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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 16.02.1886
Descrizione fisica: 4
: «an,jährig IS -l. - » Haldjährrg 0 fL — ft. 8iertrlL?hrig » «L - (fc nimmt tte Kkrekns-W«EK«ndf«n- i« S««sSnrtS» Museum-Zstr-nKe Rr. Z, entgegen. — ZeiKmgsveftrTrmgen mW Zuschriftm E« sich frankirt; unverstegelre ReKanmrionen wr-gen mchr erhaltener Nurnmern sind porwfrei. - Mamr lripte verdrn nicht zirrückgesteltt. JU37. Jahrgang XXVI. Dicnstng, 16. Fcvruar 1886 Die Lage in Frankreich. Innsbruck, 15. Februar. Motto: »Wo Rost ansetzt, frißt Rost weiter.' Bei Gelegenheit des Regierungsjubiläum des Kaisers

Wil helm I., wobei selbstverständlich Bismarck und Mollke hervor ragende Rollen spiellen, hat die Zeitung „Patrie" in Paris nachstehende interessante Betrachtung angestellt. . . . „Der uner bittliche Tod ist also dort jeden Augenblick bereit, diese drei Männer, die seit zwanzig Jahren die Geschicke Europa's in i Hänven haben, abzurufen. Die Nachricht von ihrem Berschwin den wird in Frankreich sich r einen Freudenrausch zur Folge haben und Biele werden sich einbilden, daß Frankreich nach dem Tode

und es kann der Fall werden, daß man vorübergehend mehr als je zu fürchten hat. Aber, wird inan uns sagen, soll denn Frankreich, weil es 1870 besieg, wox» Frankreich, welches einst die Fakel der Zivilisation daheim und in der Ferne vorantrug, Frankreich, das so oft — nicht bloß unter Ludwig dem Heiligen, unter Gottf ied von Bouillon, und der Jungfrau von Orleans, sondern viel später noch — daß Frankreich heute ohne Kraft, ohne Einfluß, ohne Ansehen, eine mattgelittene Märe, ein Gegenstand des Mitleides

getrieben wird, so ist man nichts; die Anarchie herrscht. Die revolutionäre Diktatur steht vor der Thüre". Das ist die Lage in Frankreich heute mehr als damals. Sollen wir ein drittes Urtheil über die aktuelle Lage in Frankreich *jitirm? Interessant ist, wie man in der repulika- nischen Schweiz über das republikanische Frankreich urtheilt. Das „S. G. Volksblatt" schreibt ebenso richtig als bezeichnend, wie folg!: „Wo Rost o n fetzt, folgt Rost »ach. Mer die Ge ben, dem Ruhme für immer entsagen

? Entscheidet eine Nieder- ! schichte des sranzöstschen Volkes seit 1789 kennt, wird gestehen läge, sei sie allerdings niederschmetternd gewesen, für immer über j müssen, daß solches Motto auf Frankreich nur zu sehr zutrifft, die Geichicke eines Volkes? Nein, man hat gesehen, wie Preußen, ! Dos seit der Protlamation der sogenannten „Prinzipien von 1789" das 1807 fast vernichtet war, etliche Jahre nachher wieder in Kraft war, um den Feind, der es niedergeworfen, zu bekämpfen und bei Leipzig und Waterloo

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Pagina 5 di 7
Data: 26.02.1898
Descrizione fisica: 7
Tabakfabrikaten, während Italien bei einer Bevölkerung von 30.9 Millionen mit 14.383 Arbeitern auskommt, freilich aber nur 181.939 Meterzentner pro- duzirt. Frankreich begnügt sich sogar trotz seiner 38'1 Millionen Menschen mit 15 756 Arbeitern, deren Pro duktion aber die Oesterreichs übersteigt: Sie beträgt nämlich 361.515 Meterzentner Tabakprvdukte. Die große Zahl der österreichischen Arbeiterschaft kommt sogar in der hohen Durchschnittsziffer zum Ausdruck, welche in einer Fabrik Beschäftigung findet

: in Oesterreich 1256 Arbeiter (28 Fabriken), in Italien 899 (16 Fabriken), in Frankreich 750 (21 Fabriken). Auf den ersten Blick möchte es scheinen, daß in Oesterreich die Arbeitskraft der Bediensteten in unökono mischer Weise ausgenützt wird, denn im Durchschnitte beträgt die Leistung eines Arbeiters: In Oesterreich 904, in Italien 1265, in Frankreich sogar 2294 Kilogramm Fabrikate. Aber diese auffällige Differenz ist in dem ver schiedenen Antheile begründet, welcher in den einzelnen Ländern

auf die Erzeugung von Cigarren einerseits, Rauch- und Schnupftabaken andererseits entfällt. Die ersteren werden nämlich durch Handarbeit, die letzteren aber auf maschinellem Wege und daher mit viel geringerem Auf wands von Arbeitsleistungen hergestellt. Nun ist aber unter den fünf Ländern Frankreich dasjenige, in welchem die unästhetische Sitte des Schnupfens am allermeisten verbreitet ist. Daher produzirt es 52.106 Meterzentner Schnupftabak, 267.800 Meterzentner Rauchtabak und : 728 Millionen Stück Zigarren

werden. In dieser Hinsicht geht Oesterreich allen anderen Staaten voran, und zwar nicht durch die Menge der aus dem Ausland erworbenen Rohstoffe —• hierin wird es sowohl von Frankreich, wie von Italien übertroffen — sondern durch die ihrer besseren Qualität entsprechende Kostspielig keit. Es wurden nämlich 1895 in Oesterreich 85.762, in Frankreich 161.144, in Italien 126.043 Meterzentner ausländischer Rohstoffe verwendet und zu diesem Zwecke in Oesterreich 12,109.570 fl., in Frankreich 10,128.378 fl., in Italien

9,100.542 fl. ausgegeben, so dass sich der Durchschnittspreis der ausländischen Rohtabake per Meter- zentner in Oesterreich auf 141*2 fl., in Italien auf 72.2 fl., in Frankreich auf 62'83 fl. belief. Es verdient noch er wähnt zu werden, dass von den als inländisch bezeichneten 192.143 Meterzentnern Rohstoffen der österreichischen Tabakregie 116.159 aus Ungarn bezogen wurden. Am besten gerechtfertigt wird aber die österreichische Tabakregie durch jene Ziffern, welche ihre finanzielle Ge barung betreffen

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Pagina 5 di 6
Data: 19.08.1871
Descrizione fisica: 6
eilage )U dkl! „Neuen Tiroler Stimmeu" Nr. 189. Frankreich und Rom, Hauptstadt Italiens Die Nachricht der Demission Jules Favre's wurde von allen denkenden Menschen freudig begrüßt; die Revolution aber, namentlich in Italien, ist dadurch sehr verstimmt. Dennoch darf der Exminister sich auf den Kummer, welchen sein Sturz im revolutionären Lager hervorgerufen hat, nicht viel zu Gute thun; er würde sich gewaltig irren, wollte er diese Trauer für baare Münze halten und glauben

und die Monarchisten triumphiren. Die Saturnalien der Reaktion werden also immer drohender und täglich nimmt die Zahl Derer zu, die sich an diesen Orgien betheiligen. Die reaktionäre Krisis, welcher Frankreich unterworfen ist, hat ihren Paroxismus erreicht; National-Versammlung, Ministerium, Regierung, Presse, Alles athmet die Grabeslnft vergangener Zeiten." Man begreift diese Wuth; sie nimmt in dem Maße zu, als Frankreich sich consolidirt; sie leitet sich von der Furcht her, welche eine erstarkte und entschiedene

Regierung der Re volution einflößen würde. Die gesammte freimaurerische Presse schlägt denselben Ton an, von welchem wir oben eine Probe gegeben haben. Die gonvernementale Rechte empsindet den selben schlecht verhehlten Schrecken, sie hält plötzlich inne, Frankreich zu insnltiren, und rückt mit dem Gedanken einer Allianz mit Frankreich heraus. Unlängst sprach man, um Frankreich einzuschüchtern, von einer preußischen Allianz; da man aber sieht, daß dieses Mittel ohne die gewünschte Wir kung blieb

