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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 15.01.1898
Descrizione fisica: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Nr. S, vom Samstag. IS. Jänner 18S8 Eine Faschingsnnterhaltung. oder: Ein kurzer Blick in die „Bozner Zeitung.' von Kr. Drntsch. Da die „Bozner Zeitung' in unserer Stadt und Umgebung sehr wenig bekannt ist und nur spärlich sich in einigen Gasthäusern, Weinhandlungen, socialdemo kratischen Schusterwerkstätten und Advocaturskanzleien findet, so erlauben wir uns eine kleine Rundschau in einigen Nummern derselben zu halten und damit unsern Lesern

im öffentlichen Leben dagegen als religionslos sehen wollen. Daraus ist wohl klar ersichtlich, was der hl. Vater denkt von der Trennung der Politik und der Religion. Wer hat denn nun Recht, die „Bozner Zeitung' oder Leo XIII? Jedes Schulkind weiß übri gens, dass die Religion das ganze Leben des Menschen regeln muss, und dass es daher auch im politischen Leben nicht erlaubt ist, die Gebote Gottes und die Grundsätze der Religion außer Acht zu lassen. Aber, na ja, die Herren der „Bozner Zeitung

ist's ja ein heiliger Aerger, denn in Brixen haben die Herren am Abende des christlichen deutschen Volkstages „das Heilige in den Koth gezogen', und wer soll sich darüber mehr ent rüsten, als die „Bozner Zeitung', deren vorzüglichster Wunsch es ist. das Hei'ige heilig zu halten, und wenig stens dem Volke die Religion zu lassen!! Aber was ist denn geschehen? Die Herren in Brixen haben abends einen Fackelzug veranstaltet, sind in die fürstbischöfliche Burg gezogen, haben dem Hirten der Diöcese

ihre christ liche Gesinnung zum Ausdruck gebracht — ähnlich wie seinerzeit die Bozner Nationalen dem Herrn Bürger meister ihre „deutsche' — und haben das Herz Jesu- Bundeslied gesungen, nachdem sie von dem greisen Ober hirten aufgefordert worden waren, durch das Geschrei in andern Städten sich nicht beirren zu lassen, sondern auch in dieser Frage sich nach den Geboten des Christenthums gerichtet. Dass darüber die „Bozner Zeitung' sich entrüstet, und dass sie ein solches Lied bei einer „deutschen

Volksversammlung' als eine Verunehrung des Heiligen ansieht, begreifen wir allerdings sehr gut, denn die „Bozner Zeitung' kann sich einen „deutschen Volkstag', der zugleich „christlich' ist, gar nicht denken und weiß nur von einem „deutschen Volkstag', wie er in Bozen in der Turnhalle begonnen und im Bürger saale sortgesetzt wurde, und da müssen wir auch bekennen: zu einem solchen Volkstag passt das Herz Jesu-Bundes- lied nicht; denn das wäre wirklich nicht nnr das Heilige in den Koth getreten, sondern es wäre

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Volksblatt
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Pagina 9 di 10
Data: 16.06.1897
Descrizione fisica: 10
Tagblatt' einen gehässigen Artikel aus dem Parteiorgan der rothen Umsturzpartei mit beifälligem Schmunzeln herüber, weil der erzclericale Franz v. Zallinger durch gehechelt wird. „Der fromme Tiroler' hat sich nämlich mit seinen Gesinnungsgenossen in einer Interpellation beschwert, dass „an einem hohen katholischen Festtage im Mittelpunkte der Stadt Wien, auf dem Stephans' Platze, in unmittelbarer Nähe des Stephansdomes, beim Abbruch eines Hauses, sowie bei öffentlichen Bauten (den Wiener

will. Wie kommt Ihr nun dazu, dem Handelsherrn am Feiertage die Ausnützung seiner Angestellten ein schränken zu wollen? Mit dem Principe der allgemeinen Freiheit, wonach jeder thun kann, was nicht durch das Strafgesetz geahndet wird, verstößt das Vorgehen Zallin- gers nicht mehr, als das Verlangen nach Sonntags ruhe im Handelsgewerbe. Nur haben die katholischen Abgeordneten das im Gewissen verpflichtende Gebot der Kirche beachtet und demselben Geltung verschaffen sollen. „Arbeiterzeitung' und „Tagblatt

' machen aber 'nen groben Verstoss gegen die gesunde Denkweise. Aber halt! Das „Tagblatt* macht gerade die katho lischen Abgeordneten dasür verantwortlich, dass cs im Handelsfache keine vollständige Sonntagsruhe gibt, und »Man kann beruhigt sein, die Frömmigkeit der Abgeordneten aus den Alpenländern ist zwar sehr groß, aber den geheiligten Rechten der Profitmacherei hat sie '°ch nie einen Schaden angethan. Einer der Mitunter- ieichner der oben citierten Interpellation Zallingers ist ^ Erfinder des clericalen

Schulantrage?, der Abgeord- Ebenhoch, der im Jahre 1894 über das Gesetz treffend die Regelung der Sonntags- und Feiertags ruhe im Handelsgewerbe das Referat hatte und trotz inner salbungsvollen Reden vom „Tage des Herrn' von der „SonntagSheiligung als Gebot Gottes' die sechsstündige Arbeitszeit im Handelsgewerbe guthieß.« Die Rechte der Profitmacherei sind den „Tagblatt'- ksttn geheiligt durch das gesetzlich erlaubte Autbeu- ^gzsyskln. Uns »st der Gelderwerb auf verbotenem, Zwar durch die Kirche verbotenem

Wege und an b!e ^äen nicht heilig. Dass das Gesetz über dMf' '?tagsruhe im Handelsgewerbe nicht besser, nicht ständiger ausgefallen ist, — liegt dies an der kathol. Moritat des ReichSratheS? „Tagblatt', greis' Dir an den Kopf und frage, ob kein Rädchen entgleist ist! Man musste im Jahre 1894 eben das Möglichste zu erreichen suchen. Gegen eine größere Einschränkung der Handelsthätigkeit an Feiertagen protestierten die Libe ralen mit aller Gewalt. Wer die Beamten auch an Sonntagen an die Kanzlei

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Volksblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 06.07.1898
Descrizione fisica: 10
Tagblatt' und der „Bozner Zeitung' Tirol nicht ausmachen. Tirol, das sind wir ! (Stürmischer, langanhaltender Beifall.) Wenn man uns aber als „Partei' behandelt, wohlan, so organisieren wir uns, und wir sind die m äch tigste aller Parteien! (Laute Zustimmung.) Wenn man uns in dieser Stadt zu verwehren sucht, was man den radicalsten Umsturz-Parteien gewährt, und wenn sür

Öelte 2 „Tiroler Volksblatt' 6. Juli 1898 Aber vielleicht hat die „Bozner Zeitung' den katho lischen Glauben gar nicht verletzt, die christliche Sitte nicht verhöhnt? Nun, diese Frage hat bereits der hoch würdigste Fürstbischof entschieden durch das Verbot dieser Zeitung und Sie geben mir gewiss Recht, meine sehr verehrten Herren, wenn ich sage, die Frage, ob etwas dem katholischen Glauben und den christlichen Sitten widerstreitet oder nicht, entscheidet nicht Dr. Sueti

