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Volksblatt
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Pagina 12 di 16
Data: 14.05.1902
Descrizione fisica: 16
2 Priester, 4 Ordensbrüder und 6 Franciscanerschwestern wetteifern. — Das Mittel alter weist seine Kinderkrenzzüge auf — eine mehr schwärmerische als glückliche That; aber zu einem wahr haft idealen und unvergleichlich segensreichen Unternehmen hat besonders Leo XIII. die kath. Kinder begeistert: i m Kindheit Jesn-Verein derU verlassensten und ärmsten Brüderchen und Schwesterchen draußen in der weiten Welt Hilfe und Rettung zu bringen. ^„Jch wünsche, dass alle christl. Kinder dem Kindheit Jesu^Verein

beitreten', sprach Leo XIII. und mehrere Hunderttausende sind der Ein ladung gefolgt. Das ist die dritte charakteristische Er scheinung der Missionsthätigkeit der kathol. Kirche unter Leo Xlll. Unter seinem Pontifioate haben die katholischen Kinder aus ihren Sparpfennigen r!und 70 Millionen Franks geopfert — für den Loskauf a!cmer Sclavenkinder, für Pflege und Unterricht verlassener, oder von den eigenen Eltern weggeworfenen Kleinen. ! Es wurden rund vier hundert Waisenhäuser gegründet^ 2500 Schulen

und 1 Pfennig, um sich etwasjObst zn kaufen, brachte den Pfennig der Lehrerin und gab sich mit dem Stücklein Brod zufrieden, bis es seinen Beitrag zum Kindheit Jesn- Verein geleistet hatte. Im Jahre ^1891 allein wurden aus den Almosen, der unter Leo Xlll. social geschulten Kinder 481.535 Kinder gerettet. ^ 4. Leo's Auge schaute im Geiste die Ketten armer Sclaven und sein Herz entbrannte in heiligem Unmuth gegen die Barbarei und in heißem Verlangen, die Ketten zu sprengen und diese jahrtansend alte

untergräbt, welche dem Bau seinen Halt verleihen, gefährdet den ganzen Bau. Voll Liebe zum wahren Wohle der menschlichen Gesellschaft hat darum Leo XIII. oft und oft in seinen Mahnschreiben an seine Kinder die Erhabenheit und Unverletzlichkeit der Autorität verkündet. „Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt. — So wenig wir nämlich dem göttlichen Willen widerstreben dürfen, so wenig ist es gestattet, die recht mäßige Gewalt zu verachten, wer immer auch ihr Träger sein mag.' ^ Welch erhabene

der Gerechtigkeit^ sicher ruht, so ruft Leo den Gewalthabern mit dem Freimuth eines Propheten und Apostels zu: „Die Regierung soll eine gerechte sein, nicht herrisch über alles Recht hinaus, sondern väterlich, da ja auch Gottes Herrfchast über die Menschen ') Braüsberger 3. Kath. Ordmswesen im 19. Jahrh. S. 197. 2) Encykl. Immorwls Oei (Herder'sche Ausgabe H, 12). ») A. 'a. O. S. 10. eine höchst gerechte ist und mit väterlicher Güte verbunden; bethätigen soll sie sich aber zum Nutzen der Bürger, weil nur darum

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Volksblatt
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Pagina 11 di 16
Data: 14.05.1902
Descrizione fisica: 16
Mitbruders in Christo linderte, sollte nach Gottes Rathschluss als Mann und Greis durch Wort und Bei spiel und That so vieles zur Linderung und Heilung socialen menschlichen Elends beitragen. Er sollte nach Gottes Plan der Samaritan werden für die an vielen Wunden todtkrank darniederliegende menschliche Gesellschaft; sollte linderndes Oel und stärkenden Wein in die socialen Wunden gießen. Der liebe kleine Samaritan dort auf der Straße zwischen Anagni und Carpineto sitzt heute als Papst Leo XIH

. als Jubelgreis auf des heiligen Petrus Thron. Leo XIII. — als barmherziger Samaritan der menschlichen Gesellschaft — sei der Gegen stand dieser Jubiläumsrede. Wollte man das sociale Wirken Leo XIII. auch nur einigermaßen ausführlich und nur halbwegs vollständig schildern, so wücden viele Stunden hierzu nicht genügen. Gestatten Sie darum gütigst, dass ich aus der reichen, fast unabsehbaren Wirksamkeit Leo XIII. zu Gunsten der menschlichen Gesellschaft nur einige Momente hervorhebe und sein edles Samaritanwerk

.'') Nach diesem Grundsatz prak tischer Lebensweisheit wollte Leo XIII. der leidenden Menschheit zu Hilfe kommen. Er wollte der weitab irren den Gesellschaft an erster Stelle das helle Licht der Wahr heit wiederbringen; denn: „klar und über allen Zweifel erhaben ist es' — so belehrte er die Bischöfe des Erd kreises^) — „dass die bürgerliche Gesellschaft keine sicheren Fundamente mehr hat, wenn sie nicht auf den ewigen Grundsätzen der Wahrheit und den unwandelbaren Ge setzen des Rechtes und der Gerechtigkeit ruht

.' Den ersten Blick der Sorge und Liebe wandte Leo XIII. der modernen Familie zu, um ihre Wunden zu heilen. Mit Recht; denn was für den steinernen Bau das Funda ment, das ist für die menschliche Gesellschaft die Familie. Sind die Fundamentalsteine ohne Kraft oder gar dem Zerbröckeln oder der Auflösung nahe, so muss über kurz oder lang der ganze Bau einstürzen — möchten seine Wände noch so herrlich mit Kunstwerken der Skulptur und Malerei ausgestattet sein — möchten noch so prächtige ') üssa! sur I'io6

hatte dem Staate 142 Bettler, 64Bewohner von Armenhäusern, 76 Verbrecher und eine große Zahl sittenloser Personen gebracht. Der öffentlichen Wohlthätig keit hatte diese 1 Familie 2,000.000 Mark gekostet. Die hohe Bedeutung der Familie für Wohl und Wehe der Gesellschaft hat der weitblickende Geist Leo XIII. klar durchschaut; in vielen seiner berühmten Mahnschreiben an die ganze Christenheit hat er die Welt immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass die Familie glück lich und sicher nur auf 4 Säulen ruhen

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Volksblatt
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Pagina 3 di 24
Data: 04.03.1903
Descrizione fisica: 24
und in der Türkei, im Orient, wie in Amerika und Asien für die Katholiken besser ge ordnete Zustände wieder herzustellen. Um die Lage der Christen in Heidenländern zu erleichtern, trat Leo XIII. in direkten Verkehr mit den Herrschern von Persien, Japan, China, Marokko und vieler anderer Länder und stellte die katholische Hierarchie wieder her durch Errichtung neuer Bischofssitze. „Licht vom Himmel' nennt ihn besonders der schwarze Erd teil Afrika mit seinen unglücklichen Sklaven. Leo XIII. gründete

entsetzlicher Sklaverei preisgegeben war. „Licht vom Himmel' nennen ihn die Orientalen. Um die orientalische Kirche auszuzeichnen, hat Leo XIII. am 11. Dezember 1880 den Patriarchen Hassoun zum Kardinal ernannt, nachdem seit mehr als dreihundert Jahren kein Orientale mehr mit dem Purpur bekleidet gewesen. Um einen tüchtigen Klerus dem Orient zu geben, gründete Leo XIII. das armenische und griechisch- or ientalische Kollegium in Rom und setzte, um die Vereinigung der getrennten Orientalen mit Rom anzubahnen

, eine eigene Kommission von Kardinälen ein. Seit langer Zeit ist Leo XIII. wieder der erste Papst, der schon zu wiederholten Malen die Freude erlebte, daß mehrere Tausend Orientalen zur katholischen Kirche zurückkehrten. „Licht vom Himmel' nennt Leo XIII. das arbeitende Volk; denn die Sorge für das Wohl nnd Weh der arbeitenden Klassen, die Versöhnung der Armen mit den Reichen auf dem Boden christlicher Liebe, dies alles beschäftiget den heiligen Vater seit Beginn seiner Regierung in hervorragendster Weise

