- und Iahresleben; der Winter ist der Wender, die Wendezeit, da sich alles erneuert und vorbereitet zum Auferstehen in verjüngter Stärke am „Ostertag". Ostaras Tag ist's, der Gottheit des auf steigenden Lichtes, der Morgenfrühe, der Frühlings weihe. Hohe Geheimnisse, deren letzter Sinn uns Heutigen verschlossen, birgt das Wort. Uns ist Ostern das Wiegenfest der erwachenden Natur. Wie tief Ostern als Fest des Erden- und Welten frühlings im Gemüt unserer germanischen Vorfahren verwurzelt war, zeigen
die zahlreichen Osterbräuche, die an vielen Orten heute noch fortbestehen, wenn auch in verchristlichter Form. Hat doch die christliche Kirche in deutschen Landen nicht nur den „Ostermanoth", den Eginhard, der Biograph Karls des Großen, für den April ver zeichnet, sondern auch den Namen der heidnischen Göttin Ostara für das Hauptfest der Christenheit übernommen. Unausrottbar wie der Heidenname waren auch die Heidenbräuche, die zu Ostaras Tag sinnvoll geübt wurden. Noch segnet die Kirche sinn voll
die heidnischen Opfergaben, die zu Ehren der Gottheit weiland gespendet wurden als Sinnbilder des aufkeimenden Lebens, so vor allem die Oster- Eier. Das Ei ist Sinnbild des Lebens überhaupt. Die Ostereier werden rot gefärbt. Rot ist die Farbe des blühenden Lebens, der Lust, der Freude, des rech ten Seins. Die Ostereier werden dem Oster hasen unterschoben, der seit alters als Sinn bild besonderer Fruchtbarkeit gilt. Zugleich sollte der Hase den Äsen bezeichnen, den Träger des Le bens, in der Einheit des Alls
. Das österliche Opfertier war der Osterbock. jetzt in das Osterlamm verchristlicht. Im Oster bock berührt sich Ostara mit Tor, dem Wettergott, dem der Bock als Sinnbild der Fruchtbarkeit und Zeugungskrast heilig war. Alle Fruchtbarkeit aber gründet in Sonne, Licht, Liebe, Wärme. In manchen Gegenden werden heute noch Osterfeuer entzündet, die denselben Sinn haben wie die Sonnwendfeuer: Verherrlichung des Licht- und Lebenssieges über die Mächte der Fin- .Mlen unseren geschätzten Mitarbeitern und hesern frohe
. Der Minnetrunk wird am Sonntag nach Ostern heute noch in manchen Gegenden zwischen Herzallerliebsten gehalten. Die Kirche hat diesen Tag sinnvoll verchristlicht, indem sie auf ihn die erste Kommunion, die Vereinigung der Kinder herzen mit dem „Licht der Welt" verlegte. Ob christlich oder heidnisch — aus dem Wesen des Osterfestes weht hier wie dort der nämliche Geist: Auferstehung vom Tode zu Liebe, Licht und Leben. Das ist der Sinn des Festes einst und jetzt, wie ihn auch die Natur so lebensvoll und freu dig