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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 6
Data: 23.01.1912
Descrizione fisica: 6
: ohne Zustellung K 1 — mit Zustellung K 129 ÄLeMeLiahr.: ohne Zustellung L 3 — mit Zustellung K 8*60 mit Post . . .L 4M halLjährig: ohne Zustellung K 6*— mit Zustellung K 7*20 mit Post . . . L 9 e — ZLUZjährig: ohne Zustellung K 12'— mit Zustellung K 14*40 mit Post. . . L 18'— EiKzelue RUMMerrr 10 Heller- Reklamationen sind portofrei. Morgen 21 Jänner LimoLtz^ns ; gZt'jr*js&t.{$S-&Gu SsM Italien und Oesterreich, in. Die Schwäche Italiens und der gefahrdrohende Charakter der römischen Frage, welche zwei Momente

Italien in den Hafen des Dreibundes getrieben haben, existieren heute nicht mehr. Auch. die weiteren Motive, welche zu seinem Eintritt in den Dreibund geführt haben, sind mittlerweile in Wegfall gekommen. Italien hat sich mit den Weltmächten über die Erwerbung von Tripolis schon längst verständigt. Ganz Nord afrika wurde in der Weise verteilt, daß Marokko, Algier und Tunis zu Frankreich, Aegypten an Eng land, Tripolis und Cyrenaika aber an Italien kom men sollen. Italien ist gerade daran

, seinen Anteil an der nordasrikanischen Beute in seinen tatsächlichen Besitz zu bringen. Durch den Besitz von Tripolis wird Italien auch in Afrika der unmittelbare Nachbar 'Frankreichs und es wird auch der Nachbar Englands. Italien ist setzt aus das Wohlwollen dieser zwei see- gewaltMN Großmächte noch mehr angewiesen als bis her. Denn ganz besonders von 'Italien gilt das Wort, daß seine Zukunft ans dem Wasser liegt. Welche Hilfe Zur See hat aber Italien von seinen bisherigen Ver bündeten zu erwarten

, um gegen ein eventuelles Uebel- wollen der Westmächte wirksamen Schutz zu finden? Deutschland kann an Italien keinerlei maritime Hilfe leisten. Denn seine Seestreitkräfte sind durch den deutschenglischen Gegensatz mehr als gebunden. Wer schützt also Italien gegen die überlegene französische Flotte und gegen Englands Mittelmeergeschwader? Eine starke österreichische Flotte würde aus diese Frage im Bunde mit der italienischen Flotte eine beruhigende Antwort geben können. Aber diese starke Flotte Oester reichs ist leider

. Sie werden von allen Seiten eingekreist, ihr Schutz wird nicht mehr gesucht, weil er zu Wasser sich als unwirksam erwiesen, und aus dem gleichen Grunde wird ihr Bündnis nicht mehr so wie früher bewertet. Die gegenwärtig aktuellsten Interessen 'Italiens finden im Bunde mit der Tripelentente viel besser ihre Rechnung als int Dreibunde. 'Italien will sich in Tripolis häuslich einrichten. Daran kann es von Deutschland und Oesterreichs, auch wenn diese Mächte wollten, nicht ernstlich gestört, aber auch nicht ernstliche

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 6
Data: 08.05.1912
Descrizione fisica: 6
L mit Zustellung K mit Post. . * K 1**T* LM 3 — 3M 4M 6 *~- 7M 9^ 12*-~ um 18'— 'MßgUOG mfymm sLs HWWMMeVEßp tzss ZW- A«ZM«Hss eAsK-SHW-.. EßWZZlRK RrrmmevÄ 10- Helles. NMsMLtisMK sind psrtsfrri- 'C jlvPpJF* MiWÄW. lichart Crlch l Morgm 9. Mai '} * I Gregor ms« Naz..? * ■ft M Oesterreichs Verhältnis zu Italien. Wegen der ewigen Schwierigkeiten in Ungarn brachte das heurige Frühjahr nur eine gKM^WK Tagung der Delegationen und bloß ein Provisorium des gemeinsamen Budgets. So kurz die Tagung ge wesen

ist, so bedeutungsvoll waren die Fragen, welche diesmal von den Delegierten angeschnitten worden sind. Auch die heikle Frage unseres Verhältnisses zu Italien, welche Frage die letzten Lebensmonate des Grafen Aehrenthal so stark umdüstert hatte, wurde ein gehender als sonst besprochen. Regierung und Delegierte zeigten sich so ziem lich einig in dem Wunsche, den Dreibund als Grund lage unserer Politik und als Schutzwehr für den Frieden ungeschwächt zu erhalten. Mit der gleichen Einhelligkeit kam auch der Wunsch

zum Ausdruck, unser Verhältnis zu Italien zu klären, zu festigen und zu einem wahrhaft vertrauensvollen zu machen. Na mentlich zwei Delegierte haben sich einläßlicher jmit dem Verhältnis der Monarchie zu Italien befaßt: der un garische Delegierte Prinz Windischgrätz und der tirolische Delegierte General von Guggenberg. Prinz Windischgrätz trug bei Besprechung unseres Verhältnisses zu Italien recht ernst stimmende Farben auf. Er zeichnete an der Hand zahlreicher Daten die Art und Weise, wie Italien

, soll Oesterreich in einen nutzlosen und ungerechtfertigten Krieg mit Italien verwickelt wer den, hieß es in allen liberalen Blättern. Es gehörte damals in den Organen des Freisinns zum guten Ton, an Italiens idealer Bündnistreue nicht zu zweifeln, und es war eines der liberaler! Dogmen, daß von Me Italiens für die Monarchie auf keinen Fall irgend eine Gefahr drohe. Der ganze Freisinn machte scharf gegen die bösen Klerikalen, „welche zum Kriege gegen Italien hetzen", und spöttelte über die Christlich- sozialen

, welche sich zum Werkzeug dieser schwarzen Pläne hergegeben und hochpolitische Fragen vor das Forum der Bauern gebracht haben. Gleichzeitig wurde von der liberalen Presse in der Verhimmelung des Grafen Aehrenthal, dem allein die Erhaltung des Friedens und des Bündnisses mit Italien zu danken gewesen sei, das Menschenmöglichste geleistet. Und nun kommt ein ungarischer Delegierter und liefert sozusagen den aktenmäßigen Nachweis, daß das Verhalten des Dreibundgenossen Italien mehr als eigentümlich

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Pagina 2 di 4
Data: 13.01.1892
Descrizione fisica: 4
eine wesentliche Verminderung der Steuerkraft tirol und derselben. Selbst, wenn keine imminente Gefahr wäre, daß Italien in Kürze von dieser Bestimmung des Schlußprotokolles Ge brauch mache, hätte die Annahme der wiederholt berührten Vertragsklausel die Folge, daß in Zukunft jede Basis für die Berechnung des Ertrages der Weingrundstücke fehlt, und daher sowohl jede landwirthschaftliche Operation, als Neuan lagen und Verbesserungen, als auch jede juridische Operation, wie Abschluß

des Schlußprotokolles vom 6. Dezember 1891 aus dem Handelsverträge mit Italien nicht entgegentreten, vielmehr alles aufbieten, um von Italien eine Streichung, beziehungsweise Abänderung jenes Artikels zu verlangen. Der ständige Ausschuß fühlt sich umso dringender zur ernstesten Stellungnahme in dieser Frage verpflichtet, als alle Verhältnisse und verschiedene Kundgebungen in Italien darauf hindeuten, daß Italien nicht lange zögern wird, die ihm so günstige Zusatzbestimmuug zum Handelsverträge in Anspruch zu nehmen