. Am 15. Mai 1891. erschien seine weltberühmte Enzyklika über die Arbeiterfrage, in welcher er in wunderbarer, begeisternder und überzeugender Sprache die Mittel zur Lösung der sozialen Frage zeigt. Durch dieses Meisterwerk verdiente sich Leo XIII. mit Recht den schönen Titel eines Arbeiterpapstes. Durch seine tatkräftige Aktion wurden in allen Ländern Arbeitervereine gegründet, um so das arbeitende Volk einerseits aus den Krallen der irreligiösen Sozialdemokraten zu retten, anderseits um den ungerechten

Übergriffen der Arbeitgeber die Spitze abzubrechen. Hätte Leo XIII. nichts anderes getan, als dies, so verdiente er schon mit goldenen Lettern in den Annalen des 19. und 20. Jahrhunderts eingetragen zu werden als „der große Arbeiterpapst'. „Licht vom Himmel' nennt ihn die heutige Gesell schaft. Schon alsbald nach seiner Erhebung auf den päpstlichen Stuhl trat Leo XIII. mit seiner bedeutungsvollen Enziklika „Inseru- tadils äs! eonsiüo' vor die gespannte Welt und bezeichnet derselben freimütig die Übel

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Volksblatt
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Pagina 16 di 24
Data: 04.03.1903
Descrizione fisica: 24
Seite 2 Tiroler Volksblatt. 4. März 190g Aufgabe geworden, einige Worte an Sie zu richten. Leo XIII. schaut gleich seinem Vor gang er P i u s IX. die Jahren des ersten Papstes; ihnen allein war das gegönnt in der langen Reihe der Nachfolger des hl. Petrus. In einer mittelalterlichen Prophezeiung ist Pius IX. als Orux äe vruxe, als Kreuz vom Kreuze, und Leo XIII. als Imwen äs ooslo, Licht vom Himmel, vorherkündet. Diese Vorhersagung ist in auffallender Weise eingetroffen. Welche Leiden erfüllten

das Pontifikat Pius IX., welches Kreuz wurde ihm von jenem Königshause, das das Kreuz im Wappen führt! Und Leo Xlll. hat nicht allein den Stern im Wappen, er ist wahrhaft ein Licht vom Himmel für die ganze Welt. Und wenn er einst nicht mehr sein wird> wenn der Ruf ertönt: der Papst ist tot! es lebe der Papst! wenn sein Nachfolger, das i^nis ai'äsus, das brennende Feuer, den Thron besteigt, so stirbt das Licht vom Himmel nicht, es bleibt in der Kirche kraft der Verheißung ihres göttlichen Stifters

in altuin, fahr' hinaus in die hohe See, in die sturmbewegte Fluth!' das Schifflein Petri siegreich durch die brausenden Wogen und ein Licht vom Himmel, die Finsternisse erhellend, weist Leo den Völkern die Bahn zum irdischen und ewigen Heile. Das „Kreuz vom Kreuze' und das „Licht vom Himmel' — zunächst geltend sür Pius IX. und Leo XIII. — gilt wohl sür das ganze Papsttum; sein Weg ist immer ein Weg des Kreuzes ge blieben, jenes Kreuzes, das der Welt aus Golgatha der Weg zum Leben und zum Siege ward

! Was soll ich nun von der überwältigenden Persönlichkeit des großes Papstes sagen? Seine Werke künden ihn als heiligmäßigen Papst, rastlos tätig sür die Ausbreitung der Kirche, als tiefgebildeten Theologen und Philosophen, als Staatsmann, der seinesgleichen sucht, als uner müdlichen Förderer von Kunst und Wissenschaft, als Sozialpolitiker ersten Ranges, als einen der besten Dichter des heutigen Italien. Kein Papst vor Leo XIII. hat so viele be deutende Kundgebungen in sozialpolitischer Be ziehung erlassen. Vor allem die.Ausbreitung

ist, ein pan - slavistisches nationales Reich auf schis matisch er Grundlage zu errichten, und am Bos porus statt des Halbmonds aus die Aja Sophia das griechische Kreuz zu pflanzen. In dieser Frage hielt man sür ausschlaggebend die Energie der leitenden Staatsmänner Englands, die Politik Österreichs und die Schlagfertigkeit seiner Armee. Leo XIII. erkannte aber, daß hier g e i st i g e Interessen in Betracht kommen. Indem er durch die erwähnte Enzyklika das mehr als 1000jährige Privilegium des Gebrauches

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 08.08.1894
Descrizione fisica: 8
der Leo-Gesellschaft. Um 9 Uhr begann die geschlossene Generalversamm lung der Leo-Gesellschaft in der Aula aeaäenüea des Studiengebäudes. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten wurde vom Generalsekretär der Geschäfts bericht erstattet, aus dem Folgendes entnommen sei. Die Mitgliederzahl beträgt 1335, die Zunahme der Mit glieder im letzten Jahre gegen 300. Der Stand des Vermögens beziffert sich auf über 20000 fl., das in Papieren angelegt ist. Im Jahre 1893/94 veran staltete 'die Leo-Gesellschaft

folgende besondere Publi kationen: Oesterr. Literaturblatt im 3. Jahrgange, Quellen und Forschungen zur Cultur- und Literatur- geschichte Oesterreichs und seiner Völker, herausgegeben von den Professoren Dr. Hirn und Wackernell, (der erste Band erscheint im September l. I.). Jahrbuch der Leo-Gesellschaft für das Jahr 1893 mit wissen schaftlichen Abhandlungen von Pawlicki, Hirn, Lim- bourg, Wackernell, Gredler, ?. Rößler's als sehr tüchtig anerkannte Schrift über die Frauenfrage, Panholzer's katholische

Erziehungs- und Unterrichtsanstalten in Oesterreich (erscheint eben bei Kirsch, Wien), Spreizen- hofer Vorbenedictinisches Mönchsthum in Italien, Kralik, Mysterium der Geburt Christi. Dazu kommt die Veranstaltung der Aufführung dieses Weihnachts spiels und die demnächstige Abhaltung des sozialen Kurses in Wien. Als Ort der Abhaltung der nächsten Generalversammlung der Leo-Gesellschaft wird wahr scheinlich Graz bestimmt werden. Es sind 160 Mit glieder der Leo-Gesellschaft anwesend. Dazu bemerke

ich noch, daß im Laufe des letzten Jahres nicht weniger als 200 Herren durch die Leo- Gesellschaft veranlaßt wurden, in der wissenschaftlichen Litteratur sich öffentlich zu betheiligen. IV. Die feierliche öffentliche Sitzung. Derselben wohnten bei vier Kirchenfürsten, Nuntius Agliardi, Fürsterzbischof Haller, Feldbischof Belopotocki, Weihbischof Dr. Katschthaler; der k. k. Statthalter Zaubermedizin der Europäer genossen und sind von Sinnen; schlagen wir sie todt!' Das war die Parole zu einer Scene so wild

der Apostolische Vicar das entsetzliche Ereign.ß, wovon er sofort den Mandarin in Kenntniß setzte/ Dieser beeilte sich aber nicht, Hilfe zu leisten, wie es doch seine Pflicht gewesen wäre. Erst am siebenten Tage Graf Thun, Landeshauptmann Dr. Schumacher, Lan deshauptmann Graf Brandis, Bürgermeister Zeller, Landesfchulinspector Dr. Luber, Regierungsrath Sacher, R.-R.-Abg. Dr. von Fuchs, Dr. Ebenhoch u. s. w., 160 Mitglieder der Leo-Gesellschaft und ein reicher Kranz von Damen. Nachdem der Präsident, Excellenz

