten sollte. Mit richtigem Feldherrnblicke sah er klar ein, daß die große Entscheidung nicht in den engen Thälrrn Graubündtens, sondern am Rheine vor sich gehen müsse. Der k. k. Hofkriegsrath kn Wien fand eine Unternehmung gegen die Schweiz unterhalb des Vovensees zu gewagt, und bestimmte ausdrück lich, daß die Hauptoperation von Tirol aus nach Graubündten gerichtet sein müsse. Dazu kamen noch andere Ursachen, welche die errungenen Vortheile

ein und übernahm das Oberkommando über die vereinten Armeen. Von Tirol aus waren am 8. April gleichzeitig zwei Colonnen, die eine unter General Vukassowich über Caffaro gegen Rocca d'Anto, Ba- golino und den Jdrosee, die zweite unter Oberst von Strauch vom Tonale aus über Ponte di Legno gegen Vione vorgerückt. Vukassowich

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 20 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
in Tirol 44,000 Mann Infanterie und 2.600 Mann Cavallerie und in Vorarlberg 24,600 Mann mit 1,400 Pferden. Davon waren 3. Bataillons und 3 '/2 Eskadrons von Bozen bis Glums, 5 Bataillons und 1 Eskadron zwischen Täufers und Santa Maria, 3 Bataillons und 1 Eskadron in Nauders und Mar« tinsbruck aufgestellt; 2 Bataillons und 1 Eskadron waren ins Enga- dein vorgeschoben. Zum Obercommandanten des tirolischen Armeecorps wurde F. M. L. Heinrich Graf von Bellegarde ernannt, da der bis herige Obercommandant

10 zur Geduld ermahnt werden. Die Truppm-Hauptstationen vom Etsch, thale herauf waren Bozen, Meran, Schlanders, Nauders, vom Inn- thale herein Imst, Pfunds, Burgeis, Schlanders. Obwohl am 1. März für die Armee die Kriegsgebühr festgesetzt worden war, so bewilligte der k. k. Hofkriegsrath doch aus besonderer Gunst für Tirol die Schlaf- kreuzerbezahlung. Im Monate März häuften sich die k. k. Truppen in immer dichtem Massen zwischen Bozen und Nauders an. Am 2. März rückte das Bataillon von Otto

nach dem Gerichte Glums vor. das Bataillon von Trautenberg über Meran hinauf; eben' so stand das Bataillon von Devins zwischen Meran und Schlanders. Das Regiment Michael Wallis in drei Bataillons und einer Grenadier- Division war in und um Bozen untergebracht; Abtheilungm vom Re- gimente Beaulieu in Klausen und Kollmann und vom Regimente Erz herzog Anton, von Bozen gegen den mittägigen Theil von Tirol. Ge neral London schlug sein Hauptquartier in Bozen auf. Am 3, März traf in Bozen von Innsbruck her das Jäger

F. M. L. Graf v. Spork am 8. März zur Armee des Erzherzogs Karl versetzt wurde. Das k. k. Armeekorps in Vorarlberg commandirte F. M. L. Hohe Daraus ist nun zu ersehen, daß es an Mannschaft zur Verthei. digung der Gränze Vinstgaus und Tirols überhaupt nicht fehlte; desto schlimmer aber stand es mit der Verpflegung dieser zahlreichen Trup- pemnassen und mit der Fortschaffung der vorhandenen Lebensmittel und der Bagage. Allerdings wurden ungarische Ochsen und Getreide in's Land geführt, aber viel zu wenig

und dazu noch zu spät. Als das kaiserliche Heer schon massenhaft im westlichen Tirol angesammelt war, suchte man mit verspäteter Hast Mühlen zur Vermahlung des ärariali- scheu Getreides und Bäckereien. Die große Feldbackerei in Schlanders