. Derselbe glaubt aber andererseits, daß die Ausführung der angeführten Vertragsklausel trotzdem doch immerhin für Italien einige, wenn auch unbedeutende Unannehmlichkeiten im Gefolge haben könnte, und daß die Jntereflenten Italiens daher die sogleiche Feststellung eines mäßigen gegenseitigen Zollsatzes der Beibehaltung der mehrerwähnten Klausel vor ziehen dürften. Diese Erwägung ist es vor Allem, welche bei dem ständigen Ausschüsse das Vertrauen in eine günstige Wen dung der Sachlage noch in letzter Stunde

nicht ersterben läßt- Es sei hiebei bemerkt, daß ein Zollsatz von .8—10 fl. für Wein und ein damit in entsprechendem Verhältnisse . stehender Zollsatz für Trauben, die Interessen der Tiroler Weinproduktion nicht gefährden und dabei doch die Einfuhr italienischer Weine, namentlich italienischer Verschnittweine nach Oesterreich, wenigstens zur Deckung des Abganges in Fehljahren ermöglichen würde. Sollten jedoch die Anstrengungen der hohen Regierung von Italien den Wegfall der Klausel und deren Ersatz

durch einen bestimmten Zoll von 8—10 fl. nicht zum Ziele führen, dann glaubt der ständige Ausschuß schon heute der hohen Regierung die Nothwendigkeit betonen zu müssen, daß dann die Weinproduktion Südtirols in anderer Weise vor dem Ruine geschützt uud für das Opfer entschädigt werden müßte, das ihm im allgemeinen Staatsinteresse durch den Handels vertrag mit Italien auferlegt wird. Innsbruck, 4. Jänner 1892. Der I. Präsident des Landeskulturrathes Riccabona w. p Zur Ergänzung theilen wir auch das Minoritäts votum

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Pagina 1 di 6
Data: 22.01.1912
Descrizione fisica: 6
>r -brre Zustellung X st-- -Ätl : Znnellu!'^ K 3'6Ö mir H-.-st . . - L 4*50 hs.l.KjLheig: atzne Zustellung L ö°—- m-t . -unelkUNZ I< 7-W mir Post . . . E 9 '— MKAlLtzui-u obne Zustellung '<-1'^'— mit Zustellung K 14 40 mit DE . . . K 18*— 92tem^»e?n IO Heller» Rrklammiansn find psrtsfrer^ :. 17 . 52 |ii!iei!l ü, Anast. :<TkS?WKS a^r? 9 Ö®SSfiS Morgen 28 JZunsr Msr'L VbNmaNMAg Italien und Oesterreich. ii. Italien hatte aber auch noch andere Gründe, auf Frankreich im höchsten Grade mißtrauisch

zu sein und gegen dasselbe eine Anlehnung zu suchen. Mit der Auferstehung von Großitalien sind naturgemäß die Erinnerungen an die Großtaten der alten Römer und an die römische Weltherrschaft wieder lebhafter ge worden. Italien mußte sich auch sagen, daß es, um wahrhaft eine Großmacht zu werden, Kolonien und Expansionsmöglichkeit brauche. Die Expansion im Norden nach Ost und West war vorläufig unmög lich. Dafür schauten die neuen Machthaber in Rom um so begehrlicher nach dem alten Karthago hin über. Das alte Rom hatte sein Emporsteigen

zur Weltherrschaft ja auch eingeleitet mit der Einverleibung von Karthago und seines Gebietes. Was Schöneres konnte das junge, wieder geeinigte Italien als erste Großtat vollbringen, als dem neuen Königreich das Gebiet des alten Karthago angliedern! War doch dieses Gebiet dem Süden Italiens so nahe und schon längst ein Kolonisationsland der Italiener. Aber der schöne tunesische Traum wurde von der Republik Frankreich rücksichtslos und grausam zerstört. Anstatt daß Tunis die erste und schönste italienische

Kolonie geworden wäre, wurde Biserta ein Kriegshasen Frank reichs, von wo aus Sizilien in kürzester Zeit zu erreichen ist. Die Wegnahme von Tunis hat die italienische Nation gewaltig enttäuscht und nachhaltig gegen Frankreich aufgebracht. Die Italiener hatten sonst lebhafte Sympathien gegen die lateinische Schwester nation. Italien hatte es noch in frischer Erinnerung, daß es seine Entstehung dem Frankreich Napoleons III. zu verdanken hatte. Die Franzosen haben auch be züglich der Italia irredenta

haben, sondern mit Hochdruck französifiert werden, erheben die Italiener fast niemals den Ruf nach Korsika, Savoyen und Nizza und rufen dafür um so lebhafter nach Trient und Triest. Aber die tunesische Pille war trotz, der sonstigen Vorliebe für Frankreich doch zu stark gewesen, und Italien schwenkte nun zu Oesterreich und Deutsch land ab und schloß mit diesen den berühmten Drei bund, über dessen Weiterexistenz in unseren Tagen so viel geredet und geschrieben wird. Die moderne Politik schließt Bündnisse nur aus Interesse

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Pagina 1 di 6
Data: 18.11.1909
Descrizione fisica: 6
- conigi wird die zukünftige Haltung Italiens und namentlich dessen Stellung zur Erneuerung des Drei bundes in allen Blättern sehr lebhaft erörtert, und es werden die verschiedensten Vermutungen ausge sprochen. Der Kaiserbesuch in Racconigi trug das Gepräge auffallender Herzlichkeit und bekam dadurch ein besonderes Relief, daß der Zar, um von der Krim nach Italien zu gelangen, recht ostentativ im weiten Bogen um Oesterreich-Ungarn herumfuhr und es ängstlich vermied, der österreichischen Grenze näher

zu kommen. Für den russischen Kaiser, welcher überall mit den Anschlägen der Anarchisten rechnen muß, sind weite Reisen gewiß kein besonderes Vergnügen, und für diejenigen, welche die Reiseroute des Herrschers wählen und dafür die Verantwortung übernehmen, dürfte das Vergnügen noch kleiner sein. Trotzdem wurde, um nach Italien zu gelangen, die weiteste Route gewählt. Die Schwierigkeiten, welche man sich freiwillig auferlegte, um den König Viktor Emanuel zu ehren, sollten aller Welt in Erinnerung bringen

, wie bequem und leicht Kaiser Nikolaus II. den greisen Kaiser von Oesterreich, seinen Verbündeten von Mürz steg, besuchen könnte, wenn er nur wollte. Die Italien gegenüber entwickelte Wärme sollte die kalte Reserve, welche man Wien gegenüber beobachtet, erst recht fühl bar machen und noch um einige Grade steigern. Auch der Umstand gab dem Kaiserbesuch in Racconigi ein besonderes Relief, daß die Königin von Italien die Tochter des Fürsten von Montenegro ist, welche vom Zaren die königliche Brautausstattung

zum Geschenke erhalten hat, und daß erklärtermaßen die Verhältnisse am Balkan die Hauptunterhaltung der in Racconigi versammelten Diplomaten gebildet haben. Die europäischen Großmächte gruppieren sich nach dem gegenwärtigen System der Bündnisse in einen doppelten Dreibund. Dem alten Dreibund, welcher Oesterreich, Deutschland und Italien umfaßt, hat die Politik des Königs Eduard einen neuen Dreibund gegenübergestellt, welcher Frankreich, Rußland und England in sich schließt. Diese zwei Kräftegruppierun gen

halten sich ungefähr die Wage, sodaß das alte Prinzip vom europäischen Gleichgewicht gewahrt er scheint. Der Dreibund der Zentralmächte ist zu Lande entschieden stärker, dafür hat der Dreibund der West mächte und Rußlands — trotz der derzeitigen mari timen Wehrlosigkeit des russischen Reiches — zur See M Bergt. „N. T, St." Nr. 260 und 262. das zweifellose Uebergewicht. Bei der heutigen Kräfte- ; gruppierung kommt dem Königreich Italien so etwas I zu, was man das Zünglein an der Wage heißen