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Pagina 10 di 12
Data: 14.01.1888
Descrizione fisica: 12
eröffnet worden. Nächst der Philosophie hat die Geschichtsforschung in Leo Xlll. einen ebenso kundigen als begeisterten Förderer gefunden. Es ist seit dem 16. Jahrhundert vielleicht keine Wissenschaft so mißhandelt worden als die Geschichte. Die neue Irrlehre suchte und mußte ihr Austreten zu rechtfertigen suchen aus der Geschichte; darum wurden die Zeiten vor der sogen ^ Reformation nicht nur Grau in Grau, sondern ausnehmend schwarz gemalt, um daS neue Wittenberger Meteor in desto brillanterer

dringendst auf, das Gebiet der Geschichte eifrigst zu bearbeiten. Und um diese Arbeit zu fördern, eröffnete Leo Xlll. nicht nur die Schätze der Bücher sammlung des Vatikans, sondern — ist das eine einzig dastehende That, er erschließt auch das geheime päpstliche Archiv, in dem die Dokumente der Kirchen regierung seit Jahrhunderten aufgestapelt liegen, er richtete eigene Arbeitssäle ein, in welchen die Geschichts forscher aller religiösen Bekenntnisse Gelegenheit finden sollen, diese bisher häufig

der Geschichtsschreibung ein wenig umgesehen, der ist auch sicher den Klagen der Geschichtsforscher begegnet, daß manche ^ fürstliche Häuser so schwierig sind, wenn ein Forscher die Bitte stellt, das eine oder andere Doku ment aus dem geheimen Archive kopiren zu dürfen; wir haben dafür keinen Tadel, die Archive sind Eigen thum der betreffenden Familien. Leo Xlll. öffnet das geheime päpstliche Archiv allen Forschern — es setzt das ein unbegrenztes Vertrauen in die Rechtlichkeit der kirchlichen Regierung voraus

eine besondere Anstalt in Rom geschaffen hat ; auf die Förderung, welche die ehrwür digen Orden der Franziskaner und Liguorianer bei Neuherausgabe der Werke ihrer berühmten Ordensge nossen Bonaventura und Alsons erfahren haben: diese neuen Ausgaben, m. H. sind monumentale Werke, und werden kommenden Jahrhunderten noch den Namen Leo's XIII. nennen, auf dessen Anregung hin sie ent standen. Ein Schriftstück, das uns aus der Mittleren Zeit überliefert ist, nennt Leo Xlil. in der Reihe der Päpste

unter dem symbolischen Namen: I-umen in coeUs: Licht am Himmel. Es fällt uns nicht ein, ver ehrteste Gäste, Sie zum Glauben an diese sog. Weis sagung zu verpflichten; denken Sie darüber, was Sie wollen. Aber recht 'nüchtem wollte es uns immer scheinen, wenn man die Deutung dieses Namens wollte einzig in dem Sterne gefunden haben, den Leo XIII. in seinem Wappen führt; wenn kommende Geschlechter die Geschichte der Wiedererweckung der christl. Wissen schaft schreiben, dann werden sie Leo Xlll. preisen als einen Stern

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Pagina 5 di 8
Data: 27.03.1878
Descrizione fisica: 8
Vtilage zum .Tirolks Volksblalt' Nr. 25 M den T7. März R878. Leo XI. und Leo X. Beide find aus dem Hause Medici und in Florenz gebürtig. Leo XI- folgte dem achten Clemens auf dem päpstlichen Stuhle 1605 am 1. April. Als Cardinal war ihm von seinem Vorfahren das äußerst schwierige Geschäft übertragen worden, vermittelnd und frieden- Mend zwischen den Königen von Frankreich und Spanien aufzu treten. Diese Mission führte er so weise und glücklich aus, daß er nicht nur die Achtung des französischen

seiner Würde und das Gefühl der Schwierigkeit seines Amtes seine altersschwachen Lebenskräfte vollends erdrückt hätte. Palatius hat auf seinem Grabmale eine Medaille an gebracht mit den Worten: »sie üorui« d.h. wie die Rosen auf dieser Medaille, so blühete Leo dahin. Wir wandern wieder ein Jahrhundert in die Geschichte der zurück dem nächsten Leo, nämlich dem zehnten zu begegnen. Die vielen Entstellungen seines Charakters, Verläumdungen, frechen ^Lügen, die selbst noch heute gegen ihn vorgebracht werden, rechtfertigen

ein längeres Verweilen bei diesem außerordentlichen Papste. - > Leo X. Vater war der Großherzog Lorenzo von Medici, dem ie Geschichtschreiber den Namen des Großen und des Vaters der Künste und Wissenschaften beilegten, weil er in Florenz wahrhaft ein Zvldems Zeitalter begründete. Lorenzos älterer Sohn wurde zum Nachfolger des Vaters in der Herrschaft, der jüngere, Johann mit kamen, bis er ihn als Papst Leo umwandelte, sür den Dienst in der irche bestimmt. Johann erhielt eine ausgezeichnete Erziehung

, der als Orakel angestaunt wurde in allen Fragen, ^che der damalige Zeitgeist auf dem Gebiete der Gelehrsamkeit, ^ ^ ?' und des Geschmackes ausstellte. Weil man Leo dem A nicht den Vorwurf der Kaltblütigkeit in religiösen Interessen ^ so mußte man doch seine Jugenderziehung verdächtigen ^ M zum modernen H-?iden stempeln. > gv- öeS unerträglichen Gefasels voreingenommener Gelehrten- ^ Schreiben deS berühmten Gelehrten PolitanuS, ^ unseres MedicäerS an Papst Jnnozenz VIII. bei Gelegen ie 5 ^ ^kbung

und geistige Bildung anderer Nationen, besonders Deutschlands und Frankreichs kennen zu lernen. Mit noch elf Genossen trat er die literarische Reise an und besuchte die vorzüglichsten Städte in Deutschland, wie Ulm, Augsburg, Innsbruck ff. in Frankreich und den Niederlanden. Mögen sich also Jene ein wenig besinnen, welche Leo alles Verständniß der Zustände Deutschlands kurzweg absprechen wollen, wenn sie sein Benehmen der entstehenden Reformation gegenüber verzeichnen. Leo war in Deutschland und kannte

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Volksblatt
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Pagina 7 di 10
Data: 27.09.1899
Descrizione fisica: 10
23 September 1899 „Tiroler Volksblatt' Seite 7 Die Generalversammlung der Leo- Gesellschaft. Die Leo-Gesellschaft hielt idre diesjährige General versammlung am 19. d. M. in Meran. Es war das erste Mal, dass die Leo-Gesellschaft ihre Jahrestagung in einer Stadt vollzog, welche eine höhere Studienan stalt nicht besitzt. In den Kreisen der Gesellschaft war man deshalb gespannt, wie ein solcher Versuch ausfallen weroe. Jetzt, da die Jahresversammlung vorüber ist, kann man allerdings mit großer

Befriedigung auf deren Verlauf zurückblicken; sie har sich in einer für die ält lichen Verhältnisse geradezu glänzenden Weise gestaltet. Günstig war hiefür der Umstand, dass.die Versammlung der Leo-Gesellschaft in die Tage der Andreas Hofer- Feier verlegt worden war, zu deren festlichen Begehung das ganze Tnolerland seine Vertreter nach Meran und St. Leonhcnd im benachbarten Passeierthal entsendete. Schon die einleitende Begrüßungsfeier im Saale des Curhauses zeigte, dass die Generalversammlung

Studentenverbindungen u. s. w. Der Bürgermeister von Meran, Dr. Weinberger, begrüßte die Leo-Gesellschaft in herzlicher Weise im Na men der Stadt, welche edle Gastfreundschaft er hochhalte; er wünschte den Arbeiten der Leo-Gesellschaft, die er Verständmßvoll würdigte, das beste Gedeihen. In ein gehender Weise besprach dann der hochw. Feldbischof Belopotoczky bie Ziele der Leo Gesellschaft; Dechant Glatz, der Odmann des Localcomites, behandelte den Emfluss der wahren und falschen Wissenschaft auf das Wohl der Menschheit; der nächste Redner

überbrachte die Grüßender deutschländischen Görresgesellschaft, deren innigere Verbindung mit der Leo-Gesellichast zu gemein samen Arbeiten er lebhaft wünschte; Professor Rösle r schilderte die Eindrücke der Netsser KathoUkenversamm- lung; Professor Dr. Hirn sprach über die ruhmreiche Geschichte von Meran und brachte der Stadt und ihrer Vertretung ein begeistert aufgenommenes „Hoch'; Lan deshauptmann Rhomberg feierte Professor Hirn, dem von der Versammlung eine warme Ooatioa gebracht wurde

