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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 04.11.1897
Descrizione fisica: 16
Nr. 23. „Tiroler Volksbole.' Seile 11. Schaden ist umso größer, da der ganze Feld nutzen in Flammen anfqieng. Der Gesammt- schaden wurde auf fl. 3000 geschätzt, dem eine Versicherungssumme von fl. 1000 gegenübersteht. Machtlos in Gefahr. Der Heizer Stefan trat an das Fenster und blickte verdrießlich in das Toben draußen, das heißt, so wett dies in der Dunkelheit möglich war. Es war morgens gegen 4 Uhr. In einer Stunde fuhr der Zug, drffen Locomotive Stefan bedienen musste. Ueber Nacht hätte

sich ein ge waltiger Schneesturm erhoben und hier und dort die Erde vom Schnee reingefegt, dafür aber an anderen Stellen ganze Schneehügel zusammen geweht. Jedermann we ß, was solches auf den Bahnkörpern zu bedeuten hat. Zum mindesten tritt Störung des Verkehrs ein, aber auch Ent gleisungen und ähnliche Unglücksfälle gehören dann nicht zu den Seltenheiten. Etwas Derartiges schien auch Stefan zu bedenken. „Wenn das heute gut geht, dann geht auch noch mehr gut', brummte er unwillig. „Ein richtiges Hundewetter

sprechen, wenn du auch schon die vierzig Jahre erreicht hast, du könntest ihn doch noch nöthig haben.' „Es wird Zeit sür mich', erwiderte Stefan, indem er den Uniformrock anlegte. „Ja, davon magst du nichts mehr hören', entgegnete die Frau. Sie klammerte sich an seinen Arm. „Du hörst, Mann, wie es draußen tobt und stürmt, es kann dir jeden Augenblick etwas zustoßen. Versprich mir, dass du dich nicht ohne Gebet auf die Fahrt begeben willst.' „Dummes Zeug', polterte der Mann jcht. „Ich bin doch kem Kind

mehr!' »Gerade weil du kein Kmd mehr bist, thut es dir doppelt noth. Ueber Kinder wacht der Schutzengel allezeit, der Erwachsene hat allen Grund, seinen Beistand anzurufen.' Stefan gieng in die Dunkelheit hinaus, ebenso ungehalten über das stürmische Wetter wie über die wohlbegründeten Vorwürfe seiner Frau. Raschen Schrittes gieng er dem Bahnhofe zu, wo er denn auch in wenigen Minuten an kam. Dort waren bereits Meldungen über Mel dungen eingelaufen. Die Züge von D. her waren eingestellt

, weil sich zu große Schneemassen auf dem Geleise angehäuft hatten. Die andere Rich tung, in welcher Stefan fuhr, schien noch fahrbar zu sein, obgleich aus der entfernteren Station gemeldet worden war, dass man den Nachtschnell zug nicht abgelassen habe. Ein Hindernis lag somit nicht vor. Stefan bestieg die Locomotive, deren Führer sich bereits auf derselben befand — und fort gieng's in Dunkelheit und Sturm. Das war aber keine so leichte Sache. Geleise — es war für diese Strecke nur eins vorhanden — war hoch

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Tiroler Volksbote
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Pagina 8 di 12
Data: 04.12.1914
Descrizione fisica: 12
klapperten vor Frost, da wir viele Sümpfe zu passieren hatten, und infolge dessen recht naß in den Mßen waren.' Da erzählte mir mein Freund, daß er von Weib und Kindern so hart Abschied nahm, daß ihm sonst gar nichts am Sterben liegt, wenn er nicht seine Kathi und Kinder hätte, die ihm im Juli, äls er daheim fort ist, um den Hals fielen und bitter weinend mit ihm bis zu einem Steg gegangen sind. „Lieber Stefan' sagte er mir, „ich habe eine Ahnung, eine sehr schlimme Ahnung, daß ich bei diesem Gefechte

