Tirol und Vorarlberg : neue Schilderung von Land und Leuten
Pagina 163 di 463
Autore:
Achleitner, Arthur ; Schmid, Mathias / von A. Achleitner und E. Ubl. Mit farb. Trachtenbildern, ... zahlreichen Illustr. und Originalbeitr. von Mathias Schmid ...
Luogo:
Leipzig
Editore:
Pagne
Descrizione fisica:
XI, 400 S. : Ill., Kt.. - 2. Aufl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur ; In 17 Lfg. erschienen
Soggetto:
g.Tirol ; s.Landeskunde ; <br />g.Vorarlberg ; s.Landeskunde
Segnatura:
III 64.136
ID interno:
522793
Hariulosigkeit dm Unwillen der danialS etwas unduld samen Herren in Tirol. Der Landeshauptmann Hasel- wcmter reserirte über den freisinnig denkenden Künstler dem tiroler Landtage, welcher das Stipendium endgiltig entzog, weil Mathias Schmid „für lutherische Blätter Zeichnungen lie fere, was weder einen guten Chri- , sten noch einen guten Tiroler in ihm vermuten lasse'. Diese Wen dung im Leben deS armen Künst lers brachte ihn zwar in bittere Roth, aber sie gab ihm die Frei heit voll nnd ganz nnd
Schmid widmete sich der bildlichen Schilderung des heimatlichen Volkslebens. In rascher Folge entstanden kleinere Bil der, die dnrch prägnante Komposition, die Kraft der lleberzengnng, dnrch Farbe nnd Wahrheit allgemeine Anfmerksamkeit erregten und dem jungen Künstler bald Aufträge eintrugen, seine Lage materiell günstiger gestal teten nnd ihm die Gründung eines eigenen HanSstandeS ermöglichten. Mit einer liebenswürdigen Münchnerin vermalt, die in treuer Liebe ihm in sorgen vollen Jahren tröstend znr
Seite gestan den hatte, zog Schmid nach Salzburg, nachdem er den Landsitz v. Tschavvll's in Feldkirch in meisterhafter Weise mit Bil dern aus deu Borarlberger Volkssagen ge schmückt hatte. Im Jahre löt>9 übersie delte Schmid abermals nach München, wo er die Freund schaft mit dem gewaltig aufstrebenden Desregger wieder erneuerte. Liebenswürdig wie immer nud wohlwollend nahm Defregger den Landsmann anf nnd brachte ihn iu die Piloty-Schule, die Schmid drei Jahre fleißig Allhur AchleUu-r, Tirol
und AoiaiU'clg. Im Fimbcrthal. (Nach einer Skizze von Mathias Schmid.) Im Fmàthal. (Nach ciiier Slizzc vo» Mathias besuchte, nm dann mit dem Bilde „Die Karreuzicher' als fertiger Maler vor die Öffentlichkeit zu treten. Mit einem Schlage war Mathias Schmid in die Reihe der ersten Künstler der Welt vorgerückt und daS noch im gleichen Jahre (1872) geschaffene Bild „Sittenrichter' bekräftigte seine . , > hervorragende Stelknng in der Knnstwelt. Ein Jahr später ent- standdie „Beicht- zcttclsnmmlnng' nnd 1874
das weltberühmte Gemälde: „Der HerrgvttShänd- ler'. Drei Jahre später überraschte Schmid die Kunstwelt mit dem überwälti gend«! Werke: „Die Austreibung der Zillerthaler', daS einen Slnrm iu Tirol hervorrief uud dnrch mancherlei Reprvdnktionen bald Gemeingut der gebildeten Welt wnrde. Wurde Schmid in der tirolischen Heimat von Fanatikern anch angefeindet uud verfolgt und wollte man ihm die eigene Heimat Verleiden, nie vergalt er Haß nnd Intoleranz mit gleicher Münze, weder mit lebendigem Wort