, auch nicht Dr. Perathoner, ja auch nicht einmal die Mehrheit des Bozner Gemeinderathes.— sogar der deutsche Volksverein sammt den Socialdemokraten ent scheidet diese Frage nicht, sondern in der Trientner Diöcese entscheidet diese Frage einzig und allein der hochwürdigste Fürstbischof von Trient. (Richtig! Bravo!) Die „Bozner Zeitung' ist übrigens nicht das erste mal verboten worden. Schon am 15. December 1871 hat der hochselige Fürstbischof Benedict dieses Blatt verboten, weil die „Bozner Zeitung' „ossen

. die Grundlagen der Religion und der k a tholischen Kirche angriff'. Dieses Verbot blieb aufrecht bis zum 23. Jänner 1883. Die „Bozn. Zeitung' muss unter dem kirchlichen Verbote schwer gelitten haben, denn sonst hätten der Inhaber und der Herausgeber dieses Blattes sich nicht solche Mühe ge geben, die Aufhebung dieses Verbots zu erwi»ken. Der Inhaber und der Herausgeber der „Bozner Zeitung' haben nämlich den Propst von Bozen gebeten, er möchte beim Fürstbischof die Zurücknahme des Verbotes er wirken

, und sie stellten einen schriftlichen Revers aus und versprachen: „Alles zu vermeiden, was als gehässig gegen die hl. Kirche, ihre Insti tutionen und Diener ausgefasst werden könnte'. Dies hat die „Bozner Zeitung' ver sprochen, (Hört! Hört!) und daraufhin hat der hochselige Fürstbischof Johann Jakob Delabona das Verbot am 23. Jänner 1883 einstweilen außer Kraft gesetzt. Das Verbot wurde ausdrücklich nur einst weilen außer Kraft gesetzt und eine endgiltige diesbe zügliche Entscheidung je nach der Haltung

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 26.11.1884
Descrizione fisica: 10
für Zeit und-WiMt zu bitten. ' ' ' Trient, den 21. November 1884. ^ Euer Hochwürden ' dankbarst ergebener - Fürstbischof. Die Bibel in der Schlüe und die Gespenster im Tagblatt. Bozen, 22. Nov. Nachstehend theilen wir das Circular mit, von welchem schon seit einiger Zeit gesprochen worden, und das wie es scheint, fast schüchtern und ver legen von unsern Schulbehörden den einzelnen Schulen anvertraut wird : „Circular an sämmtliche k. k. prov. Bezirksschul-Jnspektören Tirols. Es ist vielfältig der Wunsch

zu sein; da hätten wir Conser- vative schon mehr damit abzurechnen. Das „Jnnsbr. Tagbl.' ist schon seit einiger Zeit wieder gegen die Re gierung sehr übel gelaunt, und es gehört zu den Gemüth lichkeiten des gegenwärtigen Staatsschiffslenkers Taaffe, daß jenes Blatt, welches seine Leser und Abnehmer größtentheils unter den Beamten zählt, am rücksichts losesten gegen die Regierung sausen und brausen darf. Aber wie kann das „Tagblatt' auch all' die bittern Ge schichten verwinden, die in. letzter Zeit

sich zugetragen? Rohrweck muß zusammenpacken, der Unterrichtsminister verlangt, daß in der Volksschule die religiösen Gefühle der Kinder geschont werden, der Landesschulrath hat seinen „Scholz' verloren, Klosterfrauen werden (nach Erfüllung aller gesetzlichen Bedingungen) als Lehrerinnen angestellt; — „es dunkelt!' ruft das „Tagblatt' seufzend aus, wobei es zweifelhaft bleibt, wo denn eigentlich dunkelt, ob in den Schulen, die doch sämmtlich nach neuen Mustern zugeschnitten sind, oder vielmehr

noch in den Köpfen der seufzenden Tagblatt schreiber, in welch' letzterem Falle der Ausruf keine Neuigkeit berichtet, denn da hat's lang schon gedunkelt, daß man sich hätt' wundern mögen, warum das Blatt noch immer „Tagblatt' und nicht lieber „Dämmerblatt' benannt ist. Nach dem Dunkel kommt die Nacht, und da nun der Eingangs mitgetheilte Erlaß nach all' den aufgezählten Verdunkelungen gar noch biblische Geschichte zu lesen gestattet, so ist es vor den Augen der licht suchenden Herren vom Tagblatt natürlich

Charakter und Werth als göttliche Offenbarung, als das geschriebene Wort Gottes? Zu dem bleibt für rein sprachliche Uebungen immer noch das gewöhnliche Lesebuch übrig. Ein weiteres Gespenst, das dem Tagblatt im Finstem erscheint, sind schon wieder die „mit Uebereifer ge pflegten' Agitationen der Geistlichen. Ein altes Lamento. Eine allgemein gehaltene Klage. Wo sind diese Agi tationen? wer agitirt, wie, warum, mit welchen Mitteln? Wenn ungesetzliche Agitationen oder unerlaubte Mittel vorkommen, heraus

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Volksblatt
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Pagina 8 di 10
Data: 04.08.1883
Descrizione fisica: 10
ange wendet werden? — sondern den Nebenbegriff des Nahrhaften, Ernährenden. Die stinkende Bedeutung habe aber diesem Worte nicht ich gegeben, sondern die Redakteure des „Tagblatt' und der „Meraner Zeitung' haben es gethan. (So ist es!) In dem von mir Ihnen nun vorgelegten Sinne wurde dieser Spruch auch von unserer (rechten) Seite im Landtage aufgefaßt, Alles war dabei ruhig, keinerlei Aufregung zu be merken; (hört ihr's?) ja man war vielmehr über ras ch t, als Dr.' K' Hellrigl,' dem man eine große

Hat, daß da durch gewiß weder dem Kurpublikum, noch den Aerzten irgend ein Schimpf angethan ist. (Bravo, bravo!) — Dadurch habe ich das Möglichste gethan, um den bibel schwachen Herm Doktor auf die richtige Fährte zu bringen, habe ausgelegt, wie i ch diese Worte verstand, und wie sie thatsächlich zu verstehen sind. Doch vergebens! Herr Dr. v. Hellrigl wollte einmal bei seinem Irrthum bleiben, er spuckte ihn als Weisheit in's „Tagblatt', und mit dem „Tagblatt' in die „MeranerZeitung', verschwieg aber, — ich mache

Leuten nicht gefällt, (Eine Stentor stimme: Da liegt der Hund begraben!) und umdessent- willen sie diese Hetze veranstaltet haben! Allgemeiner, rauschender Beifall folgte diesen Worten des Herrn Dekan. Herr Cooperator Dr. Hutter verlas sodann einen aus Meran datierten gegen den Herrn Dekan gerichteten Artikel des „Innsbrucks Tagblatt' vom 20. Juli nebst der beigefügten Anmerkung der Redaktion, was Beides wegen seiner gar zu auffallenden Gehässigkeit und drolligen Schimpferei nicht so fast den Unmnth

als die Heiterkeit der Versammlung Hervorries. Einer der Anwesenden äußerte sich treffend dahin, dieses Geschreibsel des „Tagblatt' har moniere prächtig mit der Katzenmusik vom 15. Juli. Herr Cooperator Hutter erklärte, zur Sache nicht sprechen zu wollen, damit es nicht den Anschein einer beauftragten Rede habe. Da erbat sich Herr Dr. Rotte'nsteiner das Wort. „Ich bin ein freier unabhängiger Mann und kann daher offen sprechen. Ich will über die ganze Angelegenheit zwei Punkte bemerken. Nachdem im Landtage

von Seite des Herrn Dekan diese Worte gefallen'waren, würden sie sogleich sammt der Verwahrung des Dr. v. Hellrigl im „Tagblatt' und in der „Meraner Zeitung'! ver öffentlicht und Jeder, der sie las, hat gesagt: Oho, was hat da der Herr Dekan Ungeschicktes geredet! Die Leute waren eben durch die Ausführung des Herrn b. Hell rigl auf die schlimme Deutung dieser Worte hinge leitet worden. (Ganz richtig! so ist es!) Da man nun weder im „Tagblatt' noch in der „Meraner Zeitung' eine Silbe von einer Erwiderung

