Anlaß zu ähnlichen Gesprächen wie am ersten Tage. So ging es fort, bis am nächsten Sonnabend Don Josö wieder auf dem Platze saß mitten unter seinen Pfarrkindern und sich fromme Gedanken machte über die Scheidung der Böcke und Schafe. Auch dies mal wurde bei Ankunft der Ziege unermüdlich das Gleiche wiederholt, wie an den vorhergehenden Abenden. Da kam der Krämer des Weges. „Schon wieder hier!", rief er, als er die fremde Ziege gewahrte. „Die läßt es sich nun einmal nicht nehmen eines schönen
Woche ver streichen, ohne uns um sie zu bekümmern, meinen Sie wirklich, Don Jos«, Ihre Landsleute wären so skrupulös sie nicht auch zu verspeisen?" „Wenn sie es thäten, so wäre dies eine Sünde", cntgegnete der Priester ernst. „Aber sie thäten es doch!" rief der Krämer und der ganze Chor siel ein: „Ja. sie thäten es gewiß!" „Und morgen", verkündete der Alcalde, sich feierlich erhebend, „werden wir auf diesem Platze, Dank der schwarzen Ziege, eine billige und fröhliche msriencl» halten." Don Jos
, entworfen, rein geschrieben und auswendig gelernt hatte. Als ihm aber der über laute Jubel drunten auf dem Platze verkündete, was vor sich gehe, da legte er still die Feder bei Seite, klappte den Folianten zu, welchen er herbeigeschleppt hatte, und eilte in das Kirchlein. Dort kniete er lange Zeit betend und nicht nur betend, sondern auch weinend, denn er wußte, daß das, was in seiner Nähe vorging, eine Sünde war.