mögen dem Herrn Bezirks hauptmann etwas sonderbare Gedanken gekommen sein, so viele Bauern vor sich zu sehen, ohne diese gerufen zu haben. „Ja, was wollen Sie, meine Herren?" Wieder mußte ich den Sprecher machen. „Ach so, ist heute Markt in Bozen", sagte er. „Ja", erwiderte ich, „und wir möchten uns Vieh kaufen und dasselbe ausführeu". „Ja, wohin", fragte der Bezirkshaupt- mann weiter. „Ich ins Unterland, ebenso dieser Bauer: die andern dort, scheint mir, wollen nach Kal- tern-damit". „Das geht
nicht", bedeutschte uns der Bezirkshauptmann, „Ausfuhr dürfen wir kerne ge statten, jetzt haben wir so lange die Grenzsperre aus recht gehalten, wir müssen doch bald schauen, der Seuche Herr zu werden". „Was soll ich dann machen, Herr Bezirkshäuptmann, ich habe schon ein Stückl ge kauft", meinte ein Bauer aus Koltern, „und zwar habe ich es von einem Pusterer gekauft". „Was, von einem Pusterer", fragte der Herr Bezirkshauptmann erstaunt, „die dürfen ja gar nicht einmal auf den Markt kommen". „Ich kann nicht helfen
zum Herrn Bezirkshäuptmann gehen, 3 e r werde schon machen", meinte ein anderer Bauer. Inzwischen kam ein Diener mit einer Depesche für sen Herrn Bezirkshäuptmann. Von wo sie datiert war, erfuhren wir nicht. Darinnen stand, daß das Vieh rus Pustertal auf den Markt getrieben werden dürfe. Hieraus trat der Herr Bezirkshauptmann in sein Amts zimmer, die bisherigen Verhandlungen mit den Bauern hatten nämlich im Vorraume stattgefunden. Nach eini gen Minuten kam er wieder heraus und sagte
. Da müssen Sie sich schon zuerst ein Vieh kaufen und dann mit dem Paß um die Bewilli gung kommen". Ich ging aus diesen Bescheid hin zum Markt. Der Markt war jetzt voll Vieh, auch die Griefer hatten inzwischen hereinfahren dürfen. Bald hatte ich -ebenfalls ein Pustererrind. Billig war es nicht, aber ich bildete mir ein, im Verhältnis zu den heutigen Preffen, ganz gut eingekauft zu haben. Zum Rindl bekam ich selbstverständlich auch den Paß.. Mit diesem wanderte ich nun wohlgemut zum zweiten Male
", sagte ich ihm. Er erwidert: „Das' geht nicht, durch> Auer und Neu markt darf niemand durchfahren, diese Gemeinden sind verseucht. Auf der Bahn können sie schon aufladen, für den Bahntransport benötigen sie aber keine spezielle Erlaubnis, weil hiev die Tiere vor der Einwaggomerung ohnehin untersucht werden". Das war seine^ weitere Antwort. „Ja", meinte ich- kleingläubig, wie ich schon bin, „der Herr städtische Tierarzt hat aber gesagt, man