die Gefechtstrains wandern, bis sie zu der für sie bestimmten Wasserstelle kommen; stundenlang müssen sie hier warten, bis ihre Fässer gefüllt werden; und Stunden währt es dann wieder, bis der Mann, der vorne am Feinde steht, mit dem schalen lauen Wasser seine brennenden Lippen netzen kann. Das bißchen Wasser, das er bekommt, genügt kaum, um seinen Durst zu löschen — zum Waschen bleibt ihm nichts. So ist es oben am Monte Santo und San Gabriele wie auf der Karstboch- fläche südlich des Wippachtales
! Was sind die Sümpfe Golhy- niens, die Urwälder der Karpathen gegen die Verhältnisse, unter denen am Jsonzo österreichisch-ungarische Soldaten den Kaiser und König und die Monarchie gegen den übermächtigen Feind verteidigen — siegreich verteidigen. Der „Monte Santo', der Berg des Todes. Die zehnte Jsonzoschlacht ist nicht nur örtlich, sondern auch Zeitlich in drei Teile zu zerlegen. Der erste, beginnend an 12. Mai dauert zehn Tage, hebt an mit einem wuchtigen Anlauf auf 40 Kilometer breiter Front von Plava
Kann als als eine Demonstration angesehen werden, die über den Rahmen solcher Aktionen hinausgreifend, einen eigenen Zweck verfolgte. Der Zweck wurde nicht erreicht, die Demonstration versagte gleich falls. Unsere Heeresleitung wurde durch das Anrennen gegen die Stellungen Zwischen Auzza und den Monte San Gabriele nicht getäuscht. Als die Italiener im zweiten Teile der Schlacht zum Angriff auf dem Comen-Plateau schritten^ stießen sie auch hier auf den gebührenden Empfang. Den wichtigsten Punkt unseres Nordflügels bildet
der Monte Santo. Einst eine Stätte frommer Gottesbeschaulichkeiten mit seinein ehrwürdigen Kloster und seinen schönen Gärten, die sich bis tief auf den Hang hinunterzogen, ist er heute ein nackter, wüster Fels, der sich wie ein schützender Riese trotzstarrend dem vom anderen Jsonzouser herüberdrohenden Sabotin entgegen reckt. Ihn wollten die Italiener um jeden Preis in die Hand bekommen. Sie griffen ihn nicht nur frontal an, sondern ver suchten auch, durch die Eroberung der ihn flankierenden Höhen
— im Norden Kuk und Vodice, im Süden der San Gabriele — feiner Herr zu werden. Wie an der ganzen Front setzte am Morgen des 12. auch in diesem Abschnitt mit voller Wucht das Trommelfeuer der italieni schen Artillerie ein. Gegen die vordersten Stellungen wüteten vor allem die schweren und schwersten Minenwerfer. Grün und voll treibenden Lebens wie der Monte Santo waren früher auch der Kuk und die Höhen von Vodice. Auch sie sind heute kahles, nacktes Felsgestein, das die Wirkung der einschlagenden Gra naten