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Volksblatt
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Pagina 2 di 12
Data: 31.10.1903
Descrizione fisica: 12
und vertagt. Die endglütige Entscheidung soll am Freitag erfolgen. Zur „nationalen' Katzenmusik. Vergebens haben wir auf eine Antwort gegen unsere sachlichewAusführungen in der letzten Nummer mit Bezug auf die Gesetzlichkeit der italienischen Appellverhandlung beim hiesigen Kceisgerichte ge wartet. Dafür veröffentlichte die gestrige „Bozner Zeitung' an leitender Stelle einen Aufruf, worin zum Angriff auf die italienische Amtssprache in den beiden Bezirksgerichten Ampezzo und Buchen stein aufgefordert

wird. Es wird dem deutschen Nationalismus die dringende Pflicht aufgebürdet, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die italie n i s ch e Amtssprache in den beiden Bezirken zu verdrängen und an ihrer Stelle die deutsche Sprache in die dortigen Gerichtssäle hineinzu bringen. Der nationale Aufruf in der „Bozner Zeitung' hat uns äußerst wohltuend berührt, be weist er doch schlagend, wie überzeugend unsere Ausführungen in der Redaktion der „Bozner Zei tung' eingeschlagen haben müssen. Wir haben ja ausgeführt

für dasselbe habend) Da das hiesige Organ der Protestanten wiederholt in wichtigen Punkten, z. B. bezüglich Harnacks „Wesen des Christentums', sich auf die Seite der Freisinnigen gestellt hat, wird es auch in Bezug auf „Ueber unsere Kraft' deren Anschau ungen teilen. Wir aber müssen mit den gläubigen, ernsten Protestanten gegen den Inhalt des Stückes uns streng ablehnend verhalten. H Vgl. den bei Hauck (Berlin) erschienenen Vortrag von I. Weiß. gerichte teilt die „Bozner Zeitung' unsere Anschauung

. Etwas anderes ist es freilich, ob die Anregung der „Bozner Zeitung' so leicht durchführbar ist, und ob sich eventuelle Germänisatoren vom Schlage der „Bozner Zeitung' etwa, nicht geschwollene Köpfe holen würden, wenn sie: es versuchen wollten, die italienischen Bewohner von Ampezzo und Buchen stein um ihr gutes Recht zu bringen. Denn es wird uns jeder zugeben müssen, daß die dortigen Italiener ebenso ein Recht auf Beibehaltung und Berücksichtigung ihrer Sprache haben, wie dies jeder Deutsche hat. Mit ^Gewalt, Terrorismus

und Majorisierung läßt sich eine nationale Frage über haupt nicht lösen und ein derartiges Beginnen wird anstatt Nachgiebigkeit nur um so größere nationale Zähigkeit auf der Gegenseite hervorrufen. Diese Erfahrung in nationalen Sachen sollte man doch auch der extra-nationalen „Bozner Zeitung' zu trauen dürfen! Wenn wir der „Bozner Zeitung' einen Rat auf ihren nationalen Aufruf hin erteilen dürsten, so ginge er dahin, vor allem darauf zu echten, daß in anderen Orten und Bezirken, in welchen bisher noch deutsch

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Volksblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 28.10.1903
Descrizione fisica: 8
Seite 2 Tiroiex PoLsblaLt. 28. Oktober 1903 sprenget Trient bei Appellverhandlungen die deutsche Amtssprache hätte. Nun kommen wir zur Parallele zwischen Bozen und Trient, wie sie in den „Bozner Nachrichten' austaucht. Ein wenig logischer Denker sagt dort, Präsident „Kürzel bringe in ähn lichen Fällen in seinem bekannt seinen Taktgefühl stets nur die italienische Sprache zur Anwendung.' Es gibt beim Kreisgericht Trient keine ähnlichen Fälle, weil dort kein einziges deutsches Be zirksgericht

mit deutscher Amtssprache vorkommt. Präsident Kürzel in Trient ist daher mit oder ohne Taktgefühl verpflichtet/ alle Verhandlungen . italienisch abzuhalten. Daß man in Welschtirol, duldsamer ist als in Bozen, beweist die uns von einem Bekannten mit- , geteilte Tatsache, daß in Rovereto aus Zweckmäßig- keitsrücksichten wiederholt Verhandlungen in deut scher Sprache durchgeführt wurden, ohne daß dies die leiseste Erregung hervorgerufen hätte. Uebrigens brauchen wir den Schreiber der „Bozner Nachrichten

als ein sür diesen Zweck er laubtes Mittel hingestellt hat. Die Gegner der italienischen Berufungsverhandlungen in Bozen scheinen aber die Schwäche ihrer Argumente selbst zu empfinden. Sie könnten sich sonst nicht zur Ungeheuerlichkeit versteigen (siehe „Meraner Zeitung' und „Bozner Nachrichten'), den Richtern in Bozen nahezulegen, sie sollten sich in ihrer richterlichen Ueberzeugung durch Opportun!tä tsgrü nd e be stimmen lassend Gott sei Dank, daß wir in Bozen noch nicht mit deutschnationalen Richtern

Seite 121 kommt Herr Buch auf Jakob von Fuchs, Pfleger auf l) Die Urkunde befindet sich bis zur heutigen Stunde im Besitze des Autors des betreffenden Artikels. Nehmen , wir. an, die Stadt Bozen führe einen, kostspieligen Prozeß um ein wertvolles Objekt mit einer Nachbärgemeinde. Natürlich sind alle Bozner Steuerträger am Ausgange der Sache sehr interessiert. Die Opportunist verlangt'eS darum sehr wahr scheinlich, daß die Richter dem Bozn.r Standpunkt — der Volksstimmung — Rechnung tragen. Tun

sie es nicht, .werden sie ausgepfiffen. Nach unserer Laienansicyt sind-Vernunft und Gesetz, niemals aber zeitliche Rücksichten, die Grund lage einer geordneten Rechtsprechung. Die „Bozner Zeitung' schließt ihren Artikel vom 24. Oktober mit dem Satze: Hoffentlich wird es auch der Herr Justizminister nicht unterlassen, in unzweideutiger Weise zu erklären, daß auch Richter an der Beob achtung der bestehenden Gesetze gebunden sind und nicht nach eigenem Ermessen grundsätzliche Ent scheidungen fällen dürfen'. Wir besitzen einige Bände