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Pagina 1 di 6
Data: 08.10.1912
Descrizione fisica: 6
großen Gruppen liegt gegenwärtig bei Italien. Die Zeit, wo der alte Dreibund erneuert werden soll, ist nicht mehr ferne. Es hat nicht an Lockungen gefehlt, Italien vom Bunde mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn wegzuziehen und an die Ententemächte anzuschließen, wodurch diese Gruppe das entschiedene Uebergewicht zu erlangen hoffte. Die bekannten zwischen Italien und Oester reich bestehenden Verhältnisse schienen diesen Versuch wesentlich zu erleichtern und aussichtsvoller zu machen. Trotzdem

sprechen alle Anzeichen dafür, daß der Dreibund erneuert und Italien an seinen bisherigen Bündnissen festh-alten wird. Man hat auf Seite Eng lands und Frankreichs, nachdem die Lockungen nicht rasch icjetmiig zum Ziele führten, Italien vom Drei bund loszulösen, zum Mittdl der Drohungen gegriffen, damit aber allem Anschein nach das gerade Gegenteil von dem erreicht, was man hatte erreichen wollen. Italien hat weite ungeschützte Küsten, ist also zur See leicht verwundbar. Und nach dem Gange nach Tripo lis

ist diese Verwundbarkeit noch bedeutend gestiegen. Die Westmächte Frankreich und England wollten nun Italien zeigen, was es riskiert, wenn es den Drei bund noch einmal erneuert. Die ganze französische Flotte soll im Mittelmeer konzentriert und eine neue englische Flotte wieder nach Malta stationiert werden. Wenn Italien beim Dreibund bleibt, so sind im Ernst fälle seine langgestreckten Küsten der sranzöwch-eng- lischen Uebermacht preisgegeben, während, falls es den Dreibund nicht mehr erneuert und, wenn schon

getrotzt, das scheint der französischen Drohung gelingen zu sollen. Das Bündnis mit Oesterreich beginnt in Ita lien populär zu werden. Um die Wette treten italienische Zeitungen und Deputierte den Nachweis an, daß ein vertrauensvolles Bündnis mit Oesterreich- Ungarn Kr Italien eine Sache der unbedingten Not wendigkeit sei, um sich! der drohenden französischen Umklammerung erwehren zu können. Namentlich wird einer Kooperation der italienischen und österreichischen Flotte gegen die drohlende französische

Uebermacht zur See mit italienischem Eifer das' Wort geredet. Italien vermag es nicht zu vergessen, daß durch Frankreich den Erben des alten Rom das alte Karthago wegge schnappt worden ist. Man mißtraut den nordafrika nischen Plänen Frankreichs und beginnt für Tripolis zu fürchten. In Italien bricht sich mehr und mehr die Ueberzeugnng Bahn, daß Tripolitanien inij Bünde mit Deutschland und Oesterreich, welche keine 'nö'rd- afrikanischen Besitzungen haben, viel besser geborgen sei, -als im Schlepptau

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Pagina 1 di 6
Data: 24.10.1911
Descrizione fisica: 6
K 3'M mit Post - . * K 4 M hKLSjLhrtgr ohne Zustellung L 6 — mir Zustellung L 7'W mit Post ... L GÄNMb^ig: ohne Zustellung L M— mit Zustellung X 14-49 mit Post. . . K1Z— W-MMlÄL KRMMer« HeTeLs UMaMLtwNLU find psris^reL- > LS. Oktober L. Ctzryf'anth.«. D-rin.- BMMW, E4 ■II Oesterreich und Italien. ii. Das heutige Italien ist expansionslusttg. Dazu treibt ebensosehr das Bestreben, die Auswanderung nutz- bringend für das Mutterland zu gestalten, als auch das Bestrebens das junge Reich militärisch

gegen alle m her Zukunft möglichen Wechselfälle zu schützen. Italien bat Korsika, Savoyen und Nizza nicht vergessen. Es wirft begehrliche Blicke nach dem Tessin, Trient und Triest. Auch in Albanien sucht es in Anlehnung an den montenegrinischen Schwiegervater festen Fuß zu fassen, und es ist ihm gelungen, den Einfluß Oesterreichs unter h»u Albanesen stark zurückzudrängen. Schon unter König Humbert versuchte Italien in Afrika Kolonialpolitik zu treiben. Die Kolonie Erythräa wurde erworben

, und diese sollte der Strick werden, um Wessynien vorerst zu fesseln und schließlich, ähnlich wie heute Tripolis, einzustecken. König Humbert träumte schon von einem afrikanischen Kaiser - titel, bis die schreckliche Niederlage bei Adua ein böses 'Erwachen aus diesen Träumen brachte. König Humbert hinterließ diese hochfliegenden Pläne seinem Sohne, welcher eben daran ist, in Tripolis Ersatz für bas in Wessynien Entgangene zu suchen. Wegen Tripolis ist zwischen Italien und der Tür kei der Krieg ausgebrochen. Italien

hat das Versprechen abgegeben, den Krieg in Afrika zu lokalisieren, und denselben namentlich nicht in die europäische Türkei zu tragen. Unter dieser Voraussetzung lassen die euro päischen Großmächte Italien in Tripolis gewähren und zeigen sich taub gegen alle Hilferufe aus Stambul. Italien ist sich der absoluten Neutralität aller Mächte so sicher, daß es sogar wagte, seine Expeditionsarmee für Tripolis aus den besten Soldaten aller Armee korps zusammenzustellen und so seine Landarmee nicht unerheblich

zu schwächen und in Unordnung zu bringen. Für Oesterreich ist es von entscheidender Wichtig- , feit, daß aus der westlichen Halste des Balkan der ! Friede nicht gestört wird. Denn die Nachwchen der ! Annexionskrise sind noch lange nicht überwunden, und ein Funke, welcher vom Kriege überspringt, könnte ! sowohl in Bosnien und Serbien, als auch in dem! eben erst pazisizierten Albanien gefährliche Gährun- gen auslösen. Italien hat dann auch- das strikte Ver sprechen abgegeben, den Krieg von den albanischen

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Pagina 2 di 6
Data: 14.08.1914
Descrizione fisica: 6
den Angriffen der vereinigten französisch-englischen Flotte offen. Die italienischen Besatzungen in Tripolis, auf den ägäischen Inseln und in der Erythräa werden im Kriegsfälle abgeschnitten sein. Es ist darum durch aus begreiflich, wenn Italien mit großer Umsicht vor geht .mnd -jede Ueberstürzung ablehnen zu Müssen glaubt. Auch gibt es in Italien noch immer eine Richtung im Volke, welche n i ch t dreibundfreundlich ist, sondern Italien an der Seite der französischen Schwesternation sehen

möchte. Es darf auch nicht übersehen werden, daß sich Rußland seit Jahren viele Mühe gegeben hat, um die Sympathien Italiens zu gewinnen und daß der König von Montenegro der Schwieger vater des italienischen Königs ist. In diesem welt geschichtlichen Augenblicke ist Italien selbstverständlich viel umworben, und für sein Eingreifen oder wenig stens für seine Neutralität werden ohne Zweifel hüben und drüben die glänzendsten Anerbietungen gemacht. Italien kann heute, wenn es den Strauß wagen

will, die Zusicherung auf Savoyen, Nizza, Korsika und Tunis und vielleicht sogar auf noch mehr haben, aber es müßte dann auch Wag und Gefahr mit seinen Verbündeten teilen. Die Gegenseite wird versuchen, noch mehr zu bieten und allerlei schöne Dinge den Jta-r lienern schenken wollen, welche uns und anderen ge hören. Da dürften als französisch-russischer Köder für Italien genannt werden: Tirol „Fino al Brennero" und Triest und Albanien und die von Italien schon besetzten ägäischen Inseln. Ja, nachdem die Lage

sich bereits derart zugespitzt hat, daß der Zar plötzlich sein Herz für die Polen entdeckt hat und diesen „herwärts" Autonomie und Verfassung schenkt, wäre es gar nicht ausgeschlossen, daß Frank reich um den Preis einer italienischen Hilfe oder wenigstens Neutralität sich sogar bereit finden würde, seinen tunesischen Raub herauszugeben. Jedenfalls ist heute Italien ähnlich wie Rumänien und Bulgarien vielumworben und von allen Seiten angegangen. Man möchte nun meinen, daß Italien seine festen Verträge

und Bündnisse habe, und daß durch den gegenwärtigen Krieg für Italien der Bündnisfall be reits gegeben sei. Dagegen wird von italienischer Seite geltend gemacht, daß Italien nach Sinn und Wortlaut der abgeschlossenen Verträge bisher zu einem aktiven Eingreifen nicht verpflichtet sei, sondern seinen Bundespflichten durch eine wohlwollende Neutralität vollauf genüge. Dagegen wird von auswärtiger, aber auch von maßgebender italienischer Seite aufmerksam gemacht, daß Italien im gegenwärtigen Augenblick