, will man es jetzt durch die Perspektive einer Allianz mit Italien besänftigen. Das hindert aber nicht, gleichzeitig Frankreich zu schaden, so oft sich die Gelegenheit dazu bietet. Der Grund dieses Manövers liegt am Tage: Der Schuldige fürchtet sich vor dem Richter, der Mörder zittert vor seinem Opfer, sobald er sieht, daß es noch lebt, und im Stande ist, sich zu rächen. So leicht man sich von Seite der italienischen Presse diese Haltung erklärt, so kann man sie doch von dem Journalismus, insbesondere dem gouvernementalen

Journalismus anderer Län der nicht fassen. Sobald die National-Versammlung oder die Versailler Regierung einen Schritt thut, um ihre Autorität zu consolidiren oder Unordnungen zu unterdrücken, stimmen die ausländischen Blätter in den Ton derer der italienischen Revo lution ein. Liegt es denn im Interesse dieser Regierungen, Frankreich in dem Zustande der Desorganisation zu erhalten, in welchen es unter dem Kaiserreiche gerathen und durch die Regierung des 4. September noch tiefer gestürzt ist? Wäre etwa

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Pagina 1 di 6
Data: 11.09.1911
Descrizione fisica: 6
, Agenten usw., welche gleichfalls ins ferne Ausland ziehen, meistens beinahe gänzlich. Frankreich will das ganze Sultanat Marokko ein stecken, weil ihm dieses' Land eben gerade gut im Wege liegt, weil es dieses Land gut brauchen kann und weil es zur dauernden Besetzung und Ausbeutung des Landes die Macht zu haben glaubt. Alle diese Gründe werden aber den Deutschen nicht recht einleuchten. Die Deutschen meinen vielmehr, ganz die gleichen Gründe könnten sie ja auch für sich Vorbringen

. Und wenn Frankreich sagt, es besitze ohnedies schon Algerien und müsse darum auch> noch das Nachbarland Marokko dazu haben, so können die Deutschen mit sehr viel Grund entgegnen, daß gerade deshalb, weil Frankreich schon ohnedies Algerien und Tunis besitzt, es durchaus nicht so notwendig und angezeigt sei, ihm auch! noch Ma rokko zu lassen. Es sei vielmehr billige und recht, daß, wenn Marokko schon nicht mehr weiter ein selbst ständiger Staat bleiben soll, auch andere interessierte Länder, namentlich Spanien

nicht mehr. Da entscheidet nur die Zahl der Bajonette und die Größe der Kriegsschiffe. Und da fragt es sich nun, was wohl der Grund sein mag, daß Frankreich diesmal gar so selbstbewußt auftritt. Es ist nämlich ein sehr bedeutender Unterschied zwischen dem Auftreten Frank reichs bei der Marokkokrise vor etlichen Jahren und . seinem heutigen Auftreten. Damals hat Frankreich, als es an der Entschlossenheit Deutschlands keinen Zweifel mehr hegen konnte, sofort nachgegeben. Der politische Scharfmacher

Delcassö wurde eiligst ent fernt, die französischen Staatslenker waren entsetzt darüber, daß Delcaffö die Dinge bis hart an den Krieg mit Deutschland getrieben hatte, und man tat sianzösischer'seits alles, um Deutschland zu beruhigen und mit demselben wieder in normale Beziehungen zu gelangen. Frankreich hat damals ziemlich unver blümt eingestanden, daß im Falle eines Krieges mit Deutschland ihm niemand ernstlich helfen könnte, daß es aller Voraussicht nach! der verlierende Tell

sein würde und ein zweites Sedan zu gewärtigen hätte. Heute benimmt sich Frankreich ganz anders. Delcafsö sitzt abermals im Ministerium, von einem Nachgeben oder einer Furcht vor der deutschen Macht ist kaum eine Spur zu entdecken. Woher mögen wohl die Franzosen seit den letzt vergangenen Jahren den ganz auffallenden Zuwachs an Siegeszuversicht genommen haben?. Es mag sein, daß seitdem die militärische Bereitschaft Frankreichs zu Wasser und zu Lande zugenommen hat, es mag auch sein, daß die Franzosen

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Pagina 2 di 8
Data: 16.09.1911
Descrizione fisica: 8
gewesen, er halte sie aber aufrecht. Präsident Dr. Sylvester resümiert schließ lich den Gang der Debatte und erklärt, daß er die erste Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses für den 5. Oktober anberaume. Sodann wurde die Obmännerkonferenz nach drei stündiger Dauer geschlossen. Das französische Protektorat in Marokko. Die französische Antwort auf die deutschen Vor schläge ist nun in Berlin eingelangt. Nach den Mt- teilungen der Pariser Blätter ist der Inhalt der Ant wort folgender: Frankreich erhält vollständige

und unzweideutige Bürgschaft für die Freiheit seiner poli tischen Aktion in Marokko; alle Mächte, Frankreich einbegriffen, haben wirtschaftliche Gleichheit ohne Be günstigung und ohne Privileg für irgend eine Macht; Frankreich gewährt ausgedehnte und ernsthafte Bürg schaften, um in Zukunft diese wirtschaftliche Gleichr- heit zu sichern. Die französischen Blätter finden in dieser Antwort eine weitere Annäherung an den Standpunkt Deutschlands und sprechen die Erwartung aus, daß nunmehr die volle Einigung bald

zustande kommen werde. Was die von den französischen Zeitungen aufge führten Punkte im einzelnen betrifft, so weiß man längst, daß Deutschland gewillt ist, Frankreich das politische Protektorat übpr Marokko zu gewähren und daß Frankreich dafür vollkommene Handelsfreiheit zugestehen will; man weiß ferner, daß Deutschland diese Handelsfreiheit entweder für sich allein oder auch für alle andern Mächte ernsthaft verbürgt haben will und daß es außerdem dafür, daß es den Fran zosen das politische Protektorat

des stiltreuen Restaurierens geltend; in der Zentralkommission hat Hosrat Pro fessor Riegel, der erste Generalkonservator, den neuen Samstag, den 16. September 1811. französisch-englischen Abkommen zuwiderliefen. Diese Einwendung ist nicht durchschlagend. Es verletzt die allgemeine Handelsfreiheit durchaus nicht, wenn Frankreich und Deutschland ein Sonderabkommen da hin treffen, daß sie sich bei allen ihren wirtschaft lichen Unternehmungen, Eisenbahnen, Straßen- und Hafenbauten, Bergwerken usw. gegenseitig

, daß das bei den Franzosen immer noch in weiten Kreisen vorhandene Gefühl der Abneigung gegen ein Zu sammengehen mit Deutschland vollständig verschwinde und dem Gefühle freundnachbarlicher Beziehungen Platz mache. Mit andern Worten: es sollte eine vollständige Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich erfolgen. Ohne Zweifel hat die deutsche Diplomatie bei ihren Verhandlungen mit Frankreich dieses höhere Ziel im Auge. Sie kann es aber allein nicht erreichen; das Meiste muß dabei Frankreich tun. Das ist sicher

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Pagina 2 di 4
Data: 27.10.1873
Descrizione fisica: 4
daß, eher als das geraubte Kirchengut herauszugeben, sie mehr geneigt sind, in ganz Italien eine Bartholomäusnacht gegen alle Geistliche der Halbinsel zu veranlaffen. Die Revolution fühlt den wichtigen Wendepunkt, in den seit dem Umschwung in Frankreich die Geschicke des Welttheils getreten sind, nur zu gut, sie sucht ihre letzten Werkzeuge aus ihrer Rüstkammer her- vor, und eher als nachzugeben, mit Vernichtung zu drohen. Es fängt an, im Gebühren der europäischen Revolutions- Männer