Hurra Sturm gemacht auf den Feind. Nicht achtend des Stöhnens der eigenen und feindlichen Verwundeten stürmten wir vor wärts, bis ich neben mir einen SchmerzenslaüL vernahm: „Stefan, ich bin tätlich verwundet ^ komm hilf mir!' Ich stürzte zu meinem getrof-. fenen Freunde hin, der vor mir in Schmerzen am Boden sich wälzte, und nur noch in abgebrochenen Sätzen sagen konnte: „Ste— fan, Stefan, hilf mir, grü — grüße mir meine Frau und Kinder. Schreib ihnen Nicht schnell—' Stefan, , versprich

! Hoffe, daß Dich diese Karte in .bester Ge sundheit trifft usw. 'Zuletzt auf Wiedersehen, Deine Kathr und Kinder.' Habe, wie ich 'nach Wien kam, seiner Frau geschrieben und die Karte ^ geschickt. Genug, .liebste. Eltem. heute vön mei nen Erlebnissen, ein andermal wieder etwasM- ' deres^- Herzliche Grüße.Euer iSohn ^Stefan./ Polen, 21. Nov. An Herrn Pfarrer: Sehr geehrter Hochwürden! Habe- gesternden Mief ^ samt Inhalt erhalten; es hat mich sehr gefreut, besonders die Muttvr ^^ttes-Mcda!lle

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Tiroler Volksbote
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Pagina 9 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Vr. 8. „Tiroler VolKsboke.' Seile 9^ Eine Hochzeilsfahrk in Tirol im Winter 1610. Nach A. Flirs „KriegSbilder aus Tirol', von Zl»rt>ert. »Na, der Kaiseradler ist wohl arg zerzaust, W viel Federn Haben's ihm ausgerissen. Doch oie werden ihm wieder wachsen, und Tirol, seine Wnste Schwungfeder, zu allererst! Napoleons <>aum' werden doch auch nicht in den Himmel wachsen!- ^ ^ ^ Es war im Widum zu See im abgelegenen Paznaunthal, wo mit obigen Worten der Herr vurat Stefan Krismet*) sine

, den Tirolern >o verhakn bairischen Herrschaft. ^en trat Jana (Juliana), des Curaten ^Wester und Wirtschafterin, ins Zimmer und Erreichte dem „Herrn Bruder' einen Brief. Brennbühler Müller,' sagte sie, „ich kenne Schrift.' 2-. Der reiche Brennbühler Müller trug die schuld, dass Stefan Krismer aus einem Geiß- uoen Student und aus einem Studenten Priester ^worden war. Hanne, des Müllers Töchterlein, gewes ^ P^imiz Stefans „geistliche Braut'*) Daher die innige Freundschaft zwischen dem urat-Widum in See

und dem Müllerhause in nennbühl. Herr Curat hat den Brief geöffnet und seine Bemerkungen hiezu machend: „Lieber Herr Stefan! los war'S geladen; jetzt geht der Schnss 5«. KriSmer, den Helden dieser Erzählung, lein» persönlich gekannt und die Geschichte anS ^ eigenen Munde> vernommen. Anm des Berf. ^ In vielen Gegenden, namentlich im südlichen klein ^ bei der Primizfeier des Priesters ein Mädchen von 3—5 Jahren in bräutlichem Schmucke g.At'. Sie wird die „geistliche Braut- des Priesters nicht ^ ^ Unschuld die Hei

Braut, die Hanne, hat einen andern Bräutigam. „Am Faschingmontag werden sie copuliert.' Was? am Faschingmontag ? Das ist morgen! Und erst heute die Einladung? „Sie haben zwar, lieber Herr Stefan, der Hanne versprochen, das heilige Band zu knüpfen, und die Braut weint schier, dass es nicht möglich ist...' Nicht möglich ist? Und warum, nicht? warum nicht? „Im Wirtshaus drüben liegt der Haupt mann H. im Quartier; der war am 11. No vember vorigen Jahres bei der Geschicht' an der Arzler Brücke dabei

. Nun hat er in Erfahrung gebracht, dass der Parlamentär in HauptManns- uniform ein gewisser Stefan Krismer, Curat in See, gewesen. Auch weiß er von Ihrem Com- mando bei der Gigglerschlacht am 24. November und von Ihrer Weibercompagnie. Grausig ist's, wie er über Sie schimpft; er schwört Stein und Bein, sobald er Sie erwisch', schick' er Sie ! standiped in Ketten nach München. Bei der ! Sachlag' müssen wir bitten, bleiben Sie zu-- Hause und schließen Sie das Paarl in Ihr Gebet ein, sowie mich und uns alle. Ihr alter