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Pagina 6 di 8
Data: 22.10.1890
Descrizione fisica: 8
„hältniffen des Lebens geltend zu machen, sie muß Hcr- „rin und Gebieterin werden über Alles. So wird der „Weg bereitet zur Abschaffung des Papstthumes, so wird „Italien von seinem unversöhnlichen Todfeinde befreit „werden; Rom aber, bisher das Zentrum der allgemeinen „Theokratie, wird in Zukunft dos Zentrum eines allge- „mcinen^ Regimentes der „Laienschaft" sein, und von „dieser Stadt aus muß angesichts der ganzen Welt die „Verkündigung der Magna Carta menschlicher Freiheit „erfolgen

." .... Es sind dieses die authentischen Erklä rungen. Wu nsche und Vefchlüffe von Freimaurern öder ihren Versammlungen. Das ist, ohne Uebertreibung, der gegenwärtige Zu stand und die voraussichtliche Zukunft der Religion in Italien. Es wäre ein verhängnißvoller Irrthum, sich die Tragweite des Uebels verhehlen zu wollen. Dasselbe dagegen in seinem vollen Umfange würdigen, ihm näher treten mit evangelischer Klugheit und Stärke, die Pflich ten ans Licht stellen, welche sich daraus für olle Katho liken, besonders aber für Uns ergeben

, die Wir als Hir ten über sie zu wachen und sie zum Heile zu führen haben, das heißt Mitarbeiten an den Plänen der Vor sehung und eine Forderung der Weisheit und des Seelen eifers erfüllen. Was Uns betrifft, so legt Uns Unser apostolisches Amt die Pflicht auf, abermals feierliche Verwahrung zu erheben gegen Alles, was zum Nachtheil der Religion in Italien geschehen ist, geschieht oder ge schehen soll. Als Vertheidiger und Wächter der heiligen Rechte der Kirche und des Papstthumes weisen Wir die Beleidigungen

, zur Ausrottung irriger Lehren, zur Vertheidigung der katho lischen Wahrheiten, zur Bewährung des christlichen Cha rakters und Geistes in den Familien. Was das katholische Volk betrifft, so thut es vor Allem Noth, dasselbe über die wahre Lage der Religion und Kirche in Italien aufzuklären, es zu belehren über den durchaus antireligiösen Charakter, den das Auftreten gegenüber dem Papstthums in Italien angenommen hat, über die eigentlichen Ziele, welche die Gegner verfolgen. Das Volk muß an den zu Tage

aber, soweit es Jeder in seiner Stellung vermag, zu Leben und Ge deihen zu bringen suchen. Wir glauben, es ist in Italien in dieser Hinsicht noch nicht genug geschehen. — Es soll chließlich der Inhalt unserer an alle Katholiken gerich- eten Rundschreiben, namentlich der beiden ünmanum gemis und Sapisntiae christianae, den Katholiken Italiens n besonderer Weise nahegelegt und eingeschärft werden. Wenn sie, um den obigen Pflichten treu nachkommen zu können, Leiden und Opfer aus sich nehmen müssen, so mögen

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Pagina 2 di 8
Data: 30.01.1912
Descrizione fisica: 8
, den Dreibund sprengen, das Königreich Italien zer trümmern und den Kirchenstaat wieder aufrichten wollen. Um die Sache interessanter und eindrucks voller zu gestalten, wurde dem Wiener Nuntius Erz bischof Bavona die Urheberschaft und Führung all dieser schwarzen Pläne gerade in dem Augenblick ange dichtet, wo des Nuntius Lippen im Tode für immer verstummten, und der Angegriffene sich nicht mehr verteidigen konnte. D>aß auch die deutschnationale Presse an der italienischen Freundschaft sehr vieles auszu

setzen findet und dringend vor Vertranenjsseligkeit warnt, wird wohlweislich verschwiegen. Auch daran erinnert man sich nicht mehr, daß in den Spalten der freisinnigen Organe und namentlich auch der „Neuen -Freien Presse" selber vor nicht langer Zeit die italie nische 'Freundschaft wiederholt nicht gerade besonders hoch angeschlagen worden ist. Der Freisinn stellt heute die ganze Situation planmäßig immer wieder so dar, als ob am Bündnisse zwischen Italien und Oesterreich nichts, rein gar

und Bauchinger, in eindringlichen Worten vor zu großer Vertrauensseligkeit Italien gegenüber gewarnt haben und in dieser Beziehung die Politik des Grafen Aehrenthal tadelten, glaubt der Freisinn die ganze Angelegenheit recht gut benützen zu können für die kommenden Widner Gemeinderatswahlen. Wie auf Kommando pMestieren verschiedene freisinnige Bereinigungen in Wien gegen die „klerikale Kriegs hetze" und erschöpfen sich förmlich in rührenden Freund- schaftsbeteuerungen gegen Italien. Das Geschäft geht

: Die freisinnigen Deutschen und die Italiener liegen sich nicht Mehr wutentbrannt in den Haaren, sondern liebevoll in den Armen! Die freisinnige Preise und die freisinnigen Vereine ßtehen zu Felde, um eitlen durch die Klerikalen ge schürten Krieg Oesterteichs gegen Italien zu Hinter treiben. Ein größerer Humbug und eine größere Heuchelei sind noch nicht dagewesen. Don Quichote hat mit seinem Kaurpfe gegen Windmühlen Nachtreter gefunden. Alle Welt und auch der Freisinn weiß es, daß wir in Oesterreich

keinen Krieg wollen, auch keinen Krieg gegen Italien. Bei uns in Oesterreich erklärte sogar der Kriegsminister unter dem allgemeinen Bei fall der Delegationen, daß wir friedliebend seien bis in die Knochen. An der Friedensliebe Oesterreichs und aller österreichisch,eil Parteien hat noch niemand gezweiselt. Das war einer gewissen Gat tung der freisinnigen Presse Vorbehalten. Um anti klerikale Zwecke zu erreichen, wird die ganze Sachlage ebenso skrupellos als dumm gefälscht und verdreht. Die Alarmrufe

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Pagina 1 di 6
Data: 19.01.1912
Descrizione fisica: 6
) K 1-20 E^teLjLhx.: ohne Zullellruig X mit KcklSug'L 3-30 Mit Post . . . K iW tzalhjicstrlg: ohne Zustellung X 6*-~ mit ^rchellung K 7-20 mit <$ 0 $ . . . K 9'-— ^KrrZjährig: vhne Zristellung K i2*~~ mit Zustellung X 14*40 mit Post. . . K !8*~~ EiUZelme KttMMM?» 10 Heller. Rellümationen sind portofrei. Ir. 15. 52 Karm! f Mo-gen 2 r. Jünnsr ] l&ziHrfnaKH tu Ottvistt I , W. Jauner 1912. Italien und Oesterreich. i. Zu den Wirkungen und Weiterungen, welche der italienisch-türkische Krieg bereits heute

hervorgebracht hat, gehört auch die bedenkliche Lockerung des Drei bundes, namentlich des Bündnisses zwischen Italien und Oesterreich. Wollte man diese Wirkung noch deut licher Ausdrücken, so müßte man sagen: Der gegen wärtige Krieg hat neuerdings bewiesen und auch der breitesten Oeffentlichkeit lebhafter zum Bewußtsein ge bracht, daß dem Bündnisse zwischen Oesterreich, und Italien die innere Lebenskraft mangelt, und daß darum aus dieses Bündnis im Ernstfall kein Verlaß ist. Die „Neuen Tiroler Stimmen