V. in Frankreich trifft. Sie sucht diese Eventualität durch alle möglichen Mittel zu hinter- treiben, sie droht mit Revolution in Frankreich, sie droht mit auswärtiger italienischer und preußischer Intervention. Es dürfte nicht zu gewagt sein, wenn man behauptet, daß bis- marckische und italienische Agenten die revolutionäre Partei zum äußersten aufstacheln, um das katholische Frankreich dem Schrecken eines Bürgerkrieges auszusetzen. Ein in sich zer fleischtes Frankreich

, was soll dies den kirchenplünderndenBestre- bungen des deutschen Richelieu und des wälschen Briganten regiments entgegenstellen? Wenn liberale deutsche und wälsche Blätter in die Welt hinausposaunen, die Thronbesteigung Heinrichs V. sei für Frankreich das Signal zu einem Rache krieg gegen Preußen, so wollen sie damit nur ihr schlechtes Ge wissen verdecken. Nicht Frankreich bedroht Deutschland, son dern es wird von seinen deutschen und wälschen Nachbarn bedroht, die Letzter» suchen einen Vorwand zum Kriege, um Gelegenheit zu finden

des Staatsministeriums treten, dessen Geschäfts leitung der Finanzminister Camphausen übernehmen würde. — Bismarck traf am 24. in Berlin ein. Die Nachrichten aus Salzburg haben in Berlin einen sehr verschiedenartigen Eindruck hervorgebracht. Bismarck und seine Ergebenen sind aufgebracht. Am Hofe und in diploma- tischen Kreisen weiß man nicht, ob man wegen der Wiederher stellung der Monarchie in Frankreich sich freuen oder deshalb besorgt sein soll. Das herrschende Gefühl ist Erstaunen und Verlegenheit. Wer

sehr störend. Was den Reichskanzler betrifft, so könnte in der Folge seine Stellung dadurch erschüttert werden. Wenn Frankreich die Monarchie, besonders die angestammte Monarchie einsetzt, werden all seine Voranschläge durchkreuzt, und seine zahlreichen Gegner am Hofe und unter den Konservativen werden im Gegentheil ihre Be fürchtungen gerechtfertigt finden. Diejenigen, welche eine ge mäßigtere Politik Frankreich gegenüber empfohlen hatten, machen jetzt schon auf den Fehler aufmerksam

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Pagina 1 di 4
Data: 10.08.1908
Descrizione fisica: 4
des Friedens wünschen, sondern daß eine Gruppe von Mächten zur Lösung gewisser Fra gen durch das Schwert hindrängt. Dem Friedensbunde Oesterreich-Deutschland-Jtalien steht der Bund der kriegslustigen Mächte England-Frank- reich-Rußland entgegen, während auf beiden Seiten fieberhaft gearbeitet wird, um auch die Mächte zweiten Ranges für den Kriegs- oder Friedensbund zu gewinnen. Es drängt sich die Frage auf. welches Interesse Eng land oder Frankreich oder Rußland an einer gewaltsamen Srörung

, die modernen Kriege find Volkskriege, und können darum mit Aussicht auf Erfolg nur zum Schutze wirklicher und großer Volksintereffen gewagt werden. Welches find nun jene Volks- und Staatsinteressen, wegen welcher England, Frankreich und Rußland einen Krieg wagen nwll-n, so blutig und gräßlich, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat? In Frankreich ist es vor allem der seit der Niederlage von 1870 nie erloschene Gedanke der Rache, welcher beim leicht erregbaren > französischen Volke den Krieg

gegen Deutschland und besten | Laurentius [ ] Verbündete jeden Augenblick ermöglicht. Das stolze franzö sische Volk kann die tiefe Demütigung vom Jahre 1870 und den Verlust von Elsaß'Lothringen nicht verschmerzen. Die ganze seit 1870 herangewachsene Generation wurde im glühendsten Deutschen Haffe und im größten Rache durst erzogen.—Frankreich will die verlorenen zwei Pro vinzen wieder haben, es will den Rhein wenigstens teil weise wieder zu einem französischen Strom machen, Frank reich will in Europa die seit

1870 verlorene führende Stellung zurückerobern. Solche Ideen und Strebungen berherrschen mit ver schwindender Ausnahme das ganze französische Volk und machen dasselbe fähig, dafür das Aeußerste zu wagen und die kolosalsten Opfer an Geld und Blut zu bringen. Frankreich muß sich aber, wenn es gegen sich selber auf richtig sein will, eingestehen, daß der Erfolg eines Krieges gegen Deutschland in dem Grade problematischer wird, als derselbe von Jahrzehnt zu Jahrzent weiter hinaus geschoben

wird. Die Pobulation Deutschlands ist in gewaltiger Zunahme, während die Bevölkerungsziffer Frank reichs seit Jahrzehnten gleich geblieben ist, und im letzten Jahre sogar eine Abnahme der Bevölkerung zu konstatiern war. Wie soll das französische Volk, welches das göttliche Gebot: »Wachset und mehret «dj!" nicht mehr zu er füllen vermag oder nicht mehr erfüllen will, hoffen, das deutsche Volk jemals bis zum Verluste von Elsaß-Loth ringen niederringen zu können, wenn Frankreich noch weitere Jahrzehnte ruhig zufieht

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Pagina 3 di 4
Data: 22.07.1896
Descrizione fisica: 4
"; 18. A. Czibulka, „Weana Früchtl'n, Walzer; 19. K. Komzak. „Wiener Volks musik", großes Potpourri; 20. C. M. Ziehrer, „Habn's a Idee", Polka schuell. Tiroler Sänger: 21. „Heinzel männchen", Polka für Chor (neu); 22. „Auf der Alm is koa bleib'n", Chor mit Jodler (ä capella.) * (Die Prämiirung in der internationalen Aus stellung.) AußerKonkurrenz blieben als Preisrichter: Paul Kahn, Paris; Pleyel, Wolff & Komp.; Le Cou- stellier Abbeville (Frankreich); Saint, Paris; Karl Grosser, Wien; Edmund Bratmann, Wien

; Rafael R. v. Mai- nong, Innsbruck; Franz Bubacek, Wien; Leon Homoyer, Paris; I. Heinrich Jta, Wien; H. Faurv Le Page, Paris; A. Chauet, Paris; Lamaille George, Paris; A. I. Estieu, Paris; Henri Moquet-Lesage, Paris; Albert Bouvaist, Abbeville (Frankreich); I. Dubouloz. Paris; Otto Dubouloz, Paris; Louis Bonnier, Paris: Fontaine- Souverain Fils, Dijon (Frankreich); Bar Jean, Ran- tigny (Frankreich); Bliu & Blin, Elbeuf (Frankreich); Clair Maxime, Paris; Saint Freies, Paris; Milliet, Paris; Juan

B. Ensennat, Söller (Mallorca) Spanien; Ludwig Frhr. v. Lazzarini, Innsbruck; Joh. Egger, Innsbruck; Gottfr. Dialer, Innsbruck; Alois Witting, Innsbruck; F. Kuppelwieser, Bozen; Charles Polack, Dijon (Frank reich); Chevallier Appert, Paris; Schmoll, Paris; Jac. und Jos. Kohn, Wien; B. v. Coco & Komp., London; Michelin & Komp., Clermont-Ferrant (Frankreich); Jos. Tapper, Innsbruck. Konnt« der Gruppe VIII. Os wald Kob, Bozen; A. Fornet, Paris; C. Le Coustellier, Abbeville (Frankreich); Sasio Giuseppe

. Maraschino-Fabrik Girolamo Luxardo, Zara; „La. Ferme" Liqueur-Fabriks- Aktiengesellschaft, Dobruska; Heinrich Mattoni, Gießhübl- Puchstein; Brunnen-Direktion, Rohitsch-Sauerbrunn; Dr. W. Sedlitzky, Wien; Hartwig & Vogel, Bodenbach; Bürgerliches Bräuhaus, Pilsen; L. v. Campredon, Mar seille (Frankreich); Cointreau Fils, Angers (Frankreich); Dubonnet Freies, Paris; Folliot Paul Maurice, Chablis (Frankreich); G. Hartmann & Komp.. Paris; Goutard Laboure, Huits St. Georges (Frankreich); Marnier Lapostolle