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 19 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
und Landesvertheidigern eingetheilt werden sollte.- — Diese Verordnung wurde am 6. November 1798 erlassen und am 14. December d. I. stellte der damals in Tirol commandirende General Spork an die hohen Stände das Ersuchen, schnellstens 44 Compagnien Landesschützen mobil zu machen. Davon sollten 36 Compagnien zur Vertheidigung der Gränze vom Gardasee bis Täufers in Vinstgau, die 6 übrigen aber von Nauders bis Ehrenberg aufgestellt werden. Das Gränzgerkcht Glurus und Mals mit Einschluß des Hofgerichtes Marien berg

hatte 2 Compagnien, das Gericht Naudersberg 1 Compagnie zu stellen. — Diese Vorbereitungen- kennzeichnen das Friedcnsjahr 1798, während die Diplomatie kn Rastadt über Deutschland, das die Zeche bezahlen sollte, zu Gericht saß. Die Uebergriffe Frankreichs kn Europa legten klar an den Tag, daß man mit ihm nicht in Frieden leben könne, weil es eben den Frieden nicht wollte. Besonders war die Unterwerfung der Schweiz von Seite Frankreichs für Oesterreich eine offene Kriegs drohung. Die Gefahr wurde für Tirol

vergrößert, indem die bisher freie und selbständige Republik Graubündten aufgefordert wurde, sich mit der helvetischen Republik zu vereinigen. Doch widerstand die kleine Republik der Zumuthung, in französische Abhängigkeit zu gerathen und schloß am 17. Oktober 1798 zu Chur mit dem kaiserl. General Auf- ftnberg eine Ueberemkunft, wonach Graubündten von österreichischen Truppen besetzt werden sollte. Diese Vorgänge in der Schweiz ver- anlaßten Oesterreich, größere Truppenmassen kn Tirol aufzustellen. Schon

vor Ablauf des Jahres 1798 wurden einzelne Bataillons gegen Vinstgau hin aufgestellt. Im December d. I. lag das leichte Infanterie- Bataillon von Trantenberg in Tiesens und das Bataillon von Otto in Latsch und Schlanders. In den ersten Monaten des Jahres 1799 rückten aus Jnnerösterreich und Vorarlberg Truppen-Colonnen kn Eil märschen gegen Vinstgau vor. Am 1. März wurde dem Kreisamte in Bozen angezeigt, daß mehrere Regimenter von Vorarlberg nach Vinft- gau bis nach Bozen hinab verlegt

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 133 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
, stellt die Schutzdeputation vor, scheine die Hauptabsicht des Feindes zu sein, vom Valtelin und WorM' ser-Joche her in Tirol einzufallem Dieß wäre der größte Nachtheil nicht nur für das Land, sondern auch für die beiden Armeecorps vom FML. Hiller in Chur und Vukassovich in Trient, von denen keines Tirol decken könne. Vukassovich scheine die Bestimmung zu haben, den rechten Flügel der italiänischen zu decken und könne sich daher nicht weit von seinem dermaligen Standpunkte entfernen, noch durch Trup

- peu-Entsendungen schwächen. — Greift der Feind ein einzelnes Deta chement mit Uebermacht an, so wird es sich auf sein .Corps, dieses gegen die Armee, zu der es gehört, zurückziehen. Tirol ist dadurch preisgegeben, ein Land, dessen Schutz für die Monarchie ein dringendes Bedürfniß ist. Es wird für den Fall, daß der Feind Absichten auf Tirol habe, unmöglich sein, jede Gränze so zu decken, daß ihm überall der Eingang geradezu verwehrt werde, wenigstens würde dazu eine so große Armee erfordert

,, daß.sie dermal weder aufzubringen, noch im Lande zu erhalten wäre. — Aber ebenso unmöglich würde es dem Feinde werden, Tirol zu erobern, wenn es von einem eigens dazu bestimmten unabhängigen Truppen« corps, verbunden mit Landesschützen, vertheidigt würde. Von welcher Sette immer der Feind einfiele, würde ein Truppen corps doch immer irgendwo eine Position finden, von wo aus es dem Feinde die längere Subsistenz im Lande so erschweren würde, daß er sie zuletzt aufgebm müßte. ' Diese Absicht