" haben schon seit Jahren auf diesen schwächsten Punkt im Dreibund hingewiesen und wiederholt und ausführlich die Gründe und Ver hältnisse dargelegt, welche das Bündnis zwischen Italien und Oesterreich nicht erstarken und sich vertiefen ließen. Heute sind alle Blätter voll über Erörterungen und Betrachtungen über Wert und Unwert dieses Bünd nisses und über die Möglichkeit oder Nützlichkeit, das selbe bei 'Ablauf des Dreibundes zu erneuern. Die Frage über unser Verhältnis zu Italien hat audj inner halb

Oesterreich-Ungarns zu sehr leb hasten Kontra Versen geführt. Der frühere Generalstabschef Baron Conrad ist darüber gestürzt, und derjenige, welcher ihn gestürzt hat, scheint ihm bald Nachfolgen zu wollen. Die christ- lichsoziale Partei und die katholischen Slowenen haben in den Delegationen vor zu großer Vertrauensseligkeit gegenüber Italien mit Nachdruck gewarnt. Auch andere Redner ließen in den Delegationen ein gewisses Miß trauen gegen Italien deutlich durchleuchten. Besonderes Aufsehen hat die Rede

Fällen die Gegner Aehrenthals einen sehr hohen Verbündeten hatten.^ Namentlich dieser letztere Umstand brachte es mit sich, daß den an und für sich schon so bedeutsamen Worten des Baron Fuchs eine geradezu internationale Bedeutung beigemessen wostden ist, und inÄbesonders die freisinnige Presse alle Geschütze gegen den Redner aufgefahren hat. Unser Verhältnis zu Italien ist zur brennenden Frage geworden, und eine Klärung dieses Verhältnisses wird von allen Seiten betrieben. Tirol ist daran

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Tiroler Stimmen
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Pagina 5 di 7
Data: 26.02.1898
Descrizione fisica: 7
" (III. Jahrg., 3. Heft, Dec. 1897) enthalten. An ihrer Hand soll in den folgenden Ausführungen eine Charakter isierung der österreichischen Tabakregie versucht werden. Die erwähnte offizielle Arbeit bezieht sich auf die Tabakmonopole in Oesterreich-Ungarn, Bosnien, Frank reich und Italien im Jahre 1895. Es dürfte angemessen sein, das österreichische Tabakmonopol vorerst mit dem französischen und italienischen zu vergleichen und nicht mit dem ungarischen und bosnischen, welch' letztere schon wegen

Tabakfabrikaten, während Italien bei einer Bevölkerung von 30.9 Millionen mit 14.383 Arbeitern auskommt, freilich aber nur 181.939 Meterzentner pro- duzirt. Frankreich begnügt sich sogar trotz seiner 38'1 Millionen Menschen mit 15 756 Arbeitern, deren Pro duktion aber die Oesterreichs übersteigt: Sie beträgt nämlich 361.515 Meterzentner Tabakprvdukte. Die große Zahl der österreichischen Arbeiterschaft kommt sogar in der hohen Durchschnittsziffer zum Ausdruck, welche in einer Fabrik Beschäftigung findet

: in Oesterreich 1256 Arbeiter (28 Fabriken), in Italien 899 (16 Fabriken), in Frankreich 750 (21 Fabriken). Auf den ersten Blick möchte es scheinen, daß in Oesterreich die Arbeitskraft der Bediensteten in unökono mischer Weise ausgenützt wird, denn im Durchschnitte beträgt die Leistung eines Arbeiters: In Oesterreich 904, in Italien 1265, in Frankreich sogar 2294 Kilogramm Fabrikate. Aber diese auffällige Differenz ist in dem ver schiedenen Antheile begründet, welcher in den einzelnen Ländern

werden. In dieser Hinsicht geht Oesterreich allen anderen Staaten voran, und zwar nicht durch die Menge der aus dem Ausland erworbenen Rohstoffe —• hierin wird es sowohl von Frankreich, wie von Italien übertroffen — sondern durch die ihrer besseren Qualität entsprechende Kostspielig keit. Es wurden nämlich 1895 in Oesterreich 85.762, in Frankreich 161.144, in Italien 126.043 Meterzentner ausländischer Rohstoffe verwendet und zu diesem Zwecke in Oesterreich 12,109.570 fl., in Frankreich 10,128.378 fl., in Italien

9,100.542 fl. ausgegeben, so dass sich der Durchschnittspreis der ausländischen Rohtabake per Meter- zentner in Oesterreich auf 141*2 fl., in Italien auf 72.2 fl., in Frankreich auf 62'83 fl. belief. Es verdient noch er wähnt zu werden, dass von den als inländisch bezeichneten 192.143 Meterzentnern Rohstoffen der österreichischen Tabakregie 116.159 aus Ungarn bezogen wurden. Am besten gerechtfertigt wird aber die österreichische Tabakregie durch jene Ziffern, welche ihre finanzielle Ge barung betreffen

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Pagina 1 di 6
Data: 23.10.1911
Descrizione fisica: 6
: ohne Zustellung K 1 — mit Zustellmrg K 1'Rk Mtfieliü^s ohne Zustellung & 3'— mit ZEellLUA K K W mit Post . .. K 4 M halbjährig: ohne Zustellung K 6 s — nrit Zustellung K "IW mit Post . . * K 9*— T^rrMhrtg r ohne Zustellung K 12'-- mii Zustellung K 14*40 mit Wost, . . K 18 »— MsßelNe Iwsuk IO Hellem ReklaWLtisnem sind portsfrei 1 j 21 Oktober i L Raphael j UMrlü» 23. OK-oder 1911. Oesterreich und Italien. i. ^ Oesterreichs-Ungarn steht mit Italien und Deutsch- ; land im Bundesverhältnis. Für die Völker

Oesterreichs j und ihren ritterlichen Kaiser war es eine Tat edlen Ver- \ aessens, dem italienischen und deutschen Nachbarn bie—I Kund zum Bunde zu reichen. Denn diese zwei natio- i uatert Großstaaten waren hauptsächlich, auf Kosten Oesterreichs entstanden und hatten bis zum Jahre 1866 miteinander über die „Stoß ins Herz"-Politik gegen Oesterreich verhandelt. Unser hochbetagter Kaiser hat in seinen jungen Jahren über ein Oesterreich! geherrscht, welches sowohl in Deutschland wie in Italien die Vor macht

gewesen ist. Oesterreich hätte seine Weltstellung in Deutschland und Italien retten Wunen, wenn unser Kaiser seine Aufgabe als deutscher Fürst nicht so ge wissenhaft genommen hätte. Napoleon III. war 1859 bereit, die Früchte seiner Siege bei Magenta und Sol- ferino preiszugeben, wenn ihm Oesterreichs freie Hand ließ für die Eroberung des linken Rheinufers. Unser Kaiser hatte für dieses verlockende Ansinnen die schöne Antwort: „Sire, ich! bin ein deutscher Fürst!" Der Dank für diese deutsche Heldentat unseres Kaisers

und Italien ist verloren, die Hegemonie der Deutschen unter den Völkern Oesterreichs für immer er schüttert, und dafür haben wir die Aufgabe übernom- ! mm, uns mit den halbwilden Völkern des Balkan! herumzubalgen. Die Politik Bismarcks und Cavours ! hat Oesterreich aus Deutschland und Italien hinaus geworfen und den Schwerpunkt Oesterreichs nach Osten ! geschoben. Aber auch die zwei neuen nationalen Ein- j heitsstaaten hatten ihre Feinde und sahen sich großen ! Gefahren .ausgesetzt. Alle Gegner

Deutschlands und ! Italiens rechneten damit, daß Oesterreichs gegen diese? zwei Mächte, von welchen es am meisten geschädigt j worden ist, Rache brüte und auf die Gelegenheit warte, ! für erlittenes Unrecht Revanche zu üben. Fürst Bis- I marck mußte 1879 nach Wien seinen Büßgang machen, j um das deutsch-österreichische Bündnis zustande zu brin gen. Diesem Zweibund ist schon 1882 auch Italien beigetreten. Unser ritterlicher Kaiser reichte den Geg nern von 1859 und 1866 die Hand zum Friedensbunde