, Nauphle le Chateau (Frankreich); Fratelli Bianca, Milano (Italien); Gancia Fratelli & Komp., Canelli (Italien); Moriondo & Gariglio, To rino (Italien); I. Silombra & Komp., Torino (Italien); Carlo Rognone, Torino (Italien); Bodega Continental Limited, Wien. — Gruppe X Athletik und Wettkämpfe und XIII Spezial-Gruppe: Sigmund Ernst. Wien; Friedrich Goldscheider, Wien; Wilhelm Schwarz, Meissen; Gebrüder Colli, Innsbruck; Gerlach & Schenk, Wien; Gebrüder Gienanth, Eisenberg; Georg Müller-Leonardi, München

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Pagina 2 di 4
Data: 29.07.1870
Descrizione fisica: 4
diese Eröffnungen des franzö sischen Ministers des Auswärtigen als unwahr in Abrede stellen. Das Pariser Kabinet trat aber seinerseits für seine Behauptung den Beweis der Wahrheit an. Bismark war also hier geschlagen. In Berlin fühlte man das Unangenehme dieser Enthüllungen, doch Bis mark holte weiter aus, um auf seinen Gegner einen kräftigeren Schlag zu führen. Die Londoner Times brachte Enthüllungen über einen Offensiv- und Defensivvertrag, den Frankreich während des LuxemburgerstreiteS Preußen angetragen

habe und kürzlich abermals als Preis des Friedens antragen ließ. Das Wesen die ses von Frankreich angebotenen Traktates kennen unsere Leser aus aus dem Nachtrage der Nr. 158 dieser Blätter. Die hochoffiziöse „Korrespondance de Berlin" nun bestätigt die von der „Times" gebrachten Mittheilungen über die vvn Frankreich Preußen angebotene Defensiv- und ' Offensiv-Allianz und fügt hinzu, der Vertragsentwurf, ge schrieben von der Hand Beneoetti's, befinde sich im auswärtigen Amte des Nordbundes. Schon vor dem Kriege

im Jahre 1866 habe Frankreich Preußen eine Allianz ange- ~ boten mit dem Versprechen, ebenfalls Oesterreich den Krieg zu er klären und es mit 300.000 Mann anzugreifen, wenn Preußen ver schiedene Gebietsabiretungen am linken Rheinufer zugestehen wolle. ' Im Interesse des Friedens habe das Berliner Kabinet sich darauf * beschränkt, die französisch?» Anerbietungen zurückzuweisen, ohne da- , von weitere Kunde zu geben. Heute scheine der Augenblick ge- ' kommen, um eine Politik zu demaskiren

, welche sich durch sich 1 selbst richtet. Die „Correspondance" läßt darauf den Wortlaut des * Vertragsentwurfes folgen. Derselbe enthält fünf Artikel. Art. 1. 3 Frankreich anerkennt die von Preußen durch den Krieg im Jahre i 1866 gemachten Eroberungen, sowie alle getroffenen oder noch zu ^ treffenden Arrangements für die Herstellung des norddeutschen Bun- 1 des und verpflichtet sich, seine Stütze zur Konservirung dieses Wer- kes zu leihen. Art. 2. Preußen verspricht Frankreich die Erwer- > bung Luxemburgs zu erleichtern

und zu diesem Zwecke in Verhand- - lungen mit dem König von Holland zu treten, um ihn zur Ab- ' tretung Luxemburgs mittelst einer angemessenen Kompensation oder ^ auf andere Weise zu bestimmen. Zur Erleichterung dieser Trans- > aklion wird Frankreich die allfallsigen Geldkosten übernehmen. J Art. 3. Frankreich wird sich einer Union des Nordbundcs mit den ! Südstaaten unter Ausschluß Oesterreichs nicht widersetzen. Diese > Union könnte auf ein gemeinsames Parlament basirt, dabei jedoch s die Souveränität

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 6
Data: 16.11.1872
Descrizione fisica: 6
die ihr gebührende Achtung zu verschaffen, und erinnert an den ungeheuren Erfolg des letz ten Anlehens, auf welches die Einzahlungen gegenwärtig 1750 Millionen erreichen. Die Botschaft spricht sodann von den Vor sichtsmaßregeln, welche die Regierung getroffen, um einer Ver- theuerung der Wechsel vorzubeugen. Die Botschaft konstatirt ferner die gute Lage der Bank von Frankreich, deren Baarvor» rath 900 Millionen betrage, und thut dar, in welch' ausgezeich neter Lage sich der französische Handel befinde

proklamiren, sondern suchen wir ihr jenes Gepräge zu geben, welches nothwendig und wünschenswerth für sie ist. Eine parlamentarische Kommission würde dieser Regierungsform die Bezeichnung einer „konservativen Republik" geben. Bemühen wir uns zu bewirken, daß diese Bezeichnung auch verdient wird. Die Gesellschaft würde nicht unter einer Regierung bestehen können, welche nicht konservativ wäre. Frankreich will nicht unter beständiger Beunruhigung leben, es will Ruhe, um den Arbeiten und den ungeheuren

Aufgaben gerecht werden zu kön nen. welche auf ihm lasten. Frankreich würde nicht lange eine Regierung dulden können, welche ihm nicht die Aufrechthaltung der Ruhe sicherte. Eine Regierung, welche nur das Werk einer Partei wäre, würde nicht von Bestand sein, sie würde, wie in früheren Zeiten, erst die Anarchie, vann den Despotismus, und endlich neue Unglücksfälle heraufbeschwören. Für die Republik muß eine Regierung sein, der alle sich fügen; sie darf nicht die Regierung einer Partei, nicht der Triumph

nur einer Klasse der Bevölkerung sein. Zwei Jahre einer fast vollständigen Ruhe dürfen uns die Hoffnung geben, daß es gelingen werde, die konservative Republik zu begründen, aber auch nur die Hoffnung, denn der geringste Fehler würde genügen, um sie wieder verschwinden zu machen und trostlose Zustände an ihre Stelle zu setzen. Nicht Frankreich allein, sondern die ganze Welt ist es, welcher die Republik Vertrauen einflößen muß. Obgleich besiegt, zieht Frankreich die Aufmerksamkeit der ganzen Welt

auf sich. Diese Aufmerksamkeit ist eine Huldigung, die man dem Einfluß erweist, den Frankreich auf die Völker ausübt." Der Präsident weist sodann die Behauptung zurück, daß Frankreich isolirt dastehe, und sagt: die Regierungen des Auslandes dächten in unserer Zeit nicht mehr daran, sich in die inneren Angelegenheiten ihrer Nachbarländer einzumischen. Es werde der Tag kommen, wo man mindestens einer mora lischen Stütze bedürfe, und diese finde man nur. wenn man derselben würdig sei. Die Regierungen des Auslandes seien

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Pagina 1 di 6
Data: 11.03.1914
Descrizione fisica: 6
sich England an den Zweibund an, erweiterte .diesen znnt Drei-veiHanh, und- machte gleichzeitig gn Frankreich und Rußland wichtige Konzessionen Und Zu sagen. Aber in eine bedeutendere > Beschränkung seiner Freiheit ließ sich -England durch seine. Ententegenossen doch nicht hineinzwingen und so konnte es das über raschende Schauspiel bieten, daß sich zu einer Zeit gll- geMein-er Spannung seine Annäherung an Deutsch!-, land vollzog. Diese Annäherung scheint allerdings? bloß darin zu bestehen