würde nicht erreicht, so lange das im Norden ste hende Corps an die Befehle und Bedürfnisse der deutschen, jenes im Süden an die der italiänischen Armee gebunden bliebe,, wobei der Mittelpunkt von Tirol immer schwach vertheidigt wäre. Dringt der Feind da mit größerer Macht ein, so würde es ihm dann leicht fallen, das nördliche Corps von der nördlichen, das südliche von der südlichen Granze zu verdrängen; wogegen ein für Tirol unmittelbar bestimmtes Corps sich am schicklichsten in der Mitte aufstellen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 138 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
123 Moreau am 28. Dezember geschlossenen Waffenstillstände von Steyer ein, vermöge dessen alle Vertheidigung in Tirol aufhören mußte; denn eine der Bedingungen war, daß Tirol von beiderseitigen Truppen gänz lich geräumt, das Landvolk nach Hause entlassen und beiderseits mit gleich starken Kauves - (lardes oder Sicherheitswachen besetzt werden sollte." — Die im Waffenstillstände festgesetzte Demarcationslinie ging aus Kärnthen nach Tirol herein längs der Straße von Lienz nach Brixen

zu sein. Erzherzog Karl sah den Eindruck voraus, den diese Bestimmungen in Tirol Hervorbringen würden, und deßhalb richtete er am 28. Dezember an den Gouverneur Grafen von Bissingen ein eigenhändiges Schreiben, das sein gebrochenes Herz beurkundet und die Tiroler mit dem unver meidlichen Schicksale tröstet: „Nicht allein in militärischer Hinsicht, auch kraft der innigsten Ueberzeugung der vielen und großen Beweise von Treue und Anhänglichkeit an Regenten und Vaterland, welche Tirol gegeben hat. ließ

Ich es Mir bei der Waffenstiüstandsverhand- jung zur allerersten Angelegenheit sein, und setzte allen möglichen Werth und allen möglichen Nachdruck darauf, die vorzüglichen Rücksichten gel tend zu machen, welche ein so rechtlich und gut gesinntes Volk verdient. Inzwischen warm die Unfälle, welche seit 3. d. Dl bis zu dem Tage, wo Ich das Commando der Armee übernahm, sich verfolgten, zu ent scheidend, als daß es möglich gewesen wäre, von dem Feinde, welcher die Besetzung von ganz Tirol zur ersten Bedingung machte und fest darauf bestand

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 18 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
von Campoformio zu erfüllen. Weil Frankreich den Frieden nicht haben konnte und wollte, wurde die Schweiz, Piemont, der Kirchenstaat, Neapel, selbst die Türkei mit Krieg überzogen. Für Oesterreich und hauptsächlich für Tirol war die widerrechtliche Besetzung der Schweiz in hohem Grade gefährlich, weil dadurch die Schlüffe! zu Süddeutsch' land, Italien, Tirol und zu den innerösterreichischen Ländern in die Hände der Franzosen kamen. Nur Graubündten lag noch zwischen Tirol und dm Franzosen auf ihrer drohenden

, schweizerischen Hochburg. Detz- halb blieb die kaiserliche Armee auf dem Kriegsfüße und gegen Frank reich gerichtet ; deßhalb lag eine starke Truppe in Tirol in Garnison, auch im Gerichte Glurns stand ein Bataillon vom slavonischen Broo- der Gränzregimente ein volles Jahr. — Wie es die k. k. Staatsregierung, so ließ es auch die iirolische Landschaft nicht an der nöthigm Vorsicht fehlen, um vom nahen Feinde nicht überrascht zu werden. Man wollte die Zeit des Friedens gut be nützen, um den kommenden Gefahren

für die ganze folgende Landesvertheidigung ist das Akten stück im Anhänge unter Rr. II. mitgetheilt. Der damalige Gouver neur von Tirol und zugleich bevollmächtigter k. k. Hofkommissär in Defensionsaugelegenheiten, Se- Ercellenz Ferdinand Ernst von Bissingen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 16 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
lende Thal der begeisterten Erhebung des gesummten Volkes an. Und diese glorreiche Erhebung war nicht bloß für Tirol bedeutungsvoll, sondern entschied glich theilweise für den Gang des großen Krieges in Italien, von wo aus General Bonaparte durch Inner-Oesterreich bis zum Sömmering vorgedrungen war und Wien selbst bedrohte. Da Bonaparte durch das bewaffnete Tiroler Volk seine Stellung im Rücken ernstlich bedroht sah, so war dies eine der Ursachen, wodurch der feind liche Feldherr vermocht wurde

