, die mit großer Unbe kümmertheit Dinge erzählten und kom mentierten, welche zum weitaus größten Teil ganz anders waren, als sie dargestellt wurden. Neuesten« hat man sich auf die Finanzen des Vatikans verlegt und beginnt auch hier zu bohren um zu «enthüllen». Eine ita lienische Wochenzeitschrift («Oggi» v. 16 Ok tober 1952) veröffentlichte einen Aufsatz über den Goldschatz des Vatikans, allerdings ohne Bilder! Der ausländische Berichterstatter, der in Rom je und je für seine Zeitung schreibt
werden soll, so braucht es noch einmal geistig eine besondere innere Nähe zum Religiösen, um die Fragen der Kirche zu verstehen, ganz abgesehen von einer geschichtlichen Bildung, die einem Journalisten mit dem Auftrag für Kirchen berichterstattung unter keinen Umständen atwehen sollte. Der «Goldschatz» des Vatikans soll der zweitgrößte sein. Nur Amerika habe mehr, und England, das an dritter Stelle stehe, habe sogar dreimal weniger. Ueber den Gold schatz Rußlands weiß man nichts zu sagen. In den Veröffentlichungen
. Es wurden auch Zahlen ge nannt: der Goldschatz des Vatikans betrage über 11,5 Milliarden Dollar. Was ist dazu zu sagen? Setzen wir einmal den Fall, es wäre wirklich wahr, daß der «Goldschatz» des Vatikans sich auf 11,5 Milliarden Dollar be liefe, wie behauptet wird. Wäre das so viel? Die katholische Kirche hat über 420 Millionen Mitglieder mit so und so vielen Orden, Liegenschaften, aber auch sozialen und religiösen Einrichtungen in Heimat und Mis sion. Für eine solch mächtige Organisation
nur um den Krieg zu beginnen als erstes Budget 92 Milliarden Reichsmark investierte, ganz abgesehen von den folgenden Kosten. Also mehr als das Doppelte des sogenannten vatikanischen Gold schatzes. der übrigens keineswegs so groß ist und in seinem Bestand nur friedlichen Zwecken dient. Dies unter der Voraussetzung, die gegnerische Presseanschuldigung wäre wirklich wahr. Aber sie stimmt nicht. Der «Osservatore Romano», das Tagblatt des Vatikans, hat auf die Angaben jener Be richterstattung eine offizielle
Antwort gegeben. Sie lautet in wortgetreuer Ueber- setzung «Eine gewisse Presse gefällt sich darin, von. Zeit zu Zeit, Berichte und Artikel über die — wie sie sagen — vatikanischen Finanzen zu bringen. So hat die illustrierte Wochenschrift ,Oggi’ in ihrer Nummer 42 vom 16. Oktober mit äußerster Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit einen solchen Bericht veröffentlicht, in dem u. a. zweifelhaften Be hauptungen gewagt wird, zu erklären, daß der Schatz des Vatikans unter den Staats schätzen der ganzen