Herd der fortwähren den Beunruhigung ist Frankreich. WeseA Land will durchaus an Deutschland Rache nehmen und. Elsgß-Lothringen zurückerobern. Seit 1871 dreht sich die Politik Frankreichs um Wese zwei beherrschenden! Gedanken. Schon die zweite Generation wird in Frankreich tm! glühendsten Deutschenhass? erzogen. UM die Rache vorznbereiten und den Erfolg d-es Rachezuges zu sichern, ist «den Franzosen kein Opfer zu schwer und keine Ausgabe zu groß. Als das volkreiche Deutschland seine Armee

vergrößerte, und dabei mit einer gegen die Vogesen gerichteten nicht mißznver- stehenoen Geste erklärt wurde, daß Deutschland noch viel mehr Soldaten ausstellen könnte, falls es die selben für nötig! halten würde, griff Frankreich mit einer bewunderungswürdigen Entschlossenheit sofort aufs die dreijährige Dienstzeit zurück. Die Revanchelust der Franzosen ist so groß, daß Frankreich, welches pn Holks,zahl meilenweit hinter Deutschland znrückbleibt, eme zahlreichere Armee unter Waffen halten

sicherzustellen.. Alle diese Rüstungen sind so- bedeutsam, daß sie nur aus sehr weitgehenden Absichten der französischen Staatsmänner leine ausreichende Erklärung finden. Und weil die. französischenLWstung-en mit solcher Eile betrieben werden, ist die Absicht, dadurch einen Vor sprung zu gewinnen, sehr wahrscheinlich, und es hat ganz das Hersehen, als ob Frankreich mit seinen Rü stungen befristeten Plänen und Abmachungen nach!-' kommen imüßte. Frankreich begnügt sich aber in seiner Revanche- lust nicht, bloß

nicht ausgenommen, für das mächtige und volkreiche Rußland. Was den Franzosen im bedenk lichen Maße mangelt, nämlich. ein genügend zahlrei ches Volk, das besitzt Rußland in unerschöpWicher Menge, und was den Russen abgeht und Mangelt, nämlich der Reichtum an Kapitalien, das vermag Frankreich in beliebiger Fülle vorzustrecken. Dieses Bündnis zwischen russischem Volksreichtnm und fran zösischem Kapitalreichtum soll jene Militärmacht lie fern, welche das verhaßte Deutschland endlich zermal men kann. Dieser Gedan

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Pagina 1 di 6
Data: 08.02.1905
Descrizione fisica: 6
und Sozialismus*: „Täuscht nicht alles, so beginnt das 20. Jahrhundert wieder mit dem Kampf gegen Kirche und Dogma und gegen das herrsch süchtige Priestertum*. Daß er ein guter Prophet war. beweist die „Los von Rom"-Bewegung in Oesterreich und der Klosterstnrm in Frankreich. Bei aller Verschiedenheit haben doch beide Bewegungen das eine gemeinsam, daß sie es auf die Zertrümmerung der Kirche in diesen Län dern abgesehen haben. Man sagt nicht: Wir haben keinen Glauben, daher brauchen wir auch keine Kirche

Bedeutung hat, ist es zum Schlachtruf gegen die katho lische Kirche geworden, sowie Antisemitisch ein Ruf zum Kampfe gegen die apostolische Kirche ist. Als Katho» liken müssen wir uns gegen diese modernen Schlagwörter sehr in acht nehmen. Nach diesen einleitenden Worten will ich es ver suchen. ein Bild von der kirchlich politischen Lage in Frankreich, wo die Kirchenversolgung am heftigsten einge setzt hat, zu entwerfen. Es war im ersten Monat des ersten Jahres des 20. Jahrhunderts

, wo man sich in Frankreich daran machte, die Ketten zu schmieden, womit die katholische Kirche so gefesselt werden sollte, daß sie sich nicht mehr rühren könne und eines langsamen Todes sterben müsse. Um wenigstens den Schein des Rechtes zu wahren, brauchte man Gesetze, auf Grund deren man die Kirche verfolgen könne, ja verfolgen müsse. Ich meine das be rüchtigte Vereinsgesktz vom Jahre 1901. Der HI. Abschnitt dieses Gesetzes bestimmt, daß sich ohne besondere Ermächtigung des Staatsrates nicht bilden dürfen

Mitglieder zusammen leben." Ebenso liegt es in der Macht des Ministeriums, die katholische Kirche in Frankreich aufzulösen, denn sie ist eine „Vereinigung von Franzosen und Fremden und eine Vereinigung von Franzosen, deren Leitung im Auslande ist und einem Fremden, dem Papste, anvertraut ist". Die Kirche darf nur weiter bestehen, wenn sie sich als religiöser Verein konstituiert und sich von Rom und Papst gänzlich lossagt. s„Los von Rom"-Bewegung in Frank reich); fie kann nur als gallikanische

, wo er den Gehalt in Empfang nehme, gallrkanisch zu sein. DaS Konkordat werde durch die Logik der Ereignisse wegge schwemmt werden, alle Privilegien der Kirche werden aufhören; die Katholiken sollen einen religiösen Verein bilden; diesem religiösen Verein werden dann dir Frei heit, die Wiffenschaft und die Vernunft ihre Vereine ent gegenstellen, dann werde sich zeigen, wofür sich Frankreich entscheidet. Zur Zeit, als das Vereinsgesetz beschlossen wurde, gab es in Frankreich 200.000 Ordenspe-fonen, wovon mehr

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Pagina 2 di 6
Data: 30.05.1912
Descrizione fisica: 6
der be rufenen Hirten sich zu bestreben fortfahren. Als Unterpfand der göttlichen Gunst erteilt er liebevoll den Apostolischen Segen. Kardinal M e r r y d e l Val." * Durch diese Kundgebung hat der Heilige Vater zur Gewerkschaftsfrage in Deutschland im yngeren und zur Zentrumsfrage im weiteren Sinne entschiedene Stellung genommen, in einer Weise, wie sie nicht anders zu erwarten stand, nachdem ähnliche Ent scheidungen des Heiligen Vaters für andere Länder — z. B. für Frankreich (Sillon), für Italien

(mit dem Sitze in Berlin) standen und noch stehen, so ge reicht es ihnen heute, wo die höchste Instanz eines jeden Katholiken, der Heilige Vater, mit solcher Klar heit und Entschiedenheit gesprochen hat, zum Tröste und zur größten Genugtuung. Die Wirkungen, die dieses neueste Papstwort haben wird, wollen wir ab- warten. Ein Bündnis zwischen England und Frankreich? Von Parts und London kommt dre aufsehen erregende Meldmrg, daß zwischen den beiden West- Mächten die Frage eines förmlichen Bündnisvertrages

an Stelle der formlosen Entente besprochen wird. Das Bündnis hätte, wenn es zustande kommt, jedenfalls seine Spitze gegen Deutschland und könnte nur als eine Gefährdung des europäischen Friedens aufgefaßt wer den. Die Befürworter des Bündnisses sagen be- i schwichtigend, daß dasselbe eigentlich an den tatsäch lichen Verhältnissen nichts Ändere. Englarrd würde ohnedies Kr Frankreich eintreten müssen, wenn es von Deutschland angegriffen werden sollte, und Frank reich würde ebenfalls sofort das Schwert

ziehen, wenn England und Deutschland in Streit geraten würden. England müßte der französischen Republik zur Seite stehen. Es könnte nicht zugeben, daß Frankreich niedergeworfen, das Gleichgewicht von Europa zer stört und eine Vorherrschaft des Deutschen Reiches ausgerichtet werde. Deutschland würde sich nach einem siegreichen Kriege gegen Frankreich eines Teiles der überseeischen Besitzungen der Franzosen bemächtigen, vielleicht auch die Abtretung der französischen Flotte erzwingen, und wäre

dann so stark und mächtig, daß England ohne Bundesgenossen sich kaum wehren könnte. Anderseits brauche die französische Republik dieses Bündnis ebenfalls, da sie in der Volkszahl weit hinter dem Deutschen Reiche zurückgeblieben sei und mit der Verstärkung der deutschen Armee nicht mehr gleichen Schritt halten könne. England und Frankreich, so lautet der Schluß dieses Gedanken - ganges, seien ohnehin entschlossen, im Kriegsfälle sich zu verbinden. Warum sollte dies nicht schon im Frieden geschehen und warum