Bedeutung der Herz-Jesuver ehrung; Prof. Rösler und Pros. Abfalter verbreiteten sich im Anschlüsse daran über die Frage des sog. ^vLMQsuln«, über die Grenzen der Bibel- krilik und den mutymaßlichen Ursprung der bezeichneten BibelsteUe. Dr. Schindler wies auf einige wissen- schajtltche Unternehmungen der Leo-Gesellschaft auf dem Gebiete der Theologie hin, und regte zur Theilnahme an denselben durch wissenschaftliche Arbeiten an. In der darauffolgenden Sitzung für Literatur und Kunst fprach statt

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Pagina 5 di 8
Data: 13.03.1920
Descrizione fisica: 8
Audreaus, geboren 1897 in Mar- gretd, dort zuständig, ledig. Baaernsohn in Mar- greid, wegen Verbrechen des Totschlages. — Franz Sanin ist außerdem der Uebertretang der leichten Körper Verletzung, Richard Sanin und Viktor An dreaus des Verbrechens der Vorschableistung ange klagt. Im Hause des Kaufmannes Anton Heidegger in Margrets wohnte die Witwe Aloista Santn mit ihren erwachsenen Kindern Anna und Fcan; Sanin. — Da der Sohn Leo des Kaufmannes Heidegger sich zu Lichtmeß 1920 zu verglichen und im väter

lichen Hause zu wohnen gedachte, wurde der Aloi sta Sanin am 15. Augast 1919 ihre aus 3 Zim mer, Küche und Keller bestehende Wohnung auf Martini 1919 gekündet. — Aloista Sanin konnte bis zum AuszuMsrmin keine neue Wohnung fia- den und zog nicht aus, obwohl der Heidegger un ter Hinweis auf seine bevorstehende Äereheltchang öfters hiezu drängte. Anfangs Dezember 1919 er klärte stö Leo Heidegger bereit der Wttwe Sanin eine Zweizimmerwohnung im 2. Stocke des väter lichen Hauses einzuräumen, stellte

aber die Bedin-- gung, daß Franz Sanin aus dem Hause müsse. — Die Ursache hinzu lag darin, daß Franz Sanin, der früher ein guter Kamerad des Leo Heidegger war, viel mit den übelbeleumundeten Alfons Sa nin und Viktor Andreaus verkehrte und weil Leo Heidegger mit Franz Sanin um Martini 1919 in der Wohnungsangelegenheit eine Auseinandersetzung hatte, wobei Sanin den Heidegger beschimpfte und die Aeußerung tat, es sei ihm gleich, wenn er einen kalt mach?. Daraufhin zog Franz Sanm zu seinem Onkel Peter Sanin

. — Kurz vor Weihnachten ver langte Leo Heidegger, daß die Wttwe Sanin ein Zimmer räum:, wa5 Witwe Salin zu tun ver sprach, aber nicht einhielt. Drei Tag vor Neujahr forderte nun Leo Heidegger energisch die Einhal tung dieses Versprechens und am 7. Iraner 1920 stellte er das Begehren, daß ihm auch,das zweite Zimmer und der Keller zur Verfügung gestellt werde, da Sanin ja doch keinen Wetn im Keller hätte. — Hievon machte Anna Sanin ihrem Ben der Fcan; Mitteilung. — Am 8. Jänner 19^0, ungefähr um V26 Uhr

abends, erschien Franz Sa nin mit seinen Kameraden Richard und Alfons Sa nin und Vtktor Andreaus vor dem Heioeggec'schm Haus und hieß seine Schwester Anna die Keller schiüssel bringen, damit er sich vom Stande der Weinvorräte überzeugen könne. Es wurde ein Ab gang von 2/4 KI festgestellt, doch sprach Franz Sa um gegen niemanden einen Verdacyt aus. — Nach 5—10 Minuten verließ Franz Sanin mit seinen Freunden den Äeller uud gtngea alle vier durch den Hofraum der Straße zu. Im selben Augenblick kam Leo

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Pagina 2 di 8
Data: 29.07.1903
Descrizione fisica: 8
Pecci, Leo Xlll. < ^ - V Die PapMandidaten. Leo XIII. hatte noch lange die Augen nicht geschlossen, so beschäftigte sich die politische Welt schon aufs eifrigste mit der künftigen Papstwahl. Namentlich die liberale Presse kannte keine drin gendere Tagesangelegenheit, als die Reihen der Kardinäle zu mustern und den künftigen Papst oder wenigstens die sichersten Anwärter auf den Stuhl des hl. Petrus herauszufinden. Obwohl zuge geben werden muß, daß die genannten „Papabili' lauter hervorragende Männer

, ein Grundsatz, an dem st-eng festge halten wird, so daß die Basilika von St. Peter auf alle Vermächtnisse anderer Personen verzichten muß, Stuhl hat. Aber infolge verschiedener Umstände, z. B. Alter, Gebrechlichkeit, Nationalität, scheiden schon eine Anzahl Kardinäle aus der Reihe der Papst kandidaten, aus. Es ist allgemeine Überzeugung, daß der Nachfolger Leo XIII. wieder ein Italiener fein wird. Infolgedessen kommen die 27 Nichtitaliener nicht in Betracht und wird der Papst aus der Mitte der 37 Italiener

Oreglia di Santo Stesano, der während derSedis- vakanz die oberste Leitung der Kirche ausübt. Er ist der einzige Kardinal, der noch von Pius IX. ernannt wurde. Oreglia ist ein Piemontese, wurde 1828 als Sohn des Barons di Santo Stesano zu Benevagienua, Diözese Mondovi, geboren, wurde in die äsi Mbili Lvelesiastiei aufgenommen, 1858 Prälat der Segnatura, 1863 Jnternüntius in Haag, 1866 Nuntius in Lissabon, 1873 Kardinal. Er ist nicht nur Kamerlengo, was auch Leo XIII. zur Zeit seiner Erwählung

der Propaganda, die neben dem Staatssekretariat der wichtigste Posten in der kirchlichen Regierung ist. Leo XIII. soll ihn manchmal scherzweise als seinen Nachfolger bezeichnet haben. Jedenfalls weist der Umstand, daß Gotti aus dem Ordensleben in die sobald sie mit der Bedingung verbunden sind, daß dem Legator daselbst ein Grab gewährt werden soll. Stirbt der Papst außerhalb Rom und kann die Leiche nicht dorthin gebracht werden, so wird er in der Kathedralkirche derjenigen Diözese begraben

hin, daß Leo XIII. besondere Pläne mit Gotti hatte. Dieser Kardinal gilt auch in kirchlichen Kreisen sür einen der ernstesten Papstk^ndidaten. Gotti steht im Alter von 66 Jahren und hat die einfachen Gewohnheiten eines Mönches auch als Kardinal nicht abgelegt. . Der gewesene Staatssekretär Rampolla wird auch in erster Linie als Papabile genannt. Die liberale ^Presse Österreichs und Deutschlands hat eine^lchreckliche Angst, daß Rampolla gewählt werden könne; er wird als abgesagter Feind Deutschlands

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Pagina 2 di 12
Data: 01.08.1903
Descrizione fisica: 12
Seite 2 Tirols Vclksblctt, 1. August 1903 allen neuesten terapeutischen und hygienischen An forderungen entsprechen sollte, zur Verfügung. Auch als Gönner und Förderer wahrer Wissenschaft steht Leo XIII. groß da. Es sei hier nur an die Teil nahme an den Weltausstellungen in Chicago und London, sowie an die Kolumbianische Zentenaraus- stellung in Madrid, an die großartige Ausgestaltung der vatikanischen Sternwarte, die Entsendung eines eigenen Vertreters zur Elektrizitätsausstellung nach Wien

in Rom ?c., all das zeigt uns Leo XIII. als warmen Freund und Förderer der Wissenschaften. Was hat Leo XIII. endlich nicht alles sür die Heranbildung eines tüchtigen Klerus getan! Er stiftete Freiplätze im belgischen Kollege und verlieh seine Sanktion dem Kollege der Ver einigten Staaten. Im Jahre 1883 gründete er ein Kolleg sür die Armenier, 1884 ein solches sür Böhmen, 1891 eines für die Maroniten und später ein solches für die Chaldäer. In Kairö schuf er ein Kolleg und ein Seminar für koptischen

