», der andere Thomas. Ihre Züge drückten deutlich die Raubgier ihres Charakters aus und Men es auch, welche die beiden Truppen nach dem Schloß geführt hatten. Aber sie kamen von verschiedenen Seiten und Keiner wußte etwas von dem Plan des Andern, bis plötzlich die beiden Züge vor dem Schloß aufeinanderstießen. Bon den zwei Männern hielt jeder die Gegenwart seines Kollegen für vollständig überflüffig; denn beide wußten, daß der berühmte Diamant, der im Schloß verborgen, seinen halbe» Werth verlieren
würde, da jeder der Repräsentanten des Volkes seinen Theil haben mußte. Berlin hatte geglaubt, die Schätze nur mit dem An führer seiner Truppe theilen zu müssen; aber jetzt war auch »och Bürger Thomas zu berücksichtigen und dieser war nicht weniger wüthend darüber, daß ein Theil der Beute Berlin Men würde. Was die beiden militärischen Anführer an langt, so wollten diese mit den Schätzen, die sie zu finden hofften, ihre reichlichen Bedürfnisse, zu welchen der Sold nicht reichte, befriedigen. Nachdem sich Berlin und Thomas
sie auch zu niedrig, mußten darum einen neuen Stollen treiben. Dennoch waren sie einen Augenblick der Zelle so nahe, daß Frau von Rieux den Lärm hörte und die Erschütterung spürte. Damals stand der Marquis auf und holte das Fäßchen mit der Lunte. Die Soldaten fuhren unter der Aufsicht ihrer Führer ruhig in ihrer Arbeit fort; Berlin sowohl wie auch Thomas waren verschwunden. Nichts reizt Diebe so sehr, als ein werthvoller Schatz, der so klein ist, daß sie ihn in der Hand verstecken können. „Wenn ich ihn finde
," murmelte Berlin, „werd' ich ihn in meinen Aermel stecken." „Wenn das höchste Wesen mir gestattet, ihn zu entdecken," dachte Thomas, „dann werd' ich ihn in meinem Munde verbergen." Und Beide malten sich die Freude ihrer Weiber aus, wenn sie ihnen Kleider und Tücher bringen konnten, mit welchen sie sich dann zu dem Schauspiel der Guillotine schmücken würden. Sie durchsuchten, jeder für sich allein, sorgfältig alle Winkel und dachten wenig dabei an das Jntereffe der Repu blik; aber Jeder versprach
öffnen würde, und sie verloren dieselbe nicht aus dem Auge. Aber die Thür öffnete sich nicht; nur die Zweige des niederen Gesträuches knisterten unter einem leichten schnellen Tritt. Bürger Berlin wie auch Bürger ThomaS glaubten sich allein und Beide lauschten begierig und blickten ängstlich um sich. Aber es war nur ein harmlos aussehender Knabe, der schwermüthig das Schloß betrachtete, und sich dann wie geistesabwesend an die Mauer lehnte. Es war Jean Hugoff, der bereits die ganze Gegend