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Pagina 2 di 4
Data: 30.05.1904
Descrizione fisica: 4
Kirchengüter, wegen Veruntreuung anvertrauter Gelder verhaftet. * Endgiltigen Anordnungen zufolge finden die Krönungsfeierlichkeiten in Belgrad am 29., 30. und 31. August statt. Die kirchenpolitische Lage itt Frankreich. Aus Paris wird der „K. V." das Folgende geschrieben: Auf dem letzten katholischen Kongreß, der in Paris (1900) stattfand, feierten alle Redner mehr oder weniger Jeanne d'Arc, welche von Gott gesandt worden fei, um Frankreich zu retten, Frankreich, welches immer

ein berühmter Kanzel redner. Er durchging die Geschichte, um nachzuweisen, wie oft Frankreich, als bevorzugte Nation, von Gott in ungewöhnlicher, oft wunderbarer Weise aus Gefahr und Bedrängnis gerettet worden sei. Natürlich nahm Jeanne d'Arc die erste Stelle in dieser Bilderreihe ein. Der Prediger führte dieselbe bis auf unsere Zeit weiter, ver gaß auch den 1870er Zusammenbruch nicht, aus dem Frank reich sich so wunderbar schnell erhoben habe. Zum Schluß sprach er den Gläubigen Mut zu, Gott

werde Frankreich auch diesmal vor dem Untergang bewahren, den ihm die verbündeten inneren und auswärtigen Feinde zu bereiten suchten. Die ganze Welt habe sich verschworen, um Frankreich durch „Verrat" zu vernichten. Aber der Verschwörer sei gefaßt worden und werde seiner Strafe nicht entgehen, obgleich ganz Europa für ihn eintrete. Er bezeichnete Dreyfus so deutlich, daß der Name auf allen Lippen war. Voriges Jahr wurden in einem Saal freie Vorträge über geschichtliche und sonstige Fragen ge halten

. Sie laffen lieber die gött liche Vorsehung walten. Warum sich anstrengen, wenn, auch ohne das eigene Tun, doch nur geschieht, was wir wünschen? Solche Gläubige sind wohl nicht das Holz, aus dem einsichtige, zielbewußte Kämpen für die katholische Sache geschnitzt werden können. Noch eine weitere Ursache, warum es in Frankreich keine katholische politische Partei geben kann. Der Herzog von Orleans legte einmal den Plan dar, seine Anhänger sollten für sich und ihre Wahlkreise auf alle Vorteile

, was wir des öftern über die Entwickelung in Frankreich an dieser Stelle dargelegt haben. Die französischen Katholiken scheinen vollständig den guten alten Spruch vergeffen zu haben: Hilf dir selbst, und Gott wird dir helfen! Sie erwarten alles von einem Eingreifen der göttlichen Vor sehung zu ihren Gunsten und halten sich zu dieser Er wartung berechtigt wegen der bevorzugten Stellung, welche nach ihrer Auffassung Frankreich einnehmen soll. Reli giöse Schwarmgeisterei und nationaler Chau vinismus reichen

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Pagina 2 di 4
Data: 16.10.1877
Descrizione fisica: 4
Vertheidiger der Staatsautorität gegen die Ansprüche der Kirche und ein heftiger Gegner der im Vatikan herrschenden Dokrrine.:. Die Ueberein stimmung zwischen dem Fürsten Bismarck und Crispi war somit im Vorhinein gegeben Auch ist es der Wunsch des Fürsten Bismarck, daß Crispi an der Stelle des schwachsinnigen Melegari die Leitung des auswärtigen Amtes in Rom übernehme. Allein neben Italien haben auch noch andere katholische Machte Einfluß auf die Papstwahl. und in erster Reihe ist hier Frankreich zu fürch

en. Auch ein klerikales Frankreich würde vielleicht zögern, den Krieg gegen Deutschland zu eröffnen und das Kreuz über den Rhein zu tragen. Es ist jedoch gewiß, daß ein klerikales Frankreich Macht genug besäße, um den Vatikan in seinem Sinne zu beherrschen. Die Anstrengungen Italiens würden vereitelt werden und der Nachfolger Pius' IX. würde den Krieg gegen Deutschland fortsetzen, würde mit den gleichen Mit teln, wie sein Vorgänger, die gleiche Gewalt über die Gläubigen zu erringen suchen. Es ist daher das Bestreben

des Fürsten Bismarck, Frankreich aui den Banden deS Klerikalismus zu be freien. So fügt es sich, daß die im Abschluß begriffene Allianz zwischen Deutschland und Italien nicht nur die Papstwahl, son dern auch Frankreich zum Gegenstände hat. Zunächst wird Frankreich eine scharfe Verwarnung°erthcilr. Es wird dem gegen wärtigen französischen Ministerium gesagt, daß feine Bestrebungen eine Drohung gegen Italien sind. Wenn die klerikale Herrschaft in Frankreich sich bef« fügt, so wird angenommen

, daß ein solches Frankreich einen aggressiven Charakter habe. In diesem Falle werden Deutschland u nd Italien zusammenhalten, um ihre Jn- tereffen zu schützen. Die deutsch-italienische Allianz ist somit gegen Frankreich gerichtet, und wenn Mac Mahon nicht eine neue Politik adoptirt, so ist es auch gewiß, daß man den Mit teln der Gewalt nicht aus dem Wege gehen wird. Der Kon flikt ist somit bis zu dem Grade scharf zugespitzt, daß man den Krieg gegen Frankreich in Erwägung zieht und denselben als letztes Mittel in Aussicht

, deren Früchte er in zwei Wer ken niederlegte: 1. „Die europäischen Arbeiter" (Lea ouvriers europeens, Paris 1855; Ladenpreis 60 Frks., jetzt 130 Frks.); 2. „Einzelgeschichten von Arbeitern der alten und neuen Welt" »Monographies d’ouvriers dea deux mondea, 4 Bände). Sein Hauptwerk: „Die soziale Reform in Frankreich" (La reforme sociale en France) erschien in 3 Bänden zum ersten Male 1864. In diesem letzteren Werke sagt Le Play: „Der Augenblick Ü ist für Frankreich gekommen, an die Stelle

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Pagina 5 di 6
Data: 18.04.1896
Descrizione fisica: 6
bei Sedan reicht, bei G. S. Mittler & Sohn erschienen. Es ergibt sich daraus, daß Moltke's Vorarbeiten für diesen Krieg noch weiter zurückreichen, als jene für den Krieg mit Oesterreich. Schon im Frühjahre 1857, unmittelbar nach seiner Er nennung zum Generalstabs-Chef, als auf dem Frankfurter Bundestage eine Berathung über die Besatzungsverhältnisse der Festung Rastatt bevorstand, entwarf Moltke eine Denkschrift über den Aufmarsch der preußischen Streit- kräfte in einem Kriege mit Frankreich

. Hier war noch Oesterreich als eventueller Bundesgenosse gegen Frankreich in Betracht gezogen. Von diesem Zeitpunkte bis 1870 liegen nicht weniger als 20 Denkschriften Molkte's vor. In den späteren Denkschriften tritt immer mehr der Ge danke einer möglichen gleichzeitigen Gegnerschaft Oester reichs — auch schon vor dem Jahre 1866 — in den Vordergrund. In einer Denkschrift vom Frühjahr 1860 schreibt Moltke: „Für Rußland ist die Zeit noch nicht gekommen, wo ein Zusammenwirken des slavischen Ostens mit dem romanischen

