Z. April 1909 Tiroler Bollsblatt Seite 3 Verehrtest?, um was es sich handelt, deuten schon aus den Sinn des BildeS hin, welches zur Ent- hüllung kommen soll. Das Bild soll eine Erinne- rung sein an jene vom Tiroler Volte unter obiger Devise vollbrachten, hochpatriotischen, kriegerischen Taten, welche die Größe und den Ruhm des Vater landes begründeten; soll aber zugleich ein Zeichen unserer Bewunderung und unserer Dankbarkeit, eine Aufforderung zur Nachahmung der väterlichen Tugenden
religiösen Uebungen sollten abgeschafft, die Trennung vom geliebten Herrscherhause sür immer besiegelt, die alten Freiheiten, die alten Ge bräuche, sogar der Name Tirol vernichtet werden. Das läßt sich das Tiroler Volk nicht gefallen; daher der Widerstand, daher die Erhebung. ES entstehen surchlbare Kämpft, viel Blut wird vergossen, ganze Dörser werden geplündert und eingeäschert, die schönsten Höfe gehen in Feuer und Flammen auf, Kirchen werden beraubt und geschändet, wehr- und hilflose Greise, Weiber
, führte den tapferen Arm. Liebe, diese mächtige Triebfeder menschlicher Taten, hauste im besten und heiligsten Sinne des Wortes, als unversehrte HimmelSgabe im Herzen der Tiroler. Liebe zu Gott und zur katholischen Religion, Liebe zum Kaiser und zum angestammten Herrscherhause, Liebe zum Vaterlande, zur Familie, zur engeren heimatlichen Scholle machte die Tiroler zu Helden, die litten, kämpften, bluteten und starben, um jene Güter — ihren einzigen Reichtum — zu vertei digen und zu retten. Und hier muß
, Herrscher haus, Freiheit — Oesterreich und ganz Deutschland die Abschüttelung des französischen Jochs. Freilich war das Lösegeld ein sehr teures; aber welche große Errungenschaften find zu verzeichnen gewesen, die nicht große Opfer verlangt hätten? Die Geschichte des Altertums, des Mittelalters, der Neuzeit bietet uns Beispiele genug, um behaupten zu können: Opfer dürfen nie gescheut werden, wenn Großes zu erreichen ist. Dies wußten die Tiroler, danach handelten sie. Waren aber die Tiroler wirklich
von edlen, idealen Beweggründen in den Freiheitskämpfen ge leitet? Verehrteste! Die Antwort durch drei Bei spiele: an drei Helden können wir sehen, wie ernst es die Tiroler mit ihrem Wahlspruche meinten. Peter Mayr, der Wirt an der Mahr, den keine feindliche Kugel im Kampse getroffen, wird in Bozen zum Tode verurteilt. Sein edles Benehmen, sein sympathisches Austreten gewinnen ihm das Herz mancher Feinde: man sucht nach einem Mittel ihm das Leben zu schenken: eine kleine Notlüge genügt. Nein, antwortet