Klerus, in Jerusalem ein solches sür die Kleriker des griechisch- mehhitischen Ritus, ein drittes in Mossul (Mesopo tamien) für die Chaldäer. Das Kollegio Greco- Urbano bei St. Athanasius in Rom, das im Jahre 1899 in Athen errichtete römisch-katholische Seminar, und verschiedene Kollege in Asien und Amerika sind Leo XIII. zu großem Danke verpflichtet. Aus der Druckerei im Vatikan gingen durch seine Munifizenz die Regesten der Päpste, herrliche Albums und eine Reihe sonstiger großer Publikationen

, darunter in Photographie die griechische Bibel des in Gelehrten kreisen bekannten Abtes Cozza hervor. Zum Schlüsse darf nicht vergessen werden, was Leo XIII. sür seine Vaterstadt Carpineto getan. Die im klassischen Stile erbaute, schöne Kirche St. Leo, zwei Pfarr häuser, das Männer- und Frauenhospital, die Asyle und Schulen für Knaben und Mädchen, die groß artige Wasserleitung, alles wird noch nach Jahr hunderten der Bevölkerung von Carpineto von seinem großem Sohne und einem der größten Päpste

Unter stützung anbetrifft, auf die Japan rechnen könnte, so glaubt man in russischen Kreisen, die Vereinigten Staaten werden mit Rücksicht auf Handelserwägungen in keinem Falle Japan unterstützen, und England könne nach den jüngsten Friedensdemonstrationen unmöglich zu den Waffen greisen. Doch trifft man in Rußland sür jeden Fall die entsprechenden Vyrsichtsmaßregeln. Die Freimaurer und Leo XHl. Der Prä sident des ungarischen Abgeordnetenhauses, Graf Apponyi, beabsichtigte anfangs, nach der Trauer rede

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Pagina 1 di 8
Data: 25.04.1906
Descrizione fisica: 8
Leos war ver schlossen, an den Türen war das Siegel angelegt. „Zu spät, zu spät!' rief er und lief zu einem seiner Freunde, der in der St. Dominique-Straße wohnte. „Wo ist meine Mutter?' srug er den Freund, indem er heftig seine Hand drückte. Jener gab ihm keine Antwort. „Wo ist meine Mutter?' wiederholte Leo, „ich frage dich, wo ist sie.' — „Sie ist in Sicherheit bei der meinigen.' — „Wo denn?' — „Dort, wo die Scheusale sie nicht erreichen können.' — „Dann führe mich zu ihr, ich will sie sehen

, laß uns gehen.' — „Nun,' sagte Friedrich, „so folge mir.' Zwanzig Minuten gingen nun die beiden mit sammen im tiefsten Schweigen, in den finstersten Gedanken. — „Sind wir nicht bald da?' frug Leo, indem er an dem steilen User des Gourguillon heraufkletterte. — „Vielleicht zu bald,' antwortete sein Freund. Noch einige Schritte, und Friedrich blieb vor einem großen Hause stehen und tat drei Schläge wider eine niedrige Tür; man öffnete so fort. Leo, bleich und zitternd, ergriff Friedrichs Arm

; sie schritten durch mehrere verlassene Zimmer, stiegen dann eine Wendeltreppe hinab und befanden sich nun auf der Begräbnisstätte eines Frauen- klosterS. Leo machte unwillkürlich das Kreuzzeichen, als er zwischen den verwüsteten Gräbern stand. Die Jakobiner versolgten nämlich die Toten bis in ihre Gräber hinein. „Friedrich, wirst du mir nun sagen, wo meine Mutter ist?' — „Hier,' sagte Friedrich, und wies auf einen Rasenhügel. Leo warf sich mit dem Ange sicht auf die Erde; aber sogleich erhob

er sich wieder und sagte, ohne eine Träne zu vergießen: „Sie haben sie gemordet, nicht wahr, Friedrich?' Friedrich nannte ganz leise den Namen Reno. „Der Jnsame,' ries Leo aus; „er, immer er! Warum habe ich ihn nicht am 2. Dezember ge tötet, als ich ihn vor meiner Degenspitze hatte? Adieu, Friedrich; ich überlasse dir die Sorge mich zu rächen.' Er schickte sich an, sich mit einem Dolch zu töten, sein Freund aber hielt ihm den Arm fest und wies ihn auf das Grab seiner Mutter und aus das zerbrochene Kreuz daneben. „Ach

, ich hatte es vergessen!' sprach Leo. „Danke dir, Friedrich, daß du mich daran erinnert hast. Ich will noch leben sür die Erfüllung meines Eides. Mein Bruder und meine Mutter sollen ge rächt werden!' Drei Tage hindurch war Leo in einem entsetz lichen Zustande; er hatte seine Vernunft fast ver loren; er fabelte zum Erbarmen, ja, sein Tod hätte unausbleiblich erfolgen müssen, wenn nicht seine fixe Idee, die Rache, ihn am Leben erhalten hätte. Friedrich ließ ihn keine Stunde allein; er bestrebte sich, ihm die trostlose

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Pagina 5 di 8
Data: 06.07.1889
Descrizione fisica: 8
und Schaffen und Leben Vertrauen setzen, mögen jene, welche von diesen Dingen ein Verständniß Haben, daraus ersehen, daß die schwierige Frage des sogenannten Tischtitels oder des Nachweises von genügendem Lebens unterhalt sür die Priester vom hl. Vater Papst Leo XUI. durch Dispens von demselben in allen den Fällen, in welchen in letzter Zeit nachgesucht worden ist, gnä digst gelöst worden ist. Ebenso, wurde sür solche, welche von ihren Bischöfen aus dem Diözesanverband entlassen, oder excardinirt worden

fertig gestellt, welcher demnächst Mitte Juli schon erscheinen St. Walentin, der Wanderbischof von Rätieu. Eine gesckicktliüe Erzkklrmg von Joh. Steck. (45. Fortsetzung.) Nach dem Examen führten ihn die zwei begleitenden Bischöfe zu Leo, dessen Hand er kniend küßte. Nun begann die hl. Messe, welche der Papst laS und Valentin 'ut ihm. Valentin betete zu seiner Linken mit den übrigen das Stufengebet. Während aber Leo den ^!iar hinaufstieg, führten die zwei Bischöfe den zu Weihenden in eine Kapelle

, wo er den Rauchmantel ablegte und sich mit den Sandalien, dem Brustkreuz, ^r herabhangenden Stola, der Tnnizella, Dalmatika, dem Meßgewand und dem Manipel kleidete, um mit bem Papst die Messe zu feiern. Nach der Epistel begann Weihe. Valentin wurde von den zwei Bischösen oenl vor dem Altar sitzenden Leo vorgeführt und vernahm ihm die Pflichten deS bischöflichen Amtes in den Worten: „Der Bischof muß richten, erklären, heiligen, Leihen, opfern, taufen, firmen.' Hierauf ermähnte Leo alle Umstehenden mit ihm zu ^ten

, dak der Allmächtige Gott dem zum bischöflichen «mte Erwählten auch seine Gnade dazu reichlich mit teilen wolle — warauf Leo und die zwei Bischöfe niederknieten und die Allerheiligen-Litanei beteten, an deren Schluß dem Neugewählten, Segnung, Heiligung und Weihuug von Gott erfleht und ertheilt wurde, während Valentin auf seinem Angesicht liegend in Demuth sich selbst vernichtete und sür Liebe und Glauben in Jesus Christus und für die Rettung un sterblicher Seelen den Act der vollkommenen Hingabe

vollbrachte. Nach der Litanei legte Leo ohne etwas zu sprechen, das Evangeliumbuch auf Schultern und Nacken Valentins, um, anzuzeigen, daß deyl Bischof die Last deS apostol. Predigtamtes in Wort und That aufliege. Dann folgte die wesentliche Handlung der Bischofsweihe. Leo und die zwei Bischöfe berührten mit beiden Händen das Haupt Valentins und sprachen: „Empfange den heil. Geist!' woraus ein Weihegebet und das „Vem ereawr Spiritus' verrichtet wurde. Aber sosort geschah die Salbung mit heiligem Chrisma