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Pagina 6 di 8
Data: 15.06.1904
Descrizione fisica: 8
, wie sehr der Bozner Mitarbeiter des „Tir. Tagbl.' vom tiessten Hasse erfüllt ist und wie dieser Haß ihn zugleich blind und dumm macht. Gerade die fraglichen Artikel des „T. V.' in letzter Zeit zeigen eine so ver schiedenartige Betrachtungs- und Schreibweise, daß auch einem nunu3 kadenL der Gedanke kommen sollte, daß hier verschiedene Verfasser die Hand im Spiele haben. Profunde Weisheit und feine Bil dung zeigt es dann wahrlich auch nicht, wenn der Artikelschreiber des „Tiroler Tagblatt' gar so darauf pocht

und es wurde auch die Sammlung von Gipsabgüssen eingehend besichtige^ die übrigens auch bei der am 26. l. M. stattfindenden Ausstellung der Arbeiten des Kurses zu sehen sein wird. Nach eineinhalbstündigem Verweilen verließen die Herren das Institut, indem sie ihrer hohen Besriedigung über das Gesehene Ausdruck gaben. Der Kozner Kntherzorn regt sich gewaltig und ist dieser Tage zu einer förmlichen Orgie aus geartet. In dem „Tiroler Tagblatt' (Nr. 129) erschien nämlich ein Artikel, der in einem Paroxys- mus

. Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam, daß Mittwoch, den 15. d. M., 6 Uhr abends, im großen Bürgersaale das dies jährige Prüfungskonzert des Bozner Musikvereines stattfindet. Bei den vor einigen Tagen stattgehabten Vorprüfungen wurden unter den Schülerleistungen die Besten ausgewählt und für das öffentliche Prüsungskonzert bestimmt, so daß bei demselben tatsächlich nur Proben eines vorgeschritteneren Könnens geboten werden. Der Besuch desselben ist daher allen Musiksreunden wärmstens zu empfehlen

mit der Bozner Feuerwehrkapelle an der Spitze marschierte zum „Bozner Hof', wo selbst ein Konzert mit Glückstopf den Festtag ab schloß. ^ V' V - ^ Uom Schwurgericht. Am Frettag fand die Verhandlung gegen Anton Tschöll, geboren 1Z7 7 in Partschins, statt. Der Angeklagte schlug am 16. Mai dem Hausknecht „zum Kreuz' inSchlan- ders das rechte Auge mit einem Pseifenstiel aus. Tschöll wurde zu 15 Monaten schweren Kerkers verurteilt. — Nachmittags fand die Verhandlung gegen den ehemaligen Kanzleioffizial beim

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Pagina 2 di 8
Data: 25.04.1906
Descrizione fisica: 8
pflegen, wenn sie ihn an seiner Wappenseder er kennen, sich in Schweigen zu hüllen. Dagegen glaubte nun ein protestantischer Provinzjournalist an dem betreffenden Artikelschreiber sich reiben und so als gloriosen Preßjünger sich ausweisen zu sollen, vielleicht damit auch einen Backschisch vom Evangelischen Bund verdienen zu können. Er ist mit seinem Leitartikel (unter dem Titel: „Patent christen') zu dem „Tiroler Tagblatt' nach Inns bruck geflüchtet, aber es scheint uns doch sehr fraglich

ist, hinwegtäuschen will. Von einem Eingehen auf den eigentlichen In halt unseres Artikels und von einer entsprechenden Widerlegung ist keine Rede. Daß wir solchen lächerlichen Gaukeleien weitere Beachtung schenken, wird man nicht verlangen. Nur ein paar sachliche Momente läßt der Patentprotestant des „Tiroler Tagblatt' einfließen, und auf diese wollen wir allerdings einige Worte erwidern. So nimmt er daran Anstoß und findet es neu, daß wir den Protestantismus als Antichristentum bezeichnen

. Nun haben wir nicht den Protestantismus schlechthin als Antichristentum bezeichnet, son dern haben dargetan, daß es eine Richtung im Protestantismus gibt, die un- und widerchristlich ist, und daß diese Richtung wie in Deutschland, so auch in Oesterreich sehr überhandnimmt, auch in Südtirol zur Geltung kommt. Das kann dem Fach mann des „Tiroler Tagblatt' aber nicht neu sein, sowenig als etwas Neues sür uns ist, daß prote stantische Fanatiker die Worte von Katholiken gerne verdrehen, um gegen dieselben einen Windmühlen kampf zu führen

desselben die autonome Sittlichkeit sei. Indem wir dann weiter konstatier ten, daß uns gerade auch in Südtirol Pastoren mit solch liberalen Anschauungen begegnen, sügten wir an, daß wir auch von den Laien in dieser Hinsicht nichts Gutes sagen können. Der Patent protestant des „Tiroler Tagblatt' tut nun diesen unseren Ausführungen Zwang an und stellt es so dar, als ob wir die Sittlichkeit der letzteren haben antasten wollen, natürlich nur, um so den alten lahmen Schimmel von der klerikalen Jmmoralität

wieder einmal vorreiten zu können. Wir weisen diese Darstellung als Unterstellung zurück. Nicht über die Sittlichkeit der (Südtiroler) Protestanten haben wir ein Urteil gesällt, wie jedem einleuchtet, der noch imstande ist, ei«en klar ausgebauten Ar tikel mit Verständnis zu lesen. Das ist allerdings auch wahr, daß wir die autonome Sittlichkeit ob jektiv als etwas Gefährliches und Schlimmes an sehen, wenn auch der Patentprotestant im „Tiroler Tagblatt' dasür eintritt; diese unsere Anschauung teilen aber auch liberale

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Pagina 12 di 20
Data: 31.05.1893
Descrizione fisica: 20
der Kirche nur um so leuchtender hervortreten, und fördern dadurch die Verehrung und Liebe Aller zu der einen katholischen Kirche. Gegenwärtig ist nun in Oesterreich die Sachlage eine solche, daß im Centrum des Reiches die katholi schen Interessen bloß durch ein Tagblatt vertreten werden, daß aber dieses eine Tagblatt zugleich das ausgesprochene Organ einer bestimmten politischen Partei ist. welche weder die einzige berechtigte politische Partei ist, der die österreichischen Katholiken sich an schließen

zu behandeln unternehmen. Eine dritte Erwägung bei der beabsichtigten Grün dung eines neuen Blattes geht von dem Gedanken aus, daß es für den Fortgang der katholischen Be wegung im österreichischen Volke vom größten Vor theile zu sein scheint, im Centrum der Monarchie die religiösen und materiellen Volksinteressen durch ein von den bestehenden großen politischen Parteien überhaupt unabhängiges Tagblatt frisch und rückhaltlos vertreten zu können. Große politische Parteien müssen oft nothwendi gerweise

im katholischen Oesterreich einen Zustand vor uns, der auf die Dauer ohne Schaden für Kirche und Volk kaum haltbar sein dürfte. Den großen Parlaments parteien, die seit Längerem zugleich Regierungs parteien sind, steht im Mittelpunkte des politischen Lebens Oesterreichs kein katholisches Tagblatt zur Seite, das, unabhängig von ihrer Politik und i m Volke wurzelnd, die Interessen der kirchlichen Frei heit und des geistig-sittlichen wie materiellen Volkswohles kräftig und rückhaltslos in allewege verträte