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Tiroler Volksbote
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Pagina 12 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Seile 12 „Tiroler Volksbole.' Nr. 8. aus der Quelle als aus Krügen; er schöpft lieber aus Gott und dem Leben als aus Büchern und Systemen. So ist es ganz er klärlich, dass die Bauern auf ihn verfielen, nach dem er einmal, allerdings durch geistliche Ab sichten, in den Krieg hineingezogen war.' »Mir scheint fast, Sie halten dem Krismer und seinem ganzen Unwesen eine Vertheidigungsrede!'' Herr Stefan lachte hell auf. „O Herr Hauptmann, bei mir gilt auf Gottes Erdboden kein Mensch weniger

als dieser Stefan KriSmer!' Der Soldat, freudig überrascht, neigt sich ihm freundlich zu und schüttelt ihm die Hand. »Vortrefflich, Hochwürden! Sie theilen also doch auch mit jedem Vernünftigen die Ueber zeugung, dass der Aufstand Tirols eine Rebellion, ein Verbrechen war? Sprechen Sie aufrichtic — wir geben hier kein Aergernis.' „Sie wollen also, dass ich aufrichtig spreche?'' „Ohne weiters. Auf mein Ehrenwort!' „Warum halten Sie denn Tirols Wider stand für eine verbrecherische Empörung

noch tapfere Soldaten gibt in Baiern!' Mit Mühe gelang es Herrn Stefan, sich zu mäßigen. „Wohl! Die Unterthanen haben ihrePflichten. Aber auch Könige und Regierungen haben solche. Ich frage entgegen: Wohin soll es kommen, wenn die heiligsten Bedingungen feierlicher Verträge unter die Füße getreten werden? wenn die offen barsten Rechte der Unterthanen nicht die geringste Achtung mehr finden?' „Wenn man euch das Bessere gibt für das Schlechtere, so nennt ihr das Beeinträchtigung eurer Rechte. Wollt

edles Feuer hatte auf sein edles Herz Eindruck gemacht. Doch der Groll gegen Stefan Krismer war noch nicht überwunden. »Lassen wir diesen Streit. — Sie äußerten, dass Sie den Stefan Krismer nicht leiden mögen.

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Tiroler Volksbote
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Pagina 14 di 20
Data: 07.04.1898
Descrizione fisica: 20
Seike 14. «Tiroler Volksboke.' Nr. faß der Geistliche zur Rechten, der Kriegsmann zur Linken der Brautleute. Die Unterhaltung ward immer lebhafter; die Toaste giengen los, und die Pöller knallten. „Der Herr Curat von Karres, Vivat!' rief der Hauptmann, das Glas gegen Stefan er hebend. Dieser lächelte. Ueberrascht sahen sich die Gäste einander an. Der Hauptmann be merkt es. „Sind Sie denn nicht der Seelsorger von Karres?' „Ich bin wohl von Karres gebürtig; aber Seelsorger bin ich nicht in Karres

, sondern — zu See in Paznaun: Stefan Krismer trinkt auf das beste Wohlsein des Herrn Hauptmanns' Vivat!' Wie versteinert stand der Hauptmann. Eine lautlose Pause. Der Soldat lässt das Glas sinken. „Ein solcher Schalk ist mir denn doch in meinem Leben noch nicht vorgekommen!' Da erhob sich — die Braut. Mit erglühen den Wangen und zitternder Hand ergriff sie das Glas: „Herr Hauptmann, die Braut bittet für den Herrn Stefan um Pardon!' Der Krieger stößt leise das Glas an: „Wer kann der liebenswürdigen Braut

etwas abschlagen?' Und er schwingt hoch das Glas und ruft: „Pardon und Versöhnung!' Die Gläser des Soldaten und des Priesters stoßen klingend zusammen! Die ganze Gesellschaft erhebt sich mit dem Ruse: „Hoch lebe der Herr Hauptmann und der Herr Stefan.'' „Im Nothfall hätt' ich auf Ihren zuge sicherten Schutz Anspruch gemacht,' sagte Krismer lächelnd, indem er sich setzte; der Hauptmann aber langte hinter dem Nucken her, um ihn ins Ohrläppchen zu kneifen. Während dieser lebendigen Scene hatte man nicht bemerkt