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Pagina 2 di 6
Data: 18.11.1909
Descrizione fisica: 6
Engländer, und Tripolis dürfte auch nicht mehr leichten Kaufes zu haben sein. Italien brauchte Kolo nien, wohin es den Strom seiner Auswanderung len ken könnte. Auf der Suche nach Kolonien überließ man den Norden Afrikas den Engländern und Fran zosen, und ließ sich von England gegen Abessinien Hetzen, um dort Schläge zu bekommen. Der italienische Kolonialtraum und das von König Humbert er träumte Kaiserturn von Erythraea sind auf eine wenig entwicklungsfähige, glühend heiße Kolonie am Roten

Meere zusammengeschrunrpft. Und doch hätte Italien in den zahlreichen Missionären italienischer Abkunft ausgezeichnete Mitarbeiter gehabt, um Kolo nien zu erwerben und zu behaupten. Es ist begreiflich, wenn die italienischen Staats männer ihr Vaterland als ein recht unfertiges Ge bilde fühlen und nach einem Ausweg suchen, auf welchem eine Weiterentwicklung möglich wäre. Wie derum ist England, welches, wie bei Rußland, so auch bei Italien, um von seinen eigenen bedrohten Interessen abzulenken

und alte Jntriguen vergessen zu machen, auf das — österreichische Erbe hinweist. Durch solchen Hinweis hofft England den eigenen Raub besser zu sichern und durch solchen Köder gleich zeitig den alten Dreibund zu sprengen und die der- einstige Abrechnung mit Deutschland zu erleichtern. Man ist bestrebt, Oesterreich zu Italien in die gleiche Lage zu bringen, in welche man uns Rußland gegen über schon gebracht hat. Weil andere Mächte weder Rußland noch Italien eine naturgemäße Entwicklung

aus anderen Gebieten gegönt, bieten nun diese näm lichen Mächte den Geschädigten und Enttäuschten Ent schädigung auf Kosten Oesterreichs an. Diese Entschä digung sollte für Italien darin bestehen, daß die Adria in irgend einer Form ein italienischer Binnen see werden soll. Italien soll in Albanien festen Fuß fassen dürfen, nachdem italienische Missionäre und italienische Unternehmer vorher den Weg gebahnt haben; jedenfalls aber soll Oesterreich weder wirt- schafllich noch militärisch über den Sandschak Novi- bazar

hinausgreifen dürfen. Sollte diese Entschädi gung noch nicht genügen, so könnte sie im Notfälle durch Trient und Triest und andere schöne Dinge ergänzt werden. Die Gegenleistung aber .wäre der Rücktritt Italiens vom alten Drellmnd, eventuell sogar Angliederung an den neuen Dreibund, der da durch zur Quadrupelallianz würde. Die ihm zuge dachte Entschädigung könnte sich Italien holen durch kraftvolle Kooperation, sobald Oesterreich von den Balkanslawen und von Rußland gleichzeitig ange griffen

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Pagina 1 di 6
Data: 01.09.1913
Descrizione fisica: 6
Sardinien nusgezogen, um unter MWlft Oesterreichs die Integrität und Selbständigkeit des türkischen Reiches vor russischen Angriffen zu retten. SeiÄem sind die Zeiten ganz andere Mw-or- dm. 'Mer russischen - Angriffe haben zwar nur eine andere Form angenommen, aber die Verteidiger der Integrität des osmanischen Reiches waren nicht niLhr 'n finden. Das mittlerweile zur Großmacht Italien herangelrachsene Sardinien war es vielmehr, welches durch die Wsgnahme Tripolitaniens und den dadurch^ entfesselten

au die Stcklle der türkischen Herrschaft ohne die größte Erschütte rung aller bisherigen Machtverhältnisse hätte setzpn sollen. Seitdem ist das politische Dogma von der Not wendigkeit der Türkenherrschaft in Europa ausgegeben Worden, der Balkan ist bis auf den kleinen, aller dings wertvollsten türkischen Rest bereits verteilt, und nun muß die Probe gemacht werden, ob die Neuord nung auf dem Balkan Bestand haben kann und wie sich dcchei das europäische Gleichgewicht steht. Als Italien seinen Feldzug

nach Tripolis antrat, versicherte es wiederholt, daß es an der Integrität der übrigen Türkei durchaus nicht rütteln wolle, son dern im Gegenteil am ungeschmälerten Fortbestand des osmanischen Reiches das größte Interesse habe. Wäre nur erst Tripolitanien im italienischen Besitz!, so würde es keinen treueren Freund des türkischen! Reiches geben, als Italien. Man kann es wohl glau ben, daß der italienischen Regierung mit diesen Ver- sieber zu protestieren, war ein Beginnen, das alle Welt recht sonderbar

anmuten mußte. Die Balkan staaten sahen im trivvlitanischen Unternehmen Jta- zum Losschlagen und erhofften sich liens 0 ras von der italienischen Großmacht die kräftigste Mithilfe zur Besiegung der damals noch gefürchteten türkischen Armee. Diese Hoffnung schlug allerdings vollständig W. In aller Eile schlossen Italien und die Türkei den Frieden von Lausanne, am Vorabend des Balkan- meges. Seitdem hat sich! Italien als Freund der Wirken bewährt, ohne jemals aufzuhören, vor allem irch selber

der Nächste zu fein. . -Währenddes Balkankrieges war es für die Türken ^dortell, daß mehrere ägäische Inseln von Italien ' waren und infolgedessen von den Griechen nicht Geschichtsralender 1813. 1- SeMemÄer. Die Verbündeten beginnen den Vor marsch von Böhmen nach Sachsen. — Große Pco- tträe der Armee vor den Monarchen nach dem 'snege bei Kulm. — 20 österreichische Jäger ziehen in Welsberg ein. — Vor den Oesterreichern fluch-' ^nd, kommen die bayerischen Mautbeamten nach Innsbruck und werden wegen

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Pagina 1 di 6
Data: 04.10.1911
Descrizione fisica: 6
- Gruppen gegenüber, per alte und der neue Dreibund. Der von Eduard VII. geschaffene neue Dreibund verfolgt die Politik, den alten Dreibund möglichst zu schwächen^ wenn nicht gar zu sprengen. Bei diesen Versuchen war es besonders aus Italien abgesehen, welches vom alten Dreibunde losgelöst und zum neuen Dreibunde hingezogen werden sollte. Bisher ist es der Politik der europäischen Zentralmächte gelungen, Italien in ihrer Mitte zu behalten. Um das zu erreichen, wurde M Italienern gestattet

, auch Extratouren zu tanzen. Auf solche Extratouren haben nun die Feinde des alten Dreibundes ihre Hoffnungen aufgebaut, das ärgste Bündnis' doch noch lockern und schließlich sprengen zu können. , Es war schon ein starkes Stück, als Italien zu Algeciras sich! nicht rückhaltslos auf die Seite Deutsch lands stellte. Noch stärker ist dasjenige, was heute Italien in Tripolis tut. Deutschland und Oesterreich- Ungarn hat im nahen Orient sehr wichtige, teilweise geradezu vitale Interessen. Zur Wahrnehmung ^und Pflege

gebender Bedeutung. Die deutsche und österreichische Diplomatie suchte darum die Türkei für den alten Dreibund und seine Politik zu gewinnen, was in den letzten Jahren nach Wunsch gelungen ist. Und nun kommt Italien und nimmt den Türken mitten im Frieden auf eine wahrhaft brutale Weise eine große Provinz weg. Das Vorgehen der Italiener bedeutet für die zwei anderen Dreibundmächte eine große Ver legenheit und bringt in seinen Folgen jedenfalls eine große Schwächung der Machtstellung des alten Drei

bundes. Durch das Vorgehen Italiens sind Deutschland und Oesterreich in eine Lage gebracht, daß sie einen Freund auf jeden Fall verlieren müssen. Denn würden sie, um die Türkei zu schützen, Italien in den bereits erhobenen Arm fallen, dann ist der alte Dreibund gesprengt. Italien würde, von der öffentlichen Mei nung gedrängt, den Lockungen der Westmächte nicht mehr länger. widerstehen und mit fliegenden Fahnen zu den Gegnern Deutschlands und Oesterreichs ab schwenken. Ein Dreibundverhältnis

