. War die „N. Pr." gestern in der Lage, uns zu sagen, daß sie im „Kampfe gegen Rom" bei den französischen und italienischen Radikalen unterstützende Gesellen gefunden habe, so sind heute wir so frei, der Pmtei der „N Pr." mit einer anderen Art von Alli anzgeschichte aufzuwarten, an der das radikale Wiener Blatt um so weniger Gefallen haben wird, als es sich dabei zwar nicht um den „Kampf gegen Rom", wohl aber um den Kampf gegen die „Czechen" handelt, welche, um gleich die nemsten Worte des famosen Dr. Sturm
, der personifizirten „Verfassung" anzuwenden, der „gegen wärtigen hocherleuchteten Regierung Verlegenheiten zu bereiten suchen." Diese Worte sprach Sturm, der ministerielle Volksvertreter letzten Sonntag in Brünn gelegentlich der Einweihunq der neuen Turn halle, wobei er in seiner Eigenschaft als Obmann der Brünner Turner nicht ermangelte, sogar mehrere Aussprüche zu thun, denen der Reiz der Neuheit und Wichtigkeit anklebt, weßhalb sie auch Hierlands publicirt zu werden verdienen. Dr. Sturm sprach und nannte
die Turner die Träger der Hegemonie-Ideen der „N. Pr." und gab den „Czechen" zu verstehen, daß die „Negierung entschlossen sei, sie mit aller Macht des Gesetzes und der Verfassung niederzu werfen." In wie weit eS hiemit seine Nichtigkeit hat, wissen wir nicht, und können es um so weniger wissen, als uns nicht unbe kannt geblieben ist, was für ein Malheur dem ministeriellen Volks vertreter Sturm mit der bekannten gegen die Bischöfe gerichteten Interpellation erst jüngst passirt ist, indem er eigentlich
gar keine Antwort erhielt. Aber so viel geht aus Dr. Slurm's Worten doch hervor, daß er der „R. Pr." sehr nahe steht, vielleicht näher noch, als die „N. Pr." dem Herrn Dr. Giskra steht, wie man sagt. Denn redet die „N. Pr." von „Niederschlagen der Czechen", so spricht Dr. Sturm von „Niederwerfen" derselben — im Uebrigen sprechen beide jetzt, wie zu den seligen Zeiten, wo Schmerling -noch Staatsminister war, „Wir, die Männer der Verfassung." — Nun dieser von der „N. Pr." vertretenen Partei
; eS sei denn, man wollte dem Papste daS Recht absprechen: AlleS das nicht anzuerkennen, waS der Lehre und den Rechten der katbolifchen Kirche entgegen ist. Daß man daS auch nur beabsichtigt, wollen wir noch nicht glauben. „Dem Nuntius die Pässe! Nur keine Schwäche!" leitarlikelil die Wiener Blätter um die Wette und jetzt kommt die Nachricht: Herr v. Mtysenbug habe Auftrag erhalten, beim hl. Vater dahin zu wirken, daß der Nuntius von Wien nicht abberufen werde. — Ein Sturm gegen die Volksschule