, und vor Allem wurde unter donnerndem Beifall ein vollständig un abhängiges und volksthümliches katholisches Tagblatt in Wien für Oesterreich gefordert, von dem bezüglich der Größe allerdings zweimaltägliche Aus gabe gewünscht wurde. Ueber die Modalität letzterer Art kön nen aber nur die zur Verfügung gelangenden Geldmittel entscheiden. Uebrigens wurde esderEinsichtdesgewähl- ten Preßcomitö's überlassen, ob eS diese Aufgabe im Wege geeigneter Umgestaltung des Wiener „Vaterland', das bekanntlich politisches Organ

beliebt werden, das allein Mandatar der betreffenden Beschlüsse des III. Ssterr. Katholikentages ist. Das Weitere mögen die Gesinnungsgenossen ruhig jenen Männern überlassen, die ihr Bestes daransetzen werden, diese schwierige und mehrfach be hinderte Aufgabe möglichst prompt durchzuführen.' Das neue Tagblatt soll in Wien mit Neujahr 1894 als Abendblatt ins Leben treten. Von der Gründüng einer Aetiengesellschaftzur Fundamentirung desselben wurde auS einer Reihe wohlerwogener Gründe abge sehen. Dagegen

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Pagina 1 di 8
Data: 30.05.1868
Descrizione fisica: 8
, welcher ist die Lehrkanzel der »Wahrheit uud der Mittelpunkt der Eiuheit, bewahrt werd«.' ?iu» IX. i» seinem Schreiben vom t«. Mai ISSS. Siebenter Jahrgang. Boz^n, Samstag, den 3V. Mai. 18K8. Zum kirchlichen Jurisdietions - Streit der Bozner Zeitung. v. Die „Bozner Zeiwr.g' gesteht selbst, daß daS JuriSdictionS- Recht der Bischöfe ehemals ein anderes war, als jetzt. Dieses Recht war aber zur Zeit des JosefinisMüs ein arg beschränktes, beinahe gänzlich aufgehobenes, jedoch früher durch Jahrhundertc hindurch

zur Beurtheilung det kirchlichen JuriSdictionS-Gewalt? Ich sage: Nein; denn die Bozner Zeitung hat noch nie bewiesen, und wird es auch nicht können, daß die Fürsten (somit auch Josef II.), welche nach und nach Rechte der Kirche an sich gezogen, welche derselbe Jahrhunderte lang zuerkannt werdeü mußten. dieseS auch mit Recht gethan. Wenn nun aber im Concordate, Dank Gott und Sr. Apost. Majestät Franz Josef I., viele der nament., lich durch den JosefiniömuS entrisseneu Rechte, zurückgegeben wurden, so foW daraus

eben nur, daß die Kirche jetzt wieder mehrere ihrer Rechte genieße, als unter Josef II., nicht aber noch, daß sie alle ihre frühern Rechte genieße, und somit kann man doch noch ihre jetzige Jurisdiktion eine beschränkte nennen. Dem Dilemma der Bozner Zeitung gegenüber wollen wir folgendes bemerken: Du gestehst in deiner Abhandlung über materielle und formelle Rechte, und eben durch dieselbe, daß die Kirche solche Rechte besaß (und besitzt); so erlaube also die Frage: Darf man einer wirklichen

oder moralischen Person ein wohlerworbenes Recht nehmen, wenn es auch nicht die Existenz derselben, oder ein prinzipielles Recht bedingt; und wer hat denn dieses Recht, besonders den Rechten der Kirche gegenüber? Gehen wir zu einem andern Punkte über. Der Gegner der Bozner Zeitung hat allerdings behauptet, daß das Privilegium ton einmal bestand, aber keineswegs daraus den Schluß gezogen, daß eS deswegen noch bestehe. Im Gegentheile hat er ja, zum Verdruße der Bozner Zeitung gesagt, daß die Jurisdiktion

eine beschränkte sei; sollte sie nun daS nicht sein, so müßte die Kirche eben nebst Anderm auch das Privilegium tori haben. Oder meint die Bozner Zeitung vielleicht, die Kirche dürfe überhaupt keinen Anspruch mehr machen auf ihre guten vorjosefinischen Rechte? Dann soll sie aber eben zu erst antworten auf die Frage: Warum nicht? Ferners meint die Bozner Zeitung, Friedrich II. wäre kein Ge währsmann für daS Privilegium kori, weil ihm mit seiner Anerkennung nicht ernst war. UnS scheint aber folgender Schluß

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Pagina 3 di 8
Data: 30.12.1896
Descrizione fisica: 8
von 350.000 auf 1.448 852, Ruß land von 20.000 auf 2.935.519. Darnach wäre also die Zahl der Katholiken in den verflossenen 90 Jahren in den genannten Ländern von 8 Millionen auf nahezu 43 Millionen gestiegen. (Fortsetzung folgt.) Die „Bozner Zeitung' auf der Psarrlanzel. Ko?r«, 29. December. Der hochw. Parrprediger ?. StanislauS 0. (Ü. machte in der Predigt am Sonntag, den 27. December einen Rückblick auf das ablaufende Jahr, erklärte es als Herz-Jesu-Jahr und besprach die Bedeutung der Festlichkeiten

desselben. Die Predigt klang in der Aufforderung aus: Treu dem Herzen Jesu! Treu im Glauben, treu im Leben. Bei Besprechung der Glaubenstreue sagte er folgendes über die „Bozner Zeitung': Bei diesem Punkte muß ich eine Bemerkung machen, die ich zwar lieber unterdrücken möchte, aber nicht unter drücken darf. Ihr alle werdet mir das Zeugnis geben, dass ich in den sechs Jahren, in denen ich euch das Wort Gottes verkündiget habe, allen politischen Fragen und Zeitungsgezänke aus dem Wege gegangen

bin. Da aber die Religion in einer gewissen Zeitung wiederholt angegriffen und herabgesetzt wird, kann ich nicht mehr schweigen, wenn ich nicht mein kirchliches Amt als Mahner und Warner in Bozen vernachlässigen will. Ich bin nicht nur von euerem Seelsorger, sondern auch von höherer geistlicher Stelle aufgefordert worden, die Sache auf der Kanzel zur Sprache zu bringen. Die Bemerkung, die ich zu machen habe, be trifft die „Bozner Zeitung'. Ich muß als öffent licher Ankläger auftreten und ich hrffe, dass euer christ

licher Sinn das richtige Urtheil fällen wird. Also in der letzten Zeit hat sich die „Bozner Zeitung' folgendes zu Schulden kommen lassen: 1. Sie läugnete die Erbsünde und deren Folgen. Sie erklärt es nur als Lehre des „Cleri- calismus', „dass das Krnd ein Wesen sei, das schon sündhaft belastet in's Dasein tritt', während nach der modernen Pädagogik „das Kind seinen Lauf beginnt als edler, fleckenloser Abglanz der Gottheit.' Abgesehen davon, dass dieser Satz einfach lächerlich ist, weil jeder Mensch

die Spuren der Erbsünde an sich und rings um sich sehen, ja dieselbe als Keime aller sieben Hauptsünden schon im Kinderherzen beobachten kann, also abgesehen von ihrer Lächerlichkeit ist die Läugnung der Erbsünde und deren Folgen eine Ketzerei, weil diese Lehre nicht Sache des „Clericalismus', sondern ein Grunddogma der katholischen Kirche ist. 2. Macht die „Bozner Zeitung' die Anrufung der Heiligen lächerlich und verächtlich. Sie schreibt, dass „durch die Anrufung der Heiligen das Selbstbewusstsein