, Oesterreich den iuicht ungünstigen Frie den von Campoformio anzubieten ; denn durch die Erhebuug in Tirol und im Veneticmischen war Bonaparte ringsum von einer feindlichen Bevölkerung umgeben und schwebte auf seinem glänzenden Siegeszuge gleichsam in der Lust. Ueberdieß stand die französische Rhetnarmee, die ihn hätte unterstützen sollen, noch am Rheine. Durch den Frieden von Campoformio gab Oesterreich Mailand auf und erhielt dafür das venetianische Gebiet bis zur Etsch. Aus diesem Frieden ging die selb

Westgränze Tirols vom Orteles bis zum Gardasee, da die cisalpinische Republik ein williger Vorposten der unruhigen und eroberungssüchtigen französischen Republik wurde. Obwohl man diese Gefahr für das liebe Vaterland erkannte, so freute man sich doch herzlich des Friedens, der aber nur 16 Monate dauern sollte. — Tiro! hatte sichln den Kriegsjahren 1796 und 1797 einen Ruhm erworben, der über ganz Deutschland hinstrahlte. Schriftsteller und Zeitungsschreiber stellten Tirol wegen seiner Tapferkeit und Treue

zu seinem Landesfürstm zum Muster für alle Länder auf. Der Kaiser nannte Tirol sein liebstes, treuestes und der Bewunderung von ganz Europa würdiges Erbland. — Und in der That hat der tapfere Tiroler dieses Lob verdient, wenn man erwägt, daß dieses kleine Gcbirgsland, entblößt von Waffen, Munition und Lebensmitteln, sich einem großen feindlichen Heere entgegenstellte, daß es die französische Macht lange Zeit an den Gränzen aufhielt, und endlich, nachdem sie mit Uebermacht tiefer in das Land emgedrungen

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 134 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
-Commando, den wichtigen Paß des Wormser-Joches schnellstens zu besetzen. Die Folge davon war, daß durch den Verlust des Passes wenigstens die doppelte Anzahl von Schützen und regulärem Militäre die Thalfiäche Vinstgaus schützen mußte. Im Jahre 1839 war es nur der Sorgfalt und der Thätigkeit Sr. k. k. Hoheit des Erzherzog-Statthalters Karl Ludwig zu verdanken, daß der wichtige Paß für Tirol gewonnen wurde. Es ist nur zu bedauern, daß die Wichtigkeit des genannten Passes sowohl, wie des Tonales

im Frieden zu Villafranka 1939 nicht berück sichtigt wurde. . Ohne den ungeschmälerten Besitz dieser Höhenpunkte ist die ganze Westgränze Tirols stets bedroht. Während man in Tirol berathschlagte, wie im Falle eines wieder ausbrechenden Krieges das Vaterland zu vertheidigen wäre, kündete der erste Consul den Waffenstillstand von Parsdorf am 28. August und am 7. September den Waffenstillstand für Italien auf, und somit war binnen wenigen Tagen der Wiederanfang der Feindseligkeiten zu er warten

. Den Oberbefehl der Armee in Italien erhielt statt Melas der General der Cavalleric Graf Bellegarde, Commanvant in Tirol im vorigen Jahre; das Obercommando in Deutschland erhielt statt des Feldzeugmeisters Kray der 19jährige Erzherzog Johann, dem der Ge neral Lauer zur Seite gegeben war. Ein allgemeines Aufgebot zur Bertheidigung des Vaterlandes erging an alle k. k. Erbländer. Die Tiroler forderte ihr Gouverneur in einer Kundmachung vom 1. September 1800 zur Landesvertheidigung auf. Auf diese Auffor derung