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Tiroler Volksbote
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Pagina 6 di 40
Data: 24.07.1914
Descrizione fisica: 40
Seite S. Nr. lk. „Tir-l,« B-lkS«i>,e.« KeltyH ösn 24. Juli zyls. aus der Zlrt geschlagen sei und durch seine losen Streiche ihr so viel zu schaffen niache: „An Engel heißen dich die Leut', aber a Bengel bist schon!' Ihr Mann war erst vor wenigen Monaten gestorben und hatte ihr sieben unversorgte Kin der zurückgelassen, von denen das kleinste erst drei Jahre, Stefan, der älteste, vierzehn Jahre alt war. Aber die größeren Kinder waren so still und bescheiden und halfen die beiden Kleinen hüten

in Empfang zu nehmen. ' Im Herabsteigen kann sie in gewohnter mütterlicher Art nicht unterlassen, ihm einen tüchtigen Klaps auf jenen Körperteil zu geben, auf dem er als braver Junge während der Predigt hätte sitzen bleiben sollen. Dadurch wird der Kleine erst voll ständig wach, stimmt ein fürchterliches Geheul an und ruft, noch ehe die Muter mit ihm. zur Seitentüre hinaus verschwinden kann: „Der Stefan hat mich gerufen, ich soll auffi kommen, da bin ich.halt auffi gestiegen.' Ein neues, nicht so lautes

, aber verständnisinniges Lachen zeigt, daß das Rätsel restlos gelöst ist. Der Kleine hatte in seiner Schlaftrunkenheit die Stimme des Mis sionärs mit der seines Bruders Stefan verwech selt, der ihn gewöhnlich zu Bett bringen mußte. Daheim mußte er nämlich auch die Stiege hin auf, wenn er schlafen ging. An ein Weiterpredigen war nicht mehr zu denken. Der Missionär betete drei Vaterunser und ließ sofort den sakramentalen Segen geben. Der Pfarrer, welcher krankheitshalber das Zimmer hüten mußte, wunderte

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Pagina 12 di 16
Data: 04.11.1897
Descrizione fisica: 16
Seite 12. „Tiroler Volksbote.' Nr. 23. liegende Geleise auf eine weite Strecke sehen konnte. Zuvor jdoch mündete das Geleise in eine enge Schlucht ein. Eben wollte man in diese ein fahren, da sah Stefan mit Entsetzen zur Seite. Drüben von links her, auf demselben Geleise, bewegten sich in der Ferne zwei glänzende Lichter in großer Schnelligkeit heran — das konnten nur die Lichter einer Locomotive sein! Mit Schrecken erkannte dies auch der Locomotivführer. Aus der Eile des kommenden Zuges

das nur sein? „Engel Gottes, mein Beschützer, erhalte und beschirme mich!' stammelte Stefan. Noch heute morgen hatte er es verschmäht, beim Beginn der Fahrt das Gebetlein zu sprechen, jrtzt drängte und pressie es ihm Noth und Furcht von den Lippen und hoffentlich auch vom Herzen. Und wahrlich, der Himmel hatte zur rechten Zeit geholfen. Ein vorsichtiges Ausspähen des Locomotivführers erklärte den ganzen Sachver halt. Die Maschine war mit der vorderen Hälfte in einer ungeheuren Schneemasse vergraben

nichts anderes übrig, als langsam zur nächsten Station zurück zufahren. Das verursachte zwar eine ganz be deutende Verspätung, doch was besagte dies gegen das drohende Unglück, dem sie soeben nur wie durch eine Fügung des Himmels entgangen waren! — Von der Zeit an hat auch Stefan wieder gelernt, sich dem Schutze des Himmels anzu empfehlen, bevor er sich in seinen gefahrvollen Beruf begab. Ma r k k e. Vinstgau, 26. Octobcr. Der gestern bei guter Witterung in Laatsch abgehaltene Vieh- und Krämermarkt war gut besucht

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