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Volksblatt
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Pagina 8 di 10
Data: 27.07.1912
Descrizione fisica: 10
verschied Josef Flunger. 34 Jahre alt. Er war früher Pächter deS sozialdemokratischen Gewerkschaftshauses in Bozen. Nachdem er dort in Konkurs geraten, ging der schon leidende Mann nach Franzensfeste, wo er nun verschieden ist. Flunger war ein gebürtiger Bozner. Sommertheater in Hszeu. Meister Johann Strauß' alte und doch ewig junge „Fledermaus'! Wer kennt sie nicht? Nicht umsonst wird sie die „klassische' Operette genannt, sie ist wirklich muster- gültig. Die „Fledermaus' bewies auch Heuer

'. Von einem Tiroler. So- eben erschien im Kommissionsverlag der Auerschen Buchhandlung eine Broschüre, betitelt: „Die Jr- reden ta'. Groß-Oktav, 6 Bogen stark, mit far bigem Umschlage. DaS Werk dürfte in und außer halb Tirols berechtigtes Aufsehen erregen. Der Preis beträgt Kr. 180, mit Porto Kr. 2 —. Zu beziehen durch Alois Auer 6c Comp., sowie durch alle Buchhandlungen. Eine öffentliche Gemeinderatssttznng findet am Dienstag, den 30. Juli statt. Die Tages- ordnung ist im Inseratenteile ersichtlich. Die Bozner

Stadtkapelle m Kayern. Die Mitglieder der Bozner Stadtkapelle können aus eine schöne und erfolgreiche Konzertreise zurück blicken. Alle wissen dem umsichtigen und rastlosen Kommandanten Herrn Magistrats.Oberkommissär Dr. Rudolph Dank sür seine sorgfältige Vorberei tung und programmgemäße Durchführung des Unternehmens, daS gerade ihm viel Arbeit und Mühe gekostet hat. Mußte doch Dr. Rudolph die ganze Repräsentation, sowie alle Einquartierungen und Bahnsahrten besorgen, allen Anfragen und Forderungen

Fräulein in Alt- bozner Tracht erschienen waren. Die Fräulein sangen nicht mit, sondern beschäftigten sich während der Konzerte mit dem Verkaufe von Ansichtskarten zugunsten der Kapelle. Am ersten Tage war man bis zum Abend unterwegs: in Franzensfeste wurde gefrühstückt, in Innsbruck beim Bahnhofrestaurateur Anton Kiener gut und billig zu Mittag gegessen und um 4 36 Uhr nachmittags traf man in Rosen heim ein. Aus der ganzen Strecke befand sich die Kapelle in einem eigenen Bahnwagen und die Süd- bahn

hatte für die Strecke Bozen—Kufstein sogar eigene Fahrkarten drucken lassen mit der Ausschrift „Bozner Stadtkapelle'. ' ^ iH In Rosenheim — wie überhaupt in allen Städten, welche die Kapelle besuchte, — ersolgte der Einmarsch mit klingendem Spiele, wobei sich viele Zuschauer einfanden, welche die Bozner herz lich begrüßten. Quer durch die Stadt ging es zur Kuranstalt „Kaiserbad', wo das erste Konzert ge- geben wurde. Der Park war gut besetzt und da noch immer Leute kamen, konnte man einen aus gezeichneten Erfolg

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 11.03.1891
Descrizione fisica: 8
Ein Aufklärungslicht, strahlend aus der „Bozner Zeitung.' Die „Bozner Zeitung' Nr. 50 brachte während des verflossenen Wahlkampses einen Artikel: „Bor den Wahlen', in welchem sie allen Ernstes behauptet, der Liberalismus kämpfe den Wahlkampf nur mit ehrlichen Waffen. Hat denn die „Bozner Zeitung' selbst geglaubt, wir könnten am Ende vom Gegentheile überzeugt sein? Sie meinte weiters, die Klerikalen hätten viele Mittel, günstige Erfolge zu erzielen, die den Liberalen nicht zu Gebote stehen

. „Die Liberalen haben keinen Beichtstuhl und keine Kanzel; sie können auch keinen Himmel ver sprechen.' Wäre jemand bisher über die Tendenz des Liberalismus noch im Zweifel gewesen, aus diesen Worten der „Bozner Zeitung' strahlt ihm ein Helles Ausklärungslicht entgegen, das jegliches Dunkel verscheucht. ° Wir sind darum dem Autor des Artikels jedenfalls zum größten Danke verpflichtet, selbst dann, wenn er diese Worte unbewußt und ohne Ueberlegung geschrieben, weil sie ihm noch aus dem Religions-Unterrichte

, den er in der Jugend genossen, oder vielleicht gar in einer Predigt — selbe sind ja den Mitarbeitern der „Bozner Zeitung' so gut bekannt — erlangt hat, so gut in Esinnerung waren. Also wirklich: „Die Liberalen haben keinen Beichtstuhl und keine Kanzel?!' Ja sicher können sie dies wenigstens rechtmäßig nicht haben. Kanzel und Beichtstuhl sind nicht Orte, an denen der Liberalismus gepflegt werden kann. Wie merkwürdig aber, wenn nach dem Zeugnisse der „allzeit ehrlichen und aufrichtigen' „Bozner Zeitung

' kein Geistlicher auf der Kanzel und im Beichtstuhl den Liberalismus und seine Principien in Schutz nehmen kann? Will etwa die „Bozner Zeitung' alle Beichtväter und Prediger als freche Lügner zeihen, oder steht es mit dem Liberalismus so, daß er von der Kanzel und im Beichtstuhle nicht em pfohlen werden darf, daß er also in sich schlecht und verwerflich ist? Wollte das der Autor des besagten Artikels zugeben, dann steht er ganz auf kirchlichem Standpunkte, denn das hat die Kirche schon wiederholt ausgesprochen

, daß sie den Menschen nicht zum ewigen Ziele sühren? Dann ist es offenbar höchste Zeit, daß die „Bozner Zeitung' auf hört, diesen verderblichen Liberalismus zu vertheidigen. Oder glaubt etwa die „Bozner Zeitung' deshalb, Herr Told, der Candidat der klerikalen Partei, seit gut genug für Glurns, weil die Bürger Merans und Bozens sich um ihr ewiges Ziel nicht kümmern! Eine solche Annahme wäre jedenfalls die größte Schmach, die man denselben anthun könnte, und schon darum war es Ehrensache

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Volksblatt
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Pagina 3 di 6
Data: 02.09.1874
Descrizione fisica: 6
ziplinar-Unterfüchung/ welcher Herr Ritter von Wörz'verfiel und sei die Strafe. für jenen Schwur, welchen der erwähnte k. - k. Adjunkt den Bauern des Wippthales auf der katholisch-politischen Versamm lung am. 12/^Z^M für gut fand.^ Dagegen muß man vor' allem ^erwidern, daß- Herr Ritter- Josef v. Wörz nicht strafweise,-sondern aus Dienstesrücksichten übersetzt worden, daß ferner die Disciplinar-Unterfuchung wider denselben, durch den vom Tagblatt, über die am 12. April d. Js. abgehaltene

katholisch-politische Versammlung in Matrei, gebrachten horrenden Lügen-Artikel herbeigeführt worden, und daß die Versetzung des ge nannten Herrn Adjunkten lediglich nur durch das geheime unheilvolle Wirken einer ihm in jeder Beziehung gehäßigen liberalen Persönlich keit bewerkstelliget, wurde. _Von Abnahme.eines Schwurs,.^worüber sich das Tagblatt nun schon wiederholt verlauten ließ, war bei jener Versammlung in Matrei uie eine Rede, am wenigsten aber hat Herr Ritter v. Wörz es für gut -befunden