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Volksblatt
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Pagina 10 di 12
Data: 07.02.1903
Descrizione fisica: 12
war. Wer nicht tagtäglich die Regierung zu stürzen suchte, weil sie keine Wunder wirkte, wer insbesondere in dem Grafen Taaffe nicht unseren ärgsten Feind erblickte, der galt als zweifelhaft katholisch, als liberal; selbst Bischöfe waren von folcher Zeniur nicht sicher, ja es ist mir vorgekommen, daß man über Papst Leo XIII. die Achseln zuckte und vom Kompromiß papst redete. And jetzt aus einmal das Gegenteil; man scheut nicht die Verbindung mit Kulturkämpfern, man duldet in den eigenen Reihen Organe

ausgehalten, dabei nachgiebig in allen Dingen, wo man nachgeben kann. Nicht biegsam wie Blei, nicht hart wie Glas, aber sest und doch nachgiebig wie Stahl. Meine Herren! Wir haben im vorigen Jahre geschlossen mit einer herzlichen und begeisterten Ovation für den Jubelpapst Leo XIII. Es herrschte damals ein wahrer Wetteifer, das Ereignis zu feiern, daß Leo XIII. die Jahre Petri, wie sie die altehrwürdige Tradition festsetzt, erreicht hat, der zweite Papst in unserer Zeit, ja der zweite über haupt

in der ganzen glänzenden Reihe der Nach folger des hl. Petrus. Es wurden zwar damals Stimmen laut, daß diese Feier um ein ganzes Jahr verfrüht sei, aber sie wurden vielfach nicht gehört. Dabei mag wohl auch der Gedanke manchesmal aufgetaucht sein, daß d^r regierende Papst bei seinem hohen Alter, wo im gewöhnlichen Menschenleben jeder Tag ein Gnadengeschenk ist, das Jahr 1903 nicht mehr erleben könnte. Aber Gott der Herr hat es anders gefügt; heute sind wir bereits in jenem Monat, wo vor 25 Jahren Leo X111

. erwählt wurde, und nur wenige Wochen trennen uns von dem Tage, wo dem Stellvertreter Christi vor einem Vierteljahrhundert die dreifache Krone aufs Haupt gesetzt wurde. Meine Herren! Gerade am heutigen Tage fühle ich mich außerordentlich bewegt, wenn ich an Rom und an den Vatikan denke. Am Licht meßtage vor 20 Jahren hatte ich das Glück, Leo XIII. zum ersten Mal zu sehen. Es herrscht in Rom der schöne Brauch, daß am Feste Äaäonna. äslls ean- äslo die Patriarchalkirchen und die großen Kollegien

in der ewigen Stadt eine große, reichverzierte, ge weihte Kerze zum Geschenke machen, eine Kerze nach Art unserer Osterkerzen. Im Namen der alten deutschen Stiftung Santa Älaria äell'war ich mit dem damaligen Rektor erschienen, um dem hl. Vater dieses Weihe geschenk zu überreichen. Leo XIII. empfing uns außerordentlich gütig, und als er hörte, daß ich ein Tiroler sei, sprach er Worte der Anerkennung und des Lobes über dieses katholische Land. Ich werde jenen Äugenblick nie vergessen. Wir verehren Leo XIll

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Volksblatt
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Pagina 2 di 14
Data: 28.11.1903
Descrizione fisica: 14
, wir wollen die christlichen Lehrlinge nicht einschläfern, ihr Elend zu übersehen, sondern sie sollen eine Liebe zu Gott bekommen und aus Liebe zu Gott die Leiden, die sie leider ertragen müssen, auch geduldig ertragen. Einen Lehrling ohne Leid gibt es nicht. Es hat ja Leo XIII. und das katholische Welt- apostolat. Unter dieser Ausschrist bringt das erste und zweite Heft des 32. Jahrganges der Monatsschrift „Die katholischen Missionen' einen höchst interessanten Artikel, den wir im Auszuge den Lesern des „Tiroler

Volksblatt' mitteilen. Daß wir bei dieser Gelegenheit besagte Monatsschrift, von einer langen Reihe von Kirchenfürsten so sehr rekommandiert, wieder wärmstens empfehlen, ist selbstverständlich. Am 23. September 1880 richtete Leo XIII. das herrliche Rundschreiben 6r»näs munus an die slavischen Völker, um sie wieder enger an Rom zu knüpfen. Wie erfolgreich , dieses Rund schreiben des hl. Vaters war, zeigten die großen Pilgerzüge aus den slavischen Völkern nach Rom und die großartige Jahrhundertseier

zu Welehruo in Mähren. In ähnlicher Weise gelang es Leo XIII. den Einfluß der katholischen Kirche unter den Völkern der Balkanhalbinsel auszudehnen und ihre dortige Stellung zu kräftigen. In Bosnien, Herze gowina und Rumänien stellte der Papst die katho lische Hierarche wieder her, in den übrigen Ländern wurden die kirchlichen Verhältnisse neu und besser geordnet. Die unierten Bulgaren erhielten 1884 zwei apostolische Vikare Mit dem Fürsten von Montenegro schloß Leo III. ein den Katholiken volle

auch die Rückkehr des Aftropatriarchen Kupelian, des Urhebers des un seligen armenischen Schismas. In warmer Be geisterung gingen die Armenier, über als Leo X111. den Patriarchen Hossun zum Kardinal ernannte. Seit 1472 hat kein Orientäle mehr den römischen Purpur getragen. / ; Große Freude erlebte der Papst an der kop tischen Kirche Äegyptens. Seit dem Rund schreiben (17. Juni 1895) an die koptischen „Brüder und Söhne' nimmt 'bie Bewegung zur katholischen Kirche hin immer mehr zu. Feierlichst wieder her

gestellt wurde das katholische/Patriarch von Ale- xandrien mit den beiden neugegründeten Diözesen Theben und Hermogolis. Bereits sind 15.000 Kopten katholisch geworden. Auch mit dem Negus Menelik von Abessinien knüpfte Leo XIII. freund- fchastliche Beziehungen an. ' Ein Schauspiel, wie es der Orient seit Jahr hunderten nicht mehr geschaut, bot der eucha- ristische Kongreß 1893. Unter dem Vorsitze eines päpstlichen Kardinal-Legaten tagten hier in friedlichem und brüderlichem Austausch her

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Volksblatt
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Pagina 5 di 10
Data: 04.12.1895
Descrizione fisica: 10
Beilage zum ..Tiroler Volksblatt' Nr. 97. Bozen, Mittwoch, de« 4. Dezember I8SS. Der Papst und England. Von der Aufnahme, welche das Schreiben Leo XIII. an die englische Nation erfahren, gewinnt man allmälig ein vollständiges Bild. Bekanntlich hatte die Times den Vorrang vor allen Zeitungen, das päpstliche Schreiben an die englische Nation zuerst veröffentlichen zu können, und zwar brachte dieses „erste englische Blatt' nur die Uebersetzung. Indem die Times selbst diese Uebersetzung

die Bestätigung dafür, daß Leo XIII. es verstanden hat, den richtigsten Augenblick für seine Mahnung zur Einigkeit zu wählen. Wäre das Schreiben einige Jahre früher er schienen oder auch nur vor einigen Monaten, würde es gewiß nicht das Gebiet so wohl vorbereitet und die Gemüther nicht in gleichem Maße bereit gefunden haben, die Aufforderung des Papstes mit solcher Achtung ent gegen zu nehmen. „Das Wort des Papstes wäre sozu sagen ein todtgeborenes gewesen, hätte auch vielleicht scharfe Urtheile und gar

und herzliches Wohlwollen. Die protestantischen Eng länder würden nicht unempfindlich sein für die Lob sprüche, welche der Papst ihren nationalen Vorzügen ertheile; sie würden die vornehme Form in der Be handlung streitiger Dinge beachten, und nur wenige den von Leo XIII. über das ganze britische Volk herabge rufenen Segen Gottes abweisen. „Sie werden dem Ausspruch des Papstes beipflichten, daß so hohe Fragen, wie die in seinem Schreiben behandelten, nicht nach rein menschlichen Gesichtspunkten beurtheilt

hätte in seinem Schreiben wohl nicht aus die Em pfehlung geistiger Mittel sich beschränkt, wenn er irgend welche ernste Hoffnung genährt hätte, die Wirkung der selben durch Mittel andsrer Art zu unterstützen. Die Thatsache an sich, daß der Papst nichts von Verhandlungen oder von Zugeständnissen an die anglicanische Kirche erwähne, scheine das Bewußtsein zu verrathen, daß jeder Schritt in dieser Richtung vergeblich sein würde. Das Blatt forscht nun den Gründen nach, die Leo gehabt

zählten; freilich hätten jene Engländer das Gegentheil bei Leo XIII. behauptet und dieser sei nicht genau genug über die Dinge im fernen England unter richtet. Allerdings hätten Cardinal Vanghan und an dere englische Bischöfe den Papst wahrscheinlich aufge- kkärt und jedenfalls nicht die rosigen Vorhersagungen der unverantwortlichen Enthusiasten bekräftigt. Hinzü kam noch Ende März eine deutliche Erklärung des (angli kanischen) Erzbischofs von Canterbury, welcher eine Wiedervereinigung mit Rom