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Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 137 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
127 günstig; die Franzosen wurden bei Ampfing zurückgedrängt. Freudig berichtete der jugendliche Erzherzog diese ersten Vortheile über die Fran zosen nach Tirol; der Siegesjubel drang nach allen Thälern des Landes. Aber nach zwei Tagen, am 3. Dez. 1800 schlug Moreau den Erzherzog bei Hohenlinden. Es war die furchtbarste Niederlage, die das öster reichische Heer in den beiden Revolutionskriegen erlitten hatte. Die Trümmer des österreichischen Heeres zogen sich hinter die Enns zurück. Erzherzog

Karl, der nun zur Armee berufen wurde, fand kaum '30,000 Mann beisammen. Er brach in Thränen aus, als er seine im vorigen Feldzuge so siegreiche Armee jetzt so herabgekommen sah. In Italien begannen die Feindseligkeiten am 21. Dezember. Die österreichische Armee unter Bellegarde zog sich erst hinter den Mincio, einige Tage später hinter die Etsch und dann hinter die Brenta zurück. Am 24. Dezember wollten die Franzosen über den Tonal nach Tirol einbrechen. Da aber die k. k. Truppen

der kaiserlichen Waffen in Deutschland und Italien für Tirol gerade keine unglücklichen Folgen. Auch in Vinstgau hatte man von der feindlichen Schweizer-Armee nichts zu befürchten, weil der Feind wegen des hohen und weichen Schnees nicht über die Gebirge kommen konnte, und weil für den schlimmsten Fall alle Anstalten getroffen wa ren, um einen Angriff des Feindes kräftig zurückzuweisen. Herr von Söll beurtheilt die damalige Lage Vmstgaus folgendermaßen: «Der hier commandirende General Auffenberg wäre

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Categoria:
Storia
Anno:
1861
Geschichte Vinstgaus während der Kriegsjahre 1796 - 1801 : mit besonderer Beziehung auf das Gericht Glurns
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Pagina 128 di 167
Autore: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Luogo: Bozen
Editore: Eberle
Descrizione fisica: 154 S. : Ill., Kt.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Vinschgau ; z.Geschichte 1796-1801
Segnatura: II 301.816
ID interno: 470719
in Deutschland und Italien auf. In Deutschland zählte die kaiserliche Armee unter dem Feldzeugmeister Kray (Erzherzog Karl war am 18. März 1800 als Commandant abgetreten) 114,000 Mann In fanterie und 25,000 Reiter; davon waren 26 Bataillons und 12 Es- cadrons unter dem Fürsten Reuh in Tirol aufgestellt. In Italien ge bot General Melas mit Abzug der zahlreichen Besatzungstruppen über ein schlagfertiges Heer von 60,000 Mann. Die österreichische Gesammt- macht, die gegen Frankreich gerichtet war, betrug 230.000

Mann. Die ser Macht standen im Anfänge des Jahres 1800 nur 180,000 Fran zosen entgegen. Meneral Moreau, der die französische Armee gegen Deutschland befehligte, ging Ende April über den Rhein und schlug die Oesterreicher am 3. Mai frei Engen, am 8. bei Möskirch und drängte sie bis Ulm zurück. Le Courbe drang mit seinem Corps am 11. Mai bis Memmingen vor, wodurch das Corps des Fürsten Muß in Tirol von der Hauptarmee in Deutschland völlig abgeschnitten wurde. Diese unglücklichen Ereignisse

waren für Tirol höchst beunruhigend; es war von der Schweiz und von Schwaben ber bedroht. Diese Gefahren nöihigten zu kräftigen Gegenanstalten, die aber die Vertreter des Lan des, bevor noch der Feind an den Eingängen des geliebten Vaterlandes stand, vorbereitet hatten. Im Bezirke der.südlichen ständischen Aktivität waren 40 Schützencompagnien jederzeit bereit, auf ' den ersten Wink ausznrücken. Davon trafen 14 das Hochstift, 7 die maischen Cousinen, 7 das Viertel Etsch, 5 das Burggrafenamt, 3 das Viertel

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