- welches Italien die Erwerbung von Tripolis verwehrt, würde vom italienischen Volk weggefegt werden. Wenn aber Deutsch land und Oesterreich, wie alle Anzeichen dafür sprechen, im heutigen Konflikte der Türkei nicht soviel Hilfe bringen, daß Tripolitanien gerettet wird, ist für die öffentliche Meinung in der Türkei der Beweis erbracht, daß der alte Dreibund nicht imstande ist, die Inte grität des' türkischen Reiches zu verbürgen und daß darumchie Türkei ihr Heil im Anschlüsse an England und dessen Verbündeten

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Pagina 2 di 6
Data: 14.10.1912
Descrizione fisica: 6
die vom Grasen Berchtold angeregte Konversation seit August nicht in Fluß zu kommen vermochte und der Vorschlag Poineares erst dann aUgemeine Zustimmung gefunden hat, als er bis zur Lächerlichkeit unwirk sam war. Diie Balkanstaaten wissen auch . daß die Großmächte auf .einander sehr eifersüchtig sind, daß Oesterreich-Ungarn keine Vergrößerung Rußlands, und Rußland und Italien keine Vergrößerung Oester reichs Anlassen. Wenn der Türke manche Gebrete in Europa schon nicht mehr behaupten

in der Tierwelt beobachtet wird, nämlich daß der Große vom Kleinen leidet und annimMt, was er sich vom Ebenbürtigen niemals würde bieten lassen. Italien und der Balkankrieg. Als Montenegro letzte Woche der Türkei den Krieg erklärte, lag wohl der Gedanke nahe, daß der winzige Kleinstaat, der seit kurzem sich Königreich nennt, von einem größer» zu diesem Wagnis ernnttigt werde. Es können auch zwei größere gewesen sein, das tut nichts zur Sache. Man mußte da unwillkürlich an Rußland denken, denn erst vor kurzem

hatte der König von Mon tenegro versichert keinen Schritt ohne Einverständnis und Willen Rußlands tun zu wollen. Mau dachte aber auch an Italien, weil es doch wahrscheinlich ist, daß der kleine König von Montenegro seinen mächtigen Schwie gersohn jenseits der Adria über manche wichtige Dinge auf dem Laufenden erhalten und ihm nicht gerade entge genhandeln wird. Nun haben wir nicht lange zu warten gebraucht um die Vermutung, daß Italien der Kriegslust, Montenegros den Rücken deckt, bestätigt- zu sehen

. Das Verhalten Italiens ist ein derartiges, daß es die krie gerischen Balkanstaaten zum Losschlagen ermutigen muß. Italien will die Friedensverhandlungen mit der Türkei abrechen und will neuerdings den Krieg und zwar in verschärfter Weise aufnehmen. Da kann man wieder einmal sagen, eine Hand wäscht die andere. Die Balkanstaaten brauchen die Türkei weniger zu fürchten, wenn sie wissen, daß Italien ihr mit seiner Flotte, am Nacken liegt und Italien profitiert von der Not der Türkei

, welche mit den Balkanstaaten zu Lande um ihre Existenz kämpfen muß. Italien wird unter diesem Drucke einmal viel weitergehende Friedenszugeständnisse von der Türkei erpressen und ihr viel härtere Bedingungen auf- erlegen können. Daß Italien dazu willens ist, entnehmen wir aus einem Artikel der offiziösen „Tribuna". Da wird vom Abbruch der Friedensverhandlungen in Ouchy ge sprochen und behauptet, daß Italien gar nicht die Absicht hatte die günstige Situation auszubeuten und auch ange sichts der furchtbaren Bedrohung

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Pagina 1 di 6
Data: 29.09.1911
Descrizione fisica: 6
waltung in Tripolis italienischen Ernfluß und ita lienischen Unternehmungsgeist zurückzudrängen. Jns- besonders suchte man zu verhindern, daß die Italiener noch weiter Grund und Boden erwerben. Bei diesem Punkt will nun .Italien einsetzen. Die italienische Regierung erhebt Rekriminationen, warum die Ita liener in Tripolis von seiten der türkischen Regierung weniger Vertrauen und weniger Förderung genießen, als die Angehörigen irgend eines andern Staates. Die Türken blieben die einzig richtige Antwort

nicht schuldig. Die türkische Presse führte aus> daß eben keine andere Nation mit der Prätension austrete, T r i- pofiianictt vom t.ürkisch»n Reiche loszu reißen und für sich zu erwerben. Italien möge seine diesbezüglichen Aspirationen anfgeben und man wird die Italiener ebenso behandeln wie alle andern Fremden. Solange aber die Italiener eingestandener maßen das gewährte Gastrecht in solcher Weise miß brauchen wollen, könne im Verhalten der türkischen Behörden eine Aenderung unmöglich eintreten

. — Eine so kräftige Sprache wie die türkische PreUe, konnte die türkische Regierung dem offiziellen Italien ge genüber nicht führen. Die Türkei verfügt zurzeit noch über keine genügend starke Flotte und möchte darum einem ernstlichen Konflikt mit Italien ausweichen. Darum suchte die türkische Regierung bisher daraus zu sehen, daß Italien auch nicht einmal einen Scheingrund für Beschwerden habe. Aus diesem Grunde wurde der Bali von Tripolis, der als besonders italienerfeind lich galt, abberufen

, was unter der Bevölkerung Tripo- litaniens das peinlichste Aussehen machte und als eine Schwäche Italien gegenüber empfunden wurde. Die italienische Regierung befindet sich gegen wärtig wegen der Tripolisfrage in nicht geringer Ver legenheit. Die öffentliche Meinung des'Landes und auch dessen Fntereffen fordern, daß Italien bei der Auf teilung der nordafrikanischen Küste nicht leer aus'gehe. Andrerseits aber fehlt jeder plausible Grund, den Türken im kies st en Frieden einewert volle Provinz wegzunehmen. Das geplante

Spiel einer Penetration paeikigue hat die türkische Regierung durchschaut und wlll sich um keinen Preise darauf einlassen. Fe länger Italien zuwartet, um so schwerer ist die tripolitanische Beute zu holen. Die europäischen Großmächte dürften gegen die Besetzung von Tripolis durch Italien nichts ein wenden. Die Franzosen haben bereits ihr Wort ver pfändet, und England kann nicht wohl Klage führen, da es sonst sofort an sein eigenes Vorgehen gegen Aegypten erinnert würde. Deutschland und Oester reich

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Pagina 1 di 8
Data: 05.11.1910
Descrizione fisica: 8
pte&ivaA MWWMM «fe.'*a. Merre WÄLKtz,8SM- -47. ■ isk» Für Gott- Ifätf# und WMLsnH! IssMLWM'WW^ Im- M^r-KNtz^K sssWM^. ^ MM MrALM . . 5< bi&i. ■ L 4M - L m ... ? "--W ^7? ZmMWK M; pM^ ■. L ir— LwiDHhrU . j ST— Sk S-MMiUMN-'WÜ K,ftvr». MKÄ°-.r- MMSM - LIK'— x L 4'— % rm t Mnmmetn I'CI ÄöWet find tzsrisfter. £*£>! msrnrnmamt* **Ki J M M. 59. ZUrWrK Die auswärtige Lage. ii. *) Das Verhältnis zu Italien. Der Angelpunkt unserer auswärtigen Politik ist nach wie vor das Bündnis mit Deutschland und Ita

lien. Dr. Kramarsch hat diesen Dreibund einmal in einer Delegat'ionsr-ede' ein überspieltes LuxusNabier geheißen. Gegen diesen berühmt gewordenen Ans pruch Dr. Kramürschs 'konstatierte Heuer Graf AehreN- chal mit aller Feierlichkeit: „Gerade die Ereignisse haben bewiesen, daß diesem Instrumente sehr kräftige Akkorde abgewonnen werden konnten!" Der alte Dreibund Deutschland - Oesterreich - Italien steht nach der Versicherung AehrenthM in voller Festigkeit dem neuen Dreibund Eugland-Fränk- reich