, einen solchen den Wippthaler Bauern, abzunehmen. Der betreffende Tagblatt-Korrespondent möge sich in Hinkunft richtigere Informationen verschaffen oder sich selbst von dem wirklichen Sachverhalte überzeugen und nicht solch' schändliche, Wahrheit und Ehre verletzende Lügen in die Welt hinaus posaunen. Pernegg, 30. August. (Kirchenmusikalisches.) Da das imposante Musikfest in Regensburg von Peregrin in vielen in teressanten Briefen besprochen wird, dürfte es wohl auch Ihrem lang-, jährigen Leser und langweiligen Grazer

, die. alle Andächtigen mit wahrer Freude erfüllen mußte. Auch den Bruckern können wir zurufen „Glück auf.' Wenn die. übrigen steiri- schen Theilnehmer am Regensburger Musikfest diesem schönen Beispiele des wackern Brucker Chorregenten folgen, so wird der alte Schlendrian ausi unserem Musikchore noch eher verschwinden, als der schon so lange geplante Diöcesan-Cäcilienverein in's Leben tritt. Chronik. - (Bozner Feuerwehr.) Spritzenmannschaft. Donnerstag den 3. Sept. Schulübung der 3. und 4. Rotte des I. Zuges um 8 Uhr

Abends in der Spritzenhalle. ^ Das Abtheilungs-Kommando. - '- (Stilproben.) „Alle europäischen Mächte haben ihre z u- st i m m enden Veto's abgegeben', so orakelt die Bozner Zeitung, deren Redakteur wahrscheinlich Veto und Votum nicht unterscheiden kann. (Die Gemeinde Ritten) hat durch Gemeindebeschluß den Herrn Baron Gebhard v. Seysfertitz, Gemeindevorstand, Güter besitzer ?c. :c. in Terlan einstimmig in Anerkennung der besonders für die Gemeinde Ritten gemachten Verdienste, zum Ehrenbürger ernannt

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Volksblatt
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Pagina 4 di 6
Data: 22.09.1869
Descrizione fisica: 6
aber jedesmal wieder fortgeschickt, da die Antwort noch nicht ausgefertigt sei. — Das^ viele Herumlaufen macht hungrig und durstig; drum ist es gar nicht zum Verwundern, wenn der gute Mann gegen die Mittagsstunde hin in ein Bierhaüs einfiel, und natürlich während der Atzung seinen Geist auch am „Neuesten' sättigte. Das „Neueste' war das noch nach der Druckerschwärze duftende „Tagblatt;' darin stund Folgendes zu lesen: „NichtbewilligteVolksversammlung. ZwischenMatrei und Pfons im Wippthale hätte am nächsten

Sonntag sollen eine Volksversammlung unter freiem Himmel abgehalten werden zur Be sprechung des Landesvertheidigungsgesetzes und des Schulgesetzes, d. h. um die Landleute im klerikalen Sinne aufzuhetzen. Die Versammlung wurde jedoch von der politischen Behörde, wie wir erfahren, nicht bewilligt.' Zst doch kurioS, denkt sich der Mann; das „Tagblatt' ist kein Bürger, und steht doch mit der Regierung auf vertrauterem Fuß, als wir Staatsbürger vom Wippthal. Hier küßt einmal der Bürger minister

nicht den Bürgermeister von Matrei. Er läßt Bier Bier sein, und eilt spornstreichs auf die Bezirlshauptmannschaft, wo er um 12^ Uhr anlangt, und richtig Schwarz auf Weiß die Antwort er hält, daß diesmal das „Tagblatt' von Innsbruck nicht gelogen habe. — Die Antwort der Bezirkshauptmannschaft dürfen wir ihrer muster- giltigen Schreibweise wegen den Lesern nicht vorenthalten. Sie lautet wörtlich: . - „Nr. 12393. An den Herrn Bürgermeister in Matrei. Dem heute überreichten Gesuche um Abhaltung einer Volksversammlung

gemacht, daß Tirol österreichisch geblieben ist. Wir wollten uns also blos aneifern lassen, gerade so zu machen, wie der. Andrä Hofer, und gewiß nicht „aufreizen' gegen Oesterreich. — Gefreut hat es unS, daß die k. k. Bezirkshauptmannschaft doch nur von „Verordnungen' spricht, während das „Tagblatt' gleich mit „Gesetzen' daher kam. Nun können wir noch gegen den uns gewordenen Bescheid binnen 8 Tagen die Berufung ergreifen. Allein in 8 Tagen beginnt' wie die k. k. Beznkehauptmannschast wahrscheinlich

und Tabletten, in Packeten für 12 Tassen fl. 1.10 — Zn beziehen durch Barry dn Barry & Comp. 2 Via Oporto, e 34 Via kroviäeiisa, ?orino. (Italien); in Berlin, 176 Friedrichstraße; in Wien, Freiung 6; inFrankfurt a. M. 10. Rohmarkt; und in Klagenfurt durch P. Birnbacher und in allen Städten bei Drognen-, Delikatessen- und Spezereihändlern, in Bozen bei Fortunat Lazzar», Spezereihändler am Johannsplatze. Get r eide-Breise. Bozner Wochenmarkt vom IS. Sept. 1369 pro '/i Metzen m Oest. W. Weizen: fl. 305

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Volksblatt
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Pagina 14 di 20
Data: 31.05.1893
Descrizione fisica: 20
die Spenden für das projectirte unabhängige katholische Tagblatt in Wien trotz aller Nmtrirbe und Hindernisse zahlreich einlaufen, beabsichtigt das Preßcomitö des III. österreichischen Katholikentages, mit Ende des Monates (Mai) in größerer Auflage eine erste Probe nummer auszugeben und in der ganzen Monarchie zu ver breiten, um damit für das neue Unternehmen Abonnen ten zu werben. Es steht zu wünschen und zu hoffen, daß diese Probenummer bei allen entschiedenen Katholiken Anklang findet

e B uch dru ck er- blatt „Vorwärts' faßt das neue Preß-Unternehmen hauptsächlich vom Standpunkte der Brots rage für etliche „Genossen' auf und schreibt: . ' , „Am lll. allgemeinen österreichischen Katholikentag wurde bekanntlich eine auf die Gründung eines katholischen^ resp, christlich-socialen Tagblattes sich beziehende Resolution gefaßt und ein Preßcomitö eingesetzt, das sich Ende December v.J. in einer Sitzung in Wien m»t den Vorarbeiten für das zu gründende Tagblatt beschäftigt

zur Verfügung stellt. Das unabhängige Tagblatt wird uud muß erstehen. In anderen katholischen Ländern haben die Städte mit kaum 10M0 Einwohnern Tagesllätter mit hohen Auflagen. Die Feinde der Kirche und drs Volkes stürmen allenthalben an mit verdoppelter Streitmacht) setzen wir ihnen daher «in neues katho lisches Volksblatt entgegen zum ernsten Kampfe für die höchsten und heiligsten Güter!' Das „Norbertusblatt' in Wien gibt seine Äußerung dahin ab: „Reden dem zunächst für die höheren Stände berech neten