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Pagina 5 di 8
Data: 08.08.1894
Descrizione fisica: 8
Beilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. «3 Bozen, MitWoch, 1694. Nie Ceneralversammlang llev Leo-GeseMast in Salzburg nahm einen wahrhaft glänzenden Verlauf, j Als Theilnehmer muß ich Ihnen zunächst den Eindruck > schildern den die illustre Versammlung auf mich ge- ! macht. In einer Zeit, wo immer noch „im Namen > der Wissenschaft' ein toller Sturmlauf gegen Offen barung und Vernunft unternommen wird, thut es außerordentlich wohl, Männer aus allen gebildeten Ständen einträchtig zusammenstehen

Leo-Gesellschaft, in der sich die glänzendsten Namen der österreichischen Ge lehrten zusammengesunden haben, wie die Reichsdeutschen in der Görres-Gesellschast. Das sind Männer ebenso treu dem hl. Glauben, wie der Wissenschaft zugethan. Lassen Sie mich nun kurz über den Verlauf der Ver sammlung berichten. I. Der Begrüßungsabend. Wir hätten nur gewünscht, daß die. Localitäten be deutend größer sein möchten; 'die Flucht von 4 Zim mern im ersten Stocke des Peterkellers war dicht besetzt

, und so war es kaum möglich, die Träger berühmter Namen, die durcheinanderschwirrten, genauer in Augen schein zu nehmen. Aus den zahlreichen Ansprachen hebe ich folgende hervor. Prof. Dr. Altenweisel, Obmann des vorbereitenden Comites, meinte, er habe zuerst ge schwankt und gezagt, als die Anfrage nach Salzburg erging, ob man hier die Generalversammlung der Leo- Gesellschaft abhalten könne ; es habe ihn aber nament lich ein Blick auf die große Vergangenheit Salzburgs ernmthigt. Der ap. Feldvicar Dr. Coloman

, wie dessen .Weihbischof Dr. Katschthaler und die Herren des vor bereitenden Comites der Sache der Leo-Gesellschaft mit so warmen Interesse widmen, sei das Gedeihen der selben unzweifelhaft, wie es denn auch die Thatsache beweise, daß erst in den letzten Wochen 40 Mitglieder und Theilnehmer aus Salzburg sich angeschlossen. Sein Hoch gelte dem hochwürdigsten Fürsterzbischofe und dem vorbereitenden Comite. Der Vertreter der Görres- Gesellschast, Dr. Ebner aus Eichstätt, vom Präsidenten vorgestellt und begrüßt

, überbrachte die Grüße der Görres-Gesellschast und erklärte, daß man in Deutsch land die Bestrebungen und Erfolge der jüngeren Schwester I in Oesterreich neidlos und mit Bewunderung verfolge. Baron Weichs (Bureauchef der Staatsbahnen in Inns bruck) legte seine Ansicht über das Verhältniß der Leo- Gesellschaft zur Universitätsfrage und Politik dar. Wie die Leo-Gesellschaft in ersterer Hinsicht jedenfalls dafür sorgen müsse, durch Förderung jeder Art, tüchtige Pro fessoren sür eine katholische Universität

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Pagina 2 di 8
Data: 07.01.1888
Descrizione fisica: 8
Dann folgen die großen Kämpfe im Innern der Kirche, eS handelt sich um die Grundlage, des Christen thums, um die geheiligte Person des Erlösers, und in der Mitte der Streite? Gottes steht eine erhobene Gestalt am Stuhle Pejri, es ist Leo l. der Große. Kaum sind diese Schlachten siegreich geschlagen, da regt sichs im Norden, und jljnges frjsches Blut ergicht sich in die Adern der mohsch gewordeneflWelt. Und an der Zeitenwende von den alten in die mittlern Tage steht abermals ein Leo, der dritte

seines Namens, und setzt einem der größten Kaiser, die es je gegeben, die Krone des römischen Reiches auf das Haupt, nicht daß er ein Weltreich gründe, denn daS war schon gegründet die heilige Kirche Gottes, sondern daß er der Schirm« Herr dieses Reiches sei. So blieb es durch tausend Jahre; als aber diese Zeiträume zu ihrem Ende sich neigten, da sehen wir nochmals einen Leo, den Zehnten auf der Hochwarte der Welt, und er sammelt in seinem Rom gleichsam all die Herrlichkeit jenes Jahrhunderts; da blühen

keine Gegensätze seien, daß die Welt alle ihre Errungenschaften mit nehmen dürfe bei ihrer Rückkehr in die Heimat, daß man recht wohl dem Fortschritt auf allen Gebieten des Wissens und Könnens huldigen und doch ein treuer Sohn der Kirche sein könne — das ist die Auf gabe des gegenwärtigen Papstthums; und wie hat nun Leo Xlll. diese Aufgabe gelöst? Die erste unter den Wissenschaften, so sehr sie auch den Massen entfremdet und in weiten Gesellschafts kreisen nicht gekannt ist, bleibt doch die Philosophie

, die Liebe zur Weisheit, sie war es von jeher. Als wir noch jung waren, da glänzten noch einige Sterne am Himmel dieser Wissenschaft, wie eS schien, in Hellem Lichte, sie sind lange schon untergegangen und der letzte von ihnen, der noch einen Namen hat, wußte der krankgewordenen Welt kein besseres Rezept zu verordnen, als: Verzweifle, sobald du kannst! Da kommt Leo Xlll. und ruft: Komm, christliche Jugend und nicht christliche Jugend, komm ich will dich zu einem der größten Geister aller Zeiten führen

gelernt, den Ausspruch that: Hätte ich ihn früher gekannt, ich hätte mein'Rechtsbuch un geschrieben gelassen, dann können wir wohl sagen, daß Leo einen guten Griff gethan. Doch, sagt man, was Philosophie, die kümmert uns nicht, die exakten Wissenschaften, die Forschungen in Natur und Geschichte, die smd die Vorzüge, das Gebiet unseMZW'vuf deniHe GryM wirkte n Ganz gewiß, meine Hochverehrten, groß ist sie darin, noch nie hat es eine Zeit gegeben, in der so viel geforscht und ver sucht warh

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Pagina 3 di 12
Data: 29.01.1902
Descrizione fisica: 12
verliehen wurden. Bekanntlich übersandte Leo XIII. ihm die seltene Auszeichnung seines goldenen Ehrenkreuzes erster Classe und der Orden des Advocaten von St. Peter wurde ihm zuerkannt. Im Frühjahre sollte hier außer dem inter nationalen historischen Congress auch ein ebensolcher der Landwirtschaft abgehalten werden, zu welchem man bereits die umfassendsten Vorbereitungen ge troffen hatte. Die Franzosen haben jedoch hieher die Mittheilung gelangen lassen, dass an eine Be theiligung ihrerseits wegen

der Civilta Cattolica hatten es eingerichtet und verwalten es bis auf den heutigen Tag. In diesem Vierteljahr hundert konnten über 1,500.000 Lire an die noth leidenden Nonnen vertheilt werden. Wom, 22. Jäuner. Dass der greise Statthalter Christi, Leo XIII., am 20. Februar des nächsten Jahres sein fünfundzwanzigstes Jahr als Papst vollendet, ist wohl der ganzen katholischen Christen heit bekannt; weniger allgemein bekannt dürfte es aber fein, dass das kommende Jahr noch zwei weitere Jubiläen des heiligen

