An diesem Heiligen war schon sein Name eine Vorbedeutung seiner wohlthätigen Wirksamkeit. Klarus heißt nämlich hell, und er ward selbst erhellt mit dem Licht der Erkenntniß der Eitelkeit des Irdischen, weswegen er den klösterlichen Beruf erwählte, und hat die blinde Welt erhellt mit dem Glanz seiner Tugenden und Wunder, durch die er noch bei seinen Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit stand. Betrachtung. Ueber das Ziel und Ende des Menschen. 1. Der Mensch ist erschaffen, daß er Gott erkenne
Gott erlangst. „Du hast uns, o Herr zu dir erschaffen, und unser Herz ist in Unruhe, bis es Ruhe findet in dir.' Der hl. Augustin. 2. Die Außenwelt, die den Menschen umgibt, soll ihm als Mittel dienen zu seinem Ziel und Ende zu gelangen. Gleichwie der Mensch für Gott erschaffen, so ist die Welt und alles was in ihr ist, für den Menschen erschaffen. Der Mensch soll seine Seligkeit, die zeitliche wie die ewige in Gott suchen und die Dinge in der Welt ihm dazu behiflich sein. Aber was thust
du? Du kehrst die Ordnung um, die Gott gemacht hat, stellst das Oberste, nämlich Gott, zu unterst und das Unterste, nämlich das Geschöpf, zu oberst, machst das Mittel zum Ziel und das Ziel zum Mittel, wendest die Mittel, die dir an die Hand gege ben, das höchste Gut zu erlangen, thörichter Weise gerade dazu an, um es unwiederbringlich zu verlieren? Hast du es vielleicht nicht sogar er fahren, was der heil. Bernard sagt: „Einnehmen können die Geschöpfe ein Herz, aber befriedigen nicht.' 3. Daraus folgt
, daß du dich unverweilt entschließen mußt, die Mittel zu ergreifen, um zu deinem letzten Ziel und Ende zu gelangen. Das Hauptmittel dazu ist die Haltung der Gebote Gottes. „Willst du in's Leben eingehen, so halte die Gebote' spricht der Herr. Was hilft es dir, wenn du schön, reich, angesehen, gelehrt auf der Welt gewesen, aber zuletzt dein ewiges Ziel verfehlt hast? Hingegen, was schadet es es dir, wenn du mißgestaltet, arm, verachtet gewesen, aber dein letztes 1*