„Vaterland' soll also nunmehr em volksthüm lich e s katholisches Tagblatt in Wien gegründet wer den, was im Interesse unserer hl. Sache nicht nur mit leb hafter Freude begrüßt, sondern auch thatkräftig gefördert werden muß. Möchten doch Alle, denen das Wohl des katholischen Volkes am Herzen liegt, nach Kräften bei steuern, damit die nöthige Geldsumme bald zusammen kommt!' Und endlich lesen wir, um andere Preßstimmen zu übergehen, in Tirols „Brixeuer Chronik': „Wir begrüßen es mit Freude

, der den Opfermuth weckt und den geweckten wach erhält, beson ders wenn der Zusprechende vorerst selbst auf sein — B ei spiel mit runden Ziffern hinweisen kann. Darum begnüge man sich jüngeren eifrigen Leuten gegenüber nicht mit einem Beitrage, sondern man bitte sie besonders noch um ihre persönliche weitere Agitation. Nur so können aus Kreuzern und einzelnen kleinen Beiträgen große Summen werden> die ein volksthümliches Tagblatt-Ünternehmen w der Reichscentrale durchaus erfordert. Ein anderer Weg wurde

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Volksblatt
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Pagina 5 di 6
Data: 22.01.1868
Descrizione fisica: 6
thront. Aber nicht in Frankreich allein, in ganz Europa, ja in der ganzen Welt ist die katholische Bewegung wach gerufen und verspricht immer großartiger zu werden, .u Bozen, 18. Jänner. (Einige Gedankenstriche zu den Ausfällen der Bozner Zeitung gegen daS Südtiroler Volksblatt.) Da wir in letzter Zeit mehrmals genöthigt waren, die Bozner Zeitung nach Gebühr zurecht zu-weisen und dabei nicht umhin konnten ihre empfindlichsten Seiten etwas unsanft und ohne Glacehandschuhe zu berühren

, so hat sie das in Harnisch gebracht, ' und nach einem fürchterlichen'Huos eßo füllt sie? zwei und eine halbe Spalte ihres kostbaren Raumes mit ihren kräftigsten Sprüchen und grimmigsten Drohungen- und schleudert diese unfehlbar explodirende Bombe ver nichtend gegen uns. DaS Geschoß ist richtig losgegangen (s. B. Ztg. Nr. 13). hat etwas Lärm, Rauch und — Übeln Geruch (wir müssen uns der Bozner Ztg. gegenüber sehr anständig ausdrücken) verursacht, aber o Wunder! wir stehen noch unverletzt da, und sammeln ans Lieb

- ' aberei einige Fragmente des ausgebrannten Projektils, um sie unsern lesern zeigen zu können. Die.Bozner Ztz. beschuldigt uns, daß wir „auf die perfideste' Weise' die Wahrheiten entstellen, Haß und Verachtung gegen Reichs rath, Staatsgrundgesetze, Ministerium Beust u. s. w. hervorrufen, und die Intentionen der Negierung im gehässigsten Lichte darstellen. Wie gewöhnlich bleibt die Bozner Ztg. den Beweis für Alles das schuldig. Oder welche Wahrheiten haben wir entstellt? wo haben wir Haß und Verachtung

gegen den Reichsrath durch Agitationen veranlaßt? wo haben wir die Staatsgrundgesetze als .Ausrottung der Religion' be zeichnet, wann haben wir das Ministerium Beust öffentlich verun glimpft?.— Wenn wir gegen Reichsrath, Minister oder Staatsgesetze uns Bemerkungen erlaubten, so haben wir unser Urtheil auf That sachen und nicht auf Phrasen, wie die Bozner Ztg., gegründet; und wenn wir den Staatsgrundgesetzen nach Meinung der Bonner Ztg. zu wenig Respekt erweisen, so kann das nur davon gemeint lein

, daß wir bei unserer Achtung vor Rechten und Verträgen nicht begreifen können, wie man denn verlangen kann, einen gewissen, feierlich aarantirten Vertrag, der zu Recht besteht, einseitig aufzuheben. Wenn ?ie Bozner Ztg. meint, daß wir Alles mit Füßen treten, „was nicht nach dem Mittelalter riecht,' — so ist das nur ein neuer, er götzlicher Beleg, wie ein gewisser Jemand keinen Artikel zu schreiben versteht, ohne die Phrase vom finstern Mittelalter einzuflechten, eine Phrase, die selbst von protestantischen

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 02.03.1867
Descrizione fisica: 8
Beilage zum „Südtiroler Volksblaw Nro 18 Ans der Nküstkammer liberaler Lanzknechte. . (Schluß.) ' ' So bitterböse übrigens die Bozner Zeitung gegen uns Conservative ist, um .so glimpflicher zeigt sie sich gegen Wälschtirols unruhiges, übermüthiges Wesen, gegen alle die bubenhaften Demonstrationen^ eines von geheimen und offenen Agitationen aufgehetzten Pöbels. Ob dies sanfte Streicheln und Mahnen nicht noch immer in der Hoffnung ge schieht^ die dünnen Reihen der liberalen Landtagsabgeordneten

am besten stünde, sonst dürfte leicht sich Jemand finden, der die liberale Seele empfindlich an gewisse-Manöver erinnert, die man anwendet, wenn man in Gefahr ist bei Wahlen durchzufallen. Es steht dem Raben schlecht, wenn er einem bescheiden sein Niest sich zusammentragenden Vogel eine Strafpredigt über Diebstahl halten will. — Was in Tirol der Bozner Ztg. auch noch viel Sorge macht, ist die mangelhaste Volksbildung. Zwar stellt sich nach statistischen Ausweisen das Schulwesen in Tirol

zurück sind, und nicht einmal eine liberale Zeitung halten und lesen, ja was noch schlimmer, statt derselben sogar durch das Südtiroler Volksblatt, oder ein anderes von der Censur in den Index der neuen, freien Bozner Presse gesetztes Blatt ihr bischen Verstand verfinstern. Schauderhafte Verblendung! Wie viel besser wär's, wenn das Volk zu seiner Bildung und Aufklärung wenigstens das Feuilleton der Bozner Zeitung lesen würde, sei selbes auch so frivol, wie die Erzählung: „Der Heizer vom Aetna

,' — es.könnten die jungen Leute doch wenigstens lernen, was „ein. Gottesdienst der Herzen' sei, und was ein Pfarrer für haarsträubende Ansichten vom Dampfschiffe habe (Nr. 8), und mancherlei erbauliche Dinge mehr. Es fehlt in Tirol überhaupt an Humanität und Nächstenliebe im Volke sehr stark, und die Bildung steht sehr nieder; so klagt die Bozner Ztg. bei Gelegenheit einer Gerichtsverhandlung; denn wie oft geschieht es, daß Betrunkene ihre Mitmenschen so jämmerlich zurichten, daß sie an Leib und Leben

geschädiget werden. Auf diesen Krebs schaden macht erst die Bozner Ztg. die Seelsorger aufmerksam, und ertheilt ihnen eine sehr nützliche Pastorallektion über die Nothwendigkeit, unermüdet von der Kanzel Humanität und Nächstenliebe zu predigen (Nr. 14). — (sonderbar, daß sie dabei gänzlich übersah, auch dahin zu wirken, daß während der gewünschten Predigten die Trinker nicht am Zechtische sitzen bleiben, sondern die Kneipen während des Gottes dienstes gesperrt und überdies zu besserer Einhaltung

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