Vaters bringt. Am Neujahrstage 1843 erhielt nämlich der damalige Delegat von Perugia, Joachim Pecci, die Nachricht seiner Ernennung zum Nuntius in Brüssel durch Papst Gregor XVI., und im Consistorium vom 27. Jänner desselben Jahres wurde Monsignor Pecci zum Erzbifchof von Damiette präconisiert; die Weihe empfieng er in der Basilika von St. Lorenzo in Panisperna durch den Cardinal Staatssecretär Lambruschini, im Beisein der belgischen Gesandt schaft beim heiligen Stuhl. Hiernach beginnt also Papst Leo

. Im Consistorium vom 19. December 1853 ernannte er ihn zum Cardinal, wonach also im kommenden Jahre 1903 der greise Papst seine 50 Jahre in seiner Würde als Cardinal vollendet, somit sein goldenes Cardinalsjubiläum feiert. Daher bedeutet denn das Jahr 1903 für den Träger der Tiara ein einzigartiges, dreifach großes Jubiläum, das diamantene als Erzbischof (1843—1903), das goldene als Cardinal (1853 bis 1903) und das silberne als Papst (1878—1903). Wom, 24. Jänner. Ein Bericht des „Gaulois' über das Befinden Leo

XIII. vom Leibarzt Lapponi ist angesichts der vielen Gerüchte, die darüber um laufen, sehr beachtenswert. Er tritt allen Nach richten über den körperlichen und geistigen Verfall des Greifes mit großer Entschiedenheit entgegen. Leo XIII. erfreue sich eines beneidenswerten Greisen alters, sein Organismus wäre vollkommen gesund. Die Klarheit seines Geistes, die wunderbare Sicher heit seines Gedächtnisses und sein scharfes Urtheil hätten ihn oft in Erstaunen gesetzt. Am meisten beunruhige ihn eher

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Pagina 6 di 8
Data: 13.03.1920
Descrizione fisica: 8
Seite k w ' brachte ihn auf die Knie und versetzte ihm mit einen Rebmefser mehrere Schläge gegen den Kopf und das Genick. Infolge dieses doppelten Angriffes von rückwärts war Leo Heidegger gezwungen, die Hand des Franz Sanin auszulassen. Nun ging Franz Sanin auf seinen Gegner los und versetzte diesem mehrere Stiche, darunter einen sehr kräftigen gegen die linke Achselhöhle. Das tiefeingedrungene Messer wendete er zwei-, dreimal, wie der Zeuge Adolf Stimvsl deutlich sah, hin und her

. Während dieses Angriffes wurde Leo Heidegger noch immer von Richard Sanin am Leibe, von Adolf Sanin an den Füßen festgehalten. Gleich nachher erhielt auch Anton Heidegger Von Franz Sanin zwei Messerstiche in die Rücken- gegend, durch die er kickt verletzt wurde. Damit war der Ueberfall beendet. Franz, Richard und Alfons Sanin zogen sich gegen das Hoftor zurück, Leo Heidegger lief über die Weststiege in die Woh nung, wo er blutüberströmt zusammenbrach. Er wurde noch in der selben Nacht einer Operation unterzogen

und hiebet die eingeschnittene Achsel schlagader unterbunden. Es war unsäglich Aussicht, ihm bei seiner jugendlichen und kräftigen Leibesbe- schaffenheit am Leben zu erhalten, in der Folge trat jedoch eine neuerliche Blutung der dnrchtrenn- ten Achselschlagader ein, am 15. Jänner 1920 ver schied Leo Heidegger. Als Todesursache wurde Verblutung festge stellt. Die Wunde in der Achselhöhle war 12 om lang, 7 em tief, und klaffte 4 om weit auseinan der. Außerdem wurden bei der Leichenschau noch Wettere fünf

behauptet er, das Messer habe er viel später und zwar erst dann gezogen, als ihm. Leo Heidegge mit dem Breltstück — Sanin nennt es einen Knüttel — ge schlagen habe. Dies ist ab.r dnrch Zeugenaussagen vollkommen widerlegt Betrunken war. Franz Sanin zur Zeit der Tat, wie die genauen Erhebungen er gaben, auch nicht. Richard Sauin gidt die Hand anlegung an Leo Heidegger zu, macht aber auch eine Art Notwehr geltend. Im übrigen behauptet Richard Sanin ober, daß nicht er, sodern Viklor Andreaus den Leo

Heidegger um den Leib festhält. Zeuge Anton Heidegger, Ado.f Slimpfl und Josef sine Chetto bezeichnen jedoch mit Ausschluß j.des Zweifels Richard Samn als jenen, der als erster herbeieilte, in den Raufyandel tätig eingriff und den Leo Heidegger um den Lelb festhielt. Alfons Sanin stellt rundweg in Abrede, an dem Ueberfall irgendwie teilgenommen zu Häven. Er fei zwar an fängUch mit Fraiz und Richard Sanin uns An- dreauS im Keller des Franz Sanin grwes n, dann aber nach Hause gegangen

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Pagina 4 di 24
Data: 04.03.1903
Descrizione fisica: 24
Monarchen folgend und erfüllt von Begeisterung und Anhänglichkeit an den Vater der Christenheit rüsten sich nun Österreichs Völker, um dem Jubelpavst in allen Sprachen zu beglückwünschen. Aus Millionen treuer Christeuherzen steigt die Bitte zum Himmel emvor: O Gott! Erhalte deiner schwergeprüften Kirche noch lange in ungeschwächter geistiger Kraft Leo XIII.! Laß dieses L i ch t v o m H i m m e l noch lange hereinlen ch t e n in die Finsternisse dieser Welt, damit die Verirrten den Rück

an die Regierung kam, versuchte er eine Versöhnung oer verschiedenen, unter dem kaiserlichen Szepter vereinigten Völker herbeizuführen. Dem allgemeinen Umstürze trachtete Leo XIII. entgegenzuarbeiten, indem er zunächst das Ansehen der Bischöfe erhöhte. Dann bemühte er sich um die Vereinigung der Katholiken; Klerus und Orden wurden, soweit dies notwendig war, reformiert, und besonders tat Leo auch sein Bestes, den Frieden unter den verschiedenen Klassen der Bevölkerung wiederherzustellen und zu sichern. Trotz

alledem wurde der von der besten Absicht beseelte Papst von einer gewissen Klasse von Leuten als Feind der Habsburgischen Monarchie hingestellt. Am 12. September 1883 beging die österreichische Bevölkerung die 200jährige Feier der Befreiung Wiens. Bei dieser Gelegenheit richtete Leo XIII. ein Schreiben an den Kardinal-Erzbischof von Wien *) Norbert Schneider: Papst Leo XIII., Kösel-Kempten. in welchem er die Lage der Monarchie schilderte und Klerus und Volk zum Kampfe gegen den allerwärts

versetzt und eine wahre Schreckensherrschaft eingeführt. Indessen suchten aber auch die Katholiken ihre Rechte geltend zu machen. Im Herbste 1883 sand auf dem Schlosse Haid in Böhmen und später in Salzburg eine Katholikenversammlung statt, und die in diesen Versammlungen gefaßten Beschlüsse übten sogar einen gewissen Einfluß auf die Regierung aus. Auch in Österreich blieb die Wirkung der Lehren und Ermahnungen, welche Leo XIII. in seinen verschie denen Sendschreiben gab, nicht aus. Die Lage 5er Kirche

Tisza mit der Drohung, die Kirchengüter ein zuziehen, entgegen. Es fehlte der konservativen Partei an der rich tigen Organisation, darum konnte sie es zn nichts bringen. Bei Gelegenheit der 200jährigen Feier der Befreiung Ofens im Jahre 1886 veröffentlichte Leo XIII. ein Sendschreiben, in welchem er seine Stimme gegen die Verfolgung der Kirche erhob. Er verurteilte aufs neue die Zivilehe und reformierte die Benediktiner und Franzis kanerorden. Am 25. Jänner 1888 beantragte Fürst Liechtenstein

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