werden kann und daß auch in Italien die St-aatsnvtwendigkeit stärker ist als die per sönliche Neigung eines jeweiligen Ministers. Der ge genwärtige Aeußernmittister Italiens, Marguis di San G iu li.au o, galt früher, und zwar Wohl mit Recht, als ein Gegner des Bündnisses zwischen Italien und Oesterreich. Er hatte sich diesbezüglich auch in nicht mißzuverstehender Weise geäußert. Die Freunde des Dreibundes haben es darum sehr bedauert, als Tittoni, welcher stets als überzeugter Anhänger des Dreibundes gegolten hatte, sein Amt

des mittel europäischen Dreimächtebundes. Aus dieser merk würdigen Wandlung mag man die Beruhigung schöp fen, daß Italien das Bündnis mit den Zentralmächten mindestens ebenso notwendig braucht wie diese, und daß deshalb der.Dreibund, weil aus großen und ge meinsamen Interessen aufgebaut, aus einen lungern Bestand hoffen darf. Trotzdem drohen dem Bündnis zwischen Italien und Oesterreich große Gefahren. Denn dieses Bündnis ist bis heute weder in Italien noch in Oesterreich wahrhaft volkstümlich geworden

. Trotz aller Be mühungen der Staatsmänner hält sich hüben und drüben die Volksstimmung noch immer ablehnend, ja *) %l. „N. T. St." Nr.MH rock 81. DkMeV 1910; ijfi f Morgen 6. November ä> manchmal geradezu feindlich, was auch Gras Aehren- thal in seiner Delegationsrede ziemlich unverblümt zugegeben hat. Trotz aller Bündnisbeteuerungen be festigt Italien gerade feine Nordgrenze besonders stark und läßt Armee und Flotte am liebsten gegen Oester reich manövrieren, und in Oesterreich ruft

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Pagina 1 di 4
Data: 27.03.1908
Descrizione fisica: 4
* bezrs. Potz K S.— tz«lbjährig: oh« Ziljuüru-s N SW» mit Zustellung bezw. Loft L < — ««»zjährig: ohne Zustellung K ‘JM mtt Zustellung begw. Post K 12.— Et»zel»e R»«»er» 10 Heller. Be&nutttmen find portofrei. Nr. 7- Jahrgang Xl.VI!I. Die Monarchenzusammenkunft und der Dreibund. Der deutsche Kaiser ist vorgestern in Venedig mit dem König von Italien zusammengekommen. König Viktor Emanual reiste eigens in die Lagu nenstadt um den rach Corfu zum Frühlingsaufenthalt fahrenden Verbündeten zu begrüßen

zu bekräftigen oder vor aller Welt zu bekunden, daß eine eingetretene Verstimmung wieder behoben sei. Das Verhältnis zwischen Deutschland und Italien hat eine solche Bekundung zur Zeit nicht gerade unnötig. Der Dreibund hat im vorigen Monat das 25 jährige Jubiläum seiner öffentlichen Bekanntmachung feiern können; am 3. Februar 1883 ist der vom 7. Oktober 1879 da tierte deutsch österreichische Bündnis-Vertrag veröffentlicht und zugleich der Anschluß Italiens, aber ohne Kund machung des vom 20. Mai 1882

datierten Anschluß- Vertrages bekannt gemacht worden. Man weiß, daß die Lage, die zum Abschluß des Bündniffes führte, sich im Laufe der Zeit wesentlich geändert hat, weil einerseits die Spannung, die zwischen Italien und Frankreich bestand, sich aufgelöst und in ein Freundschaftsverhältnis ver wandelt hat, und weil anderseits Oesterreich unü Rußland über die Ba'kanfrage einig geworden sind. Die allge meinen Ziele des Dreibundes blieben jedoch bestehen; er sollte der Befestigung des Weltfriedens dienen

bat von dieser Erlaubnis Italien gemacht; der deutsche Reichskanzler, Fürst Bülow hat gegen die .Extratour", die Italien mit Frankreich aussührte, anfänglich nichts einzuwenden gehabt, aber als diese „Extratour" zu einer stets wärmeren Freundschaft sich auswuchS, ist er doch etwas bedenklich geworden. Eine schärfere Verstimmung zwischen beiden ver bündeten Mächten trat ein als Italien während der Kon ferenz von Algcciras sich rückhaltlos auf die Seite Frank reichs stellte und so Deutschland

. Die Baukosten der neuen Linie zwischen Mühlau und Hall können mit etwa K 2,200.000 veranschlagt werden. Ein Auflassen der Straßenlinie zu Gunsten der Dörferbahn wäre selbstverständlich nur im Einver nehmen mit der Lokalbahn Innsbruck—Hall möglich, und müßte hiebei nicht nur das neu zu investierende Kapital Rupert [ m 7 uJ:." n ] ~ Ireitag, 27 . Mär; 1908 Italien, die Verstärkung der Desensivrüstunzen Oesterreich- Ungarns in seinen an Italien grenzenden Prooinz.n und die Verschärfung des Balkan-Problems

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Pagina 2 di 4
Data: 12.01.1892
Descrizione fisica: 4
Bertragsverhältnisses angesehen wird, in diesem Punkte Italien gegenüber nicht besteht, indem es von dem Be lieben Italiens abhängt, bei uns eine Zollherabsetzung herbeizuführen, welche die heimischen Produkte einer scharfen Konkurrenz der ita ienischen billigen Weine im eigenen Zollgebiete aussetzen kann. So willig dies aber zugestanden wird, ebenso sicher wird eine weitere unbefangene Prüfung der Sachlage ergeben, daß dieses spezielle Verhältniß gerade Italien gegenüber vermöge

seines mehrjährigen Bestandes nicht als ein besonderer neuer Nachtheil empfunden werden kann, und daß die Fortdauer dieses Italien begünstigen den, gegenwärtig schon bestehenden Verhältnisses durch die Verbesserung der Exportbedingungen im deutschen Vertrage eine wesentliche Erleichterung für unsere süd lichen Weinproduzenten erfahren hat. Ein Begünstigungszoll für italienische Weine be stand nämlich feit geraumer Zeit zu Recht. Mit dem Vertrage vom 23. September 1846 zwischen Oesterreich und dem Königreiche

Verträge den stzilianischen, neapolitanischen und gemeinen piemon- tefischen Weinen bei der Einfuhr nach Oesterreich gegen wärtig eingeräumten Begünstigungen werden unter den in den erwähnten Verträgen festgesetzten Bedingungen und in demselben Maße auch ferner zugestanden." In dem nach Ablauf dieses Vertrages am 27. Dez 1878 mit Italien vereinbarten Vertrage wurde dieses Verhältniß im Wesen erneuert. Die Spezialbegünstigung wurde auf alle italienischen Weine, unter Feststellung eines einheitlichen

Zollsatzes von 3 fl. 20 kr., welcher dem Durchschnitte der obenerwähnten drei verschiedenen Zollsätze entsprach, ausgedehnt — wogegen Italien nach wie vor den Zoll von 5 Lire 77 Cent, für Weine ver tragsmäßig zusicherte. Mit Recht konnte der Motivenbericht der k. k. Regie rung darauf hinweisen, daß die den italienischen Weinen eingeräumte Spezialbegünstigung keinerlei Schädigung unserer landwirthschaftlichen Interessen zur Folge hatte, nachdem die Einfuhr italiensch r Weine nach Oesterreich- Ungarn

unter diesem Regime keinen erheblichen Umfang erreicht hat. Die statistischen Ziffern wiesen vielmehr auch Italien gegenüber, trotz des Begünstigungszolles, das Ueberwiegen des Exportes nach.*) Die erwähnte Vereinbarung im Schlußprotokolle (111 zu Tarif 8, Punkt 15) hatte den Wortlaut: „Die in zwei Punkten der Schlußprotokollbestimmungen zu Artikel VII des Handels- und Schifffahrtsvertrages vom 23. April 1867 bestätigten besonderen Begünstigungen bleiben unter gleichzeitiger Vereinigung

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