Westen gegen das Zentrum Europas die Lage der Welt umgestalten kann. Ein solches Vorgehen würde denn doch sämmtliche germanische Elemente einigen und würde die volle freie Machtentwicklung aller unserer Nach barn erforden, um diesen Titanenkamps durchzuführen. In dieser Lage ist Rußland gegenwärtig nicht. Könnte man Oesterreich zutrauen, daß es sich mit Frankreich gegen Preußen verbindet, so würde dieser Schritt augenblicklich Deutschland unter Preußen vereinigen, denn die Vernichtung Preußens

süddeutschen Streitkrästen im Frühjahre 1868. Im Dezember 1867 sprach sich Moltke in einem eingehenden Schreiben an Bismarck dahin aus, daß sich Frankreich in einem konti- nuirlichen Rüstungsstadium befinde, aber einem Kriege mit Preußen nicht gewachsen sei. Das war unmittelbar nach der Salzburger Begegnung Napoleons mit Kaiser Franz Josef. Moltke schrieb damals an Bismarck: „Da Kaiser Napoleon die in Salzburg erstrebte österreichisch- süddeutsche Allianz nicht erlangt hat, sa werden diese Er wägungen

für Frankreich eine kriegerische Aktion in diesem Herbst nicht wünschenswerth erscheinen lassen, welcher es ohne Allianz jetzt noch nicht gewachsen sein kann." — Im Jahre 1868 verfaßte Moltke auf Grund der Be sprechungen mit den Vertretern der süddeutschen Heere einen Entwurf, den er im März 1869 überarbeitete und in welchem er sowohl einen Krieg mit Frankreich allein, als auch einen Krieg mit Frankreich und Oesterreich zu gleich in Betracht zog. Im ersteren Falle rechnete er auf die Ueberlegenheit

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Pagina 2 di 4
Data: 06.09.1871
Descrizione fisica: 4
zu — „in der Erntezeit" gar zweimal zur Wahlurne zu gehen. Der Präsident der französischen Republik. Herr Thiers erhält den Titel „Präsident der Republik." So heißt der von der Nationalversammlung zu Versailles an genommene Antrag. Der Mann, welcher sich mit seiner Ge schichte der französischen Revolution zuerst in Frankreich und Europa bekannt gemacht hat. hat nun fast am Abende seines wechselvollen Lebens das Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Thiers ist zufrieden — Frankreich aber krankt noch immer fort, Frank reich

des Kriegsruhmes Frankreich vom Haupte gerissen, der mit jugendlicher Energie ein neues Frankreich schaffen soll, der ihnen Elsaß und Lothrin gen wieder geben soll, es ist die Partei der Freunde des Prä sidenten, — es ist die Partei Gambe tta's, des ehemaligen Diktators Frankreichs, der ganz Frankreich während des Pro visoriums in ein großes Heerlager verwandelte. — Entschlossen und ungebeugten Muthes mit Vertrauen auf die Zukunft aus gerüstet warten die Legitimisten Frankreichs auf die Zeit, die sie rufen

wird. Sie warten, bis Frankreich — das arme geschlagene und mißbrauchte Frankreich — endlich seine Pflicht erkannt haben wird, wo es einsehen wird, daß an die Urenkel die Pflicht herantritt, die Sünden der Väter zu tilgen, die seit fast einem Jahrhundert sich gehäuft. Die Legitimsten er- Rom, am L4. August. (Schluß.) Um der Wuth, welche sie verzehrte, freien Lauf zu lasten, zogen die elenden Ruhestörer nach Monte Cavallo und von dort, unter den beständigen Rufen: Evviva l' Jtalia! Evviva Vittorio Emanuele

, welche dem Kaiserreich ihr Vermögen, ihren Glanz, ihre Stellung schulden, und die j jetzt zurückgedrängt sind in die Reihen der Alltagsmenschen, jene Männer sehen mit bitterem Groll auf den Mann, den der Pacteineid auf den Platz Louis Napoleons gestellt, der ihnen das nie wieder geben kann, was sie durch Napoleon geworden. Und Thiers? Thiers erkennt vielleicht seine Lage, aber er will mit Ruhm einst in die Grube steigen, er ist eitel; er will in Frankreich Etwas gelten. Oder Thiers erkennt seine Lage

nicht — was aber bei seinem Scharfblicke nicht zu erwarten steht — und ist so blind, daß er nicht einsieht, daß er für alle Parteien nur die Brücke bildet, über die tretend jede Partei ihre Pläne realisiren will. Frankreich lebt dabei das Leben eines Auszehrenden, es wird alt — aber mit Schmerzen alt. Nur ein Mittel kann seine Krankheit heben, kann Frankreich seine Ruhe im Innern wieder geben, sein Ansehen nach Außen wieder zur Geltung bringen, — nur ein Mittel kann Frank- : reich retten, und je eher dieses Mittel seine heilende

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Pagina 2 di 4
Data: 23.08.1895
Descrizione fisica: 4
Berichterstatter des Matin gibt zu, daß Straßburg unter deutscher Herrschaft sich großartig entwickelt und verschönert hat, ein fast un einnehmbarer Vicstger Woffenplatz geworden ist. Er be zeichnet seinen Besuch als Leidensweg, denn überall wird ihm bestätigt, daß die Bevölkerung nicht mehr nach einer Wiedervereinigung mit Frankreich verlangt. Sein Kutscher versicherte ihm: „Wir können uns nicht be klagen." Ter Reichstags-Abgeordnete Abbö Guerber sagte ihm: Wir nehmen die Thatsachen ohne Vorbehalt

an. Kein Mensch hofft mehr auf eine Wiedervereinigung mit Frankreich. Wir lieben Frankreich noch immer, aber es ist wirklich zu unbesonnen. Es verharrt in seinen Fehlern und in seiner Unwissenheit, und kenn! auch heute Deutschland noch nicht und will es gar nicht kennen. Deutschland ist mächtiger als jemals, Frank reich würde bei einem neuen Kriege nochmals geschlagen werden. Deutschland ist darauf vorbereitet, gleichzeitig Rußland abzuwehren. Deutschland ist ein großes Land; es wird niemals Elsaß-Lothringen

abtreten, dies hieße, auf seinen ersten Rang verzichten. Der deutsche Rhein mit dem Reichsland ist eine ausgezeichnete strategische Stellung und sichert Deutschland die Vorherrschaft in Europa. Wir wünschen Frankreich alles Glück und gute Nachbarschaft, würden aber jedes Blutvergießen bedauern. Abgeordneter Guerber bestätigte dem Pariser, daß die jungen Leute des Reichslandes sich oft von Deutschland abkehrten, weil fie keine Stellung, keine Verwendung fänden, da alle Stellen mit Preußen besetzt

würden. Auch in Badär und Bayern widerstrebe man der preußischen Unersättlichkeit; diese sei die schwache Seite der deutschen Einheit. Herr Petri, das Mitglied des Landesausschusses, warnt dringend vor der in Frankreich herrschenden Ein bildung, die Elsaß-Lothringer hofften noch auf die Fron zoscn. Solchen Märchen müsse der Garaus gemacht werden. „Straßburg ist jetzt die Hauptstadt eines Staatswesens; unsere Stadt hat sich sehr entwickelt, ihr Gewerbefleiß bereichert fie fortwährend. Nur ein paar Personen

wollen, selbst um den Preis eines Krieges, wieder französisch werden. Wir haben die besten Be Ziehungen zu den deutschen Beamten; wir wünschen eine Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich, die natürlich nur auf dem Boden des Frankfurter Friedens eintreten kann. Ich wünsche Ihnen den Muth, dies zu schreiben, und der öffentlichen Meinung in Frank reich die Einsicht, es zu begreifen." Der Staatssekretär Zorn v. Bulach legte dar: „Wir haben nichts gethan, um deutsch zu werden, aber wir unterwerfen

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Pagina 1 di 4
Data: 27.12.1913
Descrizione fisica: 4
gm Mischen Oestmreich-Ungarn und Serbien-RuMand «inen bedenklichen Grad erreichten, hat die damalige 'französische Regierung sich viel Mühe gegeben, einen kriegerischen -Zusammenstoß zu verhindern und die friedliche Entwirrung in die Wege zu leiten. Es ist damals auch von berufener Seite dankbar anerkannt worden, daß Frankreich während der ganzen Krise gegenüber Oesterreich-pngarn eine durchaus freund schaftliche und wohlwollende Haltung eingenommen, ohne dadurch seinen Verpflichtungen gegenüber

in seiner Reichstagsrede rühmend hervorhob, mit ^Deutschland zur Erhaltung des Friedens vertrauensvoM zusammengearbeitet hat, zeigte sich Frankreich ganz im Fahrwasser des rach-i süchtigen Herrn p. Jswolsky! und benahm sich mei stens russischer als Rußland selber. Die dadurch herbei-; geführte. Verschlechterung der Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Frankreich wurde auch im 'Er- posee des Grafen Berchtold unverblümt zugDeben, und der Minister fügte bei, es sei eigentlich unechfind

-j sich, welche Interessengegensätze; zwischen uns und Frankreich bestehen sollen. -Frankreich zeigt seit einiger Zeit ein unverbenn-, bares UebelwoÜen gegen unsere Monarchie. Der Be-, ginn desselben scheint zeitlich znsamnrenzusallen tnit dem Amtsantritt des Herrn von Jswolsky als russi scher Botschafter in Paris. Verschärft wurde dieses Uebelwollen nach der Reise des damaligen Ministerprch fidenten Poincaree nach SL. Petersburg und nach dessen Wahl zum Präsidenten der Republik. Die fran zösische Mißgunst kam! uns gegenüber

zum Ausdruck m der demonstrativen finanziellen und diplomatischen Unterstützung Serbiens bei jeder sich bietenden Gelegen heit. Anderseits verfügte die französische Regierung die Sperrung des maßgebenden Pariser Geldmarktes für Staatsanslchen Oesterreichs und Ungarns. Frankreich leidet am' bedenklichen Versiegen seiner Population. Während andere Nationen sich kräftig ent-, wickeln und an Volkszahl rasch zun-chmen, bleiben die Franzosen in dieser Hinsicht stagnierend. Diese un leugbare Schwäche

ein er klärter Barockbau. 20 ) Und dessen Kuppelschale schmücken r 20) Unser Buch nennt auch die Baumeister dieser Kirche: Francisco »arkoni und Jakob Dekalo. Ein Zufall ließ mich den Grabstein oeS letzteren an der Fassade der Franziskanerkirche zu Bozen ent- Welt steht im französischen Schuldbuch, und alle an- leihebedürftigen Staaten sind auf das Wohlwollen ^ Frankreichs angewiesen. Diesen Machtsaltor will nun. Frankreich, wie Poincaree seinerzeit erklärt hat, istV Zukunft besser ausnützen, als es bisher

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Pagina 2 di 4
Data: 19.09.1914
Descrizione fisica: 4
aufgehalten. Die gegen Deutschland gerichtete Kräftegruppe wurde in Ostpreußen vom General v. Hindenburg geschlagen und zersplittert. Aus dem anbefohlenen Marsch nach Berlin zur Entlastung Frankreichs ist einstweilen nichts geworden. Auch die Hilfe Englands hat Frankreich vor dem Einmarsch der deutschen Heere nicht gerettet und es hat auch gar nicht den Anschein, als ob die große Schlacht zwischen Paris und der Ostfront sich zugunsten Frankreichs entscheiden würde. Frankreich hat viele Freunde

die ihm helfen, es hat die Russen und die Japaner und die Belgier und die Engländer und die Montenegriner uud die Serben. Aber diese Helfer sind zum Teil selber schon in einer ziemlich hilf losen Lage und genügen, wie man sieht, nicht um! Frankreich aus seiner Bedrängnis zu erretten. Da rum sucht Frankreich noch weitere Helfer. Es ist natürlich, daß das Hauptaugenmerk auf die einzige Großmacht sich richtet, die noch nicht in den Krieg ver wickelt ist. Dann wären aber auf die nördlichen An rainer Deutschlands

, die neutralen skandinavischen Reiche und Dänemark, welche die Meerengen zur Ost see behüten, recht gut zu brauchen. Frankreich schickt jetzt seine Sendboten nach allen Richtungen und sucht auf die Volksstimmung bei den Neutralen einzuwir ken. Ihre Hauptaufgabe ist Deutschland bei den Neu tralen anzuschwärzen. Die beiden Akademiemitglieder Richet und Weiß,. welche zu einer Vortragstournee nach Italien geschickt wurden, beschränkten sich dabei nicht aus die allgemeinen Anklagen gegen „Frauen und Wehrlose

haben. Gewiß wird noch manches englische Kriegsschiff durch diese Minen zugrunde gehen, aber der Zweck, die deutsche Nordseeküste unantastbar zu machen, ist doch erreicht, was für die Deutschen die Hauptsache jst. Dieses sind, sagt die „Grazer Tagespost", die offiziellen Anklagen der Tränenapostel, die ihrerseits Mit der heuchlerischsten Miene hoch und heilig be teuern, daß Frankreich und England trotz ihrer Franktireurs uud ihrer Dum! - Dum - Ge schosse auf dem Boden des V ö lkerrechtes stehen

und ihre zwangsweise Ein reihung -in Armee und Flotte. Trotz aller Bemüh ungen der führenden Klassen will der gemeine Mann in England nicht einsehen, weshalb er sich- nach Frank reich auf die Schlachtbank führen lassen soll. Nur so kann man er sich erklären, daß England, mit einer nur um vier Millionen geringeren Bevölkerung als! Oesterreich-Ungarn, es so schwer findet, für den „heN- gen Krieg" Soldaten zu bekommen. Afrikauerschau in Frankreich. Ein in Lyon wohnhafter Amerikaner der einige Blätter in den Ver

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Pagina 4 di 6
Data: 02.08.1911
Descrizione fisica: 6
durchgeführt werden. Die Rede Barak as' bei dem Mee ting, ' das die Justh-Partei und die Sozialisten zu gunsten des allgemeinen Wahlrechtes veranstaltet haben, steigert die Chancen der Vereinigung der drei Gruppen der Unabharrgigkeitspartei. Ausland. Tie Marokkofrage. Trotz der unsicheren Haltung Englands scheinen Frankreich und Deutschland, die sich beide jedenfalls mit vollem Recht als die Vertrags parteien des neuen Vertrages betrachten, der in die Marokkoaltgelegenheit Ordnung hineinbringen

zu stationieren. Da nun einmal der bisher als Norm für das Verhalten der Großmächte in Marokko getroffenen Vereinbarungen der „Algeciras-Akte" durch das Vorgehen Deutsch lands und Frankreichs wertlos wurden, so ist es Sache der beiden Mächte, wieder klare Rechtsverhältnisse zu schaffen. Daß Frankreich heute tatsächlich eine domi nierende Stellung in Marokko einnimmt, kann doch nicht mehr in Abrede gestellt werden. Dadurch^aber, daß Frankreich die „friedliche Durchdringung" Ma rokkos unter militärischem Schutz

eines Kriegsschiffes nach Agadir angemel det. Nun wird eine Austeilung Marokkos weder in Paris, noch in London, noch, wie es scheint, in Berlin gewünscht, und ist deshalb nichts natürlicher, als daß Frankreich die Forderungen Deutschlands, die es als berechtigt anerkennt, auf einem anderen Gebiete erfülle. Frankreich kann Deutschland ja auch nicht ohne weiteres ein Stück von Marokko geben aus dem einfachen Grunde, weil Marokko vorderhand noch den Marokkanern gehört. Und zudem wünscht eben Eng land

nicht, daß das Reich des Scherifen zerstückelt wird. Nachdem aber Frankreich die Berechtigung der deutschen Ansprüche anerkennen muß und selbst weder die Absicht hat noch in der Lage ist, seine ganze militärische Aktion in Marokko wieder rückgängig zu machen, indem es Casablanca und die Schauja räumt und den Sultan und die Marokkaner sich selbst über läßt, ist es im Grunde selbstverständlich, daß es Deutsch land andere Vorteile bietet, die es einigermaßen dafür entschädigen, daß es sich aller Einmischung

in die Marokkanischen Ungelegenheiten enthalt und sich mit der Vorherrschaftsstellung Frankreichs in Marokko ab- sindet. Im Grunde genommen ist der ganze Rummel nun sehr einfach geworden. Es ist ein simples Tausch- und Schachergeschäft, bei dem als Grundlage zu erörtern ist: Wieviel ist Marokko für Frankreich wert und was erhält oder verlangt Deutschland dafür, daß Frank reich in Marokko allein herrschen kann? Marokko ist für Frankreich außerordentlich einzuschätzen infolge der wertvollen Bodenschätze

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