zu einem Unglück« seligen Versuchsacker sür unausgegorene Theorien,. auS einer Regierung ein Affenkasten. DaS Unglück- selige Ereignis der Ermordung ErzbergerS ist, so traurig tief verabschenungswürdig diese Tat ge launt werden muß, für den Reichskanzler Wirth der Ausgangspunkt zu neuem Vorgehe« gegen Bayern aewordev. Er hat auf dem Katholikentag in Frankfurt a. M., der mehr ein Parteitag als ein Katholikentag war, Bayern den Krieg ange kündigt, ist nach Berlin gereist und hat dort sofort die Maßnahmen
durch jene Reichsverordnung ergrif fe», die vollständig einseitig nach einer Richtung die Zähne zeigt, ohne zu bedenken, daß Feinde rechts und links stehen. Man wolle jetzt innen den starken Mann zeigen, da in der äußeren Politik die Erfolge vollständig ausgeblieben find. Unsere Valuta steht auf de« Hundestaudpunkt. Jeder ist ein Zerstörer deS Vaterlandes, der irgend etwas uuteruimmt, was unsere Verarmung noch weiter beschleunigt. Die Berliner Papierware fliegt bei uns in Bayern, um unS eine» Saustall einzu richten
. Die Lage ist so ernst, wie sie uoch nie war. Ich spreche dem Reichskanzler Wirth den ehr lichen Willen nicht ab, aber er hat durch seine Fehler in der Politik unsere außenpolitische Lage nicht gefördert. ES ist nicht damit gedient, daß »an einen Schädel hat, sondern man umß einen Kopf haben. Dies gilt besonders in der Politik. Wir gehen nicht durch das Kaudinische Joch, das die Berliner Herrschaften gegen Bayern aufgerichtet haben. Man treibt gegen Bayern eine Politik der Nadelstiche und der unnötigen
, dann wären solche verschwommene Zustände »icht möglich. Wir brauchen einen Staat der Orb» «nag und Ruhe. Allen denen, die das nicht wollen, Kampf bis zum Messer. Wir wollen eine Politik der Versöhnung, des Ausgleiches der Standes» unterschiede, aber keine Politik der Schwäche und Nachgiebigkeit bis zur Feigheit. Am allerschlimm- ßen ist es, daß die Mehrheitssozialisten in Bayern alles, was sich gegen die Selbständigkeit Bayerns richtet, mitmachen. Wohl gibt eS einige bayerisch gestaute Sozialdemokraten
. Wenn aber gewisse Leute von rechts, wie etwa der Herr Oberst Xylauder, unüberlegte und unbesonnene Politik machen, verleitet vou Elementen, die in Bayern keim Bodenständigkeit haben, dann sage ich, »nr lassen uns das nicht mehr gefallen... Kamps Tiroler BolNdlaL. auch hier bis aufs Messer. Wir lassen uns unsere bayerischen Verhältnisse uicht versauen. Dadurch, daß man einen Dreck anrichtet, kommen wir aus 1>em Dreck uicht heraus. Wir brauchen eine Politik des Verstandes, eine Politik der